„Ich bin Atheist. Ich geh nicht in die Kirche. Es gibt keinen Gott“
Diese und ähnliche Aussagen hört man zuweilen, wenn man im Bekanntenkreis das Thema Glauben anspricht.
Zumeist wird alsbald eine Erklärung dafür nachgeliefert, fast entschuldigend, so als habe man selbst doch ein ungutes Gefühl dabei. Mit ziemlicher Sicherheit wird sie sich so oder so ähnlich anhören:
„Was ist das denn für ein Gott, der dieses fürchterliche Unrecht zulässt!“
Nun gebe ich natürlich zu, dass auch mich so manche Schreckensmeldung schon zweifeln lässt an göttlicher Gerechtigkeit, erst recht an der Liebe Gottes, ein Ausdruck den ich überhaupt nicht mag, weil ich ihn einfach nicht begreifen kann und will. Aber für mich ist die Schöpfung, ein Ausdruck den ich viel lieber verwende, eben kein alter Mann mit Rauschebart, der auf einer Wolke sitzt und einem Marionettenspieler gleich die Fäden zieht, um die Geschicke jedes Einzelnen so zu lenken, dass jeder von uns dies als gerecht empfindet.
Dagegen glaube ich an ein System der Schöpfung, wo alles fließt, wie der griechische Philosoph Heraklit meinte, alles wird, alles vergeht wieder. Wir sind alle nur ein (winziges) Rädchen im Getriebe des Ganzen. Nach einem wahrscheinlich perfekten System, das wir aber nicht durchschauen. Wenn man sich mal Aufnahmen des Hubble Teleskop betrachtet, diese unfassbare Weite des Universums, die Myriaden an Sternen und Planeten, andererseits dann Makroaufnahmen mit dem Elektronenmikroskop sieht, die feingezeichneten Strukturen eines Fliegenauges, die, könnte man sie noch mehr vergrößern, immer neue noch kleinere Strukturen zeigen würden, dann mutet es schon mehr als vermessen an, zu verlangen, ausgerechnet das Leben des Menschen, ein "Fliegenschiss" im Vergleich zur Größe des Universums, müsse perfekt gerecht geplant sein. Da nehmen wir uns schon geradezu grotesk wichtig, wenn wir solches erwarten.
Wobei ja auch noch ein großer Teil der von uns dem „lieben Gott“ in die Schuhe geschobenen Grausamkeiten eher von grausamen Menschen verursacht werden. Das Abschlachten ganzer Völker in Zentralafrika oder der Holocaust zum Beispiel waren ja wohl kein göttliches Werk, sondern ganz profan das von irren oder fehlgeleiteten „Menschen“
Und genauso wie uns vieles in der Tierwelt brutal vorkommt, obwohl es letztendlich doch nur dem Überleben anderer Tiere dient nach dem Motto Fressen und gefressen werden, könnten auch Naturkatastrophen und ähnliches einen tieferen Sinn haben, den wir nur nicht verstehen.
Und deshalb glaube ich.
Vor allem daran, dass wir eines Tages in einen anderen Zustand übergehen werden, egal ob man es nun Himmel, Paradies, die Erleuchtung oder wie auch immer sonst nennt, in dem wir all das begreifen, was uns zurzeit unbegreiflich ist!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.03.2012.
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