Hans-Werner Kulinna

Der Hase mit der lahmen Pfote

Es war einmal ein junger Hase, der musste für seine Eltern den ganzen
Nachmittag über arbeiten. Schon kam er aus der Hasenschule, riefen ihn
seine Eltern: „Komm, hol dir einen Pinsel und hilf uns bitte!“ Denn jetzt vor
Ostern hatte die ganze Hasenfamilie damit zu tun, viele Eier zu bemalen.
 
Der kleine Hase aber hatte keine Lust. „Immer dasselbe!“, brummte er leise in
sich hinein. Er wollte keine Widerworte geben, schließlich waren seine Eltern
streng mit ihm. Widerspruch duldeten sie nicht. Und so malte er jeden
Nachmittag bis zum späten Abend.
 
Nach einer Woche aber tat ihm die rechte Pfote weh. Er konnte seinen
Hasenarm kaum mehr  bewegen. Deshalb freute er sich heimlich, weil er dachte,
er brauchte jetzt nicht mehr zu helfen. Seine Eltern sahen sich seine lahme Pfote an
und ihnen fiel natürlich gleich wieder etwas Neues ein. „Gut, du kannst deine Pfote
nicht mehr bewegen. Das ist die Überanstrengung. Du musst deine Pfote jetzt schonen.
Bitte, zähl immer 20 Eier ab und lege sie vorsichtig mit deiner linken Pfote in die Körbe,
damit wir sie bald zu den Kindern bringen können!“, befahlen sie ihm.
 
„Die Kinder erkennen mich sowieso nicht, weil ich noch so klein bin. Was nützt
es schon, wenn ich mit einem Korb herumlaufe. Ich werde den vollen Korb
bestimmt wieder mit nach Hause tragen!“, dachte er traurig.
Doch dem kleinen Hasen blieb jetzt nichts anderes übrig, als die Aufgabe zu
erledigen. Schließlich war er Hase und alle großen und kleinen Hasen hatten
nun einmal vor Ostern viel Arbeit.
 
Als er nach einer Woche 35 Eierkörbe abgezählt hatte, war es endlich soweit.
Alle Hasen bereiteten sich vor. Jeder nahm seinen Eierkorb auf den Rücken
und los ging es zu den Kindern.
Der kleine Hase musste auch einen Korb tragen, aber die rechte Pfote tat ihm
immer noch sehr weh. Er hielt seine Vorderpfote ganz steif und wagte kaum,
sie zu bewegen. Als die Kinder die Hasen sahen, freuten sie sich.
 
Besonders der kleine Hase war schon von weitem zu sehen. Die Kinder dachten, er
würde ihnen zuwinken und so liefen sie ihm entgegen. Seine Anstrengung hatte
sich gelohnt. Da freute sich der kleine Hase und war sehr glücklich.
Die Kinder hatten den kleinen Osterhasen nicht übersehen.

© Hans - Werner Kulinna
  

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