Konrad Folkmann

Warten worauf? Nur der Moment ist da.


Wenn ich warte, weiß ich mit dem Augenblick nichts anzufangen. Ich warte, weil ich gerne zeitlich woanders wäre. Aus diesem Zeitpunkt möchte ich heraus, bin ungeduldig, und möchte gern in einen späteren Zeitpunkt. Ich warte auf die Straßenbahn, auf Feierabend, auf das Mittagessen, auf Freitag, auf Weihnachten usw. Der jetztige Zeitpunkt gefällt mir nicht, aber der spätere Zeitpunkt, auf den ich warte, soll dann die Erlösung bringen. Aber ist dann der erwartete Termin endlich da, so ist er auch nicht mehr so reizvoll, und ich warte bereits wieder auf etwas Neues. So warte ich mein ganzes Leben nur und warte und warte, bis endlich die Erlösung kommt.

Wenn ich nicht gelernt habe, den Augenblick zu leben und zu genießen, geht das Warten immer weiter und die Erlösung kommt nie. Das Warten auf den erlösenden Augenblick hört erst dann auf, wenn ich gelernt habe, im Hier und Jetzt zu leben.

Es beginnt damit, indem ich merke, wie ich warte und ich merke, wie unzufrieden ich mit dem Leben eigentlich bin. Das kurze Leben ist so schnell vorbei. Um das Leben nicht weiter wartend zu verbringen, lerne ich mehr und mehr, im Augenblick zu leben oder mich gar zu freuen. Zuerst sind es kleine, schöne Augenblicke, wie das Betrachten einer Blume, einer schönen Berglandschaft oder einer hübschen Frau, in denen ich im Hier und Jetzt bin. Ich bin dann glücklich und freue mich des Lebens. Schöne Momente katapultieren mich aus dem Warten ins Hier und Jetzt.

Die Zeiträume, in denen ich im Hier und Jetzt lebe, werden im Laufe der Zeit immer länger, das Leben fließt immer mehr in einem Fluß an mir vorbei und ich werde immer zufriedener. Es gibt immer mehr Augenblicke, in denen ich mich aufrichtig freuen kann und erreiche immer mehr das Glück des stillen Beobachters. Ich bin glücklich und freue mich des Lebens.

Konrad Folkmann, 06.12.09

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.05.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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