David Thamm

Begegnung wird zur Kunst ?!

 
Gedanken zur Verwandt- Nachbar- Mitarbeiter- Kolleg- Freund-

und mit der Zeit - Eidgenossenschaft.

Denke dir im Vornhinein positive Eigenschaften über denjenigen aus, der auf dich zukommt! Du wirst noch feinere Menschenkenntnisse erwerben und entdecken.

"Fluche einem Nachbar, und du gräbst zwei Gräber !" Dem, altehrwürdigen, japanischen Sprichwort ist ein humaner Leitsatz für`s Miteinander implizit. Die "a priorisch" - zu erkennende Tatsache, einander offen begegnen zu dürfen, wird zunehmend und scheinbar zur Bahn- und Eis brechenden Herausforderung.
Weil prosoziale und tolerant- humane Verhaltensgrundlagen, auf besser klassifizierte Bankkonto- Erhaltungs- und Verwaltungstriebe treffen. In allen Kulturen und in den kleinsten Kosmen und schnelllebigsten Sphären der unmittelbaren Koexistenz, ist das höfliche Beisammensein, die erste und einzige Bedingung, um den menschenfreundlichen Anschluss, oder mitunter eine intime und grosse Liebe zu finden. Zu Tieren aufgeschlossen sein, kann sich auch bekömmlich auswirken, wenn nicht gerade ein sehr hungriges Raubtier vor dir steht. Für Begegnungen und Beziehungen aller Art, - auch vielleicht `mal der ominösen, noch unentdeckten "Dritten" -, gilt das einladende Fairhaltens - Element. Als erste ausgesprochene, oberste gemeinsame Regel. "Wir machen uns Freunde und wir machen uns Feinde. Aber nur Gott gegeben ist der Nachbar nebenan".

Ich musste zu meinem Erstaunen aber feststellen, dass Anstand und gute Sitten sich sehr rasant verändern, wenn die Zeit keinen Raum mehr hergibt. Ich bin zwar ein Beschleunigungsskeptiker! Doch im Zwiespalt, weil ich anscheinend von den zwei nachstehenden Innovationen im "Knigge"- Benimm`- Katalog, nichts mitbekommen habe. Als ich zuletzt einem Jungen im Zug, zu seinem plötzlichen ge- "Niesen", ein bekömmliches "Gesundheit" wünschte, erwiderte ein Herr neben mir, das sage man heutzutage also gar nicht mehr. Psst, silences s.v.p! Ein weiteres mir geschehenes Beispiel war gleichwegs auf Ungestörtheit getrimmt und ziemlich verblüffend. Als ich im Zugabteil die elegant- gekleidete Dame anfragte, ob noch frei sei, antwortete sie, diese Floskel sei heute überflüssig geworden, man sitze einfach nur ruhig und still hin! Der Ton war nicht wohl klingend, sondern es schien, als sei die wehrte Dame gerade in ihrer Konzentration, (auf`s Zugfahren wahrscheinlich!?), gestört worden! Hää! Ich seh`s jetzt im umgekehrten Sinn ungefähr so: Entfaltung der kultivierten Persönlichkeit, ohne den Nachbar zu behindern und damit zu tangieren, fördert die noch lässigere spontanere Zusammenarbeit!
Gewisse Sitten aber in meiner wahrnehmung, wie nach dem freiem Platz zu fragen oder die Berücksichtigung eines gesundheitlichen Problems, scheint mir aber weiterhin von einträglicherem Nutzen zu sein.

Aüsserliche Künstlichkeit statt inneres Wesen

Hingegen provoziert die Vernormung und Automatisierung des Lebens im Geschäft und in der Freizeitgestaltung, folglich, eine inhaltsleere Gesellschaft, die analog zur Wirtschafts- Maximierung auch das Wachstum von psychischer und physischer Abhängigkeiten - von Waren und Gütern - bewirkt. Zu viele staatlich- verordnete Gesetze und Restriktionen,
um ein utopisch- zu erreichendes und absolut- autonomes Sicherheitsgefühl des Einzelnen zu gewährleisten, wird das Bürgerschicksal aber nie ausnahmslos gegen wirkliche Untaten von gewaltsamen Leuten, versichern können. Aber dissoziative und instabile Gefühlslagen, inkl. deren
Erkrankungen werden häufiger. Diese, heute mit Medi`s noch so gerne zugeschüttet werden und trotzdem unreversibel bleiben. Und die, auf bereits über 500, verschieden- diagnostizierte und deklarierte, unfassbare Leiden gestiegen sind. Grau - und einsam, in chemischen Gewahrsam genommen, wird das dahingehende Siechen und vegetierende Psychopharmaka- Parallellgesellschafts- Erlebnis, in die Nachbarschaft gestellt!
Nur schon geringfügig indiziert und - anstatt menschlicher Nähe und Einfühlungsvermögen mit Therapien etc. -, substituiert, wird man davon abhängig gemacht. Es erbringt - den bei uns in der Schweiz vornehmlich domestizierten -, Kartell- Allianzen und diesen Zirkeln der industriellen Kapitalmächtigen, das sehr grosse reine Gewinn "Supplement". Weil die wirklich schweren, chronischen Beschwerden und alle anderen physischen und psychischen Krankheiten, nicht von unserer Gewinn- fixierten westeurop. Gesellschaft, selbst herbeigeführt worden ist. 
Der natürliche Miteinbezug der Trauer, als Teil lebendiger, intrinsischen Impulsen, wird keine Rechnung mehr getragen und unbeachtet, von einem selbst ungepflegt, gelassen. Ein Herrendienst an den teuren Heilsbringerpillen- und ihren Herstellern! Er treibt real- apathische Selbstzerstörung voran,
und an der "gesunden", produktiven Gesellschaft vorbei. Widerstandslos wird gefügig gemacht - und v.a unselig arm -, aussortiert verstört daneben, in sich bipolar zurück gelassen.
Das ist dem hektischen und hastigen und rasanten Stillstand des Willens und Wollens zu verdanken. Die post- endfremdete Leistungs- Sklavereischaft. (Lösungsansatz: Wir sollten nur bis A. Hoffmann`s LSD, unter ärztl. Kontrolle, gehen, wenn schon Bewusstseins- verändernde Mittel einnehmen, dann rührt und basiert die echte Selbsterkenntnis und Reflexion der Dinge, wenigstens aus der selbstheilenden Natursubstanz).
Freie und urteilsfähige Persönlichkeitsentfaltung, wird durch absolut- freies Markt- und Kaufgebahren abgelöst. Was Höflichkeit und Anstand bedeuten und wie diese, jeweils angewendet werden sollen, ohne etwas kaufen zu wollen, und können, verlernen wir, weil es auf keiner Warenverpackung steht. Weil sich niemand um den anderen schert und nur der veräusserliche Egoismus zählt. Individualität heisst nun einfach auf möglichst effiziente Art, Geld anzuschaffen, um sich den mittlerweile sehr teuren Existenz- Unterhalt, sowie den sozialen Zusammenhalt zu leisten.
Wie kann und darf man Menschen außerhalb der Arbeit näher kommen, wenn die Begegnung nicht zeitlich geduldig entwickelt werden darf, und das Portemonnaie nicht bereichert werden könnte? Ist das Einkommen nun die Eintrittskarte für einvernehmlichen Gemeinsinn! Die ungezwungene Begegnung aber sollte keine hohe Kunst- und Geldfertigkeit von uns verlangen. Konkurrenzdenken tritt an die Stelle der intuitiven Vertrauenswürdigkeit. Die Toleranz zahlt sich nicht aus, weil man Angst hat vor demjenigen, (der denselben Weg begeht), über`s Ohr gehauen zu werden.
Sich jedoch der Selbstverantwortung in der Erziehung unserer nächsten Generation, bewusst zu werden, um sozial- ethische und moralisch- anmutende Wesen vertrauen zu lassen, avanciert zum eher unerreichbaren Ziel. Und zur beinahe künstlich- mutierten, unsinnigen Perspektive für Erwachsene mit Kinderwunsch. Die sonst halt lieber ausgelagert und abgegeben - oder gerade richtig eugenetisch vorher -, ausgewählt produziert werden. Ein Anrainer werden ist nicht schwer, in verlässlicher Nachbarschaft zu leben, dagegen sehr. Wie dein "Ego" diesen Fakt interpretieren und praktizieren wird, liegt in deiner familiären Erziehung und späteren Gesinnung. Abschottung oder taktvolles Entgegenkommen? Aber immerhin ist das ausdruckstarke und indiskutable prometheische Geschenk, der soziale Zweck, welcher uns für ein spannendes Miteinander zuteil wurde. Sich auf Erdenbewohner, vorher positiv einstellen zu können ist kein Vorteil, sondern der wesentliche Bereich vom egoistischen Dasein.

Moderne "Bourgeoisie", schafft Feinde

In der heutzutage, wiederkehrenden Kapital- aufrüstenden "Bourgeoisie", werden wahre Freundschaften sowieso rar gesät. Wahrscheinlich ist das - sich näher kommen, jetzt schon als "No-go" im Finanz- und Banker, oder Industrie- und Manager Arbeitsethos, als fester Passus festgeschrieben! Weil sich der vertrauende Umstand ja kontraproduktiv auswirken könnte. Wo nur der Kontostand, soziale Klassen schafft! Zusammenarbeit wird aufs argwöhnische Minimum beschränkt. Der - aufgrund Mobbing, Verschwörung, Verheimlichung und Verdächtigung, sehr gefährlich - diskreditierende -, nun aufkeimende und volatile Arbeitseffekt, schwappt zusehends vom Finanz- auftürmenden "Laissé fair", auf das alltägliche fairlässliche Miteinander in jeder Beziehung über. Wo durch die unsichtbar- gewordenen, monetären Arbeitsweisen, keine schweißtreibende Handarbeitsleistung mehr gebraucht wird, und "chrampfende" Berufe langsam dem Untergang geweiht werden, entsteht eine gewaltiges Misstrauensvakuum unter den - "Ohne Macht"- Menschen. Die virtuell- inszenierten Gesellschaften tragen ihr Übriges dazu bei. Sprich der metaphysische Kontakt untereinander in einer sozialen Webplattform etc. Siehe Facebook- Offenbarungseid und dann sieht man, das ging zu weit ohne einen echt- empfundenen Schritt zu machen. wie auch die verbereitete anonyme Internet- Liebessuche schon bei Jugendlichen. Drei Mädchen sitzen neben uns im Café, unterhalten sich aber mit Heieiei- phone interplakativ und "in spe" mit ihren jeweils weit entfernten Bekanntschaften, (die sie nie, in der Realität erblickten oder irgendwann sehen werden). Sie gingen irgendwann und es war neben uns so still wie zuvor. Eine verstärkte Angleichung von Gepflogenheiten des Partners an die eigenen, naturgegebenen Gewohnheiten, führt zu nichts, außer gefährlichem Streit und mindestens 5 unnötigen Scheidungsfällen. Meistens heterosexuell zu sein, meint eben nicht, dass Mann und Frau stets dasselbe denken, fühlen und unternehmen müssen. Wenn Verschiedenheit sich zu einem Paardasein erfinden "darf", man auch mit den kleinen Lastern seines geliebten Wesens Umgang suchen, weil diese Marotten zu erkennen, für mich, eine - wenn nicht die -, noch höhere Sicherheit in der Liebesbeziehung bedeuten werden. Als wenn das verliebte gemeinsame Interessens - und Philosophienmuster stets immer, doppelt so schön empfunden werden muss. Fassaden, Maskeraden oder das Verhüllen vom Sein und Werden des Geschöpfs mit den künstlichen Vorbauten oder Verkleidungen, zuerst durchbohren zu müssen, bis man beim eigentlichen Geist und Charakter angelangt ist, wird zur echten, neuen Schwerstarbeit. Um die ins unermessliche gesteigerten Ansprüche an seinen Gegenüber oder an seinen Partner, erfüllen zu müssen, bedarf es genau den ambivalenten Eigenschaften der "Marvel- Comics"-Helden. Die alle durch einen psychischen Defekt zu ihren Superkräften gelangten…! Erlöse uns Spiderman!

Text: David Thamm, Etzelstr. 29, 8805 Richterswil

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.06.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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