Mathias Matuschek

Gnadenlos Erniedrigt !

Häusliche Gewalt ist uns ja wohl allen bekannt und auch schon sehr alt. Er misshandelt sie, trotzdem ist sie noch in ihn verknallt. Unterhielt sie sich auch schon oft darüber mit einem Anwalt. Für kurze Zeit gab es ihr dann wieder neuen Halt. Doch sie kommt einfach nicht von ihm weg, erinnert sie auch an seine Gewalt so manch ein blauer Fleck. Er ist für sie aber auch kein Mittel zum Zweck, denn er sagt auch oft zu ihr: “Miststück friss Dreck.“ Sie hasst ihn, kann aber ohne ihn nicht leben. Jeder fragt sich da bloß, warum eigentlich nicht und weswegen? Sie will und kann ihn einfach nicht mehr ertragen und sehen, aber sie hat ihm jedes Mal wieder vergeben. Eigentlich ist sie auch schon selber mit daran Schuld und ganz schön daneben. Steht immer wieder nur allein im Regen. Ihre Lebenslust muss sie ständig wiederbeleben. Die Hoffnung macht sie täglich stark für den nächsten Tag, weil die Ungewissheit ihr nichts sagt, sondern ihr Leiden mag. Die Ungewissheit würde sie springen lassen von einer Brücke, voller List und Tücke. Es zerreißt sie innerlich in viele tausend Stücke. Der Verlust ihrer Selbstachtung bringt sie aber noch lange nicht um. Sie ist auch unschuldig dumm, denn sie will doch von ihm nur geliebt werden. Er liebt sie heute und ist morgen dann wieder brutal und fies. Viele male er das auch schon bewies. Sie weis nicht, dass er es für sich genießt. Sie sieht in ihm trotz allem Schlechten immer nur das Gute, dafür verdient sie zu Weihnachten eindeutig die Rute. Ihr Verstand wurde von ihm verprügelt bis er blutet. Jede noch so kleine und belanglose Aufmerksamkeit von ihm ist für sie eine riesen Sache, und hinter ihrem Rücken hört man sein Gelache. In seinem Körper streiten sich zwei Seelen, die sich seinen Verstand nehmen. Verstritten sind sie bis aufs Blut und sie lässt immer wieder zu, dass er ihr nur weh tut. Ihm macht es auch nie etwas aus, denn er ist viel zu schräg drauf. Er hat ein hundert Prozent betäubtes Gewissen, manch anderen hätte es schon im Geiste zerrissen. Ein Leben lang hin und her geschupst wurde sie zwischen seiner Art der Liebe und Hass, aber Hauptsache der Ehering passt. Ein Chaos der Gefühle muss sie immer verspüren, es lässt sich dann später auch nichts mehr reparieren. Sie nimmt jede Schuld auf sich und hat Angst etwas zu riskieren. Sie denkt sich, die Kinder sind doch bei ihm glücklich und gesund, aber niemals brauchte er zur Gewalt bei ihr einen Grund. Heile Welt wird gespielt für alle und keiner traut sich ihm zu stellen eine Falle. Er verwöhnt immer nur den Hund und ihr verbietet er täglich den Mund. Denkt sich nur: “Bei mir hat sie es doch gut und ich mache doch nur das, was auch jeder andere tut.“ Aber die Wahrheit ist, sie ist bei ihm immer nur einsam und wünscht sich Liebe, doch er hat leider für sie keine echten Gefühle. Er denkt, er macht alles richtig, denn er wurde schließlich auch so erzogen. Er kennt es halt nicht anders, hat er sich damit auch selbst belogen. Früher wurde bei ihm halt geschlagen und gelogen. Viele Farben hat der Regenbogen. Sie nahm alles ständig nur hin und irgendwann fand sie es gar nicht mehr so schlimm. Immer stark im Glauben daran, er wird sich noch ändern, wird sie ihr ganzes Leben in Gewalt verplempern. Später werden ihre Narben sie an ein geplagtes Leben erinnern und sie fragt sich: “Warum habe ich es denn bloß nicht verhindert?“ Ihre Lebensqualität wurde bis aufs Letzte gemindert. Nie hatte jemand ihre Schmerzen gelindert. Irgendwann ist er dann ein alter, schwacher Greis und weis nichts mehr von seiner Gewalt und ihrem Angstschweiß. Dann hat sie ihr ganzes Leben verschenkt und Glück und wahre Liebe verpennt. Hätte er sich auch einmal von ihr getrennt, wäre sie trotzdem die, die ihm hinterher rennt. Beeindruckt von seiner Stärke und Macht, gehorchte sie ihm immer wieder jede Nacht. Sie ist angewidert und trotzdem fasziniert. Sie war eine von denen die sagen, dass ihnen so etwas niemals passiert. Doch sie hatte sich für dieses schmerzvolle Leben entschieden. Jeder hat sich gewünscht, sie hätte es vermieden. Sie musste sich ein Leben lang für ihn verbiegen. Sollte ihn dann später doch noch die Vergangenheit einholen, schießen die Bilder seiner Taten und ihr Schmerz durch seinen Kopf, wie aus Pistolen. Dann wird er für seine Taten einmal richtig erniedrigt und auch dafür bestraft, doch Gerechtigkeit widerfährt ihr nicht mehr für seine Gewalt und ihrer Angst im Schlaf.

vielen dank für die eins.die freude ist groß.Mathias Matuschek, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.08.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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