Ralf Bier

Eine zugeschlagene Tür

„Eins sage ich dir, mein Lieber: ertappe ich dich auch nur ein einziges Mal dabei, wie du nachts aus dem Bett aufstehst und an den PC gehst, um zu gucken, ob ein neuer Text von ihr da ist, dann gehe ich und du siehst mich nie mehr wieder!“ „Ähm, Schatz… ich habe dich doch erst knapp zwei Wochen lang nie mehr wieder gesehen… und ich habe dir lediglich eine Kurzgeschichte vorgelesen, die mir gut gefällt, was‘n da schlimm dran?“ „Was da schlimm dran ist? Du interessierst dich gar nicht für die Geschichten, dich interessiert dieses Weib!“ „Aha“ „Ja… weil sie jünger ist als ich!“ „Aha“ „Würdest du mich mal bitte ernstnehmen?“ „Ich nehme dich immer ernst, Süße.“ „Das tust du eben nicht, genaugenommen sogar nie! Und außerdem hast du mir versprochen, mal wieder aufzuhören mit dem Internetkram, zumindest für eine Weile, aber das schaffst du ja sowieso nicht, weil du dich immer wieder anlocken lässt von dem Weib!“ „Herrgottnochmal, das sind nur Texte… die Schreiberin kenne ich gar nicht persönlich, hab nie ein Wort mit ihr geredet, geschweige denn sie mal persönlich getroffen! Und deshalb verstehe ich auch nicht, warum du so einen Aufstand machst… bist du etwa eifersüchtig?“ „Ich? eifersüchtig? auf so eine Cybertusse? Das kannst du ja wohl vergessen!“
 
[Kunstpause]


„…und übrigens: wenn ICH Kurzgeschichten schreiben würde, dann wären die viel besser! Mich würde ja nur mal interessieren, ob du für meine Geschichten dann auch nachts nochmal an den PC gehen würdest…“ „Deine würde ich nicht lesen“ „Das war zuviel... sieh doch zu wie du klarkommst, du Spinner!“

Wutentbrannt aufspringen, Klamotten zusammenraffen, fluchtartig den Raum verlassen, eine Türe schlagen, Flüche im Treppenhaus, noch eine Türe schlagen, das war alles was ich noch hörte, bevor ich eingeschlafen bin. Ich brauchte meinen Schlaf, denn ich ahnte, ich würde ihr am nächsten Morgen den Kaffee ans Auto bringen müssen… ;-)

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Ralf Bier).
Der Beitrag wurde von Ralf Bier auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.10.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Ralf Bier als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Was wäre, wenn ...: Geschichten zur Geschichte von Klaus Buschendorf



Was wäre, wenn ...? Eine Frage, die oft den Menschen anfällt, wenn ihm etwas nicht gelungen ist. Sie kann selbstquälerisch sein und wird deshalb meist vermieden. Ist der Frager stark genug, sich ihr zu stellen und eventuell seelische Qualen zu ertragen, kann sie zu Erkenntnissen führen. Stellt man solche Fragen geschichtlichen Ereignissen, sind die Reaktionen vielfältiger. Was soll's, ist doch vorbei - so die am weitesten verbreitete Reaktion. Aber beim Nachdenken über geschichtliche Unfälle oder Zufälle können sich Gedanken aufdrängen, dass nicht alles genauso und nicht anders hätte passieren müssen!

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Zwischenmenschliches" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Ralf Bier

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Zwischen fünf Uhr und halb sechs 1.1 von Ralf Bier (Spannende Geschichten)
Es menschelt in Manhattan von Rainer Tiemann (Zwischenmenschliches)
Hilfe...ich bin ein Lüstling...lach...smile... grins und heul von Rüdiger Nazar (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen