Wind

Manchmal sitze ich draußen und höre dem
Treiben des Windes zu. Der Wind ist dann schon so heftig, dass ihn
„normale“ Menschen für unangenehm halten und sie sich schutzsuchend
beeilen, in ihre kuscheligen Heime zu kommen. Ich jedoch finde ihn erst
ab diesem Zeitpunkt so richtig faszinierend. Dann, wenn die Vögel sogar
innehalten und ihr Lied zurückstecken, um dem Wind den Vortritt zu
lassen. Wellen von frischer Luft berühren mal ganz sanft, mal gepackt
von natürlicher Raserei Hecken, den Rasen oder Bäume und hinterlassen
auf ihnen ihr Muster wie die besten Wellen auf Tahiti oder Australien.
Man weiß nie welche Strophe der Wind als nächstes für uns singt und uns
Menschen, uns kleinen unbedeutenden Menschen, schenkt. Eine wunderschöne
Komposition, die der Wind zusammen mit seinem Orchester, den Bäumen,
Sträuchern, den Hecken, den Feldern zum Besten gibt. Eine berauschende
Symphonie von aufbrausender Stärke und unterschwelliger Verträumtheit,
bis hin zu fast lautloser Bewegungslosigkeit. Hin und wieder begleitet
von der tröpfelnden Verspieltheit des Regens, der zaghaft einige Tropfen
gen Boden schickt und so die Symphonie um einige interessante Akzente
erfrischt. So frisch gereinigt, riecht die Luft dann auf einmal, so
frisch... so komplett frei von jeglichem Fremd- und Giftstoff....so klar
und so natürlich. Wie ein Geschenk der Natur an den Menschen, das er
viel zu wenig zu schätzen weiß.
 

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