Vergangenheit
Schon vor 30.000 Jahren gab es auf dem Kontinent Atlantis,
der ungefähr dort lag, wo heute der Mittelatlantische
Rücken verläuft, eine technisch hoch stehende Zivilisation.
Das war übrigens die zweite Atlantische Zivilisation, denn
die erste Atlantische Zivilisation wurde vor 50.000 Jahren
von den Mirgs ausgelöscht, obwohl die Atlanter den Synaptischen
Amnesie Generator (SAG) gegen die Mirgs einsetzen konnten.
Den modernen Menschen gibt es seit mindestens 100.000 Jahren,
und er benötigt von der Steinzeit bis zur Raumfahrt nur rund
10.000 Jahre, so dass genug Zeit für mehrere Zivilisationen war.
Die Atlantische Zivilisation vor 30.000 Jahren kannte die
Nuklearenergie, und sie hatte auch Kolonien auf den anderen,
noch primitiven Kontinenten der Erde.
Die Atlanter, die genau solche Menschen wie wir heute waren,
bereisten auch die Planeten unseres Sonnensystems.
Eines Tages passierte in einem Atlantischen Atomkraftwerk
eine kleine technische Panne, und der Inselkontinent
Atlantis wurde zu einer glühenden Gaswolke.
Eine Flutwelle, und dann später eine Eiszeit suchten
die Erde heim.
Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass
unsere Archäologen keine Hinweise auf die Atlantischen
Zivilisationen gefunden haben.
Es ist aber ein wenig auffallend, dass verschiedene
Völker auf der ganzen Erde Pyramiden gebaut haben.
Die Atlanter, die diese Katastrophe überlebt hatten,
das waren die Einwohner der Kolonien auf den anderen
Kontinenten der Erde, wanderten zum Planeten Venus aus.
Wie Admiral Graf Frederik von Hombug viel später heraus
fand, hat dieser Planet das Klima von Zentralafrika,
eine atembare Atmosphäre, und eine Tierwelt wie in der
Kreidezeit der Erde.
Die Kolonial-Atlanter der Erde wussten genau, dass sie, ohne
die Macht ihres Mutterlandes im Rücken, keine Chance hatten,
die Barbaren der anderen Kontinente in Schach zu halten.
Zur Venus nahmen sie irdische Pflanzen und Tiere mit, und sie
verwandelten diesen fruchtbaren Planeten in ein Paradies.
Sogar unfallsichere Kernkraftwerke bauten sie dort.
Gegenwart
Im späten zwanzigsten Jahrhundert schickten die Terraner
einige Robotersonden zur Venus, um die Lebensbedingungen
auf der Venus zu testen.
Für solche Zwischenfälle hatte die Regierung der Venus-
Atlanter natürlich längst einen Notfallplan ausgearbeitet.
Der Chefpilot Quetzalcoatl spielte gerade auf seinem
Rasen Federball mit seinem Bordingenieur Tecciztecatl.
Dieses Spiel hatten die Atlanter auch damals den Azteken
mit etwas Mühe beigebracht.
Plötzlich summte sein Sprechfunkgerät: "Feindliche
Raumsonde im Anflug!"
Der Chefpilot Quetzalcoatl und sein Bordingenieur
Tecciztecatl ließen Federball und Schläger fallen,
und eilten zu Quetzalcoatls Villa.
Dort bestiegen sie Quetzalcoatls Aerocar und rasten damit,
sämtliche Luftverkehrsregeln brechend, zum Raumhafen, denn
die Regierung hatte zugesichert, alle Strafzettel zu bezahlen.
Das Raumschiff der Venus-Atlanter hing im All, nur zweihundert
Meter von der terranischen Raumsonde entfernt.
Bordingenieur Tecciztecatl fragte Chefpilot Quetzalcoatl:
"Warum schießen wir die Raumsonde nicht einfach ab?"
Quetzalcoatl antwortete: "Das würde die Barbaren auf der
Erde nur misstrauisch machen."
Tecciztecatl fragte weiter: "Wenn wir die Raumsonde also
einfangen wollen, worauf warten wir dann noch?"
Quetzalcoatl kapitulierte vor so viel Unwissenheit, und
er erklärte geduldig: "Erstens: Diese Sonde macht jetzt
noch die letzte Kurskorrektur für ihren Eintritt in unsere
Atmosphäre. Das darf sie natürlich nicht in unserer
Luftschleuse machen. Zweitens: Wenn die Sonde danach in
die Atmosphäre eintaucht, dann erzeugt das eine glühende
Gasschicht. Nur deshalb ist der Funkverkehr zur Erde
vorübergehend unterbrochen."
Flammenzungen zeigten das Bremsmanöver sehr deutlich an,
und Quetzalcoatl glich die Geschwindigkeit seines
Schiffes exakt der Bewegung der Sonde an.
In den höchsten Schichten der Atmosphäre unterflog er
die Sonde, und ließ sie in die Luftschleuse sinken.
Danach verschloss er das äußere Schleusenschott wieder.
Das Schiff war natürlich aus Metall, was natürlich
ebenfalls den Funkverkehr verhinderte.
Quetzalcoatl landete beim Forschungszentrum Venus-Nord.
Quetzalcoatl und sein Bordingenieur Tecciztecatl
begaben sich in die Luftschleuse ihres Raumschiffes.
Dort hüllten sie die Raumsonde in Aluminiumfolie,
um sie am Senden zu hindern.
Anschließend raste ein Aerocar des Forschungszentrums
heran, man verlud die Raumsonde in den Aerocar, und
eilte dann mit ihr zu einer Simulationskammer.
Chefwissenschaftler Huitzilopochtli erläuterte: "Wir
haben die Raumsonde jetzt unter neunzig Atmosphären
Druck, bei vierhundert Grad Celsius Hitze, und in fast
reinem Kohlendioxid. Diese Druckkammer besteht aus
Keramikmaterial, was Funkwellen ja nicht behindert."
Huitzilopochtli entfernte mit den ferngesteuerten
Greifern in der Simulationskammer die Aluminiumfolie
von der Raumsonde, so dass sie danach ungestört
senden konnte.
Chefwissenschaftler Huitzilopochtli behauptete: "Langsam
werden die Terraner auf unseren Trick herein fallen."
Chefpilot Quetzalcoatl war sich dessen nicht so sicher.
Bordingenieur Tecciztecatl machte deshalb den Vorschlag:
"Vielleicht sollten wir noch zusätzlich die Bilder einer
öden Wüste an die Innenwände der Simulationskammer kleben",
und er setzte hinzu: "natürlich müssen diese Bilder dann
auch hitzefest sein."
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Die Marsianer verwenden ganz ähnliche Methoden:
http://www.youtube.com/watch?v=8AoAJOF5GVQ
Ein wichtiger Hinweis:
Die Namen der Atlanter kommen nicht von den Namen der
Aztekischen Götter, sondern die Namen der Aztekischen
Götter kommen von den Namen der Atlanter.
Hier gibt es noch viele weitere Namen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Aztekeng%C3%B6tter
Leider haben die Azteken die hoch entwickelte Atlantische
Herzchirurgie völlig falsch in die Praxis umgesetzt.
Atlantis hat noch viele Geheimnisse:
Graf Hombug und das Geheimnis von Atlantis, Teil 1:
http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18707
Graf Hombug und das Geheimnis von Atlantis, Teil 2:
http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18736
Graf Hombug und das Geheimnis von Atlantis, Teil 3:
http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18802
Graf Hombug und das Geheimnis von Atlantis, Teil 4:
http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18861
Ein weiterer Hinweis:
Im zwanzigsten Jahrhundert glaubte man noch fälschlich,
dass es erst seit 16.000 Jahren Indianer gab, und dass
es erst seit 800 Jahren Azteken gab.
Karl Bednarik, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.02.2012.
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