Deeskalation ist zu einem Modewort geworden. Eindämmung von Konflikten zu einem gewaltlosen Miteinander, wobei das Gespräch eine entscheidende Rolle übernimmt, formal betrachtet mit dem Satz eingeleitet „willst du drüber reden?“ Das ist eine Kopie des Standardsatzes aus amerikanischen Teeni-Serien und hilft über schlimmste Konflikte, über übelsten Streit und tiefste Traurigkeit hinweg – angeblich - rezeptfrei und kostenlos was das ganze in deutschen Augen als wenig tauglich erscheinen läßt. Also laßt uns drüber reden.
Nein? Dann wollen wir wenigstens die Wirkung aus der Ferne beobachten. Dazu begeben wir uns in die Wohnung eines jungen Paares und lauschen den vertrauten Tönen.
Er:
hast du mein Handy gesehen?
Sie:
was habe ich mit deinem Handy zu tun?
Er:
ich meine nur, weil du neulich in meinen SMS herumgeschnüffelt hast!
Sie:
hab ich nicht...
Er:
hast du wohl... ich habe es sofort bemerkt!
Sie:
mir wirfst du Schnüffelei vor, dabei bist du es, der mich ständig beobachtet, keinen Schritt kann ich tun, ohne daß du mich belauscht. Deine Eifersucht geht mir total auf den Zeiger!
Er:
pah...ich und eifersüchtig, daß ich nicht lache....
Sie:
da siehst du ´s, du liebst mich nicht sonst wärest du wenigstens ein klein wenig eifersüchtig.
Er:
aber Schatz, das hat doch gar nichts miteinander zu tun.. ich liebe dich...
Sie :
sprach die Spinne und fraß die Fliege! Den einzigen Menschen, den du liebst, der bist du selbst... ein sturer Egoist bist du!
Er:
das laß ich mir von einem Blondi wie dir nicht vorwerfen, das habe ich nicht nötig.
Sie:
ich wusste es, ich wusste es, du stehst auf Schwarzhaarige... wie dieser Schlampe Lola, die dir die heißen SMS geschrieben hat.
Er:
du gibst also zu...
Sie:
gar nichts gebe ich zu .. außer, daß ich mit dir einem blöden Irrtum erlegen bin!
Er:
ich bin also für dich ein Irrtum! Ein blöder noch dazu! Ja, blöd bin ich; wer zahlt denn das alles hier? Unverschämt!
Sie:
ja unverschämt wie du meine besten Jahre ausnutzt... Hemden bügeln und putzen dafür bin ich gut und dann hin und wieder in die Kiste, um mich bei Laune zu halten.
Er:
wenn dir das nicht gefällt....
Sie:
ganz recht, dann werde ich dich verlassen, morgen reiche ich die Scheidung ein!!
Er:
du hast eines vergessen: wir sind gar nicht verheiratet!
Sie:
na Gott sei Dank... ich hätte mich auch gewundert, daß ich auf einen solchen Idioten hereingefallen wäre, der sein Handy nicht mit einem PIN versieht. Da hast du es und einen schönen Gruß von mir an Lola!
Er:
danke, werde ich ausrichten!
Man sieht, mit viel Toleranz und entsprechender Kommunikation kann man Partner-Konflikte geschickt lösen - - und wie man sieht, geht dies auch ohne Scheidungsanwalt.
Willst du drüber reden?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2011.
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Vom Ufer aus
von Hans Witteborg
Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.
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