Klaus-D. Heid

RABENSCHWARZ


Himmel, ich muss wohl eingeschlafen sein.

 

Ist es noch Nacht? Wieso erinnere ich mich nicht? Ich weiß nicht, wann ich ins Bett gegangen bin. Habe ich gefeiert und vielleicht zu viel getrunken?

 

Es fällt mir schwer, die Augen zu öffnen, aber ich muss mich vergewissern, wo ich bin und wie spät es eigentlich ist.

 

Die Augen öffnen...

 

Die Augen öffnen...

 

Tiefe Schwärze. Mach endlich die Augen auf, du versoffenes Stück Scheiße! Ist ja nicht das erste Mal, dass du irgendwo versackt bist und völlig die Orientierung verloren hast, aber wenn Du schon in irgendeinem fremden Bett gelandet bist, musst Du jetzt endlich die Augen auf machen, du Penner, um zu sehen, welches Nachtschattengewächs du dir dieses Mal schön gesoffen hast...

 

Die Augen öffnen...

 

Kann doch nicht so schwer sein. Ganz egal, was du gestern erlebt hast, du musst jetzt nur die Augen aufmachen, um wieder in die Realität zurückkehren zu können. Wahrscheinlich ist es längst Mittag, draußen scheint die Sonne und du stellst fest, dass du mit einer Anna, Lisa, Julia oder Andrea eine lange und erschöpfende Nacht verbracht hast.

 

Komisch, aber alle meiner One-Night-Stands hatten Vornamen, die mit einem 'A' enden. Ich schwöre, dass das keine Absicht ist. Purer Zufall. Ist eben so, wie es ist.

 

Ob so ein 'A' immer noch neben mir liegt? Oder bin ich doch alleine? Und wieso fällt es mir so verdammt schwer, die Augen zu öffnen, damit ich endlich weiß, was Sache ist?

 

Es ist nicht nur einfach schwarz, also so schwarz, wie man Schwärze empfindet, wenn man die Augen bei Dunkelheit geschlossen hält. Selbst dann, wenn man im Dunkeln liegt und die Augen geschlossen hat, nimmt man irgendein bisschen Licht war, aber das, was ich jetzt wahrnehme, ist so schwarz, wie ich noch nie in meinem Leben Schwärze empfunden habe.

 

Totales Schwarz. Absolutes Schwarz. Es kann nicht Tag sein, denn dann wäre diese hundertprozentige Schwärze nicht möglich. Aber auch für Nachts ist dieses Schwarz einfach zu schwarz...

 

Nun mach doch die beschissenen Augen auf, du Idiot!

 

Natürlich, so muss es sein: Ich bin nicht wach. Ich kann gar nicht wach sein, weil ich meine Augen nicht öffnen kann, obwohl ich es will. Also schlafe ich, träume, träume sozusagen einen Traum im Traum, bewege mich in einer Zwischenwelt, in der ich unfähig bin, in die Realität zu wechseln, unfähig bin, die Wirklichkeit wahrzunehmen und offenbar wie in einer Art Tiefschlaf kommuniziere ich mit meinem Unterbewusstsein.

 

Gott, wie unendlich schwarz es ist...

 

Ich muss also nur aufwachen, um diesen Alptraum zu beenden.

 

Aufwachen.

 

Aufwachen, weil dieses Schwarz der Tod ist, weil es aus diesem Schwarz kein Entrinnen gibt, solange ich schlafe. Aufwachen, weil ich im Schwarz ersticke. Es erdrückt mich, engt mich wie ein Schraubstock ein und ich spüre, dass irgendjemand die Backen des Schraubstocks immer enger und enger zusammenschraubt, um auch das letzte Milligramm Hirn aus meinem Schädel zu quetschen.

 

Offenbar bin ich aber durchaus fähig, unterbewusst meine seltsame Situation zu registrieren. Somit muss ich auch, wieder nur unterbewusst, zumindest ertasten können, wo ich mich befinde. Da ich schon nichts sehen kann, muss es schon mit dem Teufel zugehen, wenn ich nicht zumindest ertasten kann, ob ich in einem Bett oder schon im Sarg liege. Ich muss also nur meine Hände bewegen, muss versuchen, Bettzeug zu fühlen oder muss im schlimmsten Fall mit meinen Händen feststellen, dass ich von Holzbrettern umgeben bin. Vielleicht ertaste ich auch nichts außer metallener Kälte? Vielleicht liege ich auf einem Operationstisch und werde gerade operiert? Befinde ich mich in Narkose? Immer wieder hört man davon, dass narkotisierte Patienten sehr wohl registrieren, wie man an ihnen herum schneidet, aber sie können nichts sagen, sich nicht bewegen und sich nicht bemerkbar machen...

 

Die Hände bewegen.

 

Es scheint zu funktionieren. Ich fühle meine Hände! Ich kann also tasten. Sehr gut! Instinktiv wandern meine Hände zum Gesicht, wollen offenbar eine Bestätigung, dass ich körperlich existiere. Meine Hände ertasten mein Gesicht, die Finger wandern vom Kinn zum Mund, von der Nase zu den Augen, die ja fest geschlossen sein müssen.

 

MÜSSTEN!

 

Aber die Augen sind weit geöffnet. Ich spüre das überaus unangenehme Gefühl, als meine Fingerspitzen die Augäpfel berühren. Widerlich! Schon als kleines Kind habe ich es gehasst, wenn meine Mutter mir Augentropfen in die Augen träufeln wollte. An der Augen bin ich höchst sensibel, habe mich aus diesem Grund auch nie für Kontaktlinsen entscheiden können, obwohl ich meine Brille nur im absoluten Notfall trage.

 

Wenn meine Augen nicht geschlossen sind, wieso ist dann diese unnatürlich Schwärze um mich herum?

 

ICH BIN TOT!

 

Ich muss tot sein, denn wie sonst sollte ich meinen Zustand beschreiben? Wenn ich nicht schlafe, nicht wache, mich nicht orientieren kann und nicht mal weiß, wie ich an diesen Ort gelangt bin, falls es sich um einen Ort handelt, dann kann ich nur noch tot sein, oder...?

 

Vanessa. Wieder ein 'A'.

 

Vanessa, eine meiner letzten Bekanntschaften, die wie alle anderen Bekanntschaften auch, keine zwei Monate überdauerte und von mir mit der Standardbegründung gelöst wurde, dass 'ich meine Freiheit brauche und mich in der Beziehung zu sehr eingeengt fühle', hieß mit Nachnamen 'Schwarz'. Vanessa Schwarz.

 

Das fällt mir eben nur so ein. Hat keine Bedeutung. Spielt keine Rolle und hat nichts mit meiner momentanen Situation zu tun. Gar nichts. Kann ja gar nicht.

 

Gott, drehe ich jetzt völlig durch?

 

Wo war ich stehengeblieben?

 

Ach so, ich muss ertasten, wo ich liege. Wenn ich jetzt gleich Bettzeug ertaste, kann ich nicht in der Hölle sein und bin mit relativer Sicherheit auch nicht tot. Was für eine Hölle wäre es, in der man auf einer Matratze liegt und von einer Bettdecke gewärmt wird?

Tot wäre ich dann auch nicht, wenngleich es ja wohl Särge geben soll, die überaus bequem ausgestattet sein wollen.

 

Meine Hände verlassen das Gesicht, fahren langsam meinen Körper herunter, um zu ertasten, worauf ich liege.

 

ICH BIN NACKT!

 

Ich bin wirklich nackt! Da ist offenbar auch keine wärmende Bettdecke. Da ist also nichts an mir und nichts über mir. Nichts. Einfach nichts.

 

Bin ich bei einem 'A' und dieses 'A' hat das Zimmer so extrem verdunkelt, dass mich ein so monströses Schwarz umgibt? Hatte ich Sex mit diesem 'A' und bin aus diesem Grund nackt? Habe ich noch immer Sex mit 'A' und dieser Sex ist so gewaltig, dass ich jetzt den Orgasmus meines Lebens erlebe? Ist das hier der ultimative Orgasmus, die Sex-Droge, die irrste und geilste Nummer, die ich jemals geschoben habe?

 

Da ist keine keine Matratze!

 

Meine Hände haben den Platz erreicht, wo sie jetzt eigentlich das, auf dem ich liegen müsste, wahrnehmen sollten.

 

Aber da ist keine Matratze.

 

Da ist auch nichts anderes...

 

Wenn ich wirklich gerade einen Orgasmus erlebe, werde ich nie wieder Sex haben! Ich schwöre es! Nie wieder!

 

Ich liege auf... nichts!

 

Das ist physikalisch nicht möglich, es sei denn, ich befinde mich in einem schwerelosen Raum, zum Beispiel im Weltall. Aber ich bin natürlich nicht im Weltall. Ich bin kein Astronaut und ich bin noch nicht einmal ein Typ, der sich irgendwann einmal für diesen Weltraumquatsch interessiert hat. Was also sollte ich im Weltall, hä?

 

Hatte fast vergessen, dass ich ja offensichtlich träume.

 

In Träumen ist alles möglich, sogar das Unmögliche. Es gibt keine physikalischen Gesetze im Traum. Auch Zeit ist im Traum so relativ, dass sie nicht messbar ist und keinen Bezug zu mathematischen Strukturen aufweisen muss. In Träumen kann man fliegen, kann Gott sein, kann dem Teufel begegnen und kann, je nach bedarf, riesengroß oder klein wie ein Einzeller sein. Träume sind grenzenlos, weil sie sich in einem anderen und noch sehr unbekannten Raum bewegen, in dem nichts so sein muss, wie es scheint.

 

Kein Grund für Panik!

 

Wenn ich träume, wird dieser Traum einmal zu ende gehen und ich werde aufwachen. Ich werde wieder in der Wirklichkeit aufwachen und mich sehr wahrscheinlich neben einem 'A' wiederfinden, mit dem ich anschließend frühstücken werde. Alles wird so sein, wie es immer war. Normal. Gleich nach dem Aufwachen wird alles normal sein. Garantiert werde ich mich noch nicht einmal an diesen irren Traum erinnern können, weil ich mich so gut wie nie an meine Träume erinnere.

 

Andererseits...

 

Andererseits ist es schon vollkommen bekloppt, sich in einem Traum so wach zu fühlen, oder?

 

Es bleibt die Frage, wieso ich nicht falle, da es ja unter mir nichts gibt, das mich hält.

 

Weil Träume nichts mit Physik zu tun haben. Logisch. Hatte ich für einen winzigen Moment vergessen. Ich darf also nicht versuchen, meine Situation mit physikalischer Logik zu begreifen. Wenn im realen Leben nach Einstein alles relativ ist, muss im irrealen Leben alles noch viel relativer sein.

 

Relativer? Gibt es das? 'Relativer' als relativ?

 

Was ist jetzt zu tun?

 

AUFWACHEN!

 

So einfach ist das. Einfach aufwachen und diesen beschissenen Traum in der hintersten Schublade meines Unterbewusstseins verstecken. So ein Traum kann ja unmöglich ewig dauern, oder? Alle Träume beginnen und enden. Eigentlich. Was aber, wenn es dieses Mal kein Eigentlich gibt? Was, wenn ich mich in so einer Art Zeitschleife befinde, die mich immer und immer wieder diesen Zustand durchleben lässt? Was, wenn ich für die nächsten zehntausend Jahre hier verharre und über mein schwereloses Dasein nachdenken muss?

 

Dann, daran führt wohl kein Weg vorbei, wäre ich in der Hölle gelandet!

 

Nun, der Aufenthalt in der Hölle wäre zumindest mit meiner mir eigenen Logik zu erklären. Dass ich ein Leben geführt habe, das man 'erfüllt von christlicher Nächstenliebe' definieren kann, ist ganz sicher nicht der Fall. Im Gegenteil! Ich bin immer ein egoistisches Arschloch gewesen, das sich einen Scheißdreck um die Belange und Sorgen anderer Menschen gekümmert hat. Ich habe mehr als nur einmal beste Freundinnen und Freunde enttäuscht, habe gelogen und betrogen und habe immer nur den eigenen Vorteil gesucht, ohne an die Gefühle selbst der Personen zu denken, denen ich zu Dank verpflichtet wäre.

 

Wenn ich also in der Hölle schmore, hätte ich nicht einmal die kleinste Chance, Gott um Vergebung anzuflehen, schon gar nicht deshalb, weil ich nicht an Gott glaube.

 

Ich muss versuchen, systematisch vorzugehen, um meine Situation zu erklären!

 

Punkt Eins: Ich bin offensichtlich in der Lage, analytisch zu denken. Punkt Zwei: Ich kann meine Hände bewegen. Punkt Drei: Ich muss einkalkulieren, dass ich tatsächlich nur träume und irgendwann aufwachen werde. Punkt Vier: Vielleicht kann ich doch nicht analytisch denken, kann auch meine Hände gar nicht bewegen, träume nicht und werde ergo auch nicht mehr aufwachen.

 

Punkt Vier macht mir ernsthaft Sorgen.

 

Zurück zu Punkt Eins: Ich kann analytisch denken!

 

Wenn dem so ist, müsste ich mich kontrollieren können, denn Analyse setzt Kontrolle voraus. Mentale Kontrolle ist die Grundvoraussetzung für physikalische Kontrolle. Physikalische Kontrolle bedeutet, dass ich nun versuchen muss, mein physikalisches Umfeld eingehender zu untersuchen. Nach Beendigung dieser Untersuchung muss ich das Ergebnis analysieren, damit ich anschließend einen einigermaßen objektiven Statusbericht verfassen kann.

 

Also:

 

Wenn es über mir keinen Sargdeckel gibt, muss ich mich aufrichten können! Das ist ein Faktum! Folglich muss der nächste Schritt sein, mich trotz meines schwerelosen Zustands, aufzurichten. Kann ich dann stehen, kann ich auch gehen. Kann ich gehen, kann ich mich fortbewegen. Kann ich mich fortbewegen, kann ich vielleicht das schwarze Loch verlassen.

 

Langsam versuche ich, meinen Oberkörper zu erheben. Langsam, denn noch immer besteht die Option, dass ich in einer hölzernen Kiste eingesperrt bin, wenngleich der schwerelose Zustand dies unwahrscheinlich erscheinen lässt. Und trotzdem...

 

Es klappt!

 

Ich kann mich aufrichten, wenn auch sehr mühsam und nur extrem langsam. Ich spüre Schmerzen, Schmerzen, die man wahrnimmt, wenn man nach stundenlangem Schlaf in unnatürlicher Position wach wird und aufstehen möchte. Jeder Knochen, jedes Gelenk tut weh, verdammte Scheiße! Aber ich muss weitermachen, wenn ich stehen will!

 

Paradox! Wenn ich mich im schwerelosen Raum befinde, kann ich gar keine Schmerzen beim Aufrichten verspüren, denn ich muss ja kein merkliches Körpergewicht bewegen. Ich muss so leicht wie eine Feder sein, oder sogar noch leichter! In diesem Fall sind meine Schmerzen nur eingebildet und ich habe nicht die geringsten Probleme damit, mich aufzurichten.

 

HOPP!

 

HOPP?

 

Na, was ist denn? Auf mit dir, du schlaffer Sack! Es gibt keinen Schmerz! Du bist leichter als ein Astronaut auf dem Mond! Keine Erdanziehung und kein spezifisches Gewicht. Also nicht mehr jammern und hoch mit dir, wenn du Antworten auf deine Fragen finden willst!

 

Es geht aber nicht.

 

Mein Körper wird nach ein paar kümmerlichen versuchen daran gehindert, sich aufzurichten. Wer oder was mich daran hindert, ist mir unbegreiflich, aber da ist etwas, das mich zwingt, diese Position im Liegen beizubehalten, obwohl ich auf einem Nichts oder in einem Nichts liege. So eine verdammt perverse Art Zwang ist nicht logisch zu erklären, was gleichzeitig bedeutet, dass ich meine ganzen Analyseversuche in die Tonne treten kann!

 

Blödsinniger Aphorismus, denn das mit 'in die Tonne treten' ist natürlich so unmöglich wie jede andere körperliche Bewegung.

 

Ich muss zugeben, dass jetzt nur noch eine einzige Option möglich ist, um meinen Zustand zu beschreiben: ICH BIN TOT!

 

Seit tausenden von Jahren gibt es die wildesten Vermutungen darüber, was mit der menschlichen Seele geschieht, wenn der Körper gestorben ist. Offenbar ist für mich nun diese Frage beantwortet, denn so, wie es aussieht, bin ich tot und meine Seele, was auch immer das sein mag, lebt in diesem Zustand weiter.

 

Somit gibt es keine Hölle, keinen Himmel – es gibt nur ein saublödes Herumliegen der Seele in einem Meer aus absolutem Schwarz.

 

Na, Bravo!

 

Vielleicht hatte ich einen Autounfall, vielleicht habe ich es mit einem 'A' getrieben und bin einem Infarkt erlegen? Oder vielleicht war es ein Schlaganfall, ein Überfall oder ein Sturz auf der Kellertreppe? Bin ich vergiftet worden? Hat mir 'A' die Kehle durchgeschnitten, weil sie auf ein anderes 'A' eifersüchtig war?

 

Was auch immer es war, ich bin tot!

 

Man soll ja immer das Gute im schlechten suchen, nicht wahr?

 

Ich schmore offenbar nicht im Höllenfeuer. Immerhin! Und ich werde nicht von kleinen Teufeln mit spitzen Hörnern und Pferdefüßen gepeinigt und gequält. Ich höre hier auch keine anderen gequälten Seelen, die ihr Leid in das Universum der Hölle herausschreien.

 

Ist doch gar nicht so schlimm, oder?

 

Nun ja, ich bin auch nicht im Himmel und werde nicht von schnuckligen Engeln mit Harfen und Bacardi-Cola verwöhnt. Moslem bin ich offenbar auch nicht, denn statt knackigen Jungfrauen sehe ich nur ein schwarzes Schwarz, wie es schwärzer nicht sein könnte. Nicht Himmel, nicht Hölle. Stattdessen ein Zustand der Apathie, der bis zum jüngsten Gericht anhalten kann, falls ich dieses Armageddon nicht gerade erlebe.

 

Ich versuche es noch einmal mit Logik:

 

Sofern ich tot bin, kann ich an meiner Situation nichts ändern. Falls ich träume, werde ich irgendwann aufwachen. Wenn ich nicht tot bin, nicht schlafe und träume, bleibt nur noch eine einzige, nämlich die letzte und wirklich beängstigende Wahrscheinlichkeit über:

 

Ich bin verrückt geworden!

 

Das ist es! Das muss es ein! Ich bin ein Irrer, dessen Hirn von zu viel Mikrowellenstrahlung oder durch einen Gen-Defekt verrückt spielt. Ich befinde mich wahrscheinlich in einer Anstalt, stecke in einer Zwangsjacke und bin mit Psychopharmaka so vollgestopft, dass in meinen Hirnwindungen kein Platz mehr für realistisches Denken ist. In Wirklichkeit, also in der Realität, liege ich festgeschnallt auf einer Pritsche, mir läuft weißer Geifer aus dem Maul und ich sabbere, während meine Augen wie wild flackern.

 

Es sind also die Medikamente, die mich glauben lassen, schwerelos zu sein. Die haben mich, wie man wohl sagt, 'kaltgestellt' und in einer meiner Venen steckt eine Kanüle, durch die ich flüssig ernährt werde. Ich bin irre, phantasiere im Fieberwahn oder im Drogenrausch und pisse wahrscheinlich gerade das Bett voll, weil ich keinerlei Kontrolle mehr über meine Körperfunktionen besitze...

 

Aber wieso diese Schwärze?

 

Wenn ich vollgedröhnt bin, müsste ich Yellow Submarine durchleben, müsste im Farbenmeer ertrinken oder zumindest in einer froschgrünen Badehose im Sonnenlicht umher tanzen, aber stattdessen sehe ich einfach nur

 

NICHTS!

 

Was macht man, wenn man nicht weiß, ob man wacht oder träumt, hä? Was macht man dann?

 

Man kneift sich!

 

Keine schlechte Idee, denn meine Hände kann ich ja offensichtlich bis zu einem gewissen Punkt bewegen. Wenn ich mir also jetzt, sagen wir mal, mit aller Kraft in den Oberschenkel kneife, dass ich vor Schmerzen aufschreie, wache ich entweder aus diesem beschissenen Traum auf, der unter Umständen gar keiner ist, oder ich spüre gar nichts, weil ich nicht mehr am Leben bin. Tote werden ja wohl keine Schmerzen spüren, oder?

 

Entweder oder. Aufwachen oder tot sein. Eine Chance von Fünfzig Fünfzig. Wenn ich aufwachen sollte, wäre das Glas Wasser halb voll. Spüre ich keine Schmerzen, befindet sich kein Tropfen Wasser im Glas und angesichts dieser Aussichten, sollte ich mir jetzt wohl einen richtig heftigen Schmerz wünschen, nicht wahr?

 

Meine rechte Hand hat den Oberschenkel erreicht und da sind Haare! Hatte ich schon immer behaarte Oberschenkel? Ich meine, waren die wirklich schon immer so haarig? Ist das normal? Haben alle Männer so behaarte Beine oder bin ich ein genetisch mutiertes Monster? Mein Gesicht war, wenn ich mich recht erinnere, vorhin nicht behaart, jedenfalls habe ich keinen Bart, noch nicht einmal Bartstoppeln spüren können, was mich über eine Frage nachdenken lässt:

 

Wann habe ich mich rasiert? Und wenn ich mich nicht rasiert habe, wieso habe ich dann eine Gesichtshaut, die glatt wie ein Babypopo ist?“

 

Stimmt, diese Frage ist belanglos und die Antwort darauf nicht minder, denn bevor ich nicht begriffen habe, wo ich bin und wieso ich bin, wo ich bin, ist mein Bartwuchs so was von scheißegal, oder?

 

Was wollte ich jetzt gerade machen?

 

Ach so, ich wollte mich kneifen! Also werde ich das jetzt auch tun! Ich kneife mir mit aller Kraft in den Oberschenkel und werde dann aufwachen. Ich werde mich an nichts in diesem Traum erinnern, werde mich nur wundern, wieso mir diese eine Stelle am Bein wehtut, an der ich jetzt gleich kneifen werde und dann hat dieser Spuk ein Ende!

 

Es tut nicht weh, verdammt!

 

Ich kneife mich und es tut, verdammt noch mal, kein bisschen weh! Das gibt’s doch nicht! Es muss weh tun! Ich muss jetzt aufwachen!

 

Noch mal kneifen. Etwas kräftiger. Richtig heftig ins Fleisch kneifen. Meinetwegen soll Blut fließen, ist doch völlig egal, solange ich nur aufwache!

 

Nichts!

 

Kein Schmerz.

 

Kein Tropfen Wasser im Glas.

 

Da ist nichts unter mir, nichts über mir, ich liege auf nichts und ich spüre keine Schmerzen. Um mich herum ist es so schwarz, wie in einem schwarzen Loch, wenngleich ich nicht weiß, wie schwarz schwarze Löcher sind. Vollkommen schwarz. Vollkommen still. Und ich schwebe im Nichts wie ein, wie ein, wie ein...

 

Es fällt mir nicht ein, mit was ich meinen Zustand vergleichen kann. Vielleicht mit einem Stern im Universum? Aber Sterne im Universum können nicht denken und die können sich auch nicht kneifen, weil sie nämlich kein Gehirn und keine Hände haben!

 

Ich bin also kein Stern.

 

Im Grund genommen bewegt mich auch nicht die Frage, was ich bin, sondern wo ich bin! Wo bin ich? Nicht im Bett, nicht im Sarg und offenbar nicht im Weltall. Oder etwa doch im Bett, doch im Sarg oder doch im Weltall? Und ich spüre nur deswegen keinen Schmerz beim Kneifen, weil ich mich nur in Gedanken kneife und es nicht real tue? Ich denke nur, mich zu kneifen, aber in Wahrheit liege ich völlig unbeweglich wo auch immer und meine Hände befinden sich aufeinandergelegt auf meiner Brust?

 

Es scheint, als bliebe mir nur die Möglichkeit, einfach abzuwarten, bis sich an meinem Zustand etwas ändert. Irgendwann muss ich aufwachen oder irgendwann spricht ein Gott zu mir und weist mich mit mahnender Stimme darauf hin, dass ich noch ein paar tausend Jahre so wie jetzt verharren muss, weil ich zeit meines Lebens ein mieser kleiner Drecksack war, der nun gefälligst Buße tun muss, bis mir dieser Gott gnädigerweise den Schädel einschlägt, damit ich endgültig tot bin.

 

Also warte ich ab.

 

Was soll ich auch sonst tun?

 

Abwarten.

 

Ich warte also.

 

Warten ist verdammt langweilig.

 

Wahrscheinlich warte ich erst ein paar Minuten und habe noch vier oder fünf Ewigkeiten vor mir, in denen ich warten muss. Wenn mir aber jetzt schon langweilig ist, wie langweilig wird es erst in ein paar Ewigkeiten, zumal ich gar nicht weiß, wie lange so eine Ewigkeit dauert? Vielleicht Tausend Jahre? Und wie viele Minuten passen in Tausend Jahre?

 

Wie viel Langeweile wartet auf mich???

 

Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass sich Menschen, die beispielsweise ein paar Jahre Haft vor sich haben oder die es auf eine einsame Insel verschlagen hat, auf der sie eventuell sogar Jahrzehnte leben mussten, die Zeit mit Erinnerungen vertrieben. Diese Menschen meinten, dass Erinnerungen tausendmal besser als eine ganze Bibliothek voller Bücher seien, weil sich nichts in ihnen wiederholt und weil sie ein schier endloses Potential an Gedanken bieten, die man mit positiven und negativen Aspekten anreichern kann.

 

Ist dieses Option auf mich übertragbar? Gibt es in meinem Leben genug Erinnerungen, um Ewigkeiten damit auszufüllen? Und was mich wirklich nachdenklich stimmt und mich jetzt nicht in Euphorie ausbrechen lässt:

 

Was, wenn mir nach ein paar Monaten oder Jahren des Erinnern bewusst wird, dass jede Erinnerung in der Vergangenheit bedeutet und dass es für mich keine Zukunft gibt, die wieder neue Erinnerungen produzieren könnte? Werde ich dann in Depressionen verfallen und mich sogar umzubringen versuchen?

 

Und wenn ich mich umbringen weil, drehe ich dann nicht völlig durch, weil ich ja körperlich gar nicht imstande bin, meinem Leben, oder dem, was ich als Existenz empfinde, ein Ende zu bereiten? Ich kann mir ja nicht mal die Pulsadern durchtrennen, weil ich gar nicht wüsste, womit ich das tun soll. Medikamente gibt’s hier auch nicht und nackt wie ich bin, wird auch keine Pistole zwischen meinen Arschbacken klemmen.

 

Ich könnte die Luft so lange anhalten, bis ich ersticke!

 

Nur noch einmal tief einatmen und dann...

 

...dann...

 

...dann...

 

Mist, verfluchter! Es ist scheißegal, ob ich atme oder nicht! Ich spüre zwar, dass sich meine Bauchdecke hebt und senkt, selbst dann, wenn ich nicht atme, aber ich kann ums Verrecken nicht ersticken, weil ich aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund, einfach weiterlebe.

 

Wie es aussieht, bin ich richtig am Arsch der Welt gelandet.

 

Ich sollte es erst einmal mit der Erinnerung versuchen. Vielleicht hilft das ja, wenigstens ein paar Stunden totzuschlagen und lenkt mich ein wenig von meinem unerklärlichen Zustand ab.

 

Erinnern.

 

Und an was will ich mich jetzt erinnern?

 

Was war das Wichtigste in meinem Leben? Woran erinnere ich mich gerne? Was war der Mittelpunkt in meinem Leben?

 

Ich weiß es nicht mehr...

 

Ich war, glaube ich, nicht verheiratet. Oder etwa doch? Und wenn ich doch verheiratet war, mit wem war ich verheiratet? Habe ich Kinder? Wo habe ich gelebt? Wie habe ich gelebt? Mit welcher Arbeit habe ich meine Brötchen verdient? Hatte ich überhaupt Arbeit oder war ich arbeitslos? War ich reich oder arm? Glücklich oder unglücklich? Heterosexuell oder schwul? Christ oder Muslim? Groß oder klein? Blond oder braunhaarig? Intelligent oder strohdoof?

 

Ich weiß es nicht mehr, ich kann mich nicht erinnern...

 

Da war etwas, an das ich noch vor ein paar Minuten gedacht habe. Es hat etwas mit einem 'A' zu tun. Mit einem 'A'. Und an was habe ich vorhin gedacht? 'A'? Welche Bedeutung hat dieses 'A' für mich?

 

Was fällt mir spontan zu 'A' ein?

 

ARSCHLOCH

 

Genau, ich muss ein Arschloch sein, weil ich mich nicht einmal mehr an das erinnern kann, was ich vor ein paar Minuten gedacht habe.

 

'A'.

 

Das Wort Aufgeben fängt mit einem 'A' an.

 

Ich kann aber nicht aufgeben, weil dieses Aufgeben an meinem Zustand nichts, einfach nichts verändern würde. Ob ich nun aufgebe oder die nächsten Zehntausend Jahre mit der Zunge die Zähne in meinem Mund abzähle, ändert rein gar nichts daran, dass ich hier wie blöde im Nichts liege und unfähig bin, daran etwas zu ändern.

 

Ich werde jetzt versuchen, das absolute Schwarz um mich herum mit den Augen zu durchsuchen. Vielleicht gibt es irgendwo in diesem satten vollen schwarz einen winzigen, kaum wahrnehmbaren und kaum zu erkennenden hellen Fleck, an dem ich mich orientieren kann. Bislang habe ich nur starr ins Schwarze geblickt und ging davon aus, dass es um mich herum nur dieses Schwarz gibt. Aber was, wenn ich mich irre? Was, wenn es einen klitzekleinen hellen Punkt im Schwarz gibt? Könnte ich dann aus diesem hellen Punkt Hoffnung schöpfen?

 

Ein Silberstreif am Horizont. Ein kleines Licht in der Unendlichkeit des Universums, das mich umgibt. Meine Augen wandern, wenngleich sie sich an nichts orientieren können, durch die schwärzeste Nacht, die unmöglich natürlichen Ursprungs sein kann. Gleichzeit werde ich fast wahnsinnig, weil ich natürlich nicht ausschließen kann, dass meine Augen in der Unendlichkeit des Schwarz nicht doch diesen hellen Punkt übersehen. Es ist vielleicht wie bei einem Bild, das aus unendlich vielen Pixel, also Bildpunkten besteht. Aus einer gewissen Entfernung betrachtet, sieht man diese Bildpunkte nicht, sondern man sieht nur den Gesamteindruck des Bildes. Erst, wenn man ganz dicht vor dem Bild steht oder es sogar mit einer Lupe untersucht, entdeckt man die Millionen kleinen Punkte, die in ihrer Anordnung das Bild ergeben.

 

Es kann also sein, dass ich aus einer falschen Distanz auf das Schwarz starre, das vielleicht, aus einer anderen Entfernung betrachtet, gar kein Schwarz mehr ist, sondern stattdessen plötzlich zu einem Berg, einem Haus oder einem Gesicht wird.

 

Wenn ich nicht schon immer verrückt war, dann bin ich es jetzt garantiert! Solch bekloppte Gedanken können unmöglich einem klaren Verstand entspringen, oder?

 

Mit wem rede ich eigentlich die ganze Zeit?

 

So weit ist es also schon gekommen, dass ich mit mir selbst rede, als hätte ich mir etwas zu sagen. Kann ich mir vielleicht Fragen stellen, die ich mir dann selbst beantworte? Nein! Folglich bin ich ein absolut inkompetenter Gesprächspartner für mich und kann mir somit jede Kommunikation mit mir selbst ersparen. Wenn ich schon verrückt werde, will ich nicht auch noch Öl ins Feuer gießen, indem ich Selbstgespräche führe.

 

Da ist aber niemand, mit dem ich sonst reden könnte!

 

Da ist NIEMAND!

 

NIEMAND!

 

Ich bin da!“

 

Verarsche mich nicht, du hinterhältiges Unterbewusstsein. Ich weigere mich, mit dir zu reden, also halt jetzt dein verdammtes Maul, okay?

 

Ich hab's schon wieder getan.

 

Ich bin immer noch da!“

 

Natürlich bist du da, weil ich ja auch da bin. Ist nichts Neues, was du mir mitteilst. Und jetzt lass mich in Frieden. Ist auch ohne dich schon schlimm genug, was hier passiert.

 

Siehst Du mich denn nicht?“

 

Du macht Scherze, ja? Ich wusste ja gar nicht, dass ich Humor besitze. Vielleicht kann ich mich ja nur nicht daran erinnern, dass ich eigentlich ein ganz lustiges Kerlchen bin. Das einzige, was ich sehe, ist das Schwarz. Nicht gerade das, was ich mir unter mir selbst vorstelle, obwohl ich ja andererseits gar nicht weiß, wie ich aussehe. Bin ich schwarz?

 

Du bist nicht schwarz und Du bist ein Idiot, weil Du mich nicht siehst. Jeder kann mich sehen, wenn er es nur will. Also gib Dir gefälligst Mühe, sonst bin ich weg und Du bist wirklich ganz alleine. Das willst Du doch nicht, oder?“

 

Das ist gar nicht nicht meine Stimme!

 

Die Stimme, die ich höre, ist weiblich. Sie klingt relativ jung und es ist eindeutig nicht meine Stimme, sofern ich davon ausgehe, keine Frau zu sein. Ich bin keine Frau. ICH BIN DOCH KEINE FRAU,

 

ODER?

 

Nein, ich will nicht mehr alleine sein. Aber andererseits weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich jemanden sehen soll, wenn es so monströs schwarz ist. Ich will ja, aber ich kann einfach nicht!

 

Du willst es noch immer nicht genug, mein Freund! Streng Dich gefälligst mehr an, denn auch meine Geduld ist nicht unerschöpflich!“

 

So ist das also! Ich höre gerade Gottes Stimme! Gott ist eine Frau! Das gibt’s doch wohl nicht! Und wenn ich gerade eine göttliche Stimme höre, muss ich wohl tot sein, denn zu Lebzeiten hatte ich mit allen Göttern, die zur Auswahl standen, nichts am Hut.

 

Und wie viele Götter standen zur Auswahl, hm? Hast Du tatsächlich ernsthaft darüber nachgedacht, Dich mit dem Thema 'Gott' auseinanderzusetzen oder war es nicht eher so, dass Du viel zu sehr mit Dir selbst beschäftigt warst? Du warst immer schon ein egoistisches Arschloch und das weißt Du auch sehr genau.“

 

Das streite ich ja gar nicht ab, Göttin. Oder sagt man auch in Deinem Fall doch besser 'Gott'? Könntest Du mir vielleicht erklären, wo ich hier bin und ob ich wirklich tot bin? Wenn ich meinen Zustand besser verstehen kann, könnte ich Dich unter Umständen auch sehen! Kann ja sein, dass mein Verstand die Sinne blockiert, weil das alles hier so surreal ist, wenn Du vielleicht verstehst...!

 

Schon wieder! Du schaffst es tatsächlich, immer die äußeren Umstände für Deine Unfähigkeit verantwortlich zu machen. Immerhin, dieses Mal kommst Du wenigstens nicht auf die Idee, die Schuld auf andere, auf mich zum Beispiel, zu schieben. Also nochmal zum Mitschreiben: Du musst Dich gefälligst anstrengen, sonst erwartet Dich ein echt großes Problem, mein Freund! Ich werde jetzt noch ein paar Sekunden warten, bevor ich mich verabschiede. Danach kannst Du, blind wie Du bist, sehen, wie Du klar kommst. Die Zeit läuft ab jetzt...!“

 

Das ist Erpressung! Ich kann einfach nichts, außer diesem beschissenen Schwarz erkennen. Ich will ja, aber ich kann nicht! Was soll ich denn noch alles anstellen, damit Du für mich sichtbar wirst?

 

Die Zeit ist abgelaufen. Tut mir wirklich ein kleines bisschen leid, aber so, wie es aussieht, könnte es jetzt für eine ganz lange Zeit richtig langweilig für Dich werden!“

 

Warte! Nicht verschwinden. Lass mich hier bloß nicht allein, verstehst Du? Gib mir einen Tipp, wie ich Dich sehen kann. Ich schwöre, bei allem, was mir heilig ist, dass ich tun werde, was Du mir sagst!

 

Dir ist aber nichts heilig.“

 

Du weißt, wie ich das gemeint habe!

 

Eben, ich weiß es. Und genau deshalb hast Du jetzt ein Problem. Noch ein letztes Wort, bevor ich verschwinde?“

 

Hau einfach ab! Ich habe ohnehin keine Chance!

 

Wie Du willst. Adieu.“

 

Wie ich will? Ich will es ja gar nicht!

 

Was willst Du nicht?“

 

Dass Du verschwindest.

 

Nicht?“

 

Nein!

 

Aber Du siehst mich noch immer nicht?“

 

Immer noch nicht. Und jetzt?

 

Jetzt bin ich weg und Du bist alleine.“

 

Könnten wir nicht...

 

Nein! Mach es gut – und denk an mich, okay?“

 

Wie soll ich an Dich denken, wenn ich nicht weiß, wer Du bist und wie Du aussiehst?

 

Hallo?

 

Bist Du noch da?

 

H a a a a l l o ?

 

Da ist niemand mehr. Ich bin alleine. Nur dieses verdammte Schwarz, das jetzt sogar noch schwärzer wird, obwohl das eigentlich gar nicht möglich ist.

 

Und ich bin für alle Zeiten alleine...

 

 

 

 

 

Wir schaffen es nicht.“

 

Ich hätte sowieso keinen Cent mehr auf ihn gewettet, so, wie der aussah!“

 

Jetzt ist es vorbei. Ist vielleicht besser für ihn. Die Leute im Wagen, in den er reingefahren ist, sind alle tot?“

 

Alle. Zwei Frauen und zwei Mädchen. Dieser Irre hier war viel zu schnell unterwegs. Hat das Stoppschild nicht beachtet und ist einfach mit Vollgas in den anderen Wagen gerast.“

 

Todeszeitpunkt?“

 

08:12 Uhr. Wenn es eine Hölle gibt, wird er genau da gelandet sein. Rufst Du in der Zentrale an, dass er verstorben ist?“

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