Er stand im Bad vor dem Spiegel. Seine tägliche Morgentoilette war an der Reihe. Waschen, rasieren, Einstellung auf den Tag mit gezielten Überlegungen. Das alles durfte nicht zu kurz kommen. Schließlich musste man im Berufsleben ja Eindruck auf die Mitmenschen machen.
Apropos Berufsleben. Seine berufliche Karriere ging ihm durch den Kopf. Es war wieder mal Zeit, um eine Erhöhung seiner Bezüge zu bitten. Er hatte sich lange zurück gehalten. Aber da war die Teuerung, die alles auffraß. Aber er musste es seinem Geschäftsführer im Betrieb dezent herüber bringen. Schließlich wollte er ihm nicht vor den Kopf stoßen. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich das Personal schon für wenig Geld anbot. Der Chef konnte da leicht auf dumme Gedanken kommen.
In den nächsten Tagen sollte die Geschäftbilanz fertig werden. So hatte es sein Steuerberater versprochen. Da würde man ja sehen, wie es um den Betrieb stand. Aber er musste ein klein wenig mehr haben im Monat, die privaten Kosten galoppierten überall davon.
Schließlich fiel ihm noch ein, dass er die Gesellschafterversammlung noch vorbereiten müsse. Die Kapitalanleger wollten ja wissen, wie es um die Verzinsung ihres Kapitals stand. Ja es würde ihm wieder einige zusätzliche Arbeit machen. Er musste dann noch die Gesellschafter rechtzeitig einladen, damit die Versammlung fristgerecht stattfand.
Er dachte krampfhaft nach, wie er das alles zustandebringen konnte, ohne dass von den Gesellschaftern später noch Kritik kam. Ja so würde er es machen, dachte er.
Da fiel ihm plötzlich wieder ein. Er war ja selbst der Geschäftsführer der Einmann GmbH, nachdem er vor ein paar Jahren den beiden anderen Gesellschaftern die Anteile abgekauft hatte. Dieses Mal schwor er sich, werde er seine Gehaltserhöhung beschließen, komme was da wolle. Er würde sich nicht widersprechen und mit sich darüber diskutieren. Seinen Vorlagen für die Gesellschafterversammlung würde er auch einvernehmlich zustimmen. Aber es war ja alles vom Gesetzgeber so vorgesehen. Er würde alles protokollieren und dem Finanzamt vorlegen.
29.07.2011 Norbert Wittke
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.07.2011.
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