Teil 1: der versuchte Tod des Wandels
Das Erleben ist eine stete Veränderung und Wanderung, wie Heraklit uns mitteilen ließ, alles fließt und wächst und verfärbt sich und stirbt, stets ist auch alles zyklisch, wie die Natur uns vorgibt, doch frage ich mich warum wir dies zu verhindern suchen.
Ist ein überlegtes Tattoo nun ein Zeichen dafür, dass man flieht vor dem Großen Werden und den Stillstand erhofft, sein Glück sucht in Werten welche "ewig" zu währen scheinen, doch ist dies gegen die Natur und nicht gottgewollt.
Die Säule des Lebens steht an einem Ort und ist am Wachsen und Schrumpfen und sich verfärben, doch wir suchen unser Heil in fernen Landen, welche wir zerstört und ausgelaugt zurücklassen.
Wir füllen unser Glas und dann ist es voll und schwer, zu schwer um es hinwegzutragen von einem Ort, der vielleicht nie Unser gewesen ist.
Man sollte einiges, was man hineinfüllt, wieder entleeren können und dies ohne Reue.
Sind es nicht die Geschichten des Heldenwerdens, der Geburt der Heroen und ihr Aufgehen in wagemutigen Taten, die wir als Kinder gehört haben, die uns in Sehnsucht an alte Märchen gemahnen und in dunkle, verwunsche Wälder entführen?
Dann frage ich Euch, was haltet ihr fest, warum tut ihr das? Alles gleitet durch meine Hände und zerfließt, das faktische Gedächtnis täuscht uns vor wir hätten ein emotionales. Die Emotion aber lebt im Moment und füllt das Glas.
Ihr nennt es Liebe, doch das ist keine Liebe die ihr fühlt, das ist ein verzweifeltes Haltenwollen eines flüchtigen Schmetterlings. Es ist die Tat der Narren, die Sonne festhalten zu wollen.
Die Großen hielten die Welt wissentlich an, versuchten es, erklärten Kopernikus und Galileo für jene welche uns verwirren mit Wanderungen in nie gesehene Täler. Die Geschichte ist voll mit versuchter Tötung des Wandels.
Das ist Eure Sehnsucht, denn Ihr definiert Ewigkeit als einen Stillstand gerade am wundervollsten Punkt. Somit seht ihr nicht die Bergspitze, denn ihr verweilt im märchenhaft erscheinenden Wald, der die Sicht auf die Dinge gefährdet.
Große Künstler in ihren Bereichen, ich nenne Beethoven und Tolkien, halten das Tor zur Fantasie so weit offen, dass sie eine vermeintliche Realität sprengen, Brücken zerstören, welche eure Sicherheit Eurer Meinung nach stützen, doch würden diese Brücken früher oder später brechen, wenn Ihr auf Euren Weg zum Gipfel gezwungen werdet, durch den Wandel an sich.
Eure Liebesschwüre scheinen mir ein verzweifeltes Verhaften zu sein, eine Kompensation Eures Verlustes, mit den Dingen zu gehen.
Heraklit steigt in den Fluß, und wie auch für ihn werden die Wasser für uns nicht mehr die Gleichen sein, wenn wir den Fluß verlassen. Wann jedoch hört dieser Widerstreit in unseren Seelen auf, wann verbannen wir geistige Tattoos aus dem Rundgang um eine Säule, die die meisten von uns unwissentlich selten berühren? Ich weiß es nicht.
Ich weiß die verdammte Antwort nicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.02.2012.
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