Artur Hüttemann

Diamantenfieber

Kriminal-Kurzgeschichte von Artur von Zell
(Auszug aus dem Roman „Lass los, damit deine (Neu)rosen ihre Dornen verlieren“ mit 14 Episoden, für den ich einen Verlag - ohne finanzielle Autorenbeteiligung - suche.)


Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Morgens ins Büro, Besuchskarten in Empfang nehmen und dann hinaus ins Berufsleben eines Versicherungsvertreters.
Rüdiger, der in diesem Beruf schon die Erfahrung vieler Jahre mit ins Spiel brachte, langweilte sich schon fast, wenn er immer wieder aufs Neue den Kunden der Telefongesellschaft versuchte, auch noch die Versicherung der angemieteten schwachstromtechnischen Anlagen zu verkaufen. Aber was soll´s, Hauptsache war es doch, Geld zu verdienen, denn das hatte der junge Haushalt wirklich auch nötig.
Heute hatte er sich vorgenommen, Kunden der Telefongesellschaft im Frankfurter Innenstadtbereich aufzusuchen, denn dort gab es zahlreiche Juweliere und Händler mit so edlen Materialien, die sich Notruf- und Raumsicherungsanlagen angemietet hatten.
„Gebrüder Oppenheimer“ war auf dem Hinweisschild im Treppenhaus der Börsenstraße 10 zu lesen: Bürozeiten von 9:00 bis 16:30 Uhr.
Da das Büro dieses Unternehmens im 2. Obergeschoss des altehrwürdigen Geschäftshauses gelegen war, ging Rüdiger die Stufen zu Fuß und klingelte schließlich an der Eingangstür. Über eine seitlich angebrachte Gegensprechanlage hörte er eine männlich Stimme fragen:“Ja, bitte, was wünschen Sie?“
„Rüdiger Büttner von der Telefonbau und Normalzeit.“
Ein Summton machte deutlich, dass nunmehr die Zugangstür freigegeben war, und so trat Rüdiger in den vor ihm liegenden dunklen Flur der Brillanthändler. „Kommen Sie näher“ sagte die gleiche sonore Stimme, die Rüdiger bereits aus der Gegensprechanlage zu hören bekam, „es wird ja auch Zeit, dass sich mal einer von Euch sehen lässt. Fangt Ihr jetzt mit der Installation den Anlagen an?“
Mit einem Schwenk ins Nebenzimmer sagte er kurz: „Das ist ein Monteur der T&N, Levin.“
Rüdiger konnte gerade noch sehen, wie der angesprochene Levin einen Revolver wieder in die Schreibtischschublade zurücklegte, die er sicherheitshalber zur Hand genommen hatte.
„Ja, mein lieber Mann, so müssen wir uns im Moment noch schützen, weil Ihr mit Euren Anlagen nicht beikommt. Fangt Ihr gleich an?
„Nein“, antwortete Rüdiger, „es geht dieser Tage los, aber vorher muss noch eine Kleinigkeit geklärt werden.
„Was ist denn noch unklar, ich dachte, wir hätten alle Formalitäten hinter uns gebracht.“
„Nur noch eine Kleinigkeit, Herr …“ „Oppenheimer, Joshua Oppenheimer“, ergänzte der Mann.
„Ja, Herr Oppenheimer, nur noch eine Kleinigkeit. Im Rahmen des Mietvertrages werden alle erforderlichen Wartungsarbeiten an der Raumsicherungs- und Notrufanlage ohne zusätzliche Berechnung ausgeführt. Kostenpflichtig sind dagegen Aufwendungen, die aufgrund von Schäden an der Anlage auftreten. Das kann zum Beispiel ein Kurzschluss durch Überspannung oder ein Leitungsschaden aufgrund irgendwelcher Arbeiten am Mauerwerk sein. Wir hatten jetzt erst vor kurzem einen Schaden an einer vergleichbaren Anlage in der Schillerstraße von über 100 Mark, nur weil der Juwelier einen Nagel an der falschen Stelle in die Wand gehauen hatte. Gegen eine Gebühr von nur zwölf Mark im Monat können Sie sich dagegen bei uns versichern, und Sie sind damit auf der sicheren Seite.
„Ivan, was meinst Du?“ fragte Herr Oppenheimer seinen Kompagnon und ging dabei mit Rüdiger in das Nebenbüro.
Was Rüdiger hier zu sehen bekam, verschlug ihm fast den Atem.
Schubladen voller kleiner weißer Tüten, gefüllt mit Brillanten, standen auf dem Schreibtisch, und mehr als Zwanzig Einkaräter lagen lose auf der Tischplatte. So ein Vermögen auf einem Fleck hatte Rüdiger in seinem Leben noch nicht gesehen.
„Verstehen Sie jetzt, warum wir Ihre Anlage unbedingt so schnell wie eben möglich brauchen?“ fragte Herr Oppenheimer.
„Ja, ich werde in der Firma noch einmal ordentlich Druck machen, es sollte nur noch diese Versicherungsfrage geklärt werden. Ich bitte Sie, hier zu unterschreiben.“
Mit diesen Worten legte Rüdiger den Männern einen Vertrag der Elektra vor, den beide ordnungsgemäß unterschrieben in der Hoffnung, dass ihnen nunmehr bald die Sorge vor möglichen Einbrüchen genommen würde.
„So eine Fülle edler Steine habe ich noch nie gesehen“, sagte Rüdiger, da kann ich Sie wirklich verstehen.“
„Was Sie hier sehen, lieber Mann, ist nur ein Bruchteil dessen, was hier in dem Tresor liegt. Es handelt sich um Millionen. Einer von uns muss jede Nacht hier schlafen und diese Werte bewachen. Ohne Notruf- und Raumsicherungsanlage zahlt uns die Versicherung keinen Pfennig, verstehen Sie. Als machen Sie ordentlich Dampf, damit die Anlagen unverzüglich zum Einbau kommen.“
Als Rüdiger Büttner, zufrieden mit seinem Abschluss, wieder ins Freie trat, ging ihm der soeben erlebte Reichtum an Brillanten und Diamanten nicht mehr aus dem Kopf. „Wenn man da im Outfit der T&N aufkreuzen würde, könnte man die Zwei leicht überwinden und die Unmenge von Brillanten an sich nehmen.“
Wieder und wieder spielte er diesen Gedanken durch.
„Ne, das geht nicht“, dachte er, als er im Isenburger Wäldchen das Auto parkte und einmal um den „Vierwaldstädter See“ ging.
„Ich selbst dürfte da nicht noch einmal aufkreuzen, an mich würden sich die Beiden erinnern“, sagte sich Herr Büttner, „ich muss den Tipp weitergeben, an zwei Andrere, die in der Arbeitskleidung der T&N in den nächsten Tagen dort aufkreuzen müssen. Aber wo treffe ich solche Kerle, die bereit sind, einen solchen Coup durchzuführen?“
Immer wieder spielte er den Gedanken durch: Die Zwei müssten dort aufkreuzen, um die Installation der erwarteten Anlagen vorzutäuschen. Einmal in den Büros könnten sie die zwei Juden mit Chloroform betäuben und dann abräumen, was sie in mitgebrachten Taschen tragen könnten.“Ein wirklich guter Plan“, dachte Rüdiger und beschloss, sich noch am selben Abend auf die Suche nach geeigneten Partnern aufzumachen.

Acht Tage hätten sie Zeit, soviel hatte Rüdiger mit einem Anruf ins technische Büro der T&N herausbekommen, vorher hatten sie keine Kapazitäten frei. Acht Tage, die aus ihm einen steinreichen Mann machen könnten.
„Du“, sagte er zu seiner Frau, die an diesem Abend schon mit dem Essen auf ihren Mann gewartet hatte, „ich muss heute Abend noch einmal nach Frankfurt, ich treffe mich mit Jochen Gerber, der mir noch einige gute Tipps für einen Abschluss mit der Gussa AG geben möchte. Ich werde ihn noch zu einem Drink einladen, und so kann es heute Abend etwas später werden, sorge dich nicht.“
Angelika stand noch am Fenster, als ihr Mann davon fuhr, schaltete das Fernsehen an und machte es sich auf dem Ohrensessel ihres Mannes bequem.
So aufgeregt war Rüdiger noch niemals nach Frankfurt gefahren. „Hoffentlich finde ich solche Burschen, denn allzu viel Zeit bleibt uns nicht“, dachte er.
„Aber wo kann ich solche Kerle treffen?“, fragte er sich, und dabei erinnerte er sich an einen Abend der vergangenen Woche, an dem er mit drei Geschäftsfreunden ins „Sudfass“ gegangen war. Neben den sehr adretten und hingebungsvollen „Damen“ hatte er dort an der Theke Männer gesehen, die genau in das Täterprofil passten, das ihm vor Augen schwebte.
„Wie aber gehe ich vor“, dachte Rüdiger, als ihn auch schon eine jener adretten „Damen“ ansprach:
„Na Kleiner, so alleine an einem so schönen Abend? Wollen wir uns den gemütlich machen? Gibst du einen aus?“
„Jetzt nein zu sagen, ist bestimmt der falsche Weg, hier ins Geschäft zu kommen“, dachte Rüdiger und willigte mit einem Lächeln ein.
„Zwei Pikkolo!“ orderte die Hübsche, wobei sie mit einem verführerischen Lächeln eine Hand auf Rüdigers Knie legte. Rüdiger, der noch wenige Minuten zuvor nicht an Sex gedacht hatte, denn davon hatte er reichlich bei seiner Angelika, spürte, wie ihm die Lust in die Hose fuhr, und er genoss es, ihre Streicheleinheiten zu kosten.
„Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Dagmar“, sagte das Mädchen.“
„Rüdiger“, hüstelte dieser, denn mit einem Mal hatte es ihm die Sprache verschlagen und nach einem Räuspern:“ Ich heiße Rüdiger.“
„Mist“, dachte er, „ich sollte meinen echten Namen nicht sagen“ und so ergänzte er schnell: “Karl-Heinz Rüdiger. Rüdiger ist mein Nachname, Freunde nennen mich Kalle.“
Das Mädchen Dagmar rückte noch etwas näher an Rüdiger heran und fuhr mit ihrer rechten Hand am Oberschenkel ihres Gegenübers hoch.
Als Dagmar seine Erregung erspürte, führte sie Rüdiger Hand zu ihrem Busen mit den Worte: „Wollen wir nicht auf mein Zimmer gehen, das kann mit uns eine wunderschöne Nacht werden?“
Ja, was sollte Rüdiger machen? Über dieses Mädchen wollte er den Kontakt zu den Typen finden, nach denen er suchen würde.
„OK“ hauchte er, „lassen wir sehen, ob du das hältst, was dein schöner Körper verspricht.“
Über eine geräumige Treppe gelangten sie in einen Flur, der rechts und links zu einzelnen Zimmern führte, aus denen vereinzelnd lautes Stöhnen zu vernehmen war. Dagmars Zimmer lag am Ende des Flures und war durch eine schwache Beleuchtung und leiser Musik in eine amouröse Stimmung getaucht. Rote Vorhänge, ein roter Bodenteppich und aufreizende Liebesdarstellungen schufen eine Atmosphäre, mit der die aufgepeitschte Leidenschaft des Rüdiger unter Hochdruck gesetzt wurde. Lächelnd bat das Mädchen Rüdiger, ihr 100 Mark in die Silberschale zu legen, die auf einem Sideboard neben der Eingangstür stand.
„Komm, mein Schatz“, hauchte nun Dagmar, „zieh dich aus, oder soll ich dir etwas helfen?“ Ohne zu antworten, entledigte sich Rüdiger seiner Kleider und saß nun, nur noch in der Unterhose auf der breiten Bettcouch, wobei er mit Interesse zusah, wie auch Dagmar ein Kleidungsstück nach dem anderen auszog.
Nun stand sie vor ihm, ein wunderschönes schwarzes Dessous unterstrich die Schönheit eines jungen leicht gebräunten Körpers, der nun bald schon ihm gehören sollte.
„Und was ist mit deinem Höschen?“ hörte Rüdiger Dagmar fragen. Schon drückten ihn ihre zarten Hände auf das Laken, er schloss die Augen und merkte, wie sie ihm sein Höschen vom Körper streifte. Für einen winzigen Augenblick überzeugte sich das Mädchen mit einem Blick auf den klarsichtigen Tropfen an der Harnsamenröhre davon, dass der vor ihr liegende Freier wohl gesund sei und beugte sich nun zu ihm herab.
Doch wenn Rüdiger geglaubt hatte, dass Dagmar nun auf ihm liegend den Akt beginnen würde, sah er sich sehr überrascht. Die Dirne umschloss seinen Penis mit ihren zarten Lippen und praktizierte oralen Sex, wie ihn Rüdiger zuvor noch nie erlebt hatte.
„Ich komme“, stöhnte Rüdiger, „pass auf, ich komme!“
Doch wenn er nun geglaubt hatte, dass Dagmar sein Sperma schlucken würde, hatte er sich getäuscht. Ohne dass er es gewahr worden war, hatte das Mädchen ihm ein Präservativ übergestreift, den sie ihm nun gefühlvoll wieder abstreifte.
„Ja, Mädchen“ sagte Rüdiger, nachdem er seinen Orgasmus einige Sekunden ausgelebt hatte, „das war wunderschön. Aber richtig vögeln möchte ich dich auch noch, hast du noch etwas Zeit für mich?“
„Wenn du noch einen Schein mehr in die Schale legst, kannst du noch etwas bei mir bleiben.“ Mit diesen Worten ging Dagmar zu einem Waschbecken, das neben der Tür installiert war und wusch sich das Gesicht. Danach brachte sie Rüdigers Hose, damit dieser ihr den gewünschten Geldbetrag geben konnte und lag bald darauf neben Rüdiger auf der Couch und streichelte mit zarten Händen seinen Körper.
„Was machst du eigentlich beruflich, Kalle?“ fragte Dagmar.
Rüdiger überlegte einige Sekunden und antwortete dann:“ Ich arbeite bei der Deutschen Bundespost.“
„Bist du verheiratet?
„Ja, seit sechs Jahren,“
„Habt ihr Kinder?
„Nein, Kinder haben wir noch nicht, meine Frau arbeitet auch als Buchhalterin.“
„Und heute Abend wolltest du dich einmal richtig austoben, was?“
Mit diesen Worten berührte ihr zarter Griff wieder seinen Penis, der zusehends wieder an Größe gewann.
„Du hättest Gärtnerin werden sollen“, sagte Rüdiger lachend, „unter deinen Händen wachsen die Dinge im Nu. Nein, ans Vögeln hatte ich heute Abend gar nicht gedacht. Ich wollte mich hier eigentlich nur umsehen.
Ich suche nämlich zwei brauchbare Kerle, mit denen ich ein sehr einträgliches Ding drehen kann.“
„Was verstehst du unter einem ordentlichen Ding?“ fragte nun Dagmar hellhörig.
„Ein Millionencoup, sonst nichts, und dies ohne das geringste Risiko.“
Dagmar hatte sich inzwischen auf Rüdiger gesetzt und seinen Penis langsam in ihre Scheide geführt.
„Das ist ein ganz schön starkes Stück, das ich da in mir spüre“, hauchte das Mädchen und küsste bei leichter Auf- und Ab Bewegung seine Brustwarzen.
„Ein Millionencoup?“ fragte sie ungläubig, „wie kommst du an einen solchen Coup?“
„Das ist eine Geschichte, die ich gerne den beiden Typen erzählen will, wenn ich sie gefunden habe. Kennst du etwa solche Kerle, auf die man sich verlassen kann?“
„Mal sehen, wir sollten uns vielleicht morgen Nachmittag treffen, da kann ich dir mehr sagen, jetzt aber konzentrier dich auf unseren Fick, mein Lieber.“
Inzwischen war die Wollust dem Rüdiger wieder ins Glied gefahren, er fasste Dagmar mit starkem Griff und drehte sie, bis das Mädchen unter sich zu liegen kam. Jetzt stieß er sein Glied in mächtigen Bewegungen hin und her, bis er unter lautem Stöhnen im Orgasmus versank, der diesmal verständlicherweise etwas länger auf sich warten ließ. So kam es, dass auch Dagmar, die sonst ihren Orgasmus zu unterdrücken wusste, voll auf ihre Kosten kam. Sie genoss es, von diesem athletisch gebauten jungen Mann gevögelt zu werden, der nicht so grobschlächtig mit umging wie andere Freier.
Nachdem sich Rüdiger etwas erholt hatte, griff er nach seinen Kleidern, zog sich an und sagte zu der Dirne:
„Mädchen, du bist wirklich gut, zu dir werde ich in Zukunft öfter kommen. Können wir uns nicht privat treffen, ich meine in der Stadt, in einem Hotel, ich meine, nicht unbedingt hier im Bordell?“
„Mein lieber Freund, hier verdiene ich mein Geld, was glaubst du? Später vielleicht, dann kann ich mal einen Tag frei nehmen, Dann können wir uns vielleicht treffen. Doch nun komme erst einmal morgen Nachmittag um 15.00 Uhr hierher, und dann kann ich dich vielleicht mit Männern zusammen bringen, die du in deinen Coup einbinden kannst.“
Mit einem zarten Kuss auf die Wange verabschiedete sich das Mädchen, nachdem sie zusammen wieder ins Parterre des Sudfass gegangen waren. An der Theke überraschte ihn die Aufforderung des Barkeepers, noch 60 Mark für die beiden Piccolo zu bezahlen, die er vor etwa einer Stunde mit Dagmar an der Bar getrunken hatte.

„Das war ein reichlich teures Vergnügen“, dachte Rüdiger, als er in dieser Nacht wieder in sein Auto stieg.
„Hoffentlich riecht Angelika nicht Dagmars starkes Parfüm, das Rüdiger noch an den Händen roch. Er zündete sich eine Zigarette an und verteilte den Rauch auf Hände und Gesicht.
So leise, wie nur eben möglich, schloss er die Haustür zur Wohnung auf und wollte gerade ins Schlafzimmer schleichen, als sich die Tür zum Wohnzimmer öffnete und Angelika in den Flur trat.
„Da bist du ja, mein Schatz“, sagte sie liebevoll. „Ich hab mir heute sehr viel Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Angst, dass dir heute etwas zustoßen könnte, Ist alles glatt verlaufen?“
„Ja, mein Mäuschen, alles ist ok, ich habe noch Jochen Gerber und Mike Pester getroffen. Wir waren in Sachsenhausen und haben uns ein echtes Pilsner Urquell gegönnt. Schade, dass du nicht dabei warst, es war sehr lustig.“
„Ich habe am Fenster auf dich gewartet, ich weiß nicht, was mit mir los war, aber ich hatte so ein komisches Gefühl, als wenn dir heute Abend etwas hätte passieren können.“
„Nein, mein Schatz, komme jetzt mit ins Bett, morgen ist ein neuer Tag. Nichts ist passiert, worüber du dich ängstigen müsstest.“
Am nächsten Tag konnte es Rüdiger kaum erwarten, dass es endlich Mittag wurde. Er war am Morgen noch einmal ins Büro gefahren, hatte einige Verträge abgegeben und Spesen der letzten Woche abgerechnet. So hatte er wenigstens etwas Geld in den Händen.
Er war noch einmal ins Technische Büro der T&N nach Offenbach gefahren, hatte dort mit dem technischen Leiter einige belanglose Worte gewechselt und war dann über das Erdgeschoss und den Aufenthaltsräumen der Techniker in den Hof und zu seinem Auto gegangen. Er hatte gesehen, was er sehen wollte. Unmittelbar neben dem Aufenthaltsraum war die Kammer, in der die Techniker ihre angeschmutzten Arbeitsanzüge abgelegt hatten. Hier konnte er sich unbemerkt bedienen, sobald die beiden Kumpel gefunden waren.
Pünktlich um 15.00 Uhr parkte er sein Auto auf dem vorgelagerten Parkplatz des Sudfasses und wunderte sich, dass hier am frühen Nachmittag schon so viel Betrieb war. Dagmar hatte ihn schon erwartet und kam auf Rüdiger zu, noch eh eine der anderen Animierdamen ihn in Beschlag nehmen konnte.
„Komm, mein Lieber“, sagte sie, komm mit in mein Zimmer nach oben, ich glaube, ich hab da etwas für dich.“
In Dagmars Zimmer warteten zwei stämmige Burschen, denen Rüdiger auf Anhieb ansehen konnte, dass die vor keiner Schandtat zurückschrecken würden.
„Macht euch bekannt“, sagte Dagmar, während sie sich und den Männern einen Drink einschenkte.
Rüdiger ging auf die beiden Männer mit den Worten zu: „Ich bin Kalle.“
„Mein Name ist Igor Slawicz“, sagte der Kleinere der beiden Männer.
„Ich heiße Mirco“, sagte der Zweite.
„Du hast einen besonderen Coup auf der Pfanne?“ fuhr der Mann namens Mirco fragend fort, „dann lass mal hören.“
„Soll ich gehen?“ fragte Dagmar, aber Rüdiger entgegnete: „Nein, bleib hier, denn dich brauchen wir auch bei dieser Angelegenheit.“
„Also Männer“, begann Rüdiger, „die Sache ist ganz einfach. Ich kenn da zwei Diamanthändler in Frankfurt, die ganz alleine über Diamanten und Brillanten im Wert von mehreren Millionen sitzen. Die warten bis heute noch auf die Installation ihrer bestellten Notruf- und Raumsicherungsanlage der Telefonbau und Normalzeit. Wir brauchen im Verlaufe dieser Woche, im Outfit der T&N-Techniker nur dort aufkreuzen und die beiden Juden außer Gefecht setzen, um dann als Millionäre das Büro wieder zu verlassen. Was sagt ihr hierzu?“
Mirco und Igor schauten sich nur kurz mit einem Augenzwinkern an, bevor Mirco fragte: „ Wie stellst du das im Detail vor? Ist da nicht Publikumsverkehr in dem Bürohaus?“
„Macht euch darum keine Sorgen“, entgegnete Rüdiger, Da ist nicht viel Verkehr, das konnte ich bereits beobachten. Das Büro ist von 9:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Wenn wir uns um 16.00 Ihr dort sehen lassen, ist bestimmt nichts mehr los, außerdem können wir uns solange beschäftigt zeigen, bis auch der letzte Kunde das Büro verlassen hat. Du, Dagmar, musst am besten schon morgen bei denen anrufen und fragen, ob es den beiden recht ist, wenn unsere Techniker am kommenden Freitag um diese Zeit mit der Installation beginnen können. Traust du dir das zu?“
„Na klar“, antwortete das Mädchen, „wenn´s weiter nichts ist.“
„Was wir dringend brauchen ist Chloroform, damit könnt ihr dann die Beiden lahmlegen, um euch dann leicht der unzähligen Edelsteine zu bedienen, die da herumliegen. Habt ihr da eine Idee?“
„Das kann ich besorgen“, sagte Dagmar, „ich hab da eine Freundin, die schafft in Marienkrankenhaus, das besorge ich.“
„Gut“, sagte Rüdiger, „dann ist soweit alles klar. Macht ihr mit?“
„Na klar, machen wir mit“, entgegnete der Mann, der sich Mirco nannte
„Darauf sollte ich eine Flasche Schampus öffnen“, rief Dagmar und gab Mirco eine Flasche in die Hand, die dieser mit lautem Knall öffnete.
„Auf einen gelungenen Coup!“ rief Rüdiger, „und kein Wort nach draußen, ist das klar?“
„Na klar“, antwortete die anderen, „kein Wort nach draußen!“
Zu Mirco und Igor gewandt sagte Rüdiger, „Wir drei sollten uns morgen Vormittag um 10:00 Uhr vor der Frankfurter Börse treffen. Ich zeig euch dann das besagte Büro, ist 10.00 Uhr ok?“
„Ist ok“, antwortete Mirco, „1O.00 Uhr vor der Börse.“
„Ach, was ich noch fragen wollte. Wie stellst du dir das vor, wie wir das Erbeutete teilen?“ fragte Mirco,
„Jeder von euch kriegt 30%, Dagmar fünf, der Rest ist mir. Schließlich ist es mein Coup, an dem ich euch teilhaben lasse.“ Die Beiden nickten stumm.
„Komm Kalle“, sagt Dagmar, als die Gläser leer getrunken waren, komm, ich bring dich runter. Am besten wird sein, wenn du morgen Nachmittag noch einmal zu mir nach Hause kommst, dass ich dann in deiner Gegenwart mit den Juwelieren telefonieren kann, ist das ok?“
„Wo wohnst du, Dagmar?“ fragte Rüdiger.
„Ich wohne am Savignyplatz Nr. 2, 1,Stock. Es ist besser, wenn wir uns künftig dort treffen, man weiß ja nicht, manchmal haben hier die Wände Ohren, wer weiß, sicher ist sicher.“
„Ja, das machen wir so, ich kommen morgen wieder so gegen drei, und dann kann das Spiel des Jahrhunderts beginnen.“
Rüdiger ermahnte Dagmar noch einmal ernstlich, sich sofort mit ihrer Freundin in Verbindung zu setzen, um den benötigten Chloroform zu beschaffen.
„Ich hoffe, dass ich Irene noch heute erwische, spätestens aber morgen.“
„Morgen wäre der letzte Termin, Dagmar, das Ding muss noch in dieser Woche steigen.“
Als das Mädchen mit Rüdiger das Zimmer im Sudfass verlassen hatte, lachten Mirco und Igor schallend auf.
„Ist das zu glauben? Da gibt uns dieser Depp einen solchen Tipp und glaubt, dass wir letztlich mit ihm teilen, das ist zum Lachen.
Dabei ist das Ding wirklich Klasse. Wenn das so ist, dass da oben wirklich nur zwei Kerle diesen Schatz bewachen, dann ist das ein Kinderspiel, und dabei müssen wir nicht einmal einen umnieten.“
„Was sagst du dazu, mein Schatz?“ sagte Mirco und umarmte Dagmar.
„Was der Typ da von sich gab, riecht nach leichtem Job. Wenn wir das Ding gedreht haben, meine Liebe, dann setzen wir uns nach Südamerika ab und trinken einen auf dem bescheuerten Kalle, der glaubt, dass er uns danach jemals wiedersieht.“ Mit diesen Worten gab er seiner Dirne, die er sonst täglich abkassierte, einen langen Kuss, griff ihr an den strammen Brüsten und sagte daraufhin wohlwollend zu ihr:
„Wenn du das Chloroform besorgst und das mit dem Telefonat wie besprochen hinkriegst, brauchst du mir in dieser Woche keine Moneten rüberschieben, mein Schatz, ist das nichts?“
„Das ist lieb von dir“, hauchte die Dirne, „und in Zukunft gehe ich nicht mehr anschaffen, versprichst du das mir?“
„Na klar“, antwortete ihr Zuhälter, „als Frau eines Millionärs hast du das auch nicht mehr nötig.“
Dagmar erwischte Ihre Freundin Irene gerade zu dem Zeitpunkt, als diese das Haus auf dem Weg zur Nachtschicht verlassen wollte.
„Du, hör mal“ sagte Dagmar, „ich brauche dringend ein Fläschchen Chloroform hier für das Sudfass, kannst du mir welchen besorgen, es soll auch nicht dein Schaden sein, 200 Mark sind dein, wenn du mir hilfst.“
Irene konnte 200 Mark gerade gut gebrauchen und versprach darum, das Zeug noch in derselben Nacht zu besorgen.
„Wenn du es schon morgen Vormittag brauchst, musst du es dir aber am Morgen selbst abholen kommen. Bring etwas Zeit mit, dass wir noch ein wenig über dies oder das klönen können.“
„Gut, ich komme morgen gegen 11.00 Uhr, ist dir das recht?“
Also verabredeten sich die Zwei, und Dagmar goss sich einen Likör ein und lehnte sich genüsslich in ihren Sessel.
Rüdiger konnte in der folgenden Nacht kaum Schlaf finden, unruhig wälzte er sich von Seite zu Seite.
„Was hast du, mein Lieber?“ fragte ihn seine Frau, „kannst du nicht schlafen?“
Mit diesen Worten schmiegte sie sich an ihn, und wenn Rüdiger zwar stundenlang nur an Dagmar gedacht und sich gewünscht hatte, bei ihr zu sein, ließ er die Liebkosungen seiner Frau geschehen. Er schloss die Augen, und als er in Irenes warmen Körper eindrang, hörte er die liebliche Stimme der Dirne aus dem Sudfass.
„O, Dagmar“, flüsterte er, als er sich seinem Orgasmus hingegeben hatte.
„Was hast du da gesagt? Dagmar?“ fragte seine Frau reichlich aufgebracht.
„Ach Quatsch, dankbar sagte ich, ich bin dir dankbar für deine Liebe. Du hast mich falsch verstanden, meine Liebe, warum soll ich dich Dagmar nennen?“
“Ich dachte schon, da wäre eine andere Frau im Spiel, als ich Dagmar hörte.“
„Nein, mein Schatz, du hast dich verhört, da gibt es keine Dagmar.“
Im Grunde hätte sich Rüdiger in den Hintern beißen können. Wie konnte er nur Dagmar erwähnen? Er drehte seiner Frau den Rücken zu und versuchte zu schlafen. Doch die Bilder der schönen Dirne gingen ihm nicht aus dem Sinn. Doch schließlich besann er sich der Angelegenheit, die in den nächsten Tagen auf ihn zukommen würde. Wichtig war, dass Dagmar den Chloroform besorgen würde, dass die Männer morgen an der Börse erschienen und er am Nachmittag die Technikerkluft aus dem TB Offenbach entwenden konnte. Über all diese Gedanken schlief Rüdiger schließlich ein.
Pünktlich um 10.00 Uhr erreichte Rüdiger den Börsenplatz, nachdem er sein Auto in der Tiefgarage an der Hauptwache untergebracht hatte. Er sah gerade noch, wie Igor versuchte, den Ochsen vor der Börse zu besteigen und riet diesem, unverzüglich diesen Unsinn zu lassen.
„Willst du etwa auffallen?“ knurrte er ihn an, „das wäre das Letzte, was wir im Moment gebrauchen können.“
„Ach, hab dich nicht so“, antwortete Igor, „etwas Spaß muss sein.“
„Nein“, sagte nun auch Mirco, „Kalle hat recht. Jetzt nach Möglichkeit nicht auffallen.“
Vor dem Haus mit der Nr. 10 blieben sie stehen, die Beiden sahen sich das Firmenschild der Juwelenhändler an, während Rüdiger die Tür aufhielt, die gerade ein Mann beim Verlassen des Gebäudes geöffnet hatte.
„Kommt, lasst uns die Treppe hochgehen“, sagte er, hielt erst wieder an, als sie vor dem Büroeingang der Händler Oppenheimer angelangt waren.
Wortlos verließen die drei Männer wieder das Bürohaus und begaben sich in ein Café in der Großen Eschenheimer Straße.
In einer Ecke, wo sie sich leise ungestört unterhalten konnten, erläuterte Rüdiger noch einmal den genauen Ablauf des Überfalls.
„Übermorgen, also am Donnerstag, könnt ihr euch das Chloroform bei Dagmar in ihrer Privatwohnung abholen. Wisst ihr, wo Dagmar wohnt?“
„Wenn ich das nicht weiß. Wer dann? gab Mirco lachend zur Antwort.
„Also gut, Dagmar wird morgen die Händler anrufen und ihnen mitteilen, dass die Techniker am Freitagnachmittag kommen. Freitagnachmittag ist hier am wenigsten los, da machen die meisten bereits Wochenendfeierabend. Ihr klingelt unten an der Haustür und geht hoch, nachdem ihr gesagt habt, dass ihr die Techniker der Telefonbau & Normalzeit seid.
Im Büro erkundet ihr erstmal, ob keine Kunden in den beiden Räumen sind. Falls welche da sind, beschäftigt ihr euch erst einmal mit dem Ausmessen und legt eventuell von den Leitungen aus, die ich bei Dagmar hinterlegt habe. In dem Moment, wenn keine Kundschaft da ist, geht jeder von euch beiden in ein Büro und betäubt dann den einzelnen Händler. Die beiden Werkzeugtaschen die ich mit den Overalls bei Dagmar abgestellt habe, bieten genügend Platz für die Brillanten, die ihr dann einsammeln könnt. Verstaut die Werkzeugtaschen dann im Frankfurter Hauptbahnhof und gebt den Bankschließfachschlüssel bei Dagmar ab. Wir treffen uns dann am Samstag um 10.00 Uhr bei Dagmar am Savignyplatz und teilen die Beute auf. Hat einer von euch noch Fragen?“
„Nein“, sagten beide fast wie aus einem Mund.
„Gut, dann lasst uns noch einen Schluck auf gutes Gelingen zur Brust nehmen, und denkt dann, keine Gewaltanwendung, nur betäuben, abräumen und weg! Habt ihr mich verstanden?“
„OK, Boss“ sagte Mirco, trank aus und verließ als Erster das Café, das Rüdiger und Igor auch bald darauf verließen.
Rüdiger dachte an diesem Vormittag nicht an die Elektra, „soll sie doch Trauer tragen“, sagte er sich und machte sich auf den Weg nach Offenbach ins Technische Büro der T&N.
Beim Materialverwalter Otto Böhme, den Rüdiger noch sehr gut von einem gemeinsamen Ausflug kannte, den die Elektra veranstaltet hatte, erbat er sich für ein Theaterspiel der Neu-Isenburger Laienspielgruppe zwei alte Werkzeugtaschen mit etwas Werkzeug sowie eine Rolle rotes Y-Kabel.
„Du bist ein Pfundskerl“, sagte Rüdiger, nachdem ihm Otto Böhme die Sachen übergeben hatte. „jetzt bin ich dir was schuldig.“
Nach ein paar freundlichen Worten ging Rüdiger über das Erdgeschoss durch die Mannschaftsräume, nahm sich zwei der hier in einem Container abgelegten Overalls und bestieg wieder seinen Wagen.
Gegen drei Uhr am Nachmittag trug Rüdiger die Klamotten, das Kabel und die beiden Werkzeugtaschen in den ersten Stock im Haus Savignyplatz Nr. 2.
Dagmar hatte ihn schon erwartet und überreichte ihm stolz die Flasche mit dem Chloroform.
„Das hast du gut gemacht, meine Liebe, jetzt muss das nur noch mit dem Telefonieren klappen.“
„Also, was soll ich denn zu dem Händler sagen?“
„Pass auf, sag ihm, dass du von der Dispositionsabteilung Raumsicherung und Notruf bist und ihm als Terminvorschlag den kommenden Freitag nennen könntest. Die Monteure könnten aber erst gegen 16,00 Uhr kommen und würden dann die Arbeiten ohne Sonderzuschlag am Samstag vollenden.
Frag, ob dieser Termin ihnen recht sein. Sag ihm, dass die Monteure Wolf und Bogner heißen würden. Das ist alles.“
Dagmar schrieb sich Datum und die Namen der beiden Monteure auf und griff zum Telefon, um die Nummer zu wählen, die Rüdiger inzwischen rausgesucht hatte.
„Joshua Oppenheim“, hörte sie am anderen Ende der Leitung.
Hier spricht Gabriele Schickedanz von der Dispositionsabteilung der Telefonbau & Normalzeit. Sie haben bei uns eine Polizei-Notruf- und Raumsicherungsanlage bestellt, die wir gerne noch in dieser Woche installieren möchten. Wäre es Ihnen recht, wenn unsere Monteure am kommenden Freitag gegen 16.00 Uhr zu ihnen kommen würden?“
Für einen Moment wurde die Sprechmuschel am anderen Apparat zugehalten, doch sagte Herr Oppenheim: „Aber gerne, wir freuen uns, wenn es mit der Installation endlich losgeht. Also, dann erwarten wir ihre Leute gegen 16.00 Uhr am Freitag.“
„Es kommen übrigens die Monteure Wolf und Bogner. Dies zu ihrer Sicherheit.“
„Wolf und Bogner“, wiederholte Herr Oppenheim. Dann legte er den Hörer auf.
„Na, wie war ich?“ fragte Dagmar und schlang ihre Arme um Rüdiger.
„Das hast du Klasse gemacht, jetzt kann der Zirkus beginnen.“
„Habe ich kein Bussi verdient?“ fragte Dagmar und schmiegte sich eng an Rüdiger, der in diesem Moment wieder merkte, wie die Wollust in ihm aufstieg.
„Komm, mein Schatz“, sagte Dagmar, „so viel Zeit muss sein, etwas Liebe haben wir uns wohl beide verdient.“
„Ja, du hast recht, schon seit gestern Nacht sehne ich mich nach dir, nach deiner Liebe, ich bekomm dich nicht mehr aus meinen Kopf. Was hast du nur mit mir gemacht?“
„Du, ich glaube, ich habe mich auch in dich verliebt, in deinen schönen Körper, in deine charmante Art.“
Mit diesen Worten begann sie, Rüdiger in ihrem Schlafzimmer auszuziehen.
„Sag mal, Kalle, treibst du Sport oder gehst du regelmäßig ins Fitnessstudio? So eine klasse Figur bekommt man ja nicht von selbst.“
„Ja, ich treibe Kampfsport, genauer gesagt: Taekwondo.“
„Huch, da muss ich mich ja vor dir vorsehen“, sagte sie lachend und warf sich mit diesen Worten auf ihr Bett.
Da lag sie nun, ihr goldbrauner Körper hob sich gegen das Weiß des Bettlakens wunderbar ab, ihre langen schwarzen Haare umschmeichelten ihr hübsches Gesicht.
„Komm zu mir“, sagte Dagmar, „was schaust du so, gefällt dir etwas nicht an mir?“
„Ganz im Gegenteil“, antwortete Rüdiger und beugte sich zu dem Mädchen herab. Dagmar umschlang ihn mit ihren Beinen, und so wälzten sie sich im Taumel der Leidenschaft hin und her. Jetzt lag Dagmar oben, umschmeichelte Jürgens Brust mit ihrem langen Haar, bückte sich tiefer, so dass die Spitzen ihrer schönen Brust über Rüdigers fiebrige Brust streiften. Ein wunderbares Gefühl, dem er sich stundenlang hingeben hätte können.
Nun führte Dagmar Rüdigers Glied ein und presste sich förmlich mit langsamen Bewegungen ihres Körpers an seinem Penis, so dass sie selbst noch vor Rüdiger zum Orgasmus kam. Ihr ganzer Körper erbebte. Als Rüdiger jenen spitzen Schrei hörte, der ihm zeigte, dass sie den Höhepunkt ihres Liebesspiels erreicht hatte, erlebte auch er jenes wunderbare Gefühl, das tausend Sterne in ihm explodieren ließ.
„Du bist wunderbar“, sagte Rüdiger, nachdem er sich mit einem innigen Kuss bei Dagmar bedankt hatte, „so etwas Schönes habe ich noch nie zuvor erlebt.“
„Du musst dich nicht bei mir bedanken“, sagte Dagmar, „es war auch für mich ein wunderbares Erlebnis.“
Nach einer Weile, Dagmar hatte ihnen einen Espresso zubereitet, sagte Rüdiger: „Liebste, morgen früh kommen Mirco und Igor, um die Sachen bei dir abzuholen. Dann nehmen die Dinge ihren Lauf. Drück uns die Daumen, dass alles reibungslos abläuft.“
Mit einer liebevollen Umarmung und einem innigen Kuss trennten sich die Beiden, und Rüdiger fuhr noch einmal ins Büro, um hier nach dem Rechten zu sehen.
Morgen war Freitag, und für diesen Tag musste er sich ein hieb- und stichfestes Alibi besorgen. Rüdiger fand einen Vorwand, am Freitagnachmittag einen Termin beim Vorstand seiner Firma zu erhalten. Er war sich sicher, dass schon bald der Verdacht der Juden auf ihn fallen würde. Er hatte mitbekommen, dass die Alarmanlagen noch nicht eingebaut waren, nur er hatte gewusst, dass es Techniker der Telefonbau und Normalzeit sein mussten, um das Vertrauen der Händler zu erschleichen. Also brachte er einwandfreies Alibi.

Es war Freitagnachmittag, 16:10 Uhr, als Mirco und Igor sich in der Kleidung von T&N-Monteuren in der Börsenstraße trafen. Mirco betätigte die Klingel am Haus 10 und meldete sich, als er die Stimme des Herrn Oppenheim hörte mit den Worten: „Hier sind Herr Wolf und Herr Bogner von der Telefonbau und Normalzeit.“
Das Brummen der Schließanlage machte deutlich, dass der Weg ins Haus frei war.
Wieder klingelte Mirco im 1. Obergeschoss.
„Gut, dass ihr endlich kommt“, sagte Levi Oppenheim, als er die Tür öffnete. „Wir warten schon auf euch.“ Zu seinem Bruder rief er ins Nebenzimmer:
„Es sind die Männer von Telefonbau und Normalzeit. Endlich geht´s los.“
Mirco und Igor überzeugten sich davon, dass sich keine Kunden in den Büroräumen aufhielten. Die Tresore in beiden Räumen standen sperrangelweit offen, und auf den Schreibtischen lagen unzählige weiße Papierbeutel voller Diamanten und Brillanten.
„Wir werden erst nach 16.30 Uhr losschlagen, sonst kann vielleicht doch noch ein Kunde kommen“, hatte Mirco zu Igor auf der herfahrt im Auto gesagt. „Und nichts anfassen, was Spuren hinterlassen könnte.“
So maßen sie an den Wänden und am Boden beider Räume, rollten etwas Kabel aus und befragten die Händler, wo denn die Melder der Notrufanlage angebracht werden sollten.
Endlich war der Zeitpunkt des Raubes gekommen.
Mirco und Igor hatten sich auf die beiden Büros verteilt, hatten sich hinter die Händler bewegt, und auf ein Zeichen Mircos hin träufelten sie Chloroform auf mitgebrachte weiße Tücher und hielten diese den Händlern vor die Nase.
Keiner der beiden Überfallenen hatte die Chance, dem Angriff Widerstand entgegen zu setzen. Ohnmächtig sanken sie in ihre Schreibtischsessel. Mittels Rohrbindern fesselten die Gauner die Hände und Füße der Überfallenen. Dann griff Mirco mit einem der Lappen in der Hand in die Schreibtischschubladen, um sich der hier abgelegten Revolver zu bemächtigen.
Im Nu war das Werkzeug der beiden Werkzeugtaschen ausgeleert, so dass nun Platz war für die auf den Tischen und in den Tresoren liegenden Papiertüten mit den unterschiedlichsten Edelsteinen. Als die Taschen gefüllt waren, verließen Beide das Büro in aller Ruhe.
Von der Börsenstraße aus gingen sie geradewegs in die Hochstraße, um dort mit Mircos Auto die Tiefgarage wieder zu verlassen.
Obwohl Mirco nicht vorgesehen hatte, die Beute in einem der Schließfächer zu hinterlegen, fuhr er dennoch zum Hauptbahnhof, warf eine Münze in eines der Schließfachschlösser und nahm den Schlüssel an sich.
Am Parkplatz der Sachsenhäuser Warte bat Mirco Igor, etwas in Wagen zu warten.
„Ich bring die beiden Werkzeugtaschen sicherheitshalber bei einer Freundin im Hainerweg unter“, sagte er ergänzte:
„Du glaubst doch nicht, dass Kalle auch nur einen dieser Steine erhält, da waren wir uns doch einig, gell?“
„Klar“, antwortete Igor, umso mehr bleibt für uns. Der Depp weiß ja noch nicht einmal, wie wir mit richtigen Namen heißen und wo wir wohnen.“
Unweit der Sachsenhäuser Warte hatte Mirco aber ein kleines Gartengrundstück, in dessen Hütte er die beiden Werkzeugkoffer verstaute. Igor hatte er von seinem Garten und der Hütte nichts gesagt.
Als Mirco schließlich zurückkam, fuhren Beide direkt zum Sudfass und begaben sich mit Dagmar auf ihr Zimmer.
„Du kannst uns gratulieren, mein Schatz, wir sind in diesem Augenblick in den Kreis der Multimillionäre aufgestiegen.
Bring eine Flasche Champagner, das müssen wir feiern“, sagte Mirco und schwang seine Dagmar im Kreise.
„Jetzt muss ich nicht mehr anschaffen, gell, Mirco?“ fragte sie voller Freude.
„Ne, das musst du sicher nicht mehr, jetzt bumst du nur noch mich. Ach, und ehe ich es vergesse. Hier ist der Schließfachschlüssel, den du Kalle geben sollst.“
Igor konnte sein hämisches Grinsen kaum verbergen.
„Wann werden denn die Diamanten verteilt?“ fragt Dagmar, die es gar nicht erwarten konnte, die Kostbarkeiten in Händen zu halten.
„Da musst du noch ein Weilchen warten“, antwortete ihr Zuhälter, „drei bis vier Wochen sollten wir warten, wenn sich dann die Wogen geglättet haben, können wir versuchen, die Dinger zu versilbern.“
„Vergolden“, warf Igor ein.
„Um 19.00 Uhr wollte Kalle anrufen, um sich zu erkundigen, wie alles abgelaufen ist. Wollt ihr solange warten, um selbst mit ihm zu sprechen?“
„Ne, ne, das muss nicht sein, ich muss noch heim, krieg noch Besuch“, sagte Mirco, und als die Gläser geleert waren, machten sich beide Männer wieder auf den Weg.
Dagmar wartete ungeduldig auf Rüdigers Anruf, sie hatte ihm ihre Handyadresse gegeben, denn gerne wollte sie ihm von dem gelungenen Coup berichten.
Um Punkt 19.000 Uhr klingelte ihr Handy.
„Kalle hier, ist alles gut gelaufen?“ hörte Dagmar Rüdiger fragen.
„Ja, alles ist glatt gelaufen, den Schließfachschlüssel hat Mirco mir dagelassen.“
„Das ist gut. Wie lange bleibst du noch im Sudfass?“
„Ungefähr bis 22.00 Uhr. Kannst du noch vorbeikommen?“
„Ja, aber nur kurz, wir haben Besuch zuhause, da kann ich mich nur kurz ausklinken. Also, dann bis später, mein Schatz.“
Das mit dem Besuch war vorgetäuscht, Rüdiger wollte bloß schnell in den Besitz der Diamanten kommen, er hatte so ein komisches Gefühl im Magen. Vielleicht waren sie selbst im Schließfach nicht sicher genug aufbewahrt.
Gegen 22.30 Uhr klingelte er an Dagmars Haustür und freute sich, als er den Schließfachschlüssel in den Händen hielt. Nach einer herzlichen Umarmung sagte er zu Dagmar:
„Du, Mädchen, sei nicht böse, wenn ich mich gleich wieder auf die Socken mache. Du weißt ja, dass wir zuhause Besuch haben, Besuch aus den Staaten, und den kann ich so lange nicht allein lassen. Außerdem will ich schnell noch zum, Hauptbahnhof und die Taschen holen. Bei mir zuhause sind sie sicherer.“
„Ja, das verstehe ich, aber ich hoffe, dass du mich morgen im Laufe des Tages wieder besuchen kommst.“
„Ja, ganz bestimmt, ich freue mich schon jetzt darauf, dich wieder in den Armen zu halten.“ Ein kurzer Kuss und schon verschwand Rüdiger im Flur.
Nachdem Rüdiger sein Auto in der Tiefgarage des Hauptbahnhofs abgestellt hatte, begab er sich zu einem Telefonhaus auf dem Bahnhofsvorplatz. Er wählte die Notrufnummer 110 und sagte, als sich eine Männerstimme gemeldet hatte:
„Überfall in der Börsenstraße 10 auf die Juwelenhändler Oppenheim.“ Noch bevor der Beamte weitere Fragen stellen konnte, legte Rüdiger auf.
Im Frankfurter Hauptbahnhof war um diese Zeit nicht allzu viel los.
Viele der Geschäfte hatten geschlossen. Zielstrebig ging Rüdiger zu den Schließfächern.
„1547“, sagte er mit einem Blick auf den Schlüssel. Gleich hab ich mein Glück in den Händen.“
Mit diesem Gedanken steckte er den Schlüssel ins Schloss und öffnete das Schließfach, Doch was er da gewahrte, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Das Fach war leer.
„Diese Gauner“, durchfuhr es ihn, „wollen mich bescheißen. Aber wartet, euch krieg ich schon am Hängarsch“, fluchte er vor sich hin.
Zurück im Auto wählte er Dagmars Handynummer.
„Hallo Dagmar“, sagte Rüdiger, nachdem sie sich gemeldet hatte, „stell dir vor, die beiden Gauner haben dir einen falschen Schließfachschlüssel gegeben. Kannst du dir das vorstellen?“
„Das darf doch nicht wahr sein“, antwortete Dagmar, und Rüdiger spürte an ihrer Reaktion, dass dieses Erstaunen nicht gespielt war. „Ich werde mit Mirco reden, ich sehe ihn noch heute, das lässt sich mit Sicherheit aufklären.“
„Hoffentlich hast du recht, sonst wäre es eine Hundsgemeinheit von den Beiden“, erwiderte Rüdiger, voll Wut im Bauch.
Unmittelbar, nachdem Rüdiger das Telefonat beendet hatte, wählte Dagmar Mircos Handynummer an.
„Ja“, tönte es am Ende der Verbindung.
„Dagmar ist hier. Sag mal, was habt ihr mit der Beute gemacht? Kalle rief mich gerade an und sagte mir, dass das Schließfach leer sei, zu dem du mir den Schlüssel gegeben hast.“
„Ja glaubst du denn, dass ich so bescheuert bin, die Sachen mit Kalle zu teilen?“
„Das gefällt mir gar nicht. Schließlich kam der Tipp von Kalle, ihn einfach auszubooten, finde ich nicht gut.“
„Beruhige dich Kleine, so bleibt für uns der große Brocken, den wir genüsslich bis zum Ende unserer Tage im Wohlstand verleben können, also gib Ruhe, ich komme gleich noch einmal vorbei, dann können wir in Ruhe noch einmal über unsere Reise nach Südamerika reden.“
„Es gefällt mir trotzdem nicht!“ Wütend unterbrach Dagmar das Telefonat.
„Dieser verdammte Mirco“, fluchte das Mädchen, „Er ist und bleibt ein verdammter Gauner. So etwas hat Kalle wirklich nicht verdient.“
Aber so war Mirco schon immer, und sie erinnerte sich an die Tage, als Mirco sie in Pleven, ihrer Heimatstadt, eines Tages in einer Diskothek angesprochen hatte.
„Willst du ordentlich Kohle machen?“ hatte er sie damals angemacht. Wer wollte das nicht, in einem Land, das gerade die russische Vorherrschaft abgelegt hatte, und in dem Luxusartikel, wie sie sich junge Mädchen wünschen, kaum erschwinglich waren. Also verabredete sie sich damals mit Mirco, um zu erfahren, wie man denn leicht „Kohle“ machen kann.
„Ich hab da einen guten Freund in Frankfurt am Main, der hat eine Diskothek, in der er hübsche Bardamen sucht, Frauen, die nichts weiter tun müssen, als Mixgetränke zu machen und dergleichen.
Die Barkundschaft bedienen, das ist alles.“
„Und dafür gibt es echte Kohle?“ hatte sie damals gefragt.
„Ja, bestimmt, das kannst du mir glauben. Leicht verdientes Geld, und du musst dir nicht einmal die Hände schmutzig machen.“
Das war damals ein verlockendes Angebot gewesen, und mit einem einfachen Touristenvisum schaffte sie es damals, mit Mirco in den Westen nach Frankfurt zu fahren.
Zu ihrer Überraschung hatte Mirco im Stadtteil Sachsenhausen bereits eine Wohnung, zwei Zimmer, Küche, nichts Besonderes, aber sie hatten ein Bett zum Schlafen. Dagmar erinnerte sich an diese ersten Tage in Frankfurt. Mirco war ein sehr freundlicher und auch großzügiger Mann in jenen Tagen gewesen.
Er kleidete sie hervorragend ein, besuchte mit ihr das Frankfurter Nachtleben, und es dauerte nicht lange, bis sie sich richtig in diesen Mann verliebt hatte. Wenn sie zuhause blieben, verwöhnte sie Mirco mit Wein und Likör, sie bereitete ihm andererseits Speisen ihrer Heimat. Das die Nächte nicht selten vom Sex bestimmt waren, genoss sie damals sehr.
Bis zu jenem Tag, als Mirco einen Freund eingeladen hatte, dem angeblich jene Disko gehören sollte, in der sie künftig Arbeit finden sollte.
Nach dem gemeinsamen Essen, das Dagmar zubereitet hatte, erklärte Mirco, dass er noch einmal kurz aus dem Haus müsse. Er nahm sie damals ins Nebenzimmer und bat sie, zu seinem Freund etwas nett zu sein. „Du weißt ja, durch ihn wirst du die Kohlen machen, die ich dir versprochen habe.“
Im AFN ertönte schöne Musik. „Musik is on the Air“, hieß die Sendung, die Dagmar in jenen Tagen sehr geschätzt hatte.
„Wollen wir ein wenig tanzen?“ hatte Mircos Freund damals gefragt.
„Warum nicht?“ hatte sie geantwortet.
Eng umschlungen tanzten sie eine Weile, dann aber wurde der Mann immer dreister, bis er sie schließlich auf die Bettcouch zwang, um sie dort zu vernaschen.
„So haben wir nicht gewettet“, mit diesen Worten hatte sie sich damals gewehrt und dem Mann in die Eier getreten, als dieser sie wieder zu Boden reißen wollte.
In diesem Moment war Mirco wieder zur Tür hereingekommen.
„Was ist denn hier los?“ hatte er gebrüllt und sich bei seinem Freund für das ungebührliche Verhalten seiner Freundin entschuldigt.
„Hier bleibe ich keinen Augenblick mehr“, hatte der Andere gesagt, „sieh zu, wo du mit deiner Schlampe bleibst, bei mir braucht die nicht aufzukreuzen. Die glaubt wohl, sie sei zu gut für einen deutschen Mann.“
Mit diesen Worten hatte der Mann ihre Wohnung fluchend verlassen.
Kaum war dieser aus der Wohnung, hatte Mirco sie angebrüllt: „Bist du verrückt, du Schlampe? Wie kannst du dich so gegenüber meinem Freund verhalten?“
Plötzlich hatte er ein nasses Handtuch in der Hand und schlug sie dermaßen, dass sie beinahe die Besinnung verloren hatte. Er hatte ihr damals die Kleider vom Leibe gerissen und ihren ganzen Körper verprügelt, Dagmar schauderte noch jetzt über die damals erlebten Schmerzen.
Das Sonderbare war, dass sie am nächsten Tag zwar vor Schmerzen kaum laufen konnte, aber sie sah nicht einen einzigen blauen Fleck an ihrem Körper.
„Mirco, gib mir meinen Personalausweis wieder“, hatte sie am nächsten Morgen zu ihm gesagt. Doch der lachte nur und sagte:
„Von wegen, einen Scheißdreck werde ich tun. Du hast wohl vergessen, was du mich bis jetzt gekostet hast. Wenn du deine Schulden abgearbeitet hast, kannst du wieder bei mir nachfragen. Vorläufig bleibt es beim Alten, und wenn ich dich das nächste Mal wieder bitte, zu einem meiner Freunde freundlich zu sein, dann mach gefälligst deine Beine breit und stell dich nicht so an, du fickst doch sonst auch so gerne.“
Dagmar dachte noch einmal daran, wie belämmert sie sich damals gefühlt hatte. Sie war diesem Kerl vollkommen ausgeliefert. Sie hatte sich inzwischen illegal in Deutschland aufgehalten, hatte selbst weder Ausweis noch Geld und keinen Job.
Es dauerte keine zwei Tage und wieder waren zwei Freunde zu Besuch bei Mirco. Wieder fand dieser einen Grund, die Wohnung zu verlassen, nachdem er mit ihnen Wodka aus Wassergläsern getrunken hatte. Auch an ihr war dieser Kelch damals nicht vorbei gegangen, sie musste mittrinken, und als die Männer mit ihr allein waren, fielen sie im wahrsten Sinne des Wortes über sie her. Einer nach dem anderen ergoss sich in ihr, während ihr damals einfach zum Kotzen war. Aber was sollte sie damals machen? Mirco hätte sie mit Gewissheit wieder geschlagen, wenn sie sich diesmal wieder gewehrt hätte. Also ließ sie es geschehen.
Wieder und wieder kamen „Freunde“ ins Haus, denen sie sich gegenüber „freundlich“ verhalten musste. Sie war zu einer Hure verkommen und konnte nichts, aber auch gar nichts, dagegen machen.
Später dann hatte Mirco sie gezwungen, auf einer Nebenstraße der Theodor-Heuss anzuschaffen. Mit seinem Auto hatte er in der Nähe geparkt und sie beobachtet. Eine furchtbare Zeit, die sie da durchgemacht hatte. Jetzt durfte sie zwar wieder etwas Geld in Händen halten, aber den Großteil kassierte Mirco.
„Es ist schon erstaunlich“ sagte sich Dagmar in diesem Moment, „wie schnell der Mensch doch vergisst.“ Nach einer gewissen Zeit hatte sie sich an dieses Lotterleben und sogar auch an Mirco gewöhnt. Er war wieder freundlicher geworden, verwöhnte sie mit Schmuck und schönen Blumen. Sie duldete es sogar, wenn er sich ihrer sexuell bediente. Sie hielt still, auch wenn sie selbst dabei keine Freude empfand.
Eines Tages hatte er ihr den Job im Sudfass besorgt. Da musste sie nicht mehr auf der Straße anschaffen gehen, ja sie konnte sich sogar die Freier aussuchen. Freude an einem guten Fick empfand sie allerdings erst wieder, als Kalle in ihr Leben getreten war. Und ausgerechnet den Mann, den sie zu lieben begann, wollte Mirco auf gemeine Art betrügen. Das gefiel ihr nicht.
„Ich regle das wieder“, hatte Mirco noch gesagt, „Kalle soll morgen Abend um 22.00 Uhr ins Parkhaus am Eschenheimer Turm kommen. In der zweiten Ebene kriegt er die Steine.“
Die Männer der Polizeistation Frankfurt-Mitte hatten sich sofort auf den Weg zu dem Gebäude Haus 10 in die Börsenstraße aufgemacht.
Auf ihr Klingeln hin blieben die Türen verschlossen. Also klingelten die Beamten ein Stockwerk höher und konnten so in das Gebäude gelangen. Die Türen zu den Büroräumen der Gebrüder Oppenheim waren verschlossen, so dass die Beamten sie mit Gewalt öffnen mussten. In beiden Büroräumen lagen die Gebrüder Oppenheim an Händen und Füßen gefesselt am Boden.
„Gut, dass sie kommen“, sagte Joshua Oppenheimer, „es wurde höchste Zeit, ich hätte mir beinahe in die Hosen gemacht.“
“Was ist geschehen?“ fragte Ingo Bergmann, der Leiter des Raubdezernats Frankfurt-Mitte, „und was ist gestohlen worden?“.
„Lassen sie mich nur kurz auf die Toilette gehen, dann erzähle ich ihnen den gesamten Ablauf des Überfalls.“
„Ruft die SPUSI“, befahl Bergmann, „und fasst außer dem Telefon nichts an.“
„So, lieber Herr Oppenheim, jetzt berichten sie mal.“
„Also, das war so: Angemeldete Monteure der Telefonbau und Normalzeit sind gegen 16:30 bei uns aufgekreuzt und begannen mit der Installation unserer Polizei-Notrufanlage. Urplötzlich hielten sie uns Äther oder sowas ähnliches vor die Nase. Dann gingen bei uns die Lichter aus. Gestohlen haben die Banditen für über eine Millionen Dollar Diamanten und Brillanten, ein nicht mehr gutzumachender Schaden für meinen Bruder und mich.“
„Ich hoffe, sie waren gut versichert“, sagte der Kommissar.
„Leider nicht, denn ohne die Sicherungsanlagen hat uns keine Versicherung aufgenommen. Erwischen sie die Kerle, sonst sind wir für alle Zeiten ruiniert.“
„Wir bemühen uns, so gut wir können. Eine Frage habe ich: Können sie die Männer beschreiben, die sie ausgeraubt haben?“
„Die Männer waren etwa ungefähr 1,70 bis 1,80 m groß, beide schwarzhaarig und von untersetzter Figur. Dein eine war etwas kräftiger gebaut und hatte eine relativ große Nase, mehr kann ich ihnen dazu nicht sagen.“
„Könnten sie die Gesichter nicht näher beschreiben, dass wir ein Phantombild von den Gangstern machen könnten? Das Beste wäre, sie kämen mit aufs Revier, dann können wir es ja versuchen. Hatten die Typen irgendeinen Akzent? Waren es Ausländer oder Deutsche?“
„Ich meine, der etwas Größere von den Beiden klang serbisch. Vielleicht ein Kroate. Sicher bin ich mir da nicht.“
Zu seinem Bruder gewandt fragte er:
„Levi, hast du etwas Auffallendes an den Beiden bemerkt?“
„Nein, eigentlich nicht, viel gesprochen haben die ja nicht.“
Inzwischen waren die Mitarbeiter der Spurensicherung eingetroffen, aber weder an den Türgriffen oder sonst wo in den Büroräumen fanden sich Spuren, die auf die Täter hinweisen konnten. Außer einigem Werkzeug hatten die Täter nichts liegen gelassen. Selbst das rote Kabel hatten sie wieder mitgenommen. Die Büroraume wurden von den Beamten versiegelt.
Auf dem Weg ins Kommissariat fragte Kommissar Bergmann Levis Oppenheimer:
„Wer wusste davon, dass ihre Räume nicht gesichert waren?“
„Eigentlich keiner. Doch halt, der Kerl von der Versicherungsabteilung der Telefonbau und Normalzeit. Wie hieß der Mann noch Joshua?“
„Du, so genau kann ich dir das auch nicht sagen. Büttner oder so ähnlich, ja Büttner hieß der.“
Im Kommissariat versuchte Hauptwachmeister Friedrich auf dem Bildschirm ein ungefähres Portrait von den Tätern zu gestalten. Als sich die Gebrüder sicher glaubten, ein ungefähres Bild der Beiden vor sich zu sehen, wurde dieses Bild an alle Polizeistationen der Stadt und des Umfeldes abgesandt.
Als Rüdiger am nächsten Nachmittag zu Dagmar ins Sudfass kam, hatte diese bereits mit Mirco gesprochen.
„Mirco hat mir gesagt, dass es da im Hauptbahnhof Probleme gab. Er will dir die beiden Werkzeugtaschen heute um 22.00 Uhr im Parkhaus an der Hochstraße in der zweiten Ebene übergeben.“
Nachdem Dagmar für sich und Rüdiger noch einen Espresso besorgt hatte, verabschiedete sich Rüdiger mit einer herzlichen Umarmung von seiner zur Geliebten avancierten Animierdame und fuhr noch einmal ins Büro in der Mainzer Landstraße. Von hier aus rief er seine Frau an und machte ihr klar, dass es an diesem Abend noch einmal später werden kann.
„Ich treffe mich noch mal mit Jochen Gerber, aber nach Sachsenhausen gehen wir heute bestimmt nicht. Mach dir bitte aber keine Sorgen, wenn es etwas später wird.“
Angelika war in der letzten Zeit Kummer gewöhnt. Heute war es nicht ganz so schlimm. Im Fernsehen kam ein Rosamunde Pilcher-Film, den hätte sie sich sowieso angeschaut, auch wenn Rüdiger zuhause gewesen wäre.
Um Punkt 22.00 Uhr überquerte er die Zufahrtsschranke im Parkhaus an der Hochstraße und fuhr erwartungsvoll auf die zweite Ebene.
Zu dieser Zeit waren erstaunlich wenige Fahrzeuge hier abgestellt. Von irgendwelchen Personen war nichts zu sehen.
Er stieg aus seinem Wagen und ging die Reihe der abgestellten Fahrzeuge ab, als plötzlich ein Geländewagen mit erhöhter Geschwindigkeit auf ihn zuraste. Rüdiger konnte sich gerade noch mit einem Sprung zur Seite retten.
„Du Idiot!“ schrie er dem grauen Geländewagen nach.
Er hörte am anderen Ende der Ebene das Quietschen von Autoreifen.
Wieder kam der Wagen auf ihn zugerast. Erneut sprang Rüdiger zur Seite und wäre fast mit dem Kopf gegen einen Feuerlöscher geprallt, der hier aufgehängt war. Jetzt war ihm klar geworden, dass es der Fahrer dieses Fahrzeugs auf ihn abgesehen hatte.
Diesmal kam der Wagen von der Seite. Rüdiger riss den Feuerlöscher von der Wand und schleuderte ihn mit aller Kraft gegen die Windschutzscheibe des Geländewagens, als dieser genau in seiner Höhe war. Er selbst sprang dabei seitwärts hinter eine Säule.
Mit einem lauten Knall zersprang die Fondscheibe und das Fahrzeug prallte ungebremst gegen einen Stützpfeiler des Parkhauses.
Mit wenigen Sprüngen erreichte Rüdiger das Gefährt und erkannte, dass es den Fahrer schwer getroffen hatte. Der Feuerlöscher musste ihm direkt gegen den Kopf geschlagen sein. Aber der Mann lebte. Rüdiger zog ihn vom Sitz ohne darauf zu achten, ob er dem Mann Schmerzen dabei zufügte oder nicht.
„Warum wolltest du mich überfahren?“ brüllte er den schwer verwundeten Mann an. „Warum?“
„Man hat mich beauftragt“, flüsterte der Mann, „Man hat mich beauftragt.“
„Wer hat dich beauftragt? Raus mit der Sprache, oder du überlebst den heutigen Abend nicht mehr.“
„Ich weiß nicht“, röchelte der Verwundete, „er hat mir seinen Namen nicht genannt.“
„Was hat er dir bezahlt dafür, dass du mich umbringst?“
„Einen Diamanten hat er mir gegeben.“
Rüdiger drehte den Mann etwas zur Seite, um selbst einen Blick in das Fahrzeuginnere zu werfen, als ein lauter Knall das Parkhaus erfüllte. Der Mann in seinen Händen sackte tödlich getroffen zu Boden.
Rüdiger sprang spontan hinter eine Parkhaussäule, und das war gut so. Ein zweiter Schuss durchpeitschte die Nacht und verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Ein lautes Quietschen anfahrender Reifen machte deutlich, dass der Schütze das Parkhaus fluchtartig verließ. Eine Verfolgung erschien Rüdiger als sinnlos.
„Für einen Diamanten sollte ich getötet werden“, durchfuhr es Rüdiger. „Diamanten? Da kann doch nur einer von den beiden Schurken dahinter stecken“, sagte er zu sich. „Die Kerle wollen mich los werden, wollen die Beute unter sich aufteilen.“
Stumm blickte er an sich herunter. Der Anzug war total verdreckt, und was noch viel schlimmer war, irgendwie war Blut an seine Hände geraten, das er sich an die Hose seines Anzugs geschmiert hatte.
„Was mache ich nun?“ fuhr es ihm durch den Kopf. Nach Hause kann ich so auf keinen Fall, also muss ich zu Dagmar. Sie muss mir helfen. Ob sie wohl auch dahinter steckt?“ Doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, er war zu verliebt, um ihr so eine Gemeinheit zuzutrauen.
Es war schon 23.00 Uhr, als er bei Dagmar klingelte.
„Wer ist da?“ hörte er sie fragen.
„Kalle, lass mich bitte rein, meine Liebe.“
„Ach du lieber Gott“, sagte sie, als sie Rüdiger in diesem Zustand erblickte.
„Was ist mit dir passiert?“ fragte sie besorgt.
„Ach ja“, stöhnte Rüdiger, „einer von den Beiden, Mirco oder Igor, wollte mir ans Leder.“
„Das darf nicht wahr sein. Bist du sicher, dass es einer von den Beiden war?“
„Ganz sicher. Der Kerl, der mich mit dem Auto umnieten sollte, hat mir erzählt, dass ihn der Auftraggeber mit einem Diamanten bezahlt hat. Gibt es da noch Zweifel?“
„Da ist eine bodenlose Sauerei. Wenn ich nur wüsste, wer dahinter steckt. Mirco oder Igor?“
„Kannst du mir die Adressen von den Beiden geben?“ fragte Rüdiger.
„Ja, das kann ich“, antworte Dagmar. Sie holte ein kleines schwarzes Adressbuch aus einer Schublade und fragte:
„Soll ich sie dir aufschreiben?“
„Ja, bitte“, antwortete Rüdiger, der inzwischen versuchte, den kleinen Blutfleck aus seiner Anzugshose zu entfernen.
„Komisch“, sagte Dagmar, „Mircos Adresse ist aus meinem Adressbuch herausgerissen. Das muss der verdammte Lump getan haben, als er gestern bei mir war. Jetzt habe ich nicht mal mehr seine Handynummer. Igors Adresse hab ich aber, die kann ich dir mitgeben. Sicher kannst du Mirco über Igor erreichen.“
Sie nahm einen Notizblock und wollte die Adresse übertragen.
„Verdammt noch mal“, hörte Rüdiger sie schimpfen, „schreibt denn dieser Kuli auch schon wieder nicht mehr?“ Sie musste mehrmals heftig aufdrücken, bevor sie endlich die Adresse zu Papier bekam.
Rüdiger war mit der Reinigung seiner Hose beschäftigt.
„Du, Moment mal, Kalle, ich hab da ein Mittel, mit dem man Blutflecke entfernen kann.“
„Sag mal, Dagmar“, fragte Rüdiger, „können wir die Hose nicht schnell mal waschen und dann im Trockner trocknen?“
„Ja, das können wir schon, aber das dauert dann mindestens eine Stunde. Hast du so viel Zeit?“
„Besser spät als tot“, antwortete Rüdiger und entledigte sich schnell seiner Hose.
„Komm, Liebster“, sagte Dagmar mit liebevollem Blick. „Komm, während die Maschinen ihre Arbeit tun, können wir es uns etwas bequem machen.“
Wenngleich Rüdiger in diesem Augenblick eigentlich der Sinn nicht nach Sex stand, so änderte sich seine Meinung schon bald, als er die sanften Hände und die Lippen seiner Geliebten auf seiner Haut spürte. Dagmar hatte ihn und sich ausgezogen, und nun begann ein Liebesspiel, auf das Rüdiger schon den ganzen Tag gehofft hatte. Erst gegen Mitternacht verließ er Dagmar, um sich leise und diesmal unbemerkt zuhause ins Bett zu schleichen.

Kommissar Bergmann besuchte am nächsten Morgen die Personalabteilung der Telefonbau und Normalzeit unweit der Gallusbrücke und konnte erfahren, dass ein Rüdiger Büttner nicht bei T&N, dafür aber bei der Elektra beschäftigt sei.
„Wenn sie näheres wissen möchten, müssen sie in die Frankenallee gehen, da ist die Personalabteilung unserer Tochtergesellschaft.“
Also ging Bergmann in die Frankenallee 37 und erfuhr dort, dass Herr Büttner ein Mitarbeiter der Filialdirektion in der Mainzer Landstraße 100 sei.
„Womit kann ich ihnen dienen?“ fragte Renate Bügel dem Kommissar.
„Ich hätte gerne Herrn Büttner gesprochen, ist das möglich?“
„Einen Moment bitte, ich werde ihn gleich holen, er ist da.“
„Guten Tag, mein Name ist Rüdiger Büttner. Womit kann ich ihnen dienen?“
„Haben sie ein wenig Zeit für mich?“ fragte der Kommissar, nachdem er sich ausgewiesen hatte.
„Kommen sie doch in mein Büro, da können wir uns im Sitzen unterhalten.“
„Ja, Herr Büttner, sie waren doch vor einiger Zeit bei den Gebrüdern Oppenheim in der Börsenstraße. Sie haben mitbekommen, dass die Händler immer noch auf die Installation ihrer Notruftechnik warteten. Haben sie diese Information an Dritte weitergegeben?“
„Natürlich nicht, wie kommen sie darauf?“
„Weil diese Händler dieser Tage überfallen wurden.“
„Das ist ja schrecklich, weiß man schon, wer die Täter waren?“
„Nein, leider noch nicht. Aber wir werden sie schon schnappen, außer Landes kommen sie nicht, alle Bahnhöfe und der Flugplatz werden strengstens überwacht. Wo waren sie am Freitag gegen 16.30 Uhr?“
„Freitag? Sie sagen gegen 16.30 Uhr? Da hatte ich einen Termin bei unserem Vorstand. Ja, von 16.00 bis ungefähr 18.00 Uhr.„
„Ja, das war es auch schon, was ich von ihnen wissen wollte, vielen Dank.“
Rüdiger begleitete den Polizisten noch bis zur Flurtür und atmete darauf hin kurz einmal kräftig durch.
„Wie gut, dass ich mir ein wasserdichtes Alibi verschaffen konnte“, dachte er bei sich, „so kommen die nie darauf, dass ich meine Hand mit im Spiel hatte.“

In der Firma hatte sich Rüdiger nun ein paar Tage Urlaub genommen und verbrachte den Tag damit, die Gepflogenheiten des Igor zu beobachten. Seiner Frau hatte er erzählt, dass er zu einem Vortrag ins TB-Grünberg fahren müsse und darum erst sehr spät nach Hause käme.
Igors Adresse hatte er ja von Dagmar erhalten, und so saß er nun in seinem Wagen vor dem Haus Nr. 16 in der Mörfelder Landstraße. Gegen 16.00 Uhr verließ Igor das Haus durch den langen Laubengang und begab sich in eine Kneipe am Scheffeleck. Stunden des Wartens vergingen. Es dämmerte schon, als Rüdiger Igor im Rückspiegel zurückkommen sah. Schnell verließ Rüdiger sein Auto und begab sich rüber in den Laubengang, wo er sich hinter einer Mülltonne versteckte.
In dem Moment, als Igor die Haustür aufgeschlossen hatte und im Begriff war, ins Haus zu gehen, sprang Rüdiger aus seiner Deckung hervor und stieß Igor in den Treppenflur.
Noch ehe dieser begriffen hatte, was ihm geschah, hatte Rüdiger ihn am Kragen und drückte ihn mit aller Gewalt gegen die Wand des kahlen Flures.
„Na, hab ich dich endlich, du Lump? Wo habt ihr die Diamanten versteckt? Raus mit der Sprache oder ich zerbrech dir die Knochen.“
„Ich weiß es nicht, Mirco hat sie“, stammelte Igor.
„Gib mir seine Adresse“, sagte nun Rüdiger, indem er seinen Würgegriff etwas lockerte.
Igor überlegte einen Augenblick und sagte dann, in der Hoffnung, dass er oben in seiner Wohnung Kalle überwinden könne: „Die Adresse habe ich oben in meiner Wohnung, auswendig weiß ich die nicht.“
„Gut, dann mach, dass du rauf kommst, aber lass dir keine Dummheiten einfallen, mit mir ist heute nicht zu spaßen.“
Oben im zweiten Stock des Gebäudes schloss Igor die Tür auf und ging zielstrebig auf eine Kommode im Wohnzimmer zu. Er öffnete die oberste Schublade und wollte gerade den dort hinterlegten Revolver der Gebrüder Oppenheim herausholen, als Rüdiger mit einem Sprung nach vorne sprang und
der Schublade einen gewaltigen Stoß verpasste, so dass Igors rechte Hand schmerzlich eingeklemmt wurde. Seinen linken Arm hatte Rüdiger kräftig nach oben auf seinen Rücken gedreht, und der laute Schmerzschrei Igors verriet, dass dies ihm äußerst unangenehm war. Mit der linken Hand nahm Rüdiger den Revolver an sich, steckte ihn hinter den Hosengürtel.
„So, mein Freund“, sagte nun Rüdiger, „erschießen wolltest du mich, du Lump. Sag mir, wo ihr die Edelsteine versteckt habt, oder ich blase dir das Hirn raus.“
„Ich habe sie nicht die Steine, Mirco hat sie, aber ich weiß nicht wo.“
„Gib mir sofort Mircos Adresse, und keine weiteren Dummheiten, hast du mich verstanden?“
„Der bringt mich um, wenn ich dir seine Adresse gebe, du kennst ihn nicht, der kennt keine Skrupel.“
„Du ja wohl auch nicht, oder warum hast du mir den Mann auf den Hals gehetzt, der mich im Parkhaus erledigen sollte?“
„Von dem Mann im Parkhaus weiß ich nichts, das war ich nicht, das muss Mirco gewesen sein.“
„Also nun Schluss mit dem Gerede, raus mit der Adresse.“
„Der bringt mich um“, jammerte Igor.
„Ohne die Adresse werde ich dich umbringen, du hast die Wahl.“
Leise sagte Igor: “Der wohnt in der Holbeinstraße Nr. 40.“
„Wie? Nochmal. Ich habe dich nicht verstanden, sprich lauter!“
„Holbeinstraße 40.“
Um sicher zu sein, dass Igor Mirco nichts von seinem Überfall telefonisch sagen würde, riss Rüdiger sicherheitshalber die Telefonleitung aus der Wand und wollte sich gerade zum Ausgang bewegen, als er hinter sich das Geräusch eines aufspringenden Springmessers hörte. Mit einem unvermittelten Saju Jingi wirbelte Rüdiger herum und traf Igor mit dem Fuß an der rechten Schläfe. Igor stürzte seitwärts gegen ein Sideboard und fiel vornüber mit der Brust direkt in sein eigenes aufgeklapptes Messer. Rüdiger drehte den am Boden liegenden Mann um und sah; das die Klinge des Messers direkt ins Herz eingedrungen war. Zwei weit aufgerissene Augen schauten ihn an, und Igors Beine zuckten hin und her, als wollte er dem Tod noch davonlaufen, doch der war schneller.
„Auch gut“, sagte Rüdiger halblaut, „ein Ganove weniger auf dieser Welt.“
Nachdem sich Igor schon seit drei Tagen nicht bei Mirco gemeldet hatte und auch sein Telefon tot zu sein schien, fuhr Mirco in die Mörfelder Landstraße,
um zu sehen, was mit Igor los war. Doch sein Klingeln war vergebens, niemand öffnete die Tür.
Irgendwie hatte er das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte.
„Vielleicht steckt Kalle dahinter“, fuhr es ihm durch den Kopf, „vielleicht hat Dagmar dem die Adresse von Igor gegeben und der hat ihn gekidnappt. “
Ihm war das offensichtlich innige Verhältnis seiner Dirne mit Kalle schon vor Tagen aufgefallen. „Hätte ich doch bloß auch Igors Adresse aus ihrem Adressbuch herausgerissen“, fluchte er vor sich hin.
Mit Wut im Bauch fuhr er am späten Nachmittag des nächsten Tages zum Savignyplatz. Er wusste, dass sie um diese Zeit zuhause war.
„Du, Mirco?“ fragte Dagmar überrascht, als sie die Wohnungstür öffnete, „warum hast du nicht angerufen?“
„Damit du deinen Lover informieren kannst. Ne, meine Liebe, raus mit der Sprache, hast du Kalle Igors Adresse verraten?“
„Ne, wie kommst du denn darauf?“
In diesem Moment sah Mirco den Notizblock auf Dagmars Kommode. Auf dem obersten Blatt war deutlich zu erkennen, dass hier eine Adresse abgedruckt war. Er nahm sich einen Bleistift und färbte die Oberfläche des Blocks leicht ein.
Deutlich konnte er Igors Adresse auf diese Weise erkennen.
„Ach, sieh mal an, du Schlampe“, sagte er nun wütend.
„Du hast keinem Igors Adresse aufgeschrieben?“ Mit diesen Worten hielt er seiner Dirne das Blatt Papier vor die Augen.
„Hast du das etwa nicht geschrieben?“ brüllte Mirco. Doch als Dagmar verschüchtert verneinte, versetzte er ihr einen solch kräftigen Faustschlag, der sie längs durch die Wohnung geschleudert wurde.
Er riss Dagmar vom Boden und brüllte: „Hast du Kalle seine Adresse gegeben, ja oder nein?“
„Hör auf, Mirco“, stöhnte das Mädchen, „hör auf, du tust mir weh.“
„Du weißt wohl nicht, was das bedeutet, wenn Kalle Igors Adresse hat? Wer weiß, ob Igor nicht von Kalle gezwungen wird, auch meine zu verraten?“ brüllte er außer sich vor Wut. „Du Schlampe verdirbst alles.“
„Ich hab ihm keine Adresse ge…“ Weiter konnte sie nichts mehr sagen, denn wieder schlug Mirco mit geballter Faust zu, so dass Dagmar förmlich durch die Luft flog. Mit einem dumpfen Aufprall schlug sie mit ihrem Nacken auf die Kannte der steinernen Tischplatte des Wohnzimmers auf. Sie brach sich das Genick und war sofort tot.
„Du wirst keinem mehr etwas verraten“, flüsterte Mirco der Toten ins Ohr.
Mit einem Taschentuch verwischte er seine Spuren an der Kommode und am Türgriff, dabei kam ihm eine Idee:
Im Adressbuch seiner Dirne fand er die Handynummer von Kalle und schrieb ihm folgende SMS über Dagmars Handy:
„Kalle, du musst unbedingt um Punkt 17.00 Uhr zu mir kommen, ich habe eine wichtige Information, wo du die Edelsteine finden kannst. Gruß Dagmar.“
Dann griff er zu Dagmars Telefon und wählte die 110 und sagte zu dem diensthabenden Beamten:
„Kommen sie um 17.00 Uhr ins Haus 2 am Savignyplatz, Dagmar Lukova. Dort werden sie ihre Leiche und den Mörder finden.“ Dann legte er auf.
„So, mein Freund“, dachte er, während er auch den Telefonhörer gründlich abwischte, „jetzt wirst du in die Falle gehen, und ich brauch mein Vermögen mit dir nicht mehr zu teilen.“
Rüdiger las die SMS und war sehr gespannt auf das, was Dagmar ihm erzählen konnte. Vielleicht hatte Mirco ihr das Versteck der Steine verraten. Also erschien er Punkt 17:00 Uhr am Savignyplatz und wunderte sich, dass Haus- und Wohnungstür offenstanden. Unsicher und nach allen Seiten blickend betrat er die Wohnung und sah zu seinem Entsetzen Dagmar tot auf den Teppich ihres Wohnzimmers liegen.
„Mein Gott“, sagte er voller Trauer, als er seine Geliebte tot und zerschunden vor sich liegen sah, „weh dir, Mirco, das sollst du mir büßen.“
In diesem Moment hörte er die Sirene eines Polizeiautos, und der Blick aus dem Fenster machte ihm klar, dass ihn hier jemand reinlegen wollte. Schnell verließ er die Wohnung, lehnte die Wohnungstür nur an und lief zwei Stockwerke höher. Schon hörte er aus dem unteren Bereich die Stimmen der Polizisten, die erkannt hatten, dass die Wohnungstür nicht verschlossen war.
Bald schon fanden sie die Leiche, und Rüdiger konnte hören, wie einer der Männer nach der SPUSI verlangte.
„Was tun?“ fragte er sich nun, „über das Dach kann ich nicht entkommen.“
Da fiel sein Blick auf einen Kinderwagen, der hier im Hausflur abgestellt war.
Also nahm er den Kinderwagen und trug ihn seelenruhig nach unten, ohne dass er von den Beamten bemerkt wurde. Für den Fall, dass ihn einer der Polizisten beobachten würde, nahm er das Gefährt mit zu seinem Auto und verstaute es im Kofferraum. Anschließend fuhr er nach Hause.
Kommissar Bergmann stand vor einem Rätsel. Erst gestern hatten seine Kollegen den Leichnam eines Igor Rodriges in der Mörfelder Landstraße entdeckt, nachdem Nachbarn einen eigentümlichen Gestank aus dessen Wohnung gemeldet hatten, heute nun der Mord an dieser Dagmar Lukova.
„Offensichtlich beides Slawen, “dachte er und zu Dirk Häuser, einem Mitarbeiter seiner Sektion gewandt, sagte Bergmann:
„Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier ein gewisser Zusammenhang mit dem Raub in der Börsenstraße besteht. Mir lässt es einfach keine Ruhe, woher die Gangster wissen konnten, dass ihr Überfall nicht von Sicherungsanlagen, wie sonst üblich, überwacht worden ist. Dieser Büttner muss damit in irgendeiner Weise in Verbindung zu bringen sein. Ich möchte, dass der Büttner von nun an rund um die Uhr beobachtet wird. Vielleicht führt der uns ja auf die richtige Spur.“
Von diesem Tag an wurde Rüdiger ständig überwacht. Ein Zivilfahrzeug war am Rand der Hugenotten-Allee so geparkt, dass Kommissar Lorenz und seine Kollegin Heide Ulrich genau in die Mozartstraße einsehen konnten.
Gegen 10:00 Uhr verließ Rüdiger seine Wohnung in der Mozartstraße 10.
Über die Hugenotten-Alle fuhr er über die Isenburger Schneise geradewegs über die Kennedy-Allee und weiter zur Holbeinstraße.
Hier hielt er sein Fahrzeug in Höhe Haus 40. Über die beiden Fahrbahnen beobachtete er das Haus, ohne zu merken, dass er aus einem etwa 50 m hinter ihm geparkten Wagen selbst beobachtet wurde.
„Verbinden sie mich bitte einmal mit Kommissar Bergmann“ bat Kommissar Lorenz. „Bergmann hier“
„Wir stehen in der Holbeinstraße. Vor uns parkt Büttner. Er scheint ein Haus gegenüber zu beobachten. Was sollen wir machen?“
„Wartet, bis Lohmann und Kerner hinter euch aufgefahren sind, dann kommt zurück ins Revier.“
Nach etwa einer Viertelstunde hielt ein weiterer Personenwagen hinter ihnen und Lorenz verließ seinen Standort, wobei er vorher Kommissar Lohmann näher informiert hatte.
Es vergingen weitere vier Stunden, bis plötzlich Bewegung in die Angelegenheit kam. Aus dem Haus 40 kam einer der Anwohner, öffnete eine der Garagen neben dem Haus und fuhr in Richtung der Mörfelder Landstraße. Auch Büttner hatte sich in Bewegung gesetzt und folgte nun diesem Fahrzeug in einem sicheren Abstand.
„Verbinden sie mich bitte mit Kommissar Bergmann“ bat Lohmann.
„Einen Moment, ich muss ihn über Funk rufen.“
„Bergmann hier“, hörte Kommissar Lohmann die Stimme seines Vorgesetzten.
„Büttner verfolgt ein Fahrzeug, das nun auf der Mörfelder Landstraße Richtung Scheffelplatz fährt.“
„Bleiben sie dran und informieren sie mich über meine Handynummer, wenn sich herausstellt, in welche Richtung sich die beiden Fahrzeuge bewegen.“
Kommissar Lohmann sah, wie Beide in die Darmstädter Landstraße einbogen.
„Hier Lohmann noch mal, beide Fahrzeuge sind soeben in die Darmstädter Landstraße eingebogen.“
„Das passt gut, ich befinde mich gerade im Hainerweg bei Henninger. Bleiben sie dran, ich löse sie in Höhe der Sachsenhäuser Warte ab, sie können dann wieder zurück zur Dienststelle.“
Schon wenige Minuten später erkannte Lohmann, dass sich sein Chef hinter sie eingefädelt hatte. An der Warte bog er ab wieder in Richtung Innenstadt.
Mirco hatte weder Rüdiger noch das zivile Fahrzeug der Polizei bemerkt und bog nun in den Weg, der ihn zu seinem Garten führte. Hier stellte er den Wagen ab und ging direkt zu seinem Gartenhäuschen.
Auch Rüdiger war ihm bis zum Garten gefolgt und parkte sein Fahrzeug unmittelbar hinter Mircos Auto.
„Hier also muss sein Versteck sein“, dachte er bei sich und öffnete das Gartentor, das Mirco nicht hinter sich verschlossen hatte.
Durch ein kleines Fenster konnte er sehen, wie Mirco die beiden Werkzeugtaschen hinter einer Bank hervorholte und auf einen kleinen Tisch stellte.
Nach einer kleinen Weile konnte Rüdiger Mirco wieder sehen, wie dieser einen kleinen Lederkoffer ebenfalls auf den Tisch stellte und begann, die kleinen weißen Tüten mit ihrem kostbaren Inhalt von den Werkzeugtaschen in den Koffer umzupacken. Er war dabei so intensiv beschäftigt, dass er nicht hörte, wie die Tür zu seinem Gartenhaus leise geöffnet wurde.
„Hier erwisch ich dich als, du Lump!“ rief Rüdiger und sprang auf Mirco zu.
Dieser konnte gerade noch zur Seite springen, so dass Rüdigers Angriff ins Leere verpuffte. Jetzt war es Mirco, der Rüdiger mit einem kraftvollen Faustschlag attackierte.
Rüdiger flog nach hinten gegen die Holzwand der Hütte, fasste sich aber schnell wieder und setzte einen Saju Jingi an, der Mirco direkt am Hals traf und ihn an die Wand des Gartenhauses warf, wo die Gartengeräte aufgehängt waren. Mirco blieb dort wie angewurzelt stehen und blickte mit weit aufgerissen Augen auf Rüdiger.
„Na, du verdammter Hund. Hast du Dagmar getötet?“ brüllte Rüdiger Mirco an. „Warum hast du dich nicht an unsere Abmachung gehalten? War das der Dank für den Tipp, den ich gegeben habe. Hast du vergessen, dass der Coup nur auf meinem Mist gewachsen war?“
Doch Mirco antwortete nicht mehr. Blut floss aus seinem Mund. Ein Haken an der Wand hatte sich direkt in seinen Nackenwirbel gebohrt.
Für einen Moment herrschte eine eisige Stille in dem Gartenhaus, bis plötzlich eine sonore Stimme von der Eingangstür her rief:
„Nun, sind sie zufrieden, Herr Büttner? Jetzt liegt der ganze Schatz vor ihnen und dennoch werden sie keine Freude an ihm haben.“
Langsam drehte sich Rüdiger zur Tür und sah in den Lauf einer Walther, die auf ihn gerichtet war. Vor ihm standen zwei Polizisten in Zivil.
„So also ist das abgelaufen. Der Tipp kam von ihnen, den Überfall aber haben die Serben ausgeführt, und dieser da hat die Frau am Savignyplatz auf dem Gewissen. Ist es so abgelaufen?“ Rüdiger schwieg, er war sich seiner aussichtslosen Situation bewusst.
„Eins würde mich noch interessieren, war der Mann aus der Mörfelder Landstraße der Komplize?“
„Ich sage im Moment gar nicht, bevor ich nicht mit meinem Anwalt gesprochen habe.“
„Das ist ihr gutes Recht, denn alles, was sie jetzt sagen, kann später gegen sie verwendet werden.“ Widerstandslos ließ sich Rüdiger die Handschellen anlegen und folgte den Beamten zu deren Auto.
Kommissar Bergmann hatte den Revolver des Levin Oppenheim in der Gartenhütte gefunden, und die Ballistiker hatten schnell ermittelt, dass aus dieser Waffe der Mann in der Tiefgarage erschossen worden war. Somit waren fast alle Morde der letzten Zeit aufgeklärt. Nur der Tod in der Mörfelder Landstraße schien noch ungeklärt. Doch ein Vergleich der Fingerabdrücke in der Wohnung des Mannes mit denen von Rüdiger überzeugte auch den Richter, dass dieser für den Tod des Slaven verantwortlich war.
Freude kam nur im Haus der Gebrüder Oppenheim auf, als die Beamten des Morddezernats ihnen zwei Werkzeugtaschen voll Diamanten und Brillanten zurück brachten. Dass lediglich ein Diamant fehlte, nahmen sie mit Gelassenheit hin.
Angelika musste fünfzehn lange Jahre warten, bis sie ihren Mann wieder in Freiheit umarmen konnte.

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