Ursela Seitz

auf der Flucht


Die Nacht taucht alles in tiefe Dunkelheit, Wolken verhindern das spärliche Licht
der Sterne. Wie drohende Gestalten stehen einzelne Bäume am Wegrand.
Johanna kämpft sich tapfer voran, ihr zarter fast Mädchenhafter Körper zittert
vor Angst, immer wieder schaut sie sich nach dem vermeintlichen Verfolger um.
Endlos erscheint ihr heute der Weg zur Stadt. Ab und zu stolpert sie auch über
Wurzeln und Steine auf dem unebenen Fußweg den sie für ihre Flucht gewählt hatte.
Er darf mich nicht finden, nur dieser Gedanke schwirrt durch ihren Kopf. Bei jedem
nächtlichen Geräusch zuckt sie zusammen, wünscht nichts so sehr wie Sicherheit,
Geborgenheit und Liebe, die sie bei ihrem so gewalttätigen Mann nie erfahren wird.

Das Marco ein Schläger war, bemerkte Johanna leider erst nach dem sie ihm das
Jawort gegeben und bei ihm eingezogen war. Wie eine Gefangene kam sie sich oft
vor, denn wenn er zur Arbeit ging schloss er seine junge Frau ein, nur in seiner
Begleitung durfte sie das Haus verlassen. Heute hatte sich Johanna das erste Mal
gewehrt, ihr Tritt traf ihn an einer empflindlichen Stelle, während er taumelte griff
sie den Schlüssel und entfloh der Tyrannei.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.05.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Trilettantia ist der Titel einer Erzählung, deren Handlung Ende des 22. Jahrhunderts spielt. Trilettantia ist keine SF-Erzählung, was sie vielleicht auf den ersten Blick zu sein scheint. Was in Trilettantia in der Zukunft spielt, ist die Gegenwart, die beleuchtet wird aus einer Perspektive, die unsere heutige Wirklichkeit überwunden zu haben scheint – jedenfalls ihrem Anspruch nach. Denn selbstverständlich geht der aufgeklärte Mensch des 22. Jahrhunderts davon aus, dass in 200 Jahren die Welt – bzw. das, was wir dann darunter verstehen werden – vernünftiger geworden ist, die Vernunft wieder ein Stückchen mehr zu sich selbst gekommen ist. Aus dieser Perspektive werden uns Strukturen und Charaktere des begonnenen 21. Jahrhunderts deutlich als Atavismen erscheinen. Nun ja: jedenfalls vielleicht...

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