Klaus Georg

Gipfeltreffen



Gipfeltreffen

 
 
 
 
Irgendwann, vor langer Zeit, haben sich alle drei einmal getroffen.
Vorher noch nie, und hinterher – vermutlich – auch nicht mehr.
 
Gekannt haben sie sich damals schon, glaube ich.
 
Schließlich hatten sie schon seit ewigen Zeiten immer mal wieder mit dem einen oder anderen zu tun. Ab und zu jedenfalls.
Aber wenn ich’s mir recht überlege ist ‚kennen’ dann vielleicht doch etwas zu hoch gegriffen.
 
Ich meine, seien wir mal ehrlich, wir sagen zwar immer wir würden diesen oder jenen kennen, aber was heißt das schon?
Eigentlich doch nichts, oder?
Jemanden kennen zu lernen setzt doch voraus, dass der eine etwas über den anderen lernen will, und beim Wort ‚lernen’, hat mir die eine von den dreien mal erzählt, scheitern schon die meisten.
Und der andere muss sich auch noch in die Karten gucken lassen.
Freiwillig versteht sich.
Dass ich nicht lache.
Lassen sie sich gerne in die Karten gucken? Na also.
 
Sagen wir also besser: sie wussten voneinander.
Denn selbst wenn sich zwei von ihnen dann doch einmal getroffen haben war es immer nur ganz kurz, für Sekunden nur oder wenige Minuten.
Zu kurz jedenfalls zum Kennen lernen.
Und meistens war der eine auch schon weg wenn der andere kam.
 
Begegnungen hat es also gegeben, aber immer nur der eine mit dem anderen.
Nicht zu dritt.
Nie.
 
Das schien, besonders für zwei von ihnen, völlig unmöglich zu sein.
 
‚Ganz und gar unmöglich’ wie ihnen ihr Auftraggeber einmal ganz verblüfft eine entsprechende Frage beschieden hatte.
 
Aber dann, wie eingangs schon angekündigt, haben sie sich dann doch einmal getroffen.
 
Oder treffen dürfen, wer weiß das schon.
Die drei wissen es jedenfalls nicht und ich, der ich das alles erzähle, weiß es auch nicht.
Ich vermute es zwar, aber wie gesagt, das ist eine reine Vermutung. Also nageln sie mich jetzt bitte nicht darauf fest.
 
Nur, so ganz zufällig, wie mancher vielleicht immer noch glauben möchte, war das Treffen ganz sicher nicht.
Nie im Leben, wie ich immer sage.
 
Obwohl Ort und Zeit für Außenstehende schon sehr nach Zufall ausgesehen haben müssen.
Sehr sogar, wenn mir die Anmerkung gestattet ist.
Aber ich bin sicher dass keiner der drei zufällig handeln oder Raum für Zufälle geben würde.
Bei denen gibt es keine Zufälle, glauben Sie mir.
 
Alles ist geplant, alles ist verzeichnet in dem einem großen Buch in dem alle drei jeden Tag lesen und in das sich alle drei jeden Tag aufs neue eintragen.
 
Woher ich das alles weiß?
 
Nun, sie hat es mir erzählt, vor vielen Jahren als ich noch ganz klein war.
Als ich noch von nichts eine Ahnung hatte und gerade erst dabei war, meine winzige Umgebung zu begreifen war sie als erste da und hat mir von sich und den anderen erzählt.
Und von ihrem Treffen.
 
Ein sonniger warmer Tag war es gewesen.
 
Der Spielplatz lag mitten in einer Neubausiedlung und jetzt, am späten Vormittag, herrschte ein heilloses Durcheinander.
Kinder schrien und rannten umher oder tummelten sich auf dem Klettergerüst oder an einem der anderen Geräte.
 
Und die Mütter oder Väter -  d e r  Vater um genau zu sein – hielten sich die Ohren zu und versuchten trotzdem, sich irgendwie mit ihrem Sitznachbarn zu unterhalten.
 
Aber eigentlich waren sie mehr damit beschäftigt, ihre Kinder nicht aus den Augen zu verlieren.
Eine fast unlösbare Aufgabe.
 
Wie auch immer, irgendwann waren dann doch alle nach hause gegangen und es herrschte wieder Ruhe und Stille.
 
Nur ein junges Mädchen war zurückgeblieben und saß auf einer Bank am Rande des Spielplatzes.
Sie mochte vielleicht fünfzehn oder sechzehn Jahre alt sein, trug ein weißes Kleid und weiße Schuhe und an den Händen hatte sie gestickte weiße Handschuhe.
Ihr langes dunkles Haar war zu einem Zopf gebunden der ihr bis weit über die Schulter auf dem Rücken lag.
 
Wie eine junge Lady sah sie aus.
 
 Lange Zeit saß sie da, spielte mit den Schuhspitzen im Sand und rückte ab und zu ihr Kleid zurecht als gelte es, für irgend jemanden besonders hübsch auszusehen.
 
Den Blick stets gesenkt sah sie nicht ein einziges Mal auf, schien in Gedanken weit weg zu sein und hatte an ihrer Umgebung scheinbar kein Interesse.
 
Und doch hatte sie den alten Mann sofort wahrgenommen, der von der gegenüberliegenden Seite gekommen war und dort jetzt am Rande des Spielplatzes stand.
 
Ganz in schwarz gekleidet stand er da und schien unschlüssig zu sein was er jetzt machen sollte.
 
Sein schwarzer Mantel reichte ihm bis über die Schuhe und würde ihn beim Gehen durch den Sand sicher behindern. Und obwohl es noch warm war und der Sand seine gespeicherte Wärme noch eine ganze Weile abgeben würde schien der Alte zu frösteln.
 
Während er langsam durch den Sand auf das kleine Mädchen zuging zog er seine Kapuze nach vorne über den Kopf und hielt mit einer Hand sogar den Mantel vorne noch zu.
 
‚Hallo’ sagte er mit dunkler Stimme als er vor dem jungen Mädchen stehen blieb ‚so ganz alleine hier?’
 
‚Ich bin nicht alleine’ erwiderte sie ‚man sieht es nur nicht’.
Und dann sah sie zum ersten Mal auf.
 
‚Wer bist du denn?’
 
‚Oh Verzeihung’ sagte der alte Mann und machte so etwas wie eine Verbeugung, ‚Tod nennt man mich.’
 
Über das Gesicht des Mädchens huschte ein kurzes Lächeln.
‚Was heißt das ‚nennt man mich’? Ist das dein Name oder bist du  d e r  Tod?’
 
Der alte Mann lachte rau und setzte sich neben sie auf die Bank.
‚Genau genommen beides’ sagte er dann ‚und wer bist du?’
 
‚Leben nennt man mich’ und jetzt musste auch das Mädchen herzhaft lachen ‚und bevor du mich jetzt fragst: ja, ich bin 
d a s  Leben.’
 
‚So so’ sagte der alte Mann nachdenklich ‚so also siehst du aus.’
 
‚Ja’ gab das Mädchen zurück ‚so sehe ich aus. Hast du etwas anderes erwartet?’
 
‚Eigentlich schon, wenn ich ehrlich bin.’
 
‚Was hast du denn erwartet? Wie hast du dir mich denn vorgestellt?’
 
‚Nun ja, etwas älter vielleicht und nicht so nachdenklich. Bunter und freundlicher gekleidet. Immer lachend und tanzend umherlaufen, irgendwie so in der Art. Einfach lustiger.’
 
‚Wer sagt denn dass das Leben immer nur lustig ist?’
 
‚Ich weiß es nicht’ gab der alte Mann etwas unwirsch zurück ‚der Tod ist es jedenfalls nicht.’
 
‚Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht maßregeln. Aber das Leben ist nun mal kein Bazar wo man sich etwas aussuchen kann. Und zum Handeln taugt es auch nicht. Es ist ein Geschenk, und man muss sorgsam damit umgehen. Ein Zweites gibt es nicht.’
 
‚Und da ist für Lachen und Tanzen kein Platz?’
 
‚Aber sicher ist dafür Platz, sehr viel sogar hoffe ich. Aber eben nicht nur. Das Leben ist endlich, wie du weißt, und irgendwann…’
 
‚Komme ich und fordere es zurück, ich weiß schon. Ein höchst undankbarer Job, findest du nicht?’
 
‚Das kommt darauf an.’
 
‚Das kommt darauf an? Wieso?’
 
‚Du siehst es mir vielleicht nicht an, aber ich bin nun mal nicht immer nur freundlich und liebevoll, mir ist nicht immer nach Lachen und Tanzen zumute. Ich habe auch eine grausame Seite, kann auch lieblos und sogar qualvoll sein.
Mehr als du dir vorstellen oder gar sein kannst.’
 
‚Schön und gut, aber was hat das mit mir zu tun?’
 
‚Dann bist du die Erlösung und der undankbare Job war meiner.’
 
Der alte Mann senkte nachdenklich den Kopf
‚Stimmt auch wieder’ sagte er dann, ‚selten zwar aber immerhin. Doch in den meisten Fällen bin ich etwas weniger willkommen, meinst du nicht auch? Die meisten haben doch Angst vor mir.’
 
‚Das glaube ich nicht. Warum sollten sie Angst vor dir haben wo sie dich doch gar nicht kennen?’
 
‚Wenn sie nicht Angst vor dem Tod haben, wovor denn dann?’
 
‚Vor dem Sterben.’
 
‚Vor dem… aber das ist doch nur Haarspalterei. Ist doch ein und das Selbe.’
 
‚Ist es nicht, weil…’
Das Mädchen hielt inne und sah zufrieden lächelnd nach oben.
 
‚Was ist, warum redest du nicht weiter?’
 
‚Sie kommt’
 
Der alte Mann schaute kurz in alle Richtungen.
‚Wer kommt? Ich sehe niemanden kommen.’
 
‚Na sie, sie kommt. Du kennst sie doch.’
 
‚Ach so, ja, jetzt verstehe ich. Aber wo ist sie denn?’
 
‚Dreh’ dich um.’
 
Der alte Mann stand langsam auf und drehte sich um.
Und dann sah er sie.
 
Die junge Frau war schätzungsweise Mitte dreißig, nicht ganz so hoch gewachsen wie er, dafür etwas kräftiger und hatte langes blondes Haar das bei jedem Schritt hin und her flog als würde sie einen goldfarbenen Umhang tragen. Die in unterschiedlichen Rottönen gehaltene Kleidung war elegant, etwas altmodisch hier und da, aber doch elegant.
 
Und mit jedem Schritt strahlte sie aus was er immer schon an ihr bewundert hatte und was ihm selbst – nach seiner eigenen Meinung – völlig abging: Anmut und Würde.
 
‚Und da ist sie nun’ sagte er schlicht als sie nach wenigen Sekunden vor ihm stand ‚die Liebe.’
 
Auch das kleine Mädchen war aufgestanden, ging zu ihr hin und begrüßte sie herzlich.
 
 ‚Ich freue mich sehr euch zu sehen’ sagte die Frau und zupfte sich eine Träne aus dem linken Auge ‚wie ich sehe habt ihr euch schon bekannt gemacht.’
 
‚Haben wir.’ sagte das Mädchen augenzwinkernd ‚und das eine oder andere geklärt haben wir auch schon. Aber mit dem Wesentlichen haben wir gewartet. Auf dich gewartet.’
 
‚Wie? Was? Mit was haben wir gewartet?’
Dem alten Mann war seine Verblüffung deutlich im Gesicht abzulesen.
 
‚Mit dem Wesentlichen’ wiederholte das Mädchen ‚oder hast du etwa keine Fragen auf die du Antworten haben möchtest?’
 
‚Doch schon, aber hier und jetzt?’
 
‚Wenn nicht jetzt, wann dann?’
 
Unvermittelt stand die Frau auf und umarmte beide noch einmal herzlich.
‚Leben und Tod’ sagte mit leicht zitternder Stimme ‚wer hätte gedacht euch einmal zusammen anzutreffen.’
 
‚Warum nennst du sie vor mir’ maulte der alte Mann ‚ist sie für dich wertvoller als ich?’
 
‚Keineswegs’ erwiderte die Frau lächelnd ‚ich halte nur die Reihenfolge ein.’
 
‚Wie ist das eigentlich’ setzte das Mädchen von neuem an ‚ist er ein Teil von mir oder bin ich ein Teil von ihm?’
 
‚Ja’ fügte der alte Mann hinzu ‚das würde mich auch interessieren. Und wer war eigentlich zuerst da, sie oder ich?’
 
 ‚Wie kannst du so etwas fragen, ich natürlich. Ist doch logisch.’
 
‚Logisch? Wieso logisch? Muss nicht das eine erst sterben damit das andere leben kann? Für mich wäre das logisch.’
 
‚Ist es aber nicht, ganz und gar nicht. Etwas muss erst leben bevor es sterben kann. Das, Gevatter, nenne ich logisch.’
 
‚Nenn mich nicht ‚Gevatter’, ich hasse diesen Ausdruck. Ich sage ja auch nicht Kindchen oder Göre zu dir.’
 
‚Hört auf euch zu streiten’ ging die Frau sanft dazwischen ‚ihr sollt Hand in Hand arbeiten und nicht miteinander konkurrieren. Vergesst das nicht,’
 
‚Aber wir sind Gegensätze, und Gegensätze ergeben Konkurrenz. Das ist nun mal so. Und wer ist denn nun Teil von wem?’
 
‚Die Frage scheint dich ja sehr zu beschäftigen, mein Kind. Warum ist sie denn so wichtig für dich?’
 
‚Weil ich ihn eines Tages besiegen will, darum. Eines Tages werde ich ihn überwinden und dann gibt es ihn nicht mehr.’
 
‚Augenblick mal’ fuhr der alte Mann zornig dazwischen ‚was, bitte schön, soll das hier werden? Wer hier wen besiegen kann lässt sich ganz schnell und sofort klären, junge Dame. Vergiss nicht wer ich bin.’
 
‚Ich habe keine Angst vor dir, alter Mann.’
 
‚Solltest du aber. Denn wie ich das sehe ist der Tod immer noch ein Sieg über das Leben und nicht umgekehrt.’
 
Fast übergangslos, von einer Sekunde auf die andere, war die Sonne verschwunden und hatte einer dunklen, schwarz gelben Wolke Platz gemacht.
 
Wie eine unausgesprochene Drohung schwebte sie über dem Spielplatz und schickte einen krachenden Blitz nach dem anderen zur Erde nieder.
 
Die junge Frau stand auf, sah nach oben und hob den rechten Arm.
‚Schon gut’ sagte sie nur, und die Wolke verschwand.
 
‚Was war das?’ fragte das Mädchen noch ganz erschrocken.
 
‚Wir haben Besuch, meine Lieben. Eure Kinder und Enkel sind angekommen. Das da eben war euer Sohn Zorn, wie unschwer zu erkennen war. Aber auch seine Schwestern Lüge und Wahrheit sind da. Sanftmut steht, wie immer, neben ihm. Sie grüßen euch.’
 
Wie von einer Wespe gestochen sprangen das Mädchen und der alte Mann fast gleichzeitig auf.
 
‚Unsere Kinder? Unsere Enkel? Was soll das? Wir haben doch nie…’
 
‚Das Leben findet immer einen Weg’ dozierte die Frau mit einem spöttischen Lächeln ‚und der Tod ist unsterblich. Ein besseres Gespann gibt es nicht, wenn ihr mich fragt. Wenn ihr das begriffen habt können wir die Unterhaltung fortsetzen.’
 
Lange Minuten herrschte Stille.
‚Ich wusste ja gar nicht…’ begann das Mädchen.
 
‚Aber jetzt weißt du es. Das Leben sollte ein wenig aufmerksamer sein und sich vielleicht etwas mehr Zeit für die kleinen Dinge nehmen, meinst du nicht auch? Die großen Sachen sind aufdringlich genug und kommen von ganz alleine. Die Kleinen nicht, sie wollen gesucht und gefunden werden.’
 
Die junge Frau sah nachdenklich, fast angespannt vor sich hin als müsse sie ihre folgenden Worte sorgfältig wählen um jetzt keinen Fehler zu machen.
 
‚Eure Kinder kennen sich schon seit Langem, müsst ihr wissen. Sie begegnen sich jeden Tag, haben jeden Tag miteinander zu tun und kommen jeden Tag zu mir mit der einen Bitte, ihr beide möget euch kennen lernen dürfen. Und obwohl es eigentlich unmöglich ist haben sie es immer wieder aufs neue versucht. Jeden Tag. Und sie waren außer sich vor Freude als sie hörten, ihre Bitte solle erfüllt werden. Und nun sind alle da um ihre Freude mit euch zu teilen.’
 
Und nach einer kurzen Pause
‚Willst du jetzt immer noch den Tod besiegen?’
 
Das Mädchen und der alte Mann starrten lange vor sich in den Sand als müssten sie erst begreifen, was sie da eben erfahren hatten.
 
‚Wie töricht von mir’ sagte das Mädchen schließlich mit leicht zitternder Stimme ‚wie unendlich töricht von mir. Ich schäme mich, mein Freund. Kannst du mir verzeihen?’
 
‚Es gibt nichts zu verzeihen’ erwiderte der Tod, stand auf und umarmte das Leben. ‚Wir hätten es wissen müssen, wir hätten es beide wissen müssen.’
 
‚Du hast recht, und irgendwo tief in meinem Inneren habe ich es auch gewusst. Immer schon, von Anfang an.’
 
Auch die Frau stand nun auf, ging zu den beiden hin und umarmte beide als sei dafür die letzte Gelegenheit gekommen.
 
‚Es tut mir leid, meine Lieben. Aber die Zeit drängt, wir müssen alle an die Arbeit.’
 
‚Gib uns allen noch ein klein wenig Zeit’ bat der Tod ‚nur noch ein paar Minuten. Bitte.’
 
‚Das ausgerechnet du einmal um etwas mehr Zeit bitten würdest hätte ich nicht für möglich gehalten.’ lachte die Liebe ‚aber so sei es, ein paar Minuten noch. Doch nur für euch, eure Kinder habe ich schon verabschiedet. Sie waren übrigens sehr glücklich.’
 
 ‚Warum konnten sie nicht auch noch etwas bleiben? Wir hätten sie gerne gesehen und umarmt wie sich das für gute Eltern gehört.’
 
‚Es ging wirklich nicht. Denkt nur an eure Tochter, die Lüge, und stellt euch vor dass, während ihrer Anwesendheit hier, da draußen alle nur die Wahrheit gesagt haben können. Eigentlich eine schöne Sache, nicht wahr? Aber gerade bei den Menschen wirft das eine Menge Probleme auf, das könnt ihr mir glauben. Ich werde Monate und Jahre zu tun haben, alles wieder ins Lot zu bringen. Und für Etliche werde ich jetzt schon zu spät kommen.’
 
Sie gab beiden noch einmal die Hand
 
‚Ich verlasse euch jetzt und lasse euch für die letzten Minuten alleine. Ein Letztes gebe ich euch noch mit auf den Weg. Ihr seid keine Gegensätze, wie ihr glaubt, die miteinander konkurrieren.  Ihr seid Ergänzungen, eine notwendige und wunderbare Ergänzung des anderen. Keiner von euch ist Teil des anderen, ihr bildet für euch gesehen ein Ganzes, eine Einheit. Und ob einzeln oder als Einheit, ihr seid immer ein Teil von mir.’
 
Langsam löste sich die Liebe von Ihnen und ging gemessenen Schrittes davon. Und dann, als sie den Rand des Spielplatzes erreicht hatte, hielt sie kurz an und drehte sich noch einmal um.
 
‚Übrigens’ sagte sie leise und doch unüberhörbar, ‚eure Kinder gehören zu den kleinen Dingen von denen ich eben erzählt habe. Die, die man nicht so schnell erkennen kann, ihr erinnert euch? Achtet mal ein wenig mehr auf sie, dann seht ihr sie auch jeden Tag. Sie freuen sich schon auf euch.’
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.05.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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