Georges Ettlin

Die Zeit-Not der Rentner



"Rentner haben viel Zeit" ..: Das stimmt nicht, denn sie sterben bald. Echte Rentner sind über 65 Jahre alt
und haben ein Leben lang in ihre obligatorische  Rentenversicherung monatlich einen Betrag einbezahlt,
der sich an der Höhe des erarbeiteten Arbeitseinkommens orientierte. In der Schweiz kriegt jeder die
gleiche Rente, auch wenn er wenig ...auf Grund evtl. kleiner Löhne...
in die Kasse einzahlte. Massgeblich ist lediglich die Dauer der lückenlosen  Einzahlung für die Rente.
Man kann nicht als 65-Jähriger Analphabet aus Zentralafrika ohne Schweizerpass nach St. Moritz einwandern und dort gleich  Rente verlangen.
Man kann das schon, aber der materielle Erfolg ist vorläufig noch  unwahrscheinlich,trotz  "Menschenrechte".

Der Rentnerstress hat seinen Ursprung in der zunehmenden Langsamkeit von Denk- und -Körperarbeit und findet in
unvermeidbaren und  unglaublich zahlreichen Krankheiten ihren Höhepunkt. Wegen dem Fehlen von Gratispflegediensten
durch fromme Klosterfrauen usw. ist der Rentner gezwungen, die eigene Altenpflege selber in die Hand zu nehmen: Jeder Rentner ist sein
eigener Altenpfleger und braucht viel Zeit für das Waschen und Putzen des eigenen greisen Körpers  und den
alten Körper seiner  vielleicht noch lebenden Ehefrau.

Nach tagelanger Totenstille in der Wohnung, erschrickt der Renter, wenn`s
dann plötzlich Klingelt...:Man unterlasse das gefälligst !... Das Gleiche gilt fürs Telefon !

Werbung auf telefonischem Wege für Antikonzeptionsmedikamente und Ski-Ferien sind zu unterlassen.
Auch neue langjährige  Rentenversicherungsabschlüsse und langfristige Geldanlagen mit hohem Zins und grossem Risiko
sind nicht mehr aktuell für alte Rentner.
Der Rentner kann nicht 50 Termine imTag erledigen und im Laufschritt von Amt zu Amt rennen. Das
Schlangestehen vor Gemüseläden, Kassen und Büros und Postämtern ist für Rentner problematisch, wenn Rheuma, Schwindelanfälle und
Inkontinenz vorliegt und wenn er durch die beständige Pinklerei oft vergisst,
den Hosenschlitz zuzumachen.
Die Führung des eigenen Haushaltes ist für den Rentner ein tägliches sportliches
Ereignis und das Unfall-Risiko ist gross. Stalking und Mobbing durch Kinder und Hausfrauen im Wohnblock
sind zu unterlassen.
Man vermeide das Versenden von eingeschriebener Post an geh-behinderte Renter, die nicht zur
Post rennen können. Banken, die in der Nähe von Bahnhöfen stehen, sollten Rentner nicht ins
Bankbüro zittieren...Rentner haben -mit Recht- Angst vor dem Umfeld von Bahnhöfen und können
da nicht hingehen. Als iunger Mensch mache man einen kleinen, diskreten Bogen um Rentner auf dem Gehsteig,
da Rentner nicht wie Flöhe zur Seite hüpfen können...l Bitte an junge Hausfrauen : Wenn der Rentner keuchend, kreidebleich und
schwankend, beladen mit Nahrungsmitteln, Putzmitteln, Getränken, Büchern ,Maschinen und Computerzubehörteilen die Treppe
im Treppenhaus sich hochkämpft...bitte bleibt nicht auf der Treppe stehen, unterbrecht den Klatsch mit
der Nachbarin und lasst den Rentner, freundlich grüssend,...auch Euch vorbei...!


***

c/G.E.
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Georges Ettlin).
Der Beitrag wurde von Georges Ettlin auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.01.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Georges Ettlin

  Georges Ettlin als Lieblingsautor markieren

Buch von Georges Ettlin:

cover

Alles - Nichts ist für immer von Georges Ettlin



Mein Buch beschäftigt sich mit Romantik, Erotik, gedanklichen und metrischen Experimenten, Lebenskunst, Vergänglichkeit und versteckter Satire .

Die Gedichte sind nicht autobiographisch, tragen aber Spuren von mir, wie ein herber Männerduft, der heimlich durch die Zeilen steigt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Wahre Geschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Georges Ettlin

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das Gleichnis von Georges Ettlin (Absurd)
Der verbotene Luftballon von Ingrid Drewing (Wahre Geschichten)
Weihnachtslüge von Klaus-D. Heid (Satire)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen