Marina Treptow

Wie meine Mutter mir meinen Glauben wieder gab

 

 

Es war der 24 Dezember 1982 .Es war Mittag und ich begab mich auf den Weg zum Friedhof wo seit April des gleichen Jahres meine Mutter begraben lag .

Ich schlenderte durch die Strassen und es fing zart an zu schneien ,als ich am Blumenladen  ankam wo ich immer die drei zartrosa Moosröschen kaufte um sie auf das Grab meiner Mutter zu legen .

Als ich die Blumen gekauft hatte schlenderte ich weiter durchs Dorf und ich fiel in meine _ Gedanken hinein . Ich war gerade Siebzehn Jahre alt und ich blickte zurück in meine  Vergangenheit ,wobei ich die letzten vier Jahre als die Schlimmsten erblickte!

Die Jahre in der meine Mutter um ihr Leben kämpfte .

Die ersten Jahre meiner Kindheit waren wunderschön und behütet ,ich war ein glückliches  Kind gewesen bis das Schicksal zuschlug und alles zunichte machte !

Der Schmerz über den Tod meiner über alles geliebten Mutter saß noch tief und ich war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewußt wie lange mich dieser Schmerz noch begleiten würde und ich wirklich begreifen würde was geschehen ist !

Ich kam am Friedhofstor an und zögerte etwas sie zu öffnen, da ich wußte was mich wieder  dort erwartete . Die Leere, die Stille und die Verzweiflung in mir .

Ich kam am Grab an und legte meine Blümchen auf Mamas Grab und ließ mich wie immer  davor auf die Knie fallen und ließ meinen Tränen ihren freien Lauf .

Wieder schossen tausend Gedanken durch meinen Kopf !

Wieso war meine Mutter immer so ein gläubiger Mensch gewesen wo ich mir doch sicher war, dass es keinen Gott oder so einen Krempel gab . Wenn es ihn gegeben hätte und er doch so voller Güte steckte dann hätte er meine Mama nicht sterben und vor allem nicht so viele Qualen der  Schmerzen über sie ergehen lassen !! Ich konnte dem letzten Willen meiner Mutter keinen Glauben schenken und schon gar nicht konnte ich ihn leben und doch habe ich es ihr ins Herz versprochen es zu tun : Zu Glauben und mit Gott Hand in Hand durchs Leben zu gehen !!! Ich konnte es einfach nicht, denn für mich gab es nichts ausser das was ich sah, anfassen und  fühlen konnte !! Davon war ich mehr als überzeugt wenn nur dieses Versprechen nicht  gewesen wäre was mich Tag und Nacht quälte. Warum hatte ich es ihr gegeben ? Nur um ihr  einen Gefallen zu tun oder sie zu beruhigen ? Warum habe ich es getan, diese Sache war für mich das schlimmste !!

Ich sprach mit Mama, obwohl ich mir sicher war das sie mich ja eh nicht mehr hören könnte, denn sie war ja tot und an ein Leben nach dem Tod glaubte ich genauso wenig !

Heute war Weihnachten und das Erste ohne Mutter , ich hatte eine Mordsangst davor !

Ich saß ungefähr eine Stunde so da ,und zündete auch noch ein Grablicht an,  als ich mich auf den Heimweg machte, da ich total durchgefroren war und es auch noch richtig heftig angefangen hatte zu schneien ! Schnell ging ich nach Hause und schloß die Tür auf .Ich wurde von Maja meiner Dackelhündin freudig erwartet und ich freute mich auf sie, denn sie war die Einzige die mich nie alleine ließ und dafür dankte ich ihr mein Leben lang !Papa war arbeiten meine Brüder noch nicht da, wobei nur zwei meiner Brüder am Abend vorbeischauen wollten .Also begab ich mich in die Küche und machte das was meine Mutter sonst jedes Jahr getan hat, kochen ,Teller herrichten und den Baum schmücken !

Mein Vater kam am Nachmittag etwas angeschwippst nach Hause und lag auf der Couch und schlief .

Ich war und fühlte mich auch unsagbar einsam ,wenn auch Maja immer an meiner Seite weilte !

Doch gerade die war es die an diesem Tag sichtlich angespannt und nervös war und ich mir ihr ungewöhnliches Verhalten nicht erklären konnte , da sie sonst eine ganz ruhige war !

Am Abend waren dann zwei meiner Brüder für drei Stunden da und als sie wieder wegfuhren nahmen sie auch meinen Vater mit der sein Auto holen wollte was er am  Betrieb hat stehen lassen

Also ging ich davon aus das er an dem Abend auch wieder heimkam !

Tja  nun saßen Maja und ich auf dem Sofa und waren wieder einmal alleine .Maja aber immer noch sichtlich nervös und zappelig ,sie lief laufend durchs Haus und fiepte unaufhörlich und jeh  später der Abend desto  Schlimmer wurde es .!

Ich war sehr Müde und dachte mir ich geh ins Bett denn sie machte mich auch langsam reichlich nervös , außerdem hatte ich das Gefühl mir säße jemand im Nacken und beobachtet mich !

Also Maja unter dem Arm und hoch ins Zimmer . Ich legte mich nieder uns wartete darauf das Maja unter die Bettdecke kriecht wie sie es immer machte .Doch die saß vor der Tür und jaulte und jaulte und jaulte !!!!! Mir wurde die Sache langsam unheimlich und ich dachte mir ich sehe mal nach ob mein Vater vielleicht doch noch gekommen ist , wobei ich den Glauben daran schon aufgegeben hatte und ich eigentlich davon aus ging das er bei seiner Freundin ist und dort auch übernachtet !

Also ging ich noch mal nach unten um nachzusehen . Als ich die Tür öffnete sah ich den Lichtschein unten an der Treppe den der Weihnachtsbaum wirft und freute mich das Papa doch wiedergekommen ist damit ich nicht so alleine bin ! Also ging ich nach unten , Maja in großen Sätzen vor mir her !

Freudestrahlend schlüpfte ich hinter dem Hund in Wohnzimmer und sah das keiner da war.!

Aber wer hatte dann den Baum angemacht und warum freute sich mein Dackel so und schmiss sich vor Wonne immer wieder hin als ob sie jemand am Bauch streicheln würde ??

Hm na gut dann kann ich ja wieder ins Bett ,ich hatte eben nur vergessen die Lichter am Baum auszumachen . Ich kroch hinter den Baum weil ich den Stecker ziehen wollte da �Oh Gott � Der Stecker steckte gar nicht in der Steckdose !!! Wie konnten die Lichter dann brennen ??

Mich erfasste jetzt doch die Panik und ich lief mit Hund unterm Arm nach Oben wo ich hoffte das ich sicher sei .

Ich kuschelte mich in mein Bett und zitterte denn nun war ich auch außer Kontrolle und hatte eine furchtbare Angst .Maja saß aber weiter hin an der Tür und jaulte vor sich hin !

Ich konnte nicht schlafen und saß aufrecht in meinem Bett du hörte Musik um die Stille ,die nicht stiller war als sonst nicht hören zu müssen ! Das Licht im Radio war das einzige was brannte .

Stunde um Stunde verging und jede Minute sah ich auf die Uhr und mein Angstgefühl wurde immer intensiver ! Auf einmal es muß gegen drei Uhr gewesen sein, zog sich Maja von der Tür fort und das Licht und die Musik wurden immer schwächer .Ich versuchte durch drücken auf den Knöpfen des Radios die Musik und das Licht wieder in Gang zu bringen ,aber vergebens .

Die Tür ging langsam auf und ich sah wie meine Mutter ins Zimmer kam ,ganz fein in ihrer Sonntagsgarderobe gekleidet ! Ich kniff mich um zu spüren ob es wahr ist .. und es war Wahr !!

Ich weinte und schlug mir die Hände vor Schreck vors Gesicht . Als ich sie wieder fort nahm sah ich nur noch das Tür sich schloss ,der Hund sich unter die Decke zurückzog und ich verwirrt zurück blieb

! Was war das ,Warum war das und was wollte sie mir sagen ,Habe ich geträumt ?Nein denn ich habe es ja gespürt das es kein Traum war , ich habe ja gar nicht geschlafen ! Und der Kniff der tat doch auch weh !!

Jedenfalls war sie Nacht jetzt ganz gelaufen und ich trank das erste mal in meinem damaligen Leben zwei Kannen starken Kaffee !!!

Meinen Glauben hatte mir meine Mutter mit ihrem Auftritt in jener Nacht wieder gegeben, aber meinen Dickkopf und meine Unwissenheit die konnte sie mir damals noch nicht nehmen !

Auch wußte ich nicht das all das erst der Anfang war und ich erst 13 Jahre später dem Universum langsam auf die Spur kam .!!


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