Konrad Folkmann

Kleines Glück in der S-Bahn in schweren Zeiten.

Manchmal erscheint am Nachthimmel ein Stern vergangener Liebe. Ich fühle mich nicht gut und es erscheint eine liebende Zuwendung der Vergangenheit. Die Tränen kommen mir dann. So war es vor kurzem gewesen. Ich fühlte mich schlecht in der Nacht und es erschien der Stern der Liebe.

Es war vor einigen Jahren, wo ich mitten in der Psychose war. Ich setzte mich in der Kantine zu Menschen an den Tisch und fing an zu reden, was mich so bewegte. Die Leute standen alle auf und ich saß nur noch allein am Tisch. Keiner verstand mich, ich war unglücklich und frustriert, weil alle von mir weggingen. Das passierte mir wärend der Psychose öfters und ich war sehr unglücklich, denn ich hätte gern Zuwendung gehabt.

Von der Arbeit fahre ich immer mit der S-Bahn nach Hause. Da saß in einem Viererabteil die Juliane, die ich von der Arbeit her kenne und ich irgendwie sympathisch finde. Ich hatte den Mut und setzte mich ihr gegenüber, um zu schauen, ob sie sitzen blieb. Sie blieb sitzen und ganze 10 Minuten von der Haltestelle Trimbornstraße bis zur Haltestelle Hansaring saßen wir friedlich zusammen. Ich sagte nichts und war nur glücklich. Ich spürte ihre Energie. Schließlich stieg sie an der Haltestelle Hansaring aus und ich dachte mir: "Hier muß sie aussteigen, weil sie nach Hause will.".

Das Erlebnis vor einigen Jahren kam mir wieder hoch, als ich neulich nachts nicht schlafen konnte. Ich dachte daran, daß mich Juliane damals auf der S-Bahn-Fahrt wärend der Psychose begleitet hat, wärend viele andere von mir davon gelaufen sind. Diese Zuwendung in schwerer Zeit vergeß ich Juliane nie. Und bei dieser Erinnerung kamen mir die Tränen, und ich war in dieser dunklen, trostlosen Nacht nur noch glücklich. Eine solche Zuwendung, und sei sie noch so klein, vergeß ich einem Menschen nie. Ich hatte Trost gefunden.

Konrad Folkmann, 22.11.10

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