Eugen Merk

Quibers rätselhafte Tagebuch - Dienstag



 Heute musste ich früh im Morgengrauen aus der Falle springen um nicht schon wieder zu spät zu kommen. Zu spät zu meiner Arbeit! Denn Hin und Wieder jobbe ich als Barkeeper, ich weiß, es ist nicht gerade ein Traumjob und die Kohlen stimmen erst recht nicht. Aber was ist schon zu erwarten von einem Waisenkind welches seine Eltern im Kalten Krieg verloren hat. Zusätzlich bin ich bereits im zarten Alter von fünf Jahren vom Kindergarten abgegangen. So lebte ich also einige harte Tage in Slums, bis ich von einer unbekannten Person in Obhut genommen wurde. Was von da ab bis vor einigen Jahren geschah, soll verbleiben in der Truhe des Vergessens und nimmermehr geöffnet werden.

Und heute, heute steh ich da ohne Abschluss in einer zudem verqualmten Bar und schenke gerade ein Scotch an einem gebrochenen Mann aus. Wenn der arme Bursche wüsste mit wem ihn seine Frau betrogen hatte, hätte mich heute bereits die vierte Rückhand ereilt. Zusätzlich macht mir mein Boss, Johnny de Muerte, Druck. Er wollte wissen weshalb ich gestern nicht zur Arbeit erschienen bin. Ich widersprach ihm damit, dass mich mein Arbeitskollege Timmy hätte vertreten können. Ganz schön unzuverlässig dieser Knabe, nicht einmal heute ist er zur Arbeit aufgetaucht. Sonderbar, nicht wahr?

Was soll’s, zuletzt wollte ich den Tag damit ausklingen lassen indem ich den Kurs für Gedächtnistraining besuche. Allerdings hatte ich keinen Schimmer mehr wo und wann er stattfindet, und ob ich überhaupt jemals da gewesen bin. So führte mich mein Pfad schließlich nach Hause. Wie erwartet war ich zu blöd den Lichtschalter zu finden, und somit gezwungen bei Licht einzuschlafen. Was für ein beschissener Tag.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.01.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Das kleine Mädchen Brigitte wächst wohlbehütet in einer Großfamilie im katholischen Oberschlesien auf. 1938 siedeln die Eltern mit Brigitte nach Kiel um. Dort wird Ihre Schwester Eva-Maria geboren. 1939 beginnt der Krieg und Kiel wird besonders gebeutelt. Entsetzliche Jahre für das kleine Mädchen. Tag und Nacht Bombenangriffe. Hungersnot und immer die Angst um den Vater. Das Mädchen ist seelisch in einem so schlechtem Zustand, dass die Eltern Brigitte nach Oberschlesien zur Schwester der Mutter schicken. Dort wird sie eingeschult und geht auch in Schomberg zur ersten heiligen Kommunion. In den nächsten Jahren pendelt sie hin und her. Kinderlandverschickung nach Bayern, Kriegserlebnisse in Kiel, danach wieder zurück nach Oberschlesien zur Erholung. Dort aber hat sie große Sehnsucht nach ihrer Schwester und den Eltern und fährt deshalb Weihnachten 1944 nach Kiel zurück. Das ist ihr Glück, denn im Januar 1945 marschieren die Russen in Beuthen ein.
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