Christin Wille

Der Mann hinter dem Spiegel?




Regen klatschte ans Fenster schweigend hörte ich zu.
Mein Blick wurde schwer als der Schlaf meine Augen schloss.
Ich weiß nicht wie lange es dauerte, aber als ich erwachte war nichts mehr wie zuvor.
Ich reagierte verwirrt und drückte mich leicht panisch in den roten Sessel.
Langsam registrierte mein Gehirn das ich mein Zimmer nicht verlassen hatte.
Ich atmete erleichtert auf, doch nur für eine Sekunde denn das Gefühl der Panik wurde immer schlimmer und ich merkte das etwas nicht stimmte.
Tritt nähr sagte eine Stimme, doch ich rührte mich nicht, stattdessen schloss ich meine Augen und hoffte das alles wieder gut werden würde.
Tritt nähr ich tue dir nichts, versuchte es die Stimme erneut. Abermals reagierte ich nicht und nach einer Weile war es still.
Irgendetwas berührte mich an der Schulter, ich riss meine Augen weit auf und sah mich um.
Ich werde verrückt, dachte ich und schlug meine Hände über den Kopf zusammen.
Plötzlich hatte ich rasende Kopfschmerzen und das Gefühl nicht mehr Herr meiner Selbst zu sein.
Ich zerrann unter meinen Händen wie Sand und mein Selbst tropfte auf den Boden wie Blut.
Als ich endlich erwachte, war es schon nach zwölf mürrisch beschloss ich aufzustehen ich konnte ja schließlich nicht den ganzen Tag im Bett verbringen.
Ich muss wohl ziemlich fertig ausgesehen haben, denn meine Eltern sahen mich erschrocken an.
Nur ein Alptraum murmelte ich, und schlurfte müde wie ich war ins Bad.
Als ich in den Spiegel blickte, sah mir ein abgekämpftes, blasses Gesicht mit müden Augen entgegen.
Ich erschrak vor mir selbst, denn das hätte ich nicht erwartet. Der Spiegel schlug Wellen, als sich langsam ein Gesicht herausschälte.
Mit offenem Mund und staunenden Augen sah ich in den Spiegel, wo ich nicht mich selbst sondern etwas völlig anderes erblickte.
Rasch schloss ich meinen Mund und trat einen Schritt zurück.
Die Fläche des Spiegels war wieder glatt und fest, die Halle war verschwunden.
Ungläubig streckte ich meine Hand in Richtung der Spiegelfläche.
Der Spiegel war glatt und ruhig, nichts verriet das Wellen noch vorkurzem die Fläche erschüttert hatten.
Ich zog sie wieder zurück und atmete tief durch, dann drehte ich den Wasserhahn bis zum Anschlag und schüttete mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, das dadurch etwas Farbe bekam.
Ich war dem Spiegel noch einen misstrauischen Blick zu, ehe ich mich umdrehte und beinahe fluchtartig den Raum verließ.
 Ich setzte ein gezwungenes lächeln auf und ließ sich mit einem seufzen auf den Küchenstuhl sinken.
Schaut mich doch nicht mit dem sag uns  doch was los ist Blick an das macht mich einfach fertig.
 Was machst du heute zu Mittag? Fragte ich mit der schwachen Hoffnung meine Eltern vom
Ich möchte dich verstehen Kurs abzulenken. Gabelantilope sagte sie kurz und schaute mir direkt in die Augen.
Schick! Sagte ich und widmete mich meinem Brötchen.
Jetzt rede doch Mädchen sagte mein Vater in die nun entstandenen Stille hinein. Wir machen uns doch Sorgen um dich.
Nett von euch aber das müsst ihr nicht ich komme sehr gut alleine klar. Ich sah meinen Eltern an der Nasenspitze an das sie mir nicht glaubten.
Es war wirklich nur ein Alptraum, nur ein bescheuerter Traum nichts weiter sagte ich gereizt.
Meine Mutter sah mich mahnend an und wusste das ich übertrieben hatte.
Ich zerrann unter meinen Händen wie Sand und mein Selbst tropfte auf den Boden wie Blut.    
Ich blinzelte kurz um die Erinnerung zu verscheuchen. Murrend zog diese sich zurück und ich entspannte mich.
Tut mir leid, sagte ich, aber ich kann es nicht leiden, wenn man sich ständig Sorgen um mich macht.
Also schaltet bitte einen Gang runter! Danke für eure Aufmerksamkeit sagte ich sarkastisch.
Meine Eltern warfen mir einen fragenden und irgendwie leicht irritierten Blick zu, den ich nur unschuldig grinsend erwiderte.
Dann räusperte sich meine Mutter kurz und unterbrach damit die unangenehme Stille.
Alle sahen sie erwartungsvoll an, doch diese schwieg nur und setzte sich wieder.
OK dachte ich was habe ich verpasst? Laut sagte ich was war denn das? Habe ich irgendetwas nicht mitgekriegt oder so fragte ich leicht verwirrt.
Mein Vater schwieg, meine Mutter schwieg und selbst das Ticken der Uhr war nicht mehr zu hören.
Ich hätte gerne etwas gesagt, aber meine Lippen verweigerten mir jedes Wort, deshalb blieb mir nichts weiter übrig als mich mit meinen Gedanken auseinander zusetzen.
-   Regen klatschte ans Fenster
-   Mein Selbst tropfte auf den Boden wie Blut
-   Gabelantilope sagte sie kurz
-   Ich werde verrückt
-   Das Gesicht welches im Spiegel erschien
-   Eine Halle von Spiegeln
-   Dunkelheit
 Ich schreckte auf, als das Ticken der Uhr in meinen Ohren dröhnte.
Schweiß brach mir am gesamten Körper aus und ich schauderte Kioko! Erklang unangenehm  die Stimme meines Vaters.
Was ist denn, fauchte ich meinen Vater an. Ich habe dir eine Frage gestellt, sagte er mit mühsam beherrschter Stimme.
Ich höre sagte ich und wandte mich meinem Vater zu. Doch der schüttelte nur den Kopf und schnaubte unwillig.
Was habe ich nun schon wieder verbrochen dachte ich und verdrehte die Augen.
Kioko! Räusperte sich meine Mutter und ergriff das Wort. Ich sah sie nicht mal an, doch das änderte sich schlagartig als sie weitersprach.
Dein Vater und ich, sind der Meinung das dir eine Auszeit ganz gut tun würde. Meine Augen wurden schmal und ich schnappe nach Luft.
Was soll das heißen fragte ich gefährlich leise. Nur das dir ein Urlaub ganz gut tun würde.
Ein Urlaub höhnte ich, in der Klapse oder was? Meine Eltern sagten nichts dazu, doch in ihren Augen erkannte ich das sie es bitter ernst meinten.
Schließlich ergriff meine Mutter wieder das Wort. Was kommt jetzt? Ich ahnte es schon.
Denn sie sagte nein Schatz, so meinten wir das nicht, oh nein natürlich nicht wie hätte ich das jemals denken können.
Ich bin ja schließlich nicht Sabi. Kaum hatte ich den Namen meiner Schwester ausgesprochen, begann meine Mutter zuerst leise und dann immer lauter zu schluchzen. Shit dachte ich nur und hätte in diesem Moment am liebsten die Zeit zurückgedreht.

Das ist ein Auszug bzw. der Anfang meiner Geschichte
es ist hauptsächlich Drama und mehr oder weniger Fantasie, denn ich bin noch nicht sicher
ob mein Chara wirklich abstürzt.
Christin Wille, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.03.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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