Pierre Sens

Sollen Menschen Tiere essen?


(ein philosophisch-ethischer Disput)


Es geht ein Gespenst um auf Erden, das Schreckgespenst des Vegetarismus. In seinem Gewand stellen sich zwei Fragen: Ist Fleisch essen Mord? Und: Haben Tiere Rechte?

Tiere sind Geschöpfe der irdischen Natur sowie auch wir Menschen irdische Geschöpfe sind und mit den Tieren genetisch eng verwandt. Es ist nicht unbedeutend, ob man alle Lebewesen auf unserer Erde als Tiere betrachten will, darin eingeschlossen den Menschen mit seiner besonderen geistigen Begabung (welcher ihn aus der Tiervielfalt hervorheben läßt), oder ob man den Menschen eben nicht als ein Tier betrachten will, wenngleich er vor Jahrmillionen Jahren aus der Evolution der Tierpopulation entstanden ist. Mensch und Orang-Utan teilen sich beispielsweise noch 97 Prozent des Genoms, bei Mensch und Schimpanse sind es sogar ganze 99 Prozent. Die Verwandtschaft zwischen Mensch und Tier ist also sehr naheliegend. Zu naheliegend, um den Menschen nicht als Tier betrachten zu können.

Und wenn wir doch den Menschen nicht als Tier betrachten wollen, was unterscheidet uns Menschen dann vom Tier? Sind es nur die geistigen Fähigkeiten? Oder ist beispielsweise das "Lieben" können etwas, was den Unterschied bringt, weil so etwas Tieren nicht möglich ist? Oder können auch Tiere lieben? Vielleicht ist der Unterschied von Mensch zu Tier auch "Mitleid" zu haben mit anderen. Hat eine Katze Mitleid mit einer Maus, die sie fangen und töten will?

Bei uns in Deutschland ist die Würde des Menschen laut Gesetz unantastbar. Was immer auch "Würde" ist. Hierzu gibt es ja in der Tat verschiedene Ansichten, begriffliche wie: Rang, Ehre, Verdienst, Ansehen, Ehrfurcht erweckend oder "Wert" zu haben, also wertvoll zu sein. Hat auch das Tier Würde?

Die Religionen schreiben dem Menschen eine Seele zu. Haben bei ihnen auch die Tiere eine Seele? Der berühmte Theologe und Kirchenlehrer Thomas von Aquin (ca. 1225 - 7. März 1274 †) fand, daß Tiere keine Seele haben und erklärte sie zu Freiwild. Haben sich die Religionen dem angeschlossen?

Wenn man den Menschen als eine einzigartige Gattung betrachten will und die Tiere als eine gesonderte Gattung, die nichts mit dem Menschen gemein hat (und dem Menschen auch noch untergeordnet ist), dann muß man die Merkmale benennen können, welche die Tiere nicht besitzen, beziehungsweise welche die Menschen besonders zur Verfügung haben.

Beispiele:

* Der Mensch kann schnell laufen. (Der schnellste Läufer auf Erden ist er aber nicht. Ein Gepard ist schneller. Die Geparden gelten als die schnellsten Landtiere der Welt.)
* Der Mensch kann gut sehen. (Ein Adler beispielsweise hat bessere Augen. Drum spricht man bei besonders gut sehenden Menschen auch davon, daß er "Adleraugen" besitzt.)
* Der Mensch kann gut riechen. (Manches Schwein aber riecht besser. Früher setzte man Schweine deshalb zur Trüffelsuche ein.)

So kann man noch einige Punkte finden, wo der Mensch gute Fähigkeiten besitzt, aber so manches Tier mit weitaus besseren Fähigkeiten ausgestattet ist.

Alleine die überragenden geistigen Fähigkeiten des Menschen besitzen die Tiere nicht. (Noch! Ob das auch in Zukunft so bleiben wird und sich nicht durch genetische Manipulationen später ändern wird, wird erst die Zukunft zeigen. Darauf komme ich später noch einmal zurück.)

Reichen aber alleine seine geistigen Fähigkeiten aus, um den Menschen nicht mehr als Tier betrachten zu können? Oder ist es auch das geistig-emotionale, wie: Freude, Lust, Geborgenheit, Liebe, Trauer, Ärger, Wohlbehagen, (das) Glücklichsein und sonstige Gefühle? Geistig-emotionale Fähigkeiten also, die uns Menschen vom Tier zu unterscheiden vermag. Doch zum Teil hat sie auch das Tier, wie beispielsweise die "Lust" (der Fortpflanzung wegen).

Was uns aber wirklich von den Tieren unterscheidet ist ein gewisser "Humanismus" (bei jedem Menschen mehr oder weniger ausgeprägt), der von einem Mitgefühl gegenüber anderen Mitmenschen getragen wird. Mit Humanismus meine ich besonders: Güte, Toleranz, Gewaltfreiheit, Freundlichkeit, Nächstenliebe, Menschenliebe, Barmherzigkeit, Fürsorge und Mitgefühl - sowie das Gute zu mögen und das Böse zu verachten. Das Glück und Wohlergehen des einzelnen Menschen bildet an sich einen so hohen Wert, das sich alles Handeln am Humanismus orientieren sollte. Die Würde des Menschen sowie seine Persönlichkeit und sein Leben müssen deshalb respektiert und geachtet werden.

Humanismus bedeutet demnach auch: "leben und leben lassen". In der Tierwelt eigentlich undenkbar, denn der "Kampf ums Dasein" verbietet derartigen "Humanismus". Tiere fressen und werden gefressen. Eine "leben und leben lassen"- Einstellung wäre in der Tierwelt Selbstmord. Sie hat daher nur beim Menschen Sinn.

"Fressen und gefressen werden" gab es auch als Kannibalismus unter der Spezies homo sapiens und geschichtlich betrachtet ist das noch gar nicht so lange her und geht bis in unsere Neuzeit. Einzelne Fälle gab es sogar noch in den letzten Jahren. Ein weiterer Grund, warum der Mensch vielleicht doch keine eigene Gattung ist und deshalb zur Tiergattung zugehörig betrachtet werden muß. Noch heute gibt es Fälle, wo Asiaten Menschenaffen verspeisen, wo doch bei diesen Tieren der Stammbaum zum Menschen sehr nahe ist. Es ist eine Art von Kannibalismus.

Kannibalismus wird (heute) als unethisch und pervers angesehen. Keinem Menschen ist es erlaubt, einen anderen Menschen zu essen. Wenn der Mensch aber zur Gattung der Tiere gehörig ist und der Mensch Tiere ißt, dann ist das zumindest "Gattungskannibalismus". Aber diese Art Kannibalismus ist nicht unethisch, denn Tiere fressen Tiere. So hat es die Natur eingerichtet und so läuft es seit Jahrmillionen Jahren in der Tierwelt ab. Das eine Tier frißt ein anderes Tier, um überleben zu können. Wer will das ernsthaft in Frage stellen? Wer will hier die Natur kritisieren und wer will da noch ernsthaft behaupten: "Fleisch essen ist unmoralisch und ethisch verwerflich!"?

Es gibt eine Ethik und die lautet in ihrem fundamentalen Grundsatz: "Ethik hat der Arterhaltung der Menschheit zu dienen.", aber nicht "Menschen dürfen keine Tiere essen."!

Natürlich kann jeder der will sagen: "Ich kann doch kein Tier töten, damit ich Essen auf dem Tisch habe, denn Fleisch essen ist Mord!". Die Natur gibt dem Menschen die Freiheit und Fähigkeit so denken und reden zu können. Wer keinen Hunger leidet und dem sich andere Möglichkeiten bieten Nahrung aufzunehmen, der mag ja so daher reden. Wer aber keine Wahl hat, der redet so nicht.

Ein Lebewesen zu töten, ist zwar Mord, aber nicht in jedem Fall unethisch. Der große Fisch, der den kleinen Fisch fängt und frißt und damit tötet, begeht zwar im engsten Sinne Mord, aber wer will ihn deshalb wegen unethischen Verhaltens anklagen? Selbst bei aller Grausamkeit dieses Vorgangs, wird man dies nicht tun (wollen).

Das Naturgesetz in der Tierwelt lautet: "Fressen und gefressen werden dürfen"!

Und gleichermaßen trifft es auf den Menschen zu. Der Mensch ist von der Natur und ihren Gesetzmäßigkeiten nicht ausgeschlossen, deshalb gelten auch für ihn die Naturgesetze. Auch ihm steht das Naturrecht zu, Tiere essen zu dürfen. Es ist ihm kein Vorwurf hieraus zu machen und er braucht auch kein schlechtes Gewissen zu haben oder sich ein solches einreden zu lassen. Es ist eben sein Recht!

Das gilt zumindest solange, wie man den Menschen zur großen Gattung der Tiere zugehörig zählt. Doch man sollte jetzt als ambitionierter Tierschützer nicht zu vorschnell sagen: "Der Mensch ist aber doch kein Tier!", nur um ihm einen Vorwurf machen zu können, weil der Mensch Tiere ißt.

Sind Menschen und Tiere nicht gemeinsam Früchte dieser Erde? Jedes zwar an einem anderen Ast hängend, aber doch jeder ein Teil des gleichen (Stamm-)Baums?

Oder handelt es sich um zwei verschiedene Bäume, die nichts miteinander gemein haben? Woher kam aber dann dieser zweite Baum? Von einer anderen Erde? Wurden die Menschen einmal von früheren Raumfahrern (von anderen Planeten) auf die Erde gebracht?

Wir Menschen müßten schon nicht von dieser Welt sein, um eine Verbindung zur Tierwelt verleugnen zu können. Uns müßten also Welten trennen. Nur ist dies nicht der Fall. Alleine unsere besonderen menschlichen Fähigkeiten reichen nicht aus, um einen solchen Bruch deklarieren und erklären zu können.

Auch wenn wir Menschen nicht von der Erde sein sollten, so sind wir doch alle (lebendige) Kreaturen des Weltalls, Teil des Universums, Geschöpfe dieser Welt. Religiöse werden dazu sagen: "Wir alle sind Kinder Gottes!". Auch wenn wir nicht vom gleichen Baume sind, so sind wir doch miteinander verwandt, weil wir Teil dieser einen Welt sind.

Wenn wir also sagen: "Fleisch essen ist Mord!", dann gilt das für alle Lebewesen, also für Mensch und Tier gleichermaßen, weil auch der Mensch ein Tier ist. Demnach müßten Gesetze, die Fleisch essen verbieten und das unter Strafe stellen würden, für alle gelten, also nicht nur den Menschen betreffend, sondern alle Tierarten betreffend. Das wäre aber doch absurd!

Der Löwe in der Wildnis etwa, der einen Menschen frißt, muß sich keiner Justiz stellen und sich vor keinem Richter verantworten. Er hat nur die Rache anderer Menschen zu fürchten, die ihn vielleicht nun einfangen oder erschießen wollen. Für den Löwen aber gilt nur eins: das Naturgesetz! Und das besagt: "Fressen dürfen! Alles das, was gefressen werden kann.". Das ist sein Gesetz!

Die Natur hat uns Menschen und die (anderen) Tiere hervorgebracht und im Rahmen ihrer Naturgesetzmäßigkeit ist unser aller Leben (befristet) möglich. In dem Wort Naturgesetzmäßigkeit kommt der Begriff "Gesetz" vor. Gesetze haben auch immer etwas mit Rechten zu tun (und diese besonderen Rechte der Natur müssen dabei nicht einmal auf einem Blatt Papier gedruckt oder sonstwie niedergeschrieben sein, sie gelten auch ohne Erklärung).

Wenn es um Naturgesetze geht, dann geht es also auch immer um Naturrechte. Das wichtigste Naturrecht ist (wie schon zuvor geschrieben): "Fressen und gefressen werden dürfen!". Dies gilt also für Tier und Mensch gleichermaßen. Jedes Tier darf ein anderes Tier fressen, ohne sich dadurch strafbar zu machen. Sowie auch der Mensch Tiere als Nahrung zu sich nehmen darf, ohne sich auf diese Weise strafbar zu machen. Strafbarkeit ist überhaupt eine Erfindung des Menschen. Gesetze die "Fleisch essen" verbieten würden, würden im Widerspruch zum Naturrecht stehen.

Wir können also der Gattung Lebewesen, ob Mensch - ob Tier, kein "Fleisch essen - Verbot" auferlegen und das Fleisch essen auch nicht mit Strafe belegen. Nicht nur das die Tierwelt (mit Ausnahme des Menschen) nicht in der Lage wäre, solch ein Verbot zu verstehen, es würde sie auch gar nicht interessieren, denn es ist ihre Natur Fleisch zu fressen (mit Ausnahme einiger vegetarischer Tierarten). Es ist ihre Naturgesetzmäßigkeit dies zu tun und somit ihr zutiefst zugrunde liegendes Naturrecht, was kein Mensch ihnen nehmen kann. Da kann der Mensch "Tierschutzgesetze", die das Töten von Tieren verbieten würde, verfassen wie er will, es gilt im Prinzip für keine Tierart. Und wenn wir den Menschen als Teil dieser Tierwelt betrachten, gälte ein solches Tierschutzgesetz eigentlich auch für ihn selbst nicht - zumindest basierend auf dem Naturrecht betrachtet nicht. Ein solches Tierschutzgesetz müßte also grundsätzlich für alle Tiere (und damit Tiergattungen) gelten und demnach auch für die "Tiergattung" Mensch.

Ansonsten besitzen Tiere keine Rechtsfähigkeit und können daher keine klagebefugten Rechtsgutträger sein, laut deutschem Gesetz. Rechtsfähigkeit ist hier die Befähigung, selbständig Träger von Rechten und Pflichten zu sein. Hier stößt das deutsche Recht an das Naturrecht. Auch ohne besondere Pflichten und Verpflichtungen zu haben, sowie auch ohne die Befähigung zu haben, über Rechte sinnieren zu können, haben Tiere dennoch zumindest ein großes Recht: das Naturrecht! Es erlaubt ihnen als Tiere andere Tiere (auch die aus gleicher Gattung) zu fressen (aktives Naturrecht) - und damit auch gefressen werden zu dürfen (passives Naturrecht). Dieses Recht besitzen Tiere, ohne das die deutsche (oder irgendeine andere) Gesetzgebung erst ihnen diese Rechte einräumen müßte. Die Naturrechte gelten für alle Tiere - und somit auch für den Menschen. Wenngleich das vom Menschen geschaffene Rechtssystem dieses Naturrecht ihm praktisch, mittels staatlicher Gewalt, streitig machen könnte, wenn es das essen von Fleisch verbieten würde. Damit würde ein solches Gesetz aber das Naturrecht verletzen. Es würde zudem nur für die Spezies Mensch gelten, weil nur die Spezies Mensch Rechtsgutträger ist und ein solches Gesetz überhaupt verstehen kann. Es gibt sicher noch weitere Naturrechte für die Tiere, wie beispielsweise sich fortpflanzen (und damit verbunden "Lust" haben) zu dürfen, aber die sind für dieses Thema hier nicht relevant.

Eine wichtige Frage ist auch, ab wann besitzt ein Gesetz Rechtmäßigkeit? Dem deutschen Recht nach bedeutet Rechtmäßigkeit die Übereinstimmung eines Aktes mit geltendem Recht. Das ist das Recht der Bürger, innerhalb ihres Staates. Das sagt aber nichts darüber aus, ob der Staat rechtmäßig dieses Recht geschaffen hat. Ein vom Menschen geschaffenes Gesetz (das Naturgesetz ist hier also ausgenommen) kann nämlich nur Rechtmäßigkeit besitzen, wenn alle die es betrifft, davon Kenntnis erlangen können und prinzipiell auch die Fähigkeiten besitzen, es zu verstehen. Ein Gesetz beispielsweise, welches in einer weltfremden Sprache geschrieben wäre, in einer Sprache die niemand spricht und versteht (außer freilich ihr Verfasser), kann als Gesetz nicht gelten. Es wäre auch undurchführbar. Gesetze müssen also bestimmte Voraussetzungen haben, um als Gesetze gelten zu können. Wobei Gesetze die Tiere betreffen, Probleme haben ihre Rechtmäßigkeit zu legitimieren. Rechtmäßigkeit kann im Prinzip nämlich hier bei keinem Gesetz der Fall sein, da nur die Spezies "Mensch", unter den vielen verschiedenen Tiergattungen, Kenntnis davon erlangen könnte und prinzipiell in der Lage wäre, es in ihrem Wesensgehalt zu verstehen. Was würde zum Beispiel ein Tiertötungsverbotsgesetz für einen Sinn machen, wenn beispielsweise der Mensch den Löwen nicht töten darf, aber der Löwe den Menschen?

Der Mensch würde bestraft werden, der Löwe nicht. Er würde vielleicht gerächt, weil erschossen, werden, aber bestraft werden, dem Gesetze nach, würde er nicht. Es gäbe keinen Richter, der dem Löwen über seine Rechte und Pflichten aufklären würde und ihm sein Strafmaß erläutern täte. Kein Mensch käme zudem auf die Idee, dem Löwen einen Vorwurf zu machen. So hat der Löwe auch nichts böses getan, als er den Menschen fraß. Der getötete Mensch dagegen müßte sich selbst im Grab noch den Vorwurf anhören, er wäre unvorsichtig gewesen und habe nicht aufgepaßt, er sei deshalb selber schuld an seinem Tode. Dem Löwen wird man aber jede Schuld absprechen. Er handelte seinem Naturgesetz nach und das steht über dem von den Menschen geschaffenen Gesetzen, welches eben für Tiere nicht gilt. Staatliche Gesetze gelten also nur für die Tierart "Mensch". Prinzipiell und ursprünglich vergibt aber die Natur den Lebewesen ihre Rechte und nicht der Staat. Der Staat trat geschichtlich auch erst später auf, mit dem Menschen der Neuzeit. Der Staat mit seinen Rechtssystemen ist seine Erfindung, wie auch deren Gesetze seine Erfindung sind. Die Rechte, die Tiere haben, stellt also grundsätzlich die Natur ihnen zur Verfügung. Das gilt auch für den Menschen.

Ein Kind (menschlicher Natur) hat mehrere Naturrechte: das Naturrecht zu leben und damit verbunden das Naturrecht auf Nahrung, das Naturrecht auf Mutter und Vater sowie auch das Naturrecht geliebt zu werden und lieben zu dürfen. Wer jetzt hier stutzt und sich fragt, ob geliebt zu werden und lieben zu dürfen ein Naturgesetz ist, dem sei gesagt, daß es eine natürliche Gesetzmäßigkeit ist, das Menschen sich lieben (die Eltern ihr Kind, das Kind seine Eltern und so weiter) und kein staatliches Rechtsgebilde dies auf Grund eines Gesetzes verordnen kann oder erst verordnen muß. So ist es auch eine natürliche Gesetzmäßigkeit, daß Kinder Mutter und Vater haben. Und somit die Kinder auf Grund dieser Naturgesetzmäßigkeit auch das Naturrecht auf ihren Vater und ihre Mutter haben. Ein Recht, welches weltweit immer wieder verletzt wird, von den Eltern und durch den Staat (oder durch einen Schicksalsschlag).

Tiere haben hier in Deutschland (und in anderen Staaten sieht es nicht besser aus) das Tierschutzgesetz zu fürchten, welches zu Unrecht das Wort "schutz" im Namen trägt. Dort wird beschrieben, inwieweit es den Menschen erlaubt ist, Naturrechte zu verletzen. Laut Grundsatz (§1) des deutschen Tierschutzgesetzes darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Tierquälerei bei Massentierhaltung läßt sich daher mit "vernünftigen" Argumenten bejahen. In Tierfabriken dürfen also Tiere geschädigt, gequält und ihnen Gliedmaßen amputiert werden. Auch dürfen sie genetisch so manipuliert werden, daß sie als Lebewesen fast nicht mehr lebensfähig sind, um einen höheren Ertrag erzielen zu können. Es ist also durchaus erlaubt, den empfindungsfähigen Tieren, Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen, wenn dies für den Gesetzgeber gerechtfertigt ist. Aber sind deshalb all die Tier-Folterer bösartig? Oder sind sie gute Menschen, weil sie ja Nahrungslieferanten sind, welche die Menschheit vor Hunger bewahrt?

Die Natur kennt kein "gut" oder "böse", sie ist neutral und wertfrei. Das heißt, es hat auch nichts in der Welt an sich einen Wert (oder einen vorgegebenen Sinn). "Wert" an etwas, schreibt nur der Mensch den Dingen zu (sowie auch er selbst dem Leben Sinn geben kann). Und er entscheidet auch, was wieviel Wert hat. Mit an oberster Stelle stehen für ihn derzeit Gold und Diamanten in seiner Werteskala, leblose Stoffe also, die nur einen schönen Schein von sich geben. Sich selbst, den Menschen, hält der Mensch oft aber selbst gar für wertlos oder zumindest für nicht sehr wertvoll, da er sich auf den Feldern des Krieges selber schlachtet und einen großen Teil der Menschheit in Armut leben läßt und viele Menschen sogar verhungern müssen.

Noch weniger Wert ist dem Menschen meist das Tier. Mit einigen wenigen Ausnahmen, wo Liebhaber besonderer Tierspezies gerne viel Geld für bezahlen (wie beispielsweise für den Nishikigoi-Karpfen, kurz auch Koi genannt, welche mehrere 10.000,- ? kosten können).

Deshalb, weil der Mensch das wahrhaftig wertvolle als wertlos betrachtet und er den wirklich kostbaren Elementen des Lebens schnöden Mammon vorzieht und diesem Mammon viel Wert beimißt, gleicht die Massentierhaltung eher Tierfabriken mit Folterkammern, in denen Seuchen entstehen und bekämpft werden, als Stätten mit tatsächlich artgerechter Aufzucht, wo die Gesundheit der Tiere sichergestellt wird und damit die Gesundheit des Verbrauchers, welcher das Tier später verzehren wird. Der Verbraucher ist dem Produzenten nur soviel Wert, wie der Verbraucher ihm zahlt. Bei billigem Fleisch ist er nicht viel wert, dafür zahlt er zu wenig.

Da die Natur kein gut und böse kennt, ist grausames Verhalten unter Tieren, das "fressen und gefressen werden", auch wertneutral, also weder gut noch böse. Selbst das Verhalten des Menschen zum Tier, wie liebevoll oder grausam es auch sein mag, ist weder gut noch böse.

Aber der Mensch hat etwas, was die Natur (ohne den Menschen) nicht hat: "Mitleid"!

Die Möglichkeit den Dingen einen Wert zu geben und einen Namen sowie ein Prädikat (eine Qualitätsbezeichnung), und auch zu unterscheiden ob etwas gut oder böse ist, ob jemand liebevoll oder grausam ist, hat die Natur an sich nicht und ist ihr nur durch den Menschen möglich.

Die Natur braucht uns Menschen, um aus ihrer Wertlosigkeit heraus zu kommen. Wir geben den Dingen Wert (und Sinn), die ohne uns an sich keinen Wert hätten und damit völlig wertlos wären (beispielsweise Gold). Dabei sind wir für die Natur von besonderer Bedeutung, weil wir die Welt und die Natur wertvoll machen.

Wenn wir Menschen das begriffen haben, werden wir vielleicht unserem Leben und dem Leben der Tiere (sowie vielen anderen Dingen) viel mehr Wert zuordnen und uns anders verhalten können in dieser Welt. Weniger auf Zerstörung aus sein und dafür lieber Leid verhindern wollen, wo man Leid verhindern kann, denn noch wertvoller als die physikalischen Dinge an sich, wie Gold und Edelsteine, ist das Leben selbst und es ist nur dann wirklich (er-)lebbar, wenn es mit dem geringst möglichen Leid für jeden einhergeht. Das gilt gleichermaßen für Mensch und Tier. Jeder Mensch möchte schmerzfrei leben, weil nur schmerzfrei das Leben wirklich lebenswert ist. Bei den Tieren dürfte es sich kaum anders verhalten, sie sind ja, wie wir Menschen auch, fühlende Wesen. Wer Leid also verhindern kann, der sollte es auch tun. Für eine bessere und wertvollere Welt. Gemäß auch dem Sprichwort: "Was du nicht willst, das man dir tu, da füge auch keinem anderen zu!".

Brauchen wir die Massentierhaltung, um die Erdbevölkerung vor Hunger zu bewahren? Oder führt die Massentierhaltung dazu, das wichtige Landwirtschaftsflächen für die Produktion von Tierfutter und Weideflächen verwendet werden und damit für die Nahrungsmittelproduktion für die Menschheit verloren geht? Hungern deswegen so viele Menschen? Es sollen immerhin eine Milliarde Menschen an Hunger leiden und mehr als 10 Millionen Menschen jährlich verhungern.

Sollte es so sein, das Menschen wegen der Massentierhaltung hungern, und eben auch verhungern, dann ist diese Art der Nutztierhaltung unethisch und dann muß die Massentierhaltung ganz klar reduziert oder besser noch ganz beendet werden.

Wenn das Ende der Massentierhaltung eingeläutet ist, dann wird nicht mehr viel Fleisch für die Erdenbürger vorhanden sein, dann wird das wenige Fleisch, welches es dann noch zu kaufen gibt, sehr teuer sein und nur noch Reiche werden sich dieses Fleisch leisten können. Oder man rationiert es und verteilt es zu Feiertagen an die Bevölkerung. Das Beste aber wäre, die Menschen würden von sich aus weniger Fleisch essen (wollen) oder ganz Vegetativer werden und überhaupt auf Fleisch verzichten.

Ein Verzicht insbesondere auf das Fleisch von Schafen und Kühen (sowie deren Produkte wie Milch) wäre ebenso anzuraten, wenn unsere Erde, und damit unser aller Leben, durch die Treibhausgasemmisionen gefährdet wird, die diese Tiere verursachen. Durch den Ausstoß von Methangasen, ein Nebenprodukt aus ihrem Verdauungstrakt, sind Kühe und Schafe regelrechte Klimakiller. Methan (CH4) ist ein aggressives Treibhausgas, welches zur Erderwärmung beiträgt, und zwar über 20 mal mehr als dieselbe Menge Kohlendioxid (CO2). So wird rund ein Fünftel des Treibhauseffekts dem Methan zugeschrieben. Und je mehr Massen wir an solchen Tieren in den Tierfabriken halten, um so größer wird der Treibhauseffekt. Auch die Millionen Tonnen Exkremente der Tiere, die auf die Felder als Gülle verschüttet werden, belasten und schädigen die Umwelt sehr und damit uns Menschen.

Wenn die Massentierhaltung die Ursache für Krankheiten und Epidemien beim Menschen sind (sowie aufgrund der Verwendung der Landflächen für Tierfutter statt für den Menschen Nahrung zu erwirtschaften, nun viele Menschen deshalb verhungern müssen), dann widerspricht das dem obersten Gebot der Ethik, das alles was der Arterhaltung der Menschheit dient, zu tun ist und alles was der Arterhaltung der Menschheit schadet, zu unterlassen ist. Aus diesem Grunde müßte dann die Massentierhaltung beendet werden, auch wenn es Tausende Menschen arbeitslos macht. Drohende Arbeitslosigkeit der einen, darf kein Grund sein, den Tod anderer Menschen in Kauf zu nehmen.

Wenn die Menschen beginnen sich selbst als schützenswert und wertvoll anzusehen, wird es auch eine Kehrtwendung in der Tierhaltung und im Essverhalten geben. Es wird wieder mehr Obst und Gemüse auf den Tellern zu finden sein, aber dafür weniger Fisch und Fleisch - und das zu unserem eigenen Schutze. Fleisch aus Massentierhaltung ist oft verseucht mit Bakterien, Dioxinen und Medikamentenrückständen. Die Massentierhaltung erfordert den Einsatz von Medikamenten wie beispielsweise Antibiotika, die in der Nahrung zum Teil verbleibt und vom Menschen durch den Verzehr des Fleisches dann eingenommen wird. Wir Menschen setzen damit unsere Gesundheit aufs Spiel. Viele Krankheitserreger, die uns Menschen leiden läßt, stammen aus der Massentierhaltung. Wir produzieren also nicht nur Fleisch, sondern auch unsere eigene Krankheiten damit. Daraus entsteht als Konsequenz die Frage (und die Qual der Wahl): billiges Fleisch essen oder unsere Gesundheit beibehalten wollen!

Wer die Alternative hat, wird mit Sicherheit sich für die Gesundheit entscheiden. Oder?

Die Entscheidung liegt jedenfalls beim Verbraucher. Kauft er klein Fleisch aus Massentierhaltungen, wird auch keines mehr produziert werden. Das heißt, er kauft und ißt dann überhaupt kein Fleisch mehr, denn fast alles zu kaufende Fleisch, kommt nämlich aus der Massentierhaltung (Fisch ist zum Teil davon ausgenommen, da dieser in den Weltmeeren gefangen wird; Lachs aber zum Beispiel, wird meistens in Aquafarmen produziert).

Dann wird Fleischersatz vielleicht eine größere Rolle spielen. Fleischersatz ist schon in vielen Supermärkten zu finden, das Angebot zur Zeit aber noch sehr gering. Meist ist es Tofu, ein Erzeugnis aus Sojabohnen, was wir als Fleischersatz kaufen können. Die wesentliche Frage ist aber, brauchen wir Menschen Fleisch (und das darin enthaltene Protein) in unserem Ernährungsplan um gesund leben zu können? Oder können wir unbeschadet auf Fleisch verzichten? Schadet Fleisch eventuell sogar unserer Gesundheit? Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge kann der Mensch jedenfalls gesund ohne Fleisch leben und es gibt eben auch Erkenntnisse, das Fleisch unserer Gesundheit schadet, was einen klaren Ausschlag geben sollte, besser vegetarisch oder vegan zu leben. Die fehlenden Nährstoffe, bei Verzicht auf Fleisch, kann der Mensch sich mit Nahrungsergänzungsmitteln zuführen. Gorillas (aus der Gattung der Menschenaffen) sind beispielsweise auch Vegetarier und ernähren sich von Blättern und Früchten. Und dabei gedeihen sie auch noch recht kräftig. Es gibt wohl keinen Grund, ernsthaft auf Fleisch bestehen zu müssen.

Wenn wir Menschen auf Fleisch verzichten können, ohne unsere Gesundheit zu gefährden, dann müssen wir von der Massentierhaltung wegkommen. Sollte Fleisch unsere Gesundheit sogar schädigen, dann sollten Tiere überhaupt nicht mehr auf unserem Speiseplan stehen.

Oder nicht? Soll auf den Genuß von Fleisch verzichtet werden, nur weil es gesundheitsschädlich sein kann es zu essen? Und weil die Aufzucht von Tieren in Massen den Menschen irgendeinen Schaden zufügt? Müssen dann nicht Alkohol und Tabak und einige andere gesundheitsschädliche Genußmittel auch verboten werden? - Zumindest sollte man darüber mal nachdenken.

Zu überlegen wäre daher auch ein striktes Verbot der Massentierhaltung, um die Menschen vor deren negativen Auswirkungen zu schützen. Wenn durch ein Verbot der Massentierhaltung Arbeitsplätze gefährdet sein sollten (und das wird so sein), dann sollte man diese Menschen vielleicht umschulen, damit sie Fleischersatz herstellen können. Wenn man den Fleischproduzenten und ihrer Belegschaft Alternativen bietet, als Ersatz für ihre Massentierhaltung, wird der Widerstand gegen ein Ende der Massentierhaltung womöglich geringer sein, als wenn man ihnen keine Zukunftsperspektiven anbieten könnte.

Sollte es aber so sein, daß Fleisch für die Ernährung des Menschen wichtig ist, dann werden wir von der Tierhaltung nicht wegkommen können und müssen dafür andere Wege finden, die dem Menschen gesünderes Essen gewährleistet und den Tieren eine artgerechtere Aufzucht ermöglicht und eine humanere Tötung der Tiere (als es in vielen Fällen bisher durchgeführt wird). Aber dies dürfte auf Dauer nicht relevant sein, da der Mensch so begabt und erfinderisch ist, daß er es schaffen wird, eines Tages, eine vollkommen gesunde und schmackhafte Fleischalternative zu produzieren, ohne das die Verbraucher dabei einen Chemiecocktail zu sich nehmen müssen, sondern mit Köstlichkeiten aus Getreide, Salaten und Gewürzen ihren Gaumen erfreuen dürfen. Statt immer mehr und größere Tierfabriken finanziell zu fördern, sollte der Staat also lieber die Erforschung und Produktion von Fleischersatz als Alternative zum Fleisch fördern. Ein Fleischersatz, der dem Menschen das gleiche befriedigende Gefühl gibt, wie beim essen richtigen Fleisches. Dies ist eine große Herausforderung für die Ernährungsindustrie.

Massentierhaltungsbetriebe sind meist auch genetische Versuchslabors. Nicht nur das "Klonschaf Dolly" zeigte, man möchte gerne die eierlegende Wollmilchsau produzieren, ein Tier das kein Tier mehr ist, sondern eine Produktionsstätte mit verschiedenen Aufgabenbereichen.

Nun spinnen wir die Geschichte mal weiter, was in Zukunft da auf uns noch zukommen könnte:

Ein Schwein beispielsweise, welches nicht grunzt, sondern uns höflich anspricht ("Guten Tag, ich bin das Schwein Rosi und bereit zur Schlachtung in genau vier Wochen, wenn ich dann exakt 200 kg wiege."). Denkbar ist, das Wissenschaftler in Versuchslabors versuchen, einem Schwein ein menschliches Gehirn zu implantieren und es genetisch so behandeln, daß auch die nächste Generation an Schweinen Gehirne mit den geistigen Fähigkeiten eines Menschen haben. Das würde die Situation zwischen Mensch und Tier natürlich dramatisch verändern.

Müßte man dann nicht diesen Tieren Menschenrechte einräumen? Dürften sie wählen gehen? Eine eigene Partei gründen (die Tierpartei)? Absurd? Lächerlich? Sagen Sie das nicht! Vor zweihundert Jahren hätte man es auch für absurd gehalten, daß der Mensch sich von der Erde befreit und in den Weltraum fliegt, selbst sogar auf dem Mond spazieren geht und dort mit einem Vehikel herumfährt. Und die ersten Weltraumtouristen, die keine ausgebildeten Astronauten sind, sollen bereits noch dieses Jahr ins All fliegen können. Die Flugscheine gibt es bereits im Handel zu kaufen (Preis ab ca. 200.000,- ?). Dabei haben viele Menschen noch die ersten Raumfahrer erlebt, selbst sogar den Anfang des Flugzeugzeitalters. Was wissen wir also, was in einigen Jahrzehnten schon alles möglich ist?

Würde aber so ein vermenschlichtes Schwein nicht dazu führen, daß man keine Schweine mehr gefangen hält, sie auch nicht schlachtet und schon mal gar nicht verspeist?

Ganz gewiß. Das wäre das Ende der Massentierhaltung von Schweinen. Aber dieses Ende sollte man sich so nicht wünschen.

Auch wenn das nur derzeit theoretisch so vorstellbar ist, ein sprechendes Schwein zu haben, darf es gar nicht erst so weit kommen, daß die Wissenschaftler so etwas herstellen. Nicht alles was Wissenschaftler können, sollen sie auch tun, insbesondere nicht am Erbgutmaterial von Mensch und Tier herum experimentieren. Wissenschaft muß eine Grenze haben und zwar da, wo sie beginnt den Menschen zu schaden.

Zum Schutze der Menschheit, darf der Mensch nicht genmanipuliert werden! Dies schließt auch mit ein, daß man andere Lebewesen nicht derart manipuliert, daß diese zum "Menschen" werden, auch nicht ansatzweise. Denn wenn man eine Spezies herstellen würde, die super schnell ist, unglaublich stark, dabei unglaublich wendig, selbst in Dunkelheit sehen kann wie bei Tage und noch viele weitere Dinge mehr, zu der ein normaler Mensch nicht in der Lage ist, und dieses Monstrum dabei noch das Gehirn und den Geist des Menschen hat (möglicherweise auch noch verbessert), dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Menschheit ausgelöscht ist und durch diese Kreaturen ersetzt wird. Aber wehret den Anfängen und unterwerft die Wissenschaft einer Ethik, welche ihr die Grenzen aufzeigt, in welcher sie sich bewegen darf.

Wenn Leoparden beispielsweise ihr Opfer jagen und zerfleischen, dann ist das sehr grausam und schmerzhaft für das betroffene (gerade zerfetzte, aber noch lebende) Tier. Welcher Tierschützer stellt sich aber vor die Leoparden und klagt sie an und fordert von ihnen, das grausame Jagen und Töten zu unterlassen und statt dessen lieber Pflanzen zu fressen, also Vegetarier zu werden?

Nicht einer!

Sie wollen sich ja nicht lächerlich machen, denn die Natur ist so (barbarisch). Prädikate wie gut und schlecht, liebevoll und grausam, sind Bezeichnungen des Menschen, die Natur an sich kennt das nicht.

Wenn die Tierzucht des Menschen grausam für das Tier ist, insbesondere die massenhafte Nutztierhaltung, dann gehen die Tierschützer auf die Barrikaden. Bei den Leoparden aber nicht, obwohl ihr Töten für das Opfer auch sehr grauenvoll ist. Dennoch stellen sie sich vor die Verbraucher und verlangen von ihnen, auf Fleisch zu verzichten und nur noch vegetarisch sich zu ernähren. Den Tieren zuliebe! Paßt das zusammen?

Würden sie auch für Menschenrechte auf die Barrikaden gehen? Oder lieben sie nur die Tiere und nicht die Menschen? Mit dieser Fragestellung sollen die Tierschützer nicht diskreditiert werden, nur den Hinweis verstehen, das sie mit ihren Argumenten im Fundament ("Fleisch essen sei unethisch") auf wackligen Beinen stehen.

Wie dem auch sei, die Jagd der Leoparden dient zur Nahrungsaufnahme, genauso wie die Tierzucht zur Nahrungsaufnahme dient und beide sind grausam und schmerzhaft für die Opfer, die als Nahrungsmittel dienen sollen. Und beide Methoden sind von Natur aus weder als gut noch böse anzusehen, weil die Natur an sich kein gut und böse kennt. Prinzipiell haben beide auch die gleichen ethischen Grundlagen, mit nur einem Unterschied (aber ein sehr gewichtiger): die Tiere (in unserem Fall die Leoparden) haben keine Wahl, der Mensch schon. Er kann andere Methoden wählen. Er kann nicht nur andere Methoden wählen, er kann auch andere erfinden. Er kann aus der grausamen Tierzucht eine artgerechte Tierzucht machen. Es liegt in seiner Hand, ob Tiere bei der Zucht gequält und mißhandelt werden oder nicht. Das ist eine moralische Verpflichtung, die sich ihm hier stellt. Der Mensch kann nicht nur gegenüber seinen Mitmenschen human sein, er kann seine Humanität auch auf die Tiere übertragen. Und warum sollte er das nicht tun?

Wenn der Mensch sich vom Tier unterscheiden will, dann hierin, indem er auf der Welt Humanität walten läßt und die Tiere in Schutz und Obhut nimmt. Er zeigt Größe und Stärke, wenn die nichtmenschlichen-Lebewesen (insbesondere die fühlenden Tiere) von seiner Intelligenz nicht unterdrückt, sondern befreit werden. Befreit davon, dem Menschen als Nahrungsmittel zu dienen.

Davon ist der Mensch derzeit aber weit entfernt, trotz allen technischen Fortschritts, deshalb:

der Mensch ist (noch) ein Tier!


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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.01.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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