Zehn Stunden seit dem Überfall, Neuerde:
„Der Statusbericht ist eingetroffen, Madame President“, sagte der Zwei-Sterne-General vorsichtig als er die Schulter der schlafenden Präsidentin berührte. Sie schreckte aus dem leichten Schlaf hoch und zwinkerte nervös.
„Der Stab?“
„Wird gerade geweckt.“
„Danke, General.“
Ein halbes Dutzend müde wirkender Politiker in Anzügen kamen in den Konferenzsaal, gefolgt von einem weiteren halben Dutzend Uniformierter. Stumm nahmen sie ihre Sitzplätze rund um die Tafel ein und öffneten die Mappen mit dem Statusbericht.
„General Sheppard, ich bitte Sie“, sagte die Präsidentin.
„Die aktuelle Situation: die Ri’vi haben uns eiskalt erwischt. Die Einsatzgruppe im Grenzraum wurde vollständig zerstört. Zur Einsatzgruppe an der Front haben wir keinen Kontakt herstellen können. Doch in Anbetracht der Umstände müssen wir davon ausgehen, dass auch diese Flotte vollständig vernichtet wurde. Ebenso müssen wir davon ausgehen, dass die zwei Millionen Arbeiter in den Fabriken in den Ri’vi-Kolonien interniert wurden, oder schlimmer. Sie werden wohl das Schicksal unserer circa 56.000 Bodentruppen teilen, die in Lazaretten in den Ri’vi-Kolonien lagen. Die letzten Berichte sind allerdings mittlerweile 24 Stunden alt.“
„Die Hyperraumsonden haben vor etwa einer Stunde große Truppenverbände ausgemacht, die sich mit hoher Geschwindigkeit Neuio nähern. Die planetare Verteidigung wurde sowohl für Io, Mars als auch Erde aktiviert. Doch wir verfügen nur über knapp fünfzig Schiffe, davon nur acht schwere Kreuzer. Einem geballten Angriff der Ri’vi hätten wir nichts entgegenzusetzen“, setzte der General für die innere Verteidigung fort.
„Botschafter McKenzie, wie verliefen unsere Kontaktversuche mit den Ca’aniern und Xyloxi?“ fragte die Präsidentin.
„Wie zu erwarten erhielten wir keine Antwort. Die Ca’anier sind jedoch laut unseren Spionen so sehr geschwächt, dass sie uns nicht viel Unterstützung schicken könnten. Und die Xyloxi werden sich natürlich über den Verrat der Ri’vi an uns freuen. Unsere Vernichtung würde für die Xyloxi einen Feind weniger bedeuten, den sie bekämpfen müssen“, antwortete der Botschafter anhand seiner Unterlagen.
„Wenn ich das Wort ergreifen dürfte?“ fragte einer der Anzugträger.
„Als Verbindungsmann zwischen Geheimdienst und meinem Büro bitte ich darum“, sagte die Präsidentin.
„Es war ein Fehler nach dem Erstkontakt übereilt Partei für die Ri’vi zu ergreifen. Unsere Kampagne gegen das Volk Caes’cix, das wie allen hier am Tisch bekannt sein sollte mit deren vollständiger Vernichtung endete, zeigte bereits Tendenzen der Ri’vi unsere Allianz nur als Mittel zu Zweck zu sehen. Ich wage nun die Vermutung anzustellen, dass die Vernichtung der Kampfschiffe Cao Cao und Potemkin kein Unfall war.“
„Danke. Also, Gentlemen, wie lauten unsere Optionen?“
„Die Mobilisierung aller Truppen, sowohl Flotte als auch Bodentruppen, läuft bereits. Der Papst forderte die Erdenbürger auf für ein Wunder zu beten. Ich glaube Sie sollten diesen Rat beherzigen, Madame President.“
„Und was kann ich sonst tun, greifbar meine ich?“
„Leider nichts. Wenn unsere Flotte die Angreifer nicht stoppen kann, werden wir bald, genau wie die Caes’cix, nur noch in den Analen der Geschichte erwähnt.“
Die Sitzung wurde beendet. Die Offiziere verließen den Raum um ihren Truppen zu reorganisieren und Berichte zu unterzeichnen. Die Berater warteten noch einen Moment bis auch sie ratlos von Dannen zogen.
Fünfzehn Stunden seit dem Überfall, Neuio:
Fünf Klicks von der Hauptverteidigungsstation von Neuio entfernt befand sich der Horch- und Überwachungsposten Whiskey-Outpost. Normalerweise verkehrten Versorgungsschiffe zwischen Neuio und dem Posten, nun waren es Kampfflieger.
Die Überwachungsmannschaft von Whiskey-Outpost bestand aus einem Lieutenant, einem Offiziersanwärter und zwei Petty-Officern für die Kommunikation. Auf ihren Hyperraumsondenbildern war die Ri’vi-Flotte bereits zu erkennen und es war ihre Aufgabe die Anzahl der Schiffe und die Zusammensetzung der Flotte zu bestimmen. Bis jetzt hatten sie Schlachtschiffe, die auch als Träger für leichte Jäger dienten, und Versorgungsschiffe ausgemacht. Doch im Fahrwasser dieser Schiffe bewegten sich bestimmt die gefürchteten Dreadnoughts.
„Whiskey-Outpost, hier spricht Foxtrott-11 im Anflug zum Auftanken. Bestätigen.“
„Hier Whiskey-Outpost, bestätigt Foxtrott-11. Andockvektor fünf Grad auf Z-Achse bei Rotation Neun-zwei.“
„Bestätigt, Whiskey-Outpost. Beginne Landeanflug.“
Eine Alarmsirene ertönte und rote Leuchten schalteten sich ein, während die normale Beleuchtung gedämmt wurde. Die niederen Ränge brachen in Panik aus und sprangen von Konsole zu Konsole. Anscheinend war es einem Angreifer gelungen die Hyperraumsonden zu umgehen und direkt neben dem Horchposten aus dem Hyperraum zu springen. Die primären Abwehranlagen, Raketengeschütze und Abwehrlaser, waren bereits durch den Angreifer zerstört bevor sie feststellen konnten, was sie angriff - ein sogenannter Hammerhai, ein Schiff mit breiter Silhouette und Frontpanzerung. Die schwer beschädigten Hammerhaie hatten in mehren vorhergehenden Raumschlachten Gegner zerstört indem sie sie gerammt hatten und so beide Schiffe zerstört oder zumindest kampfunfähig gemacht hatten.
„Feuerleitstrahl ausgefallen“, meldete einer der Petty Officer verzweifelt. Der Hammerhai hatte ganze Arbeit geleistet und gerade die gesamte Abwehranlage von Io blind gemacht. Einer der Raketenkreuzer feuerte nun eine Breitseite auf das Ri’vi-Schiff ab und sprengte die Haupttriebwerke des Hammerhais ab. Schwere Schäden an den Aufbauten folgten durch den Angriff der kleinen und wendigen Moskito-Angriffsjäger. Mit dem Schub der verbliebenen Triebwerke manövrierte sich der angeschlagene Angreifer auf das nächste Schiff der Menschen zu, einen Versorgungs- und Lazarettkreuzer der Akata-Klasse. Das große, recht langsame und träge Schiff versuchte noch auszuweichen, doch der Hammerhai war trotz der erlittenen Schäden und der weiteren Raketeneinschläge schneller und rammte den Kreuzer mittschiffs. Während der Hammerhai verglühte und seine kleine Besatzung ins All geblasen wurden, brach der Akata in der Mitte entzwei und beschädigte dabei noch einige seiner Begleitschiffe.
In diesem Moment sprangen auch die ersten Schlachtschiffe der Ri’vi aus dem Hyperraum. Die Flugabwehrbatterien und Artilleriegeschütze empfingen sie zwar mit einem Trommelfeuer, das jedoch durch das Fehlen der Feuerleitzentrale nicht koordiniert war. Aus dem Schlund der Kampfkreuzer der Ri’vi strömten nun pfeilschnelle Kampfflieger, die die Moskitos und anderen Schiffe in blutige Zweikämpfe verwickelten. Die erste Artillerielinie wurde Stück für Stück ausgeschaltet. Mehrere Kreuzer und Schlachtschiffe erlitten Schäden an den Aufbauten. Das Hauptziel der Ri’vi waren jedoch die Antriebe der Schiffe. Die geballte Feuerkraft der Menschen schaltete nämlich ebenfalls mehrere Angreifer aus. Der Ausgang der Schlacht schien offen, bis die Dreadnoughts aus dem Hyperraum sprangen und mit ihren schweren Lasergeschützen ein riesiges Loch in das Zentrum der menschlichen Verteidigungslinie rissen. Die verzweifelten Anflüge der Moskitos schienen keine Schäden an diesen riesigen Monstern anzurichten, die der Reihe nach die Schiffe aus der Linie schossen oder die Artilleriegeschütze wegbombten.
Kurz darauf wurde das Signal zum allgemeinen Rückzug gegeben. Doch die meisten Schiffe der Neuerde waren zu diesem Rückzug nicht mehr im Stande und mussten regungslos im Raum warten bis die Ri’vi sie enterten.
Dreiundzwanzig Stunden seit dem Angriff, Neumars:
„Admiral Weisz auf die Brücke. Admiral Weisz.“
Noch immer müde rollte der alte Offizier aus seiner Koje und schlüpfte in die Uniform, die sein Adjutant bereits herausgelegt hatte. Mit einer Tasse Kaffe, samt gutem Schuss Rum, machte sich der Kommandant auf den Weg zur Feuerleitzentrale seines Flaggschiffs. Unterwegs begegnete er Spacemarines, die in den Korridoren den Nahkampf übten, übermüdeten Kampfpiloten auf dem Weg zum Briefing und nervösen Offiziersanwärtern und Kadetten, die kurz nach dem ersten Angriff der Ri’vi aus ihren Akademien geholt worden waren und nun die Lücken in den Besatzungslisten der Schiffe zu füllen hatten.
Allgemein schien die Müdigkeit mittlerweile der schlimmere Feind zu sein als die Ri’vi. Weisz wollte gar nicht über die Konsequenzen nachdenken wenn einer seiner Leute im Ernstfall vielleicht von der Müdigkeit übermannt werden würde.
Als er durch das Schott der Feuerleitzentrale kam, spritzte ihm sofort ein Sanitäter ein Aufputschmittel. Neue Energie, unterstützt durch einen langen Schluck aus der Kaffeetasse, strömte durch den Körper des Admirals.
„Commander Decker, Bericht!“ verlangte der Alte.
„Vor fünf Minuten ist der Kontakt zu Whiskey-Outpost gekappt worden. Die letzten Aufnahmen zeigten Nahkämpfe in der Feuerleitzentrale. Damit ist Io überrannt.“
„Was sagt die strategische Kriegsführung?“ Kurze prägnante Fragen, kurze prägnante Antworten. So liebte der Admiral sein Geschäft. Wären sie doch nur in einer Offensive und nicht einem verdammten Kampf an der letzten Linie der Heimatfront vor der Erde.
„Die Ri’vi haben fünf Schlachtschiffe und drei Hammerhaie verloren, ebenso ein paar hundert Jäger. Unsere Verluste werden noch gezählt, doch bis jetzt sind lediglich zwei Schiffe aus dem Hyperraum gesprungen. Beide müssen für längere Zeit ins Dock bevor sie wieder in den Kampf geschickt werden können“, las der Offizier aus dem Bericht vor.
„Taktik und Theorie?“
„Die schwarzen Jungs sind verwirrt. Zwar waren Versorgungsschiffe im Fahrwasser der Angreifer, doch ihre Tanker waren nicht im Einsatz.“
„Die werden sie sich wohl für uns aufbewahren. Alarmstatus?“
„Gelb. Hyperraumsonden sind auf weitesten Radius, Jäger fliegen einen Perimeter. Flugabwehr und Artillerie sind zentral zu uns geschaltet.“
„Das hat Io auch nicht gerettet“, dachte der Admiral laut, „die Verbindung trennen! Jede Station und jedes Schiff kämpft für sich selbst. Dann können die Ri’vi nicht mit einem Schlag unsere gesamte Verteidigung lahm legen.“
„Aktivität im Hyperraum!“ meldete plötzlich der Radaroffizier.
„Die haben es aber eilig. Alarmstufe Rot! Welches ist das nächste Schiff bei den wahrscheinlichen Sprungkoordinaten?“
„Odysseus, ein Firehawk. Und die vierte Staffel vom Kreuzer Cäsar.“
„Umschalten zum Kommandanten der Odysseus. Die Cäsar soll ihre Jäger abziehen.“
„Auf Kanal, Admiral.“
„Kommandant, eröffnen Sie Feuer auf eigenes Ermessen.“
„Hier Odysseus. Verstanden.“
„Die Ziele verlassen den Hyperraum in drei Sekunden.“
„Feuervektor berechnen. Hauptgeschütze vorbereiten.“ Jetzt wurde es ernst. Den meisten an Bord der Schiffe würde jetzt wohl das Herz bis zum Hals schlagen, doch der Admiral war eiskalt und ruhig. Er faltete die Hände vor der Brust und wartete ab.
Da sprangen die angezeigten Ziele aus dem Hyperraum. Es war ein Schlachtschiff der Nagato-Klasse, das einen Akata-Kreuzer mit einem Traktorstrahl im Schlepptau hielt.
„Nicht feuern. Rufen Sie das Führungsschiff!“ befahl der Admiral.
„Die Funkantennen sind zerstört, die gesamt Front ist beschädigt“, meldete die Sichtwache. Währenddessen trieben die beiden Schiffe weiter auf die Verteidigungsflotte zu.
„Die Ingenieurabteilung auf internem Kanal zwei, Admiral.“
„Sollen warten!“ befahl Weisz zornig. Irgendetwas an den überlebenden Schiffen war seltsam.
„Die sagen aber es sei dringend.“
„Herrgott! Schalten Sie durch, Lieutenant.“
„Wir empfangen seltsame Strahlenwerte von den beiden Schiffen, Admiral. Die Fusionsrate ist enorm“, meldete der Ingenieur aus der Antriebssektion. Der Admiral fragte entsetzt: „Decker, sind da drüben Lebenszeichen?“ Der Offizier legte ein paar Knöpfe um und las dann das Ergebnis ab. „Negativ, Admiral. Wir empfangen Funkverkehr.“
„Alle Schiffe aus dem Nahbereich springen, sofort!“
„Die Antriebe brauchen fünfzehn Minuten um hochzufahren“, antwortete Decker panisch.
„Die Schiffe sind eine verdammte Falle“, stöhnte Weisz. In diesem Moment detonierten auch schon die Neutroniumbomben, die die Ri’vi in die Schiffe eingebaut hatten. Die gesamte Verteidigung von Neumars wurde in einem Moment ausradiert.
Achtunddreißig Stunden seit dem Angriff, Neuerde:
Die Präsidentin saß mit den Beratern und Offizieren, die noch am Leben waren, erneut im Konferenzraum und besprach das weitere Vorgehen in der wahrscheinlich letzten Schlacht der Neuerde. Nach dem Verlust von Io und Mars waren weniger als ein Dutzend Kampfschiffe übrig geblieben. Wie viele Menschen durch den hinterhältigen Einsatz der Neutroniumbomben beim Mars getötet worden waren war weiterhin ungeklärt. Insgesamt standen weniger als eine Million Soldaten zwischen der Kriegsmaschinerie der Ri’vi und dem Ende der menschlichen Rasse.
„Die Opposition hat gegen die Funkstille verstoßen und eine Kapitulation an die Ri’vi gesandt, in Ihrem Namen. Die Antwort war nur ein Wort: Nein. Damit ist jedwede Hoffnung gestorben. Das wird unsere letzte Schlacht und uns wird wohl nicht mehr übrig bleiben als so viele wie möglich von diesen Bastarden mitzunehmen“, erklärte General Sheppard gefühlskalt.
„Der Mars war von territorialer und wirtschaftlicher Wichtigkeit, trotzdem haben die Ri’vi Neutronenbomben eingesetzt. Wer sagt uns, dass sie hier nicht einfach dasselbe tun?“
„Weil sie laut unserem Geheimdienst nur sechs von den Ca’aniern erbeutet haben. Die Strahlungswerte beim Mars entsprechen vier Bomben. Der Generalstab glaubt jedoch nicht, dass die Ri’vi alle gegen uns einsetzen wollen. Dafür sind ihre anderen Feinde zu mächtig.“
„Alles Spekulation, General“, entkräftete die Präsidentin den Gedankengang des Offiziers.
„Außerdem hat ein Kommunikationssatellit in der Nähe des Mondes seltsame Signale empfangen. Eine Patrouille ist unterwegs um dem nachzugehen. Es könnte sein, dass dort bereits mindestens ein feindliches Schiff wartet um uns in die Flanke zu fallen“, meinte einer der militärischen Berater. Sheppard wollte aufbrausen, weil ohne seine Genehmigung eine Patrouille umgeleitet worden war, schluckte seinen Zorn jedoch hinunter. In Anbetracht der Umstände war ein solches Verhalten keinem von Nutzen.
„Sie sollten in etwa jetzt eintreffen“, sagte der Berater und schaltete den Bildschirm ein. Sie hörten den Funkverkehr der Jagdflieger und konnten das Geschehen durch die Bordkamera des Leitschiffes verfolgen.
Ein gigantisches, graues Gebilde war im Schatten des Mondes entstanden. Kleine Schiffe bliesen Wolken von Nanorobotern aus Kanälen, die die Fertigung des Gebildes vorantrieben.
„Was ist das?“
„Ein Technologietor. Viel weiter entwickelt als die Hyperraumtechnologie“, sagte jemand. Ein kleiner, etwas untersetzter Glatzkopf in grauer Kutte trat aus einem Spalt in der Wand. Die Soldaten im Raum zogen sofort ihre Pistolen, doch der Mann hob die Hände.
„Keine Sorge, Gentlemen. Würde ich Ihnen Böses wollen, wäre niemand mehr in diesem Raum am Leben. Gestattet mir mich vorzustellen. Mein Name ist Thomas Ryan. Ich komme von einem weit entfernten Planeten, den wir Erde nennen. Wir sind die Technomagier, und ihr seid quasi unsere Kinder.“
„Technomagier“, spottete Sheppard, „das sind Geschichten, die die Kundschafter aus den Randgebieten erzählten. Eine mysteriöse Gruppe von Einsiedlern, die gigantische Schiffe besitzen und jeden Kontakt zu anderen Spezies vermeiden.“
„Wir haben diese Geschichten geschürt um unsere Identität zu wahren. Wir besitzen Technologie, die das Gleichgewicht stören würde. Deshalb leben wir in Isolation und beobachten das Geschehen. Das hier – die Neuerde, Neumars und Neuio – waren einst unsere Kolonien, vor tausenden Jahren. Doch ein Krieg brachte Chaos und Zerstörung. Viel von unserem Wissen ging verloren. Und als wir bereit waren zurückzukehren, sahen wir, dass sich hier eine eigene Zivilisation entwickelt hatte. Also ließen wir euch gewähren und beobachteten.“
„Doch nun seid ihr hier. Das muss einen Grund haben“, stellte die Präsidentin fest. Thomas lächelte milde.
„Eure Allianz mit den Ri’vi war von Beginn an ein Fehler. Doch wir ließen euch gewähren, da jedes Kind zuerst hinfallen muss bevor es gelernt hat zu laufen. Doch nun ist es an der Zeit den Rest von euch zu retten bevor die Ri’vi euch ausradieren wie die anderen Völker, die den Neid dieser kriegerischen Rasse auf sich zogen. Ihr müsst wissen, die Ri’vi waren niemals die Opfer, immer die Täter. Unter falschem Vorwand zogt ihr an deren Seite in die Schlacht. Ihr wolltet helfen, dabei hatten die Ri’vi ihren Feind nur unterschätzt.“
„Da draußen lauert eine Flotte der Ri’vi und Ihr erzählt hier Geschichten!“
„General Sheppard, kein Grund lauter zu werden. Und wenn Sie bitte alle die Waffen wieder wegstecken würden. Ich fühle mich etwas bedroht.“
Alle blickten die Präsidentin an, bis sie nickte. Die Offiziere sicherten ihre Waffe und nahmen wieder Platz. Dann sprach Thomas weiter: „Das Technotor, das wir bauen, ist erst der Beginn. Damit werden wir Schiffe in Sekundenschnelle herrufen können. Ein kleines Aufgebot von robotisierten Schiffen beschäftigt solange die Ri’vi beim Mars. Wenn sie dann hier her kommen, schlagen unsere vereinten Flotten zu und schlagen damit der Schlange den Kopf ab. Die Ri’vi werden danach eure Territorien räumen. Inzwischen werden wir die Gefangenen befreien und hier her bringen. Unter unserem Protektorat kann sich dann eure Zivilisation erholen und neu aufblühen.“
„Große Versprechungen für einen kleinen Mann. Ich hoffe nur Ihr unterschätzt nicht die Ri’vi. Sie sind verschlagen und haben einige ihrer stärksten Waffen noch nicht zum Einsatz gebracht.“
„Ihr meint wohl die Tankschiffe, die ihre Feinde rammen? Sie haben an der Schlacht bei Neumars nicht teilgenommen, weil wir sie im Hyperraum mit Sperrfeldern aufgehalten haben. Das war also kein Zufall.“
„Ihr müsst wirklich mächtig sein, wenn ihr im Stande seid so etwas zu tun“, staunte die Präsidentin.
„Doch wir fördern keinen Größenwahn, da seid Euch gewiss. Wir schützen Euch vor der Ausrottung, doch die Aussöhnung mit den Rassen, die ihr zusammen mit den Ri’vi angegriffen habt, müsst ihr selbst in die Wege leiten. Wir sind Beobachter und Wächter, keine Bündnispartner.“
Achtundvierzig Stunden nach dem Angriff
Die Ri’vi zogen sich geschlagen aus dem Territorium der Neuerde zurück. Offensiven ihren anderen Gegner und die Verluste hier trieben sie bald noch weiter in das eigene Territorium. Mehr als einhundert Millionen Bürger und Soldaten waren gefallen oder vermisst, lediglich eine halbe Million konnte von den Technomagiern gerettet werden. Die Neuerde war für den Moment sicher und führte Friedengespräche mit allen anderen Völkern außer den Ri’vi. Vorerst herrschte Frieden.
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Der Beitrag wurde von Nicolai Rosemann auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.05.2011.
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Blütezeit am Baum des Lebens
von Shri Mataji Nirmala Devi (Übersetzer Uwe David)
Sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene schildert "Blütezeit am Baum des Lebens" die Geschichte der Evolution unseres Bewusstseins von der Erschaffung des Universums hin bis zur Erleuchtung in spiritueller Selbst-Erkenntnis. Dabei legt es gleichermaßen Wert auf Anleitung wie auch auf Inspiration.
Mit wohlwollenden und einfühlsamen Worten beschreibt Shri Mataji Nirmala Devi wie wir dort angekommen sind, wo wir heute stehen und wie unsere nächsten essenziellen Schritte aussehen sollten.
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