Samstagmorgen. Einkaufszeit. Ein Mann und eine Frau im Warenhaus. Für ihn der persönliche Höhepunkt der Woche. Nur langsam durch die Regale schlendern. Zeit schinden. So tun als ob. Versuchen, die gemeinsame Zeit zu geniessen. Einen Small Talk über den neuesten Joghurt führen. Die billigste Milch suchen und den besten Käse finden. Beim Metzger das Rot des Fleischs bewundern. Die Lebensmittel betrachten. An die dritte Welt denken. Den Einkaufswagen schieben.
Samstagmorgen. Einkaufszeit. An die Mandelsplitterschokolade und zu dicke Hüften denken. Von gerechten Bananen und überrissenen Preisen reden. Nur nicht über sich reden. Sich anschauen. Die Ohrenstäbchen und die Feuchtigkeitscrème auf dem Einkaufszettel durchstreichen.
Samstagmorgen. Einkaufszeit. Eine persönliche Bemerkung über den Vortag riskieren. Die heile Welt des Samstags trüben. Die Stimmung versauen. Mit dem Einkaufswagen stehen bleiben. Sich nach Nachbarn oder Bekannten umschauen. Sich anschimpfen. Der Frau mit den blonden Haaren und dem Mann mit dem schlanken Oberkörper nachschauen. Sich dabei nur nicht erwischen lassen. Nach anderen Produkten Ausschau halten. Der Kasse und dem Ausgang zustreben.
Samstagmorgen. Einkaufszeit.
© René Oberholzer
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V: amobo, Internet-Portal, Ursensollen (D), 2012René Oberholzer, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2011.
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