Eugen Merk

Quibers rätselhafte Tagebuch - Mittwoch

So wie ein beschissener Tag zu Ende gehen kann, kann er auch beginnen. Ich vermute diese Schweinerei geschah letzte Nacht. Jawohl, wieder mal wurde mein Zuhause als Latrine benutzt, besudelt und beschmutzt. Ich weiß nicht was die Penner in dieser mühsam aufgestellten Kartonage sehen, aber es ist mein Zuhause. Und solange der Strom für meine Bude noch illegal von meinem dämlichen Nachbarn abgezockt wird hat keiner, ich wiederhole, keiner das Recht mein Zuhause als Kloake zu verunreinigen! So weit, so gut, dennoch riss meine Glückssträhne an diesem Tag noch lange nicht ab. Immerhin dachte ich heute einen freien Tag zu haben, Zeit um Licht zu bringen in die geheimnisvolle Nacht, welche so viele Fragen aufwirft wie die Barentssee Wasser hat. Doch seit Geralds mysteriösem Verschwinden bin ich gezwungen seine Schichten zu übernehmen. Mir scheint langsam es wäre mir vorbestimmt in dieser stinkenden Bar zu vergammeln. Und schon am Mittag ging es weiter! Weiter in dem Sinn, dass mir ein gebrochener, in Scheidung lebender Mann einen brennenden „Jack Daniels“ ins Gesicht schüttete. Am liebsten wollte ich den Drecksack, der dem gebrochenen Kerl den Namen des Wohltäters seiner Frau verriet, tot sehen. Aber mein Boss, Johnny de Muerte, schien das wohl amüsant zu finden. Ich könnte seine verschmitzte Lache aus Tausenden heraushören.

Oh ja, es gibt 'ne menge Leute die ihn am liebsten tot sehen wollten. Aber weit aus mehr wollten den armen Gerald tot sehen. Ich kann mir das nicht erklären. Er war doch so ein liebenswerter Kerl.

Und ob das nicht schon genug war, tauchte plötzlich Mc Kornikel aus dem Nichts auf. Nicht mal seine Kollegen von der Mordkommission kennen Mc Kornikels richtige Visage. Woher auch, da er doch seine wahre Identität hinter einem offenbar nicht zu verzehrendem Brötchen verbirgt. Und wie zu erwarten war musste er mir erneut erzählen wie man Timmy von links nach rechts, wie einst Moses das Meer, teilte.  >> Ich bitte sie Mc Kornikel, ich versuche gerade mein Schweinerückensteak runter zu würgen <<, war das Einzige was er von mir erfahren konnte.

Und dann, nach einer kurzen Ewigkeit, war endlich Feierabend. Leider währte meine Freude nur kurz, denn noch bevor ich die versaute Bar verlassen konnte wurde mir eine Brieftasche über den zähen Schädel gezogen… das Licht für diesen Tag ging aus.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.02.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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