Zwei Völker hatten seit vielen Jahren Streit um die große Brücke, die ein tiefes Tal überspannte. Jedes Land wollte
die Brücke für sich allein haben. Eines Tages brach ein heftiger Krieg aus und die Kanonenkugeln flogen in beide Länder.
Viele Soldaten mussten sterben. Am Schluss sollten sogar die Kinder mit in den Krieg ziehen.
Als die große Brücke hörte, dass jetzt auch schon Kindersoldaten in den Krieg ziehen sollten, wurde sie sehr traurig.
„Warum führen die Menschen diesen sinnlosen Krieg? Warum können sie nicht alle gemeinsam über meinen
breiten Rücken gehen und sich gegenseitig besuchen?“ und sie seufzte und klagte so bitterlich, dass sie große Risse
bekam. Die Menschen im Tal bekamen es jetzt mit der Angst, weil an manchen Stellen die Risse in der mächtigen Brücke
so groß waren, dass man weder darüber gehen noch mit der Eisenbahn darüber fahren konnte. Einige wollten sogar
in ein anderes Land fliehen, weil sie befürchteten, die Brücke könnte auseinander brechen.
Aber die beiden Länder führten weiter einen erbitterten Krieg. Unterhalb der großen Brücke ging es nicht mehr fröhlich zu,
denn es wurden keine Feste mehr gefeiert. Die Menschen beschimpften sich ständig und sie erfanden immer neue Waffen,
um sich damit zu verletzen. Die Risse in der Brücke aber wurden immer tiefer und tiefer. Für die Brücke war es ein
unerträglicher Schmerz und sie zerbrach in viele Teile. Die Menschen schrien vor Entsetzen und sie dachten, sie seien alle verloren.
Doch .....
© Hans - Werner Kulinna
Der versöhnliche oder unversöhnliche Schluss bleibt jedem Leser selbst überlassen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2012.
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