Anteus Freerks

Werde durch die Realität gescheit ...2






Werde durch die Realität gescheit und halte den rechten Spruch bereit  
           2
 
 
               Lichtblicke ,Umgang , Sprüche, Zitate
 
Natürlich gab es in der damaligen Zeit auch Lichtblicke. Zum Beispiel hatten wir dort zwei Vorarbeiter   und in einem Gespräch mit einem der beiden stellten wir fest, dass wir im selben Ort und auch in der gleichen Strasse wohnten. Woraufhin er mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, an  Karosserien Nähte zu verlöten, denn da wäre der Lohn auch höher. Zwar war ich nie der perfekte Handwerker, aber bei dem Stichwort: Geld, wurde ich hellhörig und sagte spontan, dass ich das gerne machen würde.
 
Einen Tag später durfte ich beim Hartlöten beginnen. Zu der damaligen Zeit war ich eher ein schüchterner junger Mann, und es herrschte hier bei der Arbeit manchmal ein ziemlich rauer Ton. Doch ein älterer Kollege sagte gleich zu mir: „Mein Sohn, ich heiße Jann und wenn du hier von irgend jemand geärgert wirst, dann komm zu Onkel Jann, ab heute stehst du unter meinem persönlichen Schutz!“ Daraufhin  ging er zu den anderen Kollegen und sagte zu ihnen, indem er auf  mich zeigte:  „So Kollegen, das hier ist Anteus, der wird hier in Zukunft mit uns zusammen arbeiten. Sollte einer von euch es wagen, ihn zu ärgern, dann bekommt der jenige es mit mir zu tun, denn Anteus steht unter meinem persönlichen Schutz. Ich muss sagen, das hat mir gefallen und so fühlte ich mich gleich einigermaßen sicher.
 
Die Kollegen haben dann versucht mir das Löten beizubringen.
Ich muss eingestehen, dass ich mich damit sehr schwer getan habe, denn zu der Tätigkeit gehört sehr viel handwerkliches  Geschick, was ich leider nicht besaß. Doch ich wollte es unbedingt erlernen und gab nicht auf. Ich habe fast fünf Wochen benötigt, bis ich diese Tätigkeit beherrschte. Als ich so weit war, machte mir die Arbeit anfangs auch richtig Spaß.
 
Doch nach einiger Zeit, wurde mir auch diese Arbeit zu eintönig, außerdem konnte ich mich einfach nicht an die Schichtarbeit gewöhnen.  Eine Woche morgens um vier Uhr aufstehen, in der nächsten Woche abends bis 22/30 Uhr arbeiten, dass war nichts für mich.
Außerdem  habe ich sehr schnell festgestellt, dass man versuchte, mich auszunutzen.
 
Meine Eltern  haben  uns so erzogen, dass man seine Arbeit immer vorbildlich erledigen sollte und dass man, ohne zu mucken, das tut, was die Vorgesetzten von einem verlangen.
 
Doch schnell merkte ich, dass es in unserer Firma einen Grundsatz gibt: * Wenn du immer das tust, was dein Vorgesetzter von dir verlangt, ihm niemals widersprichst, dann wird er schnell erkennen, dass du ihm da, wo du jetzt bist, am meisten nutzt. Also warum sollte er Interesse daran haben, dass du dich beruflich verbesserst?*
 
Hiermit möchte ich nicht behaupten, dass alle Vorgesetzten oder Chefs so handeln und diese Einstellung haben, dummerweise ist es aber leider oft in der Industrie oder in großen Unternehmen so. Dieses wird mir bedauerlicherweise auf Seminaren der IG – Metall ständig von anderen Teilnehmern bestätigt, die auch diese negativen Erfahrungen mit ihren Vorgesetzten gemacht haben.
Auch wird dort oft erzählt, dass die Unternehmer zwar wollen, dass die Arbeitnehmer
 mitdenken sollen, aber immer nur  genau das, was sie hören wollen. Natürlich gibt es auch
einige Vorgesetzte, die da ganz anders denken. Zum Beispiel: fällt mir ein ehemaliger Manager von Volkswagen ein, Daniel Goeudevert, der einmal sagte:
 
*Der beste Manager lehrt seine Mitarbeiter nicht, wie sie denken sollen, sondern dass sie denken sollen*
 
Ich denke, dass Daniel Goeudevert heute zu menschlich für eine leitende Position in der Industrie ist, jedenfalls im Sinne der Aktionäre und Großkapitalisten. Denn heute ist es modern, immer mehr von den Arbeitnehmern abzuverlangen und ihnen zu sagen, das gehe nicht anders, weil man sonst nicht konkurrenzfähig sei..
 
Ich weiß nicht ob der Spruch, den ich irgendwo mal gelesen habe und hier ursprünglich  als Titel dieser
Erzählung verwendete,  mich dann aber auf Empfehlung eines  erfahrenden Freundes, den jetzigen Titel entschied, immer zutrifft?
„Hab stets den rechten Spruch bereit, dann wirst Du ganz bestimmt gescheit
 
Und einige werden sich  fragen, warum ich das hier alles erzähle und was das mit dem oben genannten Titel zu tun hat. Doch den ersten Teil dieses Satzes:
 
„Hab stets den rechten Spruch bereit..., kann ich nur unterstreichen. Doch um gescheit zu werden, ist zu empfehlen, dass man sich mit diesen Sprüchen, Zitaten und Aphorismen beschäftigt, denn es gibt viele schöne, aber leider auch dumme Sprüche.
 
Unter anderem, habe ich mich deshalb auch für die, oben erwähnte Empfehlung entschieden:
Werde durch die Realität gescheit und hab den rechten Spruch bereit
 
Denn nur wer bereit ist aus der Realität und aus  den Fehlern zu lernen, der kann etwas  verändern oder gar verbessern. Wenn man dann auch noch, im richtigen Moment, einen passenden Spruch oder Zitat auf den Lippen hat, kann man oft  vieles zum Besseren verändern.
 
Aus diesen Erfahrungen habe ich in den letzten Jahren meines, bisherigen Lebens gelernt, dass ich mit Hilfe von guten  Sprüchen, Zitaten und Aphorismen meine Ängste und Unsicherheit die ich auch oft hatte, ja manchmal heute noch habe, bekämpfen und sogar abbauen konnte und immer noch kann.
 
Hier ein Beispiel mit dem Zitat von Daniel Goeudevert!
Wenn ein Chef oder ein Vorgesetzter einmal zu ihnen sagt: „Da denken sie falsch!“ dann antworten Sie: „Ich danke Ihnen, dass sie mir das so direkt sagen und ich werde das noch einmal überdenken.“ Doch Daniel Goeudevert, ehemaliger Manager bei Volkswagen, sagte einmal:  Der beste Manager lehrt seine Mitarbeiter nicht, wie sie denken sollen, sondern dass sie denken sollen.
 
Und ich bin überzeugt davon, dass gute Manager die Mitarbeiter, die selber denken, schätzen. Und ich persönlich möchte auch etwas zum Wohle der Firma beitragen. Doch das kann ich nur, wenn ich voll hinter einer Sache stehe. Denn ein anderes Zitat von Aurelius Augustinus, das ich mal irgendwo gelesen habe, lautet:
 
In dir muss brennen, was du im anderen entzünden willst  [1]



Aurelius Augustinus:  13. 11. 354 -  28. 10. 430  lebte in Numidien, (heute  Algerien), einer der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer und ein wichtiger Philosoph
Quelle: Wikipedia
 
 
 
 

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