Probleme

Kennst du das, wenn du plötzlich nicht mehr weiter weißt? Wenn ein Problem nach dem anderen „vorbeischaut“? Wenn du diesen nicht entfliehen kannst? Wenn du denkst es gibt keinen Ausweg mehr?
Ich kenne dieses Gefühl schon zu genüge! Wenn ich glaube, eine Hürde geschafft zu haben, kommt schon die nächste auf mich zu. Und meistens ist diese dann noch schwieriger zu bewältigen.
Ich versuche immer jedem alles recht zu machen, wobei ich mich dann auch meistens gegen das, was ich will stelle. Ich bin immer für meine Freunde da  und wenn sie Probleme haben, höre ich ihnen gerne zu und versuche sie zu lösen, vorausgesetzt meine Freunde wollen mit mir über deren Probleme überhaupt reden.
Wenn ich Probleme habe, dann erzähle ich niemanden davon, außer vielleicht meiner besten Freundin, denn ihr vertraue ich am meisten. Doch ich habe es mir schon irgendwie zur Gewohnheit gemacht, meine „ Problemchen“ in mich „hinein zu fressen“.
Ich möchte oder kann mit niemanden darüber reden.
Manchmal, wenn ich allein zu Hause bin, sperre ich mich in mein Zimmer ein und fange an zu weinen. Einfach so. Ich kann fast nicht mehr damit aufhören. Ich beruhige mich dann immer indem ich mir einrede, dass alles „gut“ ist. Ich habe auch angefangen meine Gefühle zu zeichnen. Jedes Mal, wenn ich mit einem Bild fertig geworden bin, zerknülle ich es auch gleich wieder und werfe es in den Müll. Früher waren meine Bilder fröhlich, mit schönen Figuren und bunt. Heute sehen sie eher trostlos aus, traurig und dunkel.
Oft frage ich mich, was wäre wenn.
Was wäre, wenn ich einfach so gehen würde. Würde mich jemand vermissen? Wäre alles besser?
Doch so schnell ich mir diese Fragen auch gestellt habe, so schnell finde ich auch Antworten. Natürlich würde mich jemand vermissen. Meine Familie zum Beispiel. Jeden Tag zeigen sie mir ihre Liebe und wie gern sie mich haben. Und nein, nichts wäre besser. Ich wäre zwar meinen Problemen davongelaufen, doch sie wären dennoch nicht verschwunden. Ich würde nur einen anderen mit diesen belasten.
Ich kann nicht einsehen, warum sich manche Menschen selbst etwas antun um einen Schmerz zu verkraften. Doch in manchen Momenten verstehe ich sie. Sie fügen sich selber Schmerzen zu um den eigentlichen, den noch größeren Schmerz zu senken. Ich kann nicht sagen, ob es funktioniert, denn ich habe es noch nie ausprobiert, doch manchmal kommt mir der Gedanke sympathisch vor, mir selbst Leid zuzufügen um das größere Leid zu verdrängen oder gar zu vergessen.
Doch auch wenn ich noch so verzweifelt wegen etwas bin, versuche ich trotzdem immer das Beste daraus zu machen, auch wenn es mir manchmal schwer fällt.

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