Der Wald, ja so kann ich es sagen, ist fast zu meiner zweiten Heimat geworden. So oft es mir möglich ist, begebe ich mich in meinen heiß geliebten Wald. Immer wieder entdecke ich etwas Neues. Manchmal erlebe ich mir Bekanntes und bin dennoch überrascht.
Jede Jahreszeit hat bezeichnende Erinnerungsbilder.
Im Sommer ist es die durch Schatten spendende Bäume zu erlebende angenehme Kühle. Aber auch die kräftigen Sonnenstrahlen, die wie goldene Pfeile die dichten Baumkronen durchdringen und treffsicher den moosigen Waldboden treffen, sind es, die mich den Waldsommer spüren lassen.
Den Waldgeruch des Herbstes mag ich sehr. Auch die sich im seichten Winde wiegenden zarten Spinnengewebe, die Zweig mit Zweig verbinden, sind es, die meine Aufmerksamkeit wecken. Gerne beobachte ich das dahinplätschernde kristallklare Wasser des Baches auf dem sich herabgefallene Blätter, die aussehen wie kleine Botte, vorwärts treiben lassen.
Vergangen ist die Sicht auf moosbedeckte Wege und hell leuchtende Grasflächen, auf denen versteckt bunte Blumen blühen. Jetzt ist weiß die dominante Farbe. Die Farbe des Schnees. Plötzlich wirkt der Wald so rein, so sauber. Nur hier und da sind Fußspuren von Vögeln und anderen Waldbewohnern zu entdecken. Der Winter mit seiner Kühle, und den milden Schatten, geschaffen von wintermilden Sonnenstrahlen, hat den Wald und mich fest in den Griff.
Und dann ist er endlich wieder da! Der Frühling. Die erwachende Natur haben Schnee und Kälte verdrängt. Der Wald ist erwacht aus seinem Dämmerschlaf. Alles scheint zu tanzen und zu springen. Alles ist in Bewegung. Überall sprießt es und strebt nach oben, dem Himmel entgegen. Die Felder und Wiesen, die den Wald umschließen, sind in den Wettstreit getreten, wer wohl als Erster an sein Wachstumsziel kommt.
Die Vögel, die so lange winterverharrt verstummt waren, übertönen sich gegenseitig in Frühlingslaune. Endlich höre ich auch wieder den Kuckuck. Unbeirrt klopft er mit seinem starken Schnabel gegen die Rinde der Bäume in der Hoffnung, leckere Käfer oder Würmer zu finden. Sein unverkennbares Klopfen macht mich glücklich, weiß ich doch, dass sich alles wiederholt und doch anders ist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.06.2011.
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Jahre wie Nebel: Ein grünes Jahrzehnt in dunkler Zeit
von Horst Lux
Es wurde sehr viel geschrieben über jene Jahre der unseligen Diktatur eines wahnwitzigen Politikers, der glaubte, den Menschen das Heil zu bringen. Das meiste davon beschreibt diese Zeit aus zweiter Hand! Ich war dabei, ungeschminkt und nicht vorher »gecasted«. Es ist ein Lebensabschnitt eines grünen Jahzehnts aus zeitlicher Entfernung gesehen, ein kritischer Rückblick, naturgemäß nicht immer objektiv. Dabei gab es Begegnungen mit Menschen, die mein Leben beeinflussten, positiv wie auch negativ. All das zusammen ist ein Konglomerat von Gefühlen, die mein frühes Jugendleben ausmachten. Ich will versuchen, diese Erlebnisse in verschiedenen Episoden wiederzugeben.
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