Sylvia Laur

Träumen mit dem Wind...... - Kapitel 1 -

"Träumen mit dem Wind......" - Kapitel 1 - Eduardo

Er starrte mit Tränen in den Augen auf die ankommenden blaugrünen Meereswogen des Pazifiks.
Er - das war Eduardo.
Ein argentinischer Junge von acht Jahren.
Sein kleines Heimatdorf Los Cervenas lag an einer wundervollen Bucht.
Doch morgen schon würde er mit seinen Eltern diese Heimat verlassen. Vieles würde anders werden.
In einem fernen, für ihn unbekannten Land würde es aber endlich Arbeit für seinen Papa geben. Arbeit, dass bedeutet Geld - Geld dass hiess nicht mehr arm sein!
Eduardo sollte mehr als einmal Kleidung zum Wechseln haben.
Er würde nicht nur Maisbrot und gegrillte Papayas geben und er könnte die Schule besuchen.
Doch all dies wollte er gar nicht.
Eduardo wollte lieber hier bleiben, bei seinen Freunden,den Kindern des kleinen Dorfes mit denen er aufgewachsen ist.
Hier war es immer lustig! -
Wie würde es in diesem fernen Land sein dessen Sprache er nicht verstand?
Würden die Kinder mit ihm spielen?
Mit einem Jungen, der so anders aussah als sie?
Oh, Eduardo hatte so gehofft, dass sein Papa diese Arbeit nicht bekommt ! Er würde lieber weiter arm sein wollen und später auch Fischer wie sein Vater und sein Grossvater werden.
Seine Tränen, sie kullerten nur so die braungebrannten Wangen herunter. Er schluchzte und konnte es gar nicht glauben schon morgen nicht mehr hier zu sein.
Sein Lieblingsplatz war dieser flache, grosse ins Meer ragende Stein, wo er so oft träumend sass und in der Weite das kleine Boot seines Vaters herbeisuchte.

" Eduardooo - Junge wo steckst du? Chiccooo!!!!.
Dies war die Stimme seines Vaters. Der Junge hörte es und hielt sich ganz schnell die Ohren zu.
So fest er konnte drückte er beide Hände an seinen Kopf.
Er schloss auch seine Augen. -
Nein, er wollte nicht entdeckt werden.
Doch seinen Namen hörte er dennoch.
Immer deutlicher hörte er es.
Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter.Sie liess ihn hochschrecken.
Vor ihm stand sein Vater und lächelte ihn an.
" Komm, mein Junge, es ist Zeit ."

In diesem Augenblick hörte er sie ! -

Ein vertrautes Schreien lag in der Luft, dass immer näher kam.
Er schaute in den azurblauen Himmel, um sie zu sehen.
Wie eine dunkle Wolke am Himmel zogen sie gleichmässig dahin.
Wildgänse - sie ziehen nach Norden, dachte er - sie ziehen in das Land, in das ich morgen fahre.
Doch sie kommen irgendwann in den Süden zurück.
" Werde auch ich wieder zurückkommen, Papa?"
Unter Tränen und Schluchzen hatte Eduardo den Wildgänsen am Himmel nachgeschaut.
" Wir kehren auch irgendwann zurück, Eduardo, ja bestimmt.
Nicht so schnell wie diese Gänse, aber irgendwann, Du wirst es schon sehen.
Alles wird gut werden, mein Junge."
" Werde ich die Wildgänse in diesem fremden Land sehen können?"
" Vielleicht nicht diese, aber es wird dort auch Wildgänse geben !
Bestimmt, Chicco!"
Langsam gingen sie Hand an Hand schweigend zurück zum Dorf.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.02.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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