Markus Mund

Fallmanagement

Ich saß nun seit etwa zwei Stunden ungestört auf dem Barhocker hinter der Theke des Dritte-Welt-Lädchens. Da viele Leute die Herbstferienzeit für einen kleinen Urlaub nutzten, war weniger los als sonst. Meist nutzte ich die leider recht üppigen Zeiten der Muße im Lädchen zum Lesen. Heute jedoch schrieb ich eine Bewerbung, was ich sonst lieber zu Hause tat. Ich brütete gerade an einer Formulierung, als ich das Klingeln hörte, mit dem sich die Tür des Lädchens öffnete.
„Guten ...“, sagte ich und zuckte leicht zusammen. In der Besucherin erkannte ich die neue Sachbearbeiterin, bei der ich vor zwei Tagen meinen ersten Termin hatte, nachdem ihr Vorgänger in eine andere Abteilung gewechselt war. „... Tag. Was kann ich für sie tun?“
„Ah, guten Tag, Herr Gerber. Ich würde mich gerne einfach etwas umschauen. Vielleicht finde ich ja ein passendes Präsent für eine Kollegin.“
„Bitte sehr.“

* * * * *

Ich hätte ihr nicht zugetraut, dass sie meinen Namen noch behalten hatte. Nicht bei der Art, wie sie mich vor zwei Tagen behandelt hatte. Direkt nach Betreten ihres Büros bekam ich schon ein ungutes Gefühl. Sie war etwa Mitte zwanzig und sehr attraktiv. Aber jede Begierde, die aufkommen wollte, erstickte sie durch ihre Art.

Nachdem wir uns gegrüßt hatten und ich mich auf ihr Geheiß vor ihren Schreibtisch gesetzt hatte, war sie erst einmal eine gefühlte Ewigkeit mit der Durchsicht meiner Akten und Dateien beschäftigt. Nicht, ohne mich vorher wegen angeblicher Unpünktlichkeit zurechtzuweisen. Kurz, nachdem sie mich ins Visier genommen hatte, nahm sie den Anruf einer Kollegin entgegen, der dann auch noch mal einige Minuten dauerte.

An die Vereinbarungen mit meinem letzten Sachbearbeiter hatte ich mich gehalten. Dennoch fragte sie mich, ob „das alles“ gewesen sei. Als ich bejahte, drückte sie ihr Unverständnis aus. Sie bemerkte, dass Leute wie ich doch „eh nichts zu tun“ hätten. Die Zeit, die ich meiner Arbeitssuche widmen würde, stünde in keinem Verhältnis zu meiner vielen Freizeit. Aber da wäre ich bei ihr an der Falschen.

Sie verdoppelte die Zahl der einzureichenden Bewerbungsnachweise. Ab sofort sollte ich diese alle zwei Wochen einreichen, anstatt wie bisher alle drei Monate. Da gerade keine 1-€-Stelle frei war, drückte sie mir eines dieser Bewerbungstrainings aufs Auge, bei denen ich alles lernen würde, was ich über die Kunst des Sich-Bewerbens noch nicht wusste (was nicht gerade viel war). Als ich gezwungenermaßen die Wiedereingliederungsvereinbarung unterschrieb, versicherte sie mir, dass mein Verhalten bei der Arbeitssuche in Zukunft genau kontrolliert werden würde. Kurz darauf verabschiedete sie mich mit einem kalten Lächeln.

Auf eine so arrogante und anmaßende Art war ich noch nie abgefertigt worden, und an diesem und dem darauf folgenden Tag konzentrierte ich mich kaum auf etwas anderes als darauf, durch Gespräche, Wanderungen, Besuche von Erwerbslosenforen im Internet und gute Musik meine Wut über die erlittenen Demütigungen unter Kontrolle zu bringen.

* * * * * *

Und nun schaute sich diese Person im Laden um. Dass schmale Sortiment bestand aus Spielzeug, ein paar Musikinstrumenten, Kleidung, Schmuck, einigen Kunstgegenständen, Büchern, Geschirr, Tee, Zucker und Kaffee. Selbst für einen Ein-Raum-Laden nicht gerade viel. Ich versuchte, unbeteiligt zu wirken. Als sie den Duft des soeben frisch gebrühten Kaffees wahrnahm, der sich in der Thermokanne auf dem Bistrotisch in der Mitte des Ladens befand, fragte sie, ob sie ihn mal probieren könne. Ich bejahte und schenkte ihr eine Tasse ein. Dabei zitterten meine Hände leicht.

Sie hatte mich bei etwas gestört, was ich gerade getan hatte, um mit dieser Art Mensch nichts mehr zu tun haben zu müssen.

„Nett hier. Arbeiten Sie schon länger hier?“
„Seit etwa vier Monaten.“
„Wie viele Stunden die Woche?“
Wollte sie mich aushorchen? Ich hatte nichts zu verbergen, da ich ehrenamtlich arbeitete.
„Acht Stunden.“
„Und Ihre Arbeitszeiten?“
„Immer von eins bis fünf, dienstags und freitags.“
„Schön ruhig hier. Kein Vergleich zum Textildiscount um die Ecke.“
Was sollte das werden? Versuchte sie, mir einen Job bei einem Sklaventreiber aufs Auge zu drücken, oder wollte sie mich auftauen – nach dem Eiswind, den sie mir vor zwei Tagen hatte entgegen wehen lassen?
„Nun ja – mit Sweat Shop Klamotten kann … und will ich nicht dienen!“, konterte ich.
„So habe ich das nicht gemeint. Viel mehr würden Sie dort auch nicht bekommen, und Ihre Arbeit dort wäre … viel weniger wert als das, was Sie hier tun.“
Ein Zeichen von Wertschätzung? Hatte sie das jetzt wirklich so gemeint? Ich wunderte mich, schluckte und sagte erst einmal nichts.

Sie trank aus und legte drei Waren auf den Tresen: ein Paket Kaffee, eine Tasche und eine Kette. Sie bat mich, sie als Geschenk zu verpacken.
Ich nannte ihr den Preis, sie bezahlte, den Betrag aufrundend, und wir bedankten uns gegenseitig.
„Ich möchte … ich möchte Sie gerne nach fünf abholen kommen.“

Ihre letzte Bitte traf mich fast wie ein Schlag. Mir blieb die Spucke weg. Wenn mich ein Alien gefragt hätte, ob ich Lust auf einen Rundflug um die Milchstraße habe, hätte ich nicht befremdeter aussehen können. Jeder anderen Frau, die auch nur halb so gut ausgesehen hätte wie sie, hätte ich gesagt, wie sehr ich mich darauf freue. Aber was sie bei unserer ersten Begegnung abgezogen hatte, war unterirdisch gewesen.

„Sie wirken überrascht. Das ist wohl nicht die erste Überraschung, die ich Ihnen bereitet habe. Überraschungen können angenehm oder unangenehm sein. Risiken geht man ein, weil es sich … lohnen könnte. Denken sie drüber nach. Bis später.“

Ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Was hatte sie vor? Wer war sie? Ihren Namen kannte ich: Frau Wogenfeld hatte bei meiner Vorladung einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass ich ihn beinahe verflucht hätte. Aber gerade eben hatte sie irgendwie anders gewirkt. Die meisten Kunden legen schon allein durch den Besuch solcher Läden mit fair gehandelter Ware eine gewisse soziale Ader an den Tag. Bei ihr war noch etwas anderes mit im Spiel.

Bei dem kurzen Gespräch hatte sie eine gewisse Unsicherheit nicht ganz verbergen können. Hatte ich bei ihr gar so etwas wie Verletzlichkeit gespürt? Sie hatte souverän gewirkt, aber weit weniger souverän als vor zwei Tagen. Irgendetwas schien sich geändert zu haben. Was hatte sie vor?

Sie hatte gesagt, dass sie mich überraschen wolle. Würde diese Überraschung eine weitere Demütigung, eine Gemeinheit sein? Ich bin kein dominantes Wesen, aber es gibt Demütigungen, die ich überhaupt nicht belustigend finde. Und wenn keine erneute Erniedrigung geplant war – was würde es dann sein? Ich versuchte mich abzulenken, weiter an meiner Bewerbung zu arbeiten. Dann nahm ich den Staubwedel, und nicht das kleinste Staubkorn im ganzen Laden hatte auch nur die leiseste Chance, meiner Gründlichkeit zu entgehen. Auf die wenigen Kunden, die in der Zeit bis Feierabend noch den Laden besuchten, versuchte ich mich zu konzentrieren, so gut ich konnte, auch wenn mich die Frage weiter quälte: Was hatte sie vor? Und wer war sie?

Bevor sie wiederkam, entschloss ich mich, der Frau, die mich mit dieser Ungewissheit peinigte, eine Abfuhr zu erteilen. Ihr zu sagen, dass auch ALG-II-Bezieher ihren Stolz haben. Ja, ich malte mir aus, wie ich ihr mit meiner abweisenden Antwort nun selber eine Demütigung zufügen würde – eine hübsche junge Brünette, die bei einem leider nur wenig erfolgreichen, mindestens 15 Jahre älteren Mann abblitzen würde. Als meine Sachbearbeiterin hatte sie viel Macht über mich, aber auch sie hatte sich an ihre Vorschriften zu halten. Wenn ich nur gewusst hätte, was sie vorhatte.

* * * * *

Es war sieben nach fünf. Ich war gerade in Begriff zu gehen. Ja, diese Verspätung sollte wohl nur eine weitere Erniedrigung sein, wenn sie überhaupt vorgehabt hatte, mich abzuholen. Dieses Miststück!

Sie stolperte in den Laden. „Entschuldigung, ich bin aufgehalten worden. Bitte kommen Sie mit.“
Sie war etwas außer Atem. Hatte sich gerade entschuldigt. Und das Wort „Bitte“ verwendet. Ich musterte sie. Hatte sie sich etwa meinetwegen beeilt? Um Zeit zu gewinnen, sagte ich: „Einen Augenblick bitte.“ Ich hatte es mir vorgenommen. „Ich wohne nur ein paar Häuser weiter. Eigentlich war es wirklich nicht nötig, dass sie extra noch einmal hierher gekommen sind, nur um mich nach Hause zu bringen.“
Sie brauchte einen Augenblick, um sich zu sammeln.
„Wenn es etwas gibt, mit dem ich definitiv NICHT vorhabe, sie zu überraschen, dann ist es Ihre Couch. Bitte kommen Sie mit.“
„Was haben Sie vor?“
„Haben Ihnen Ihre Eltern verboten, mit fremden FallmanagerInnen ins Auto zu steigen? Jetzt ist die die letzte Chance, dieses Verbot zu übertreten!“, sagte sie verheißungsvoll. „Wollen Sie nun mitkommen oder nicht?“
Auf den Mund gefallen war sie wirklich nicht.
„Hmmm – o. k.“ sagte ich gedehnt. Meine Neugier hatte gegen meinen Stolz und meine Furcht gewonnen.

Bis zu ihrem dunkelroten Kleinwagen waren es etwa 150 Meter. Selbst zum Ausparken brauchte sie eine Weile, was aber eher an der sehr kleinen Parklücke lag.

„Weiterhin ein eiskaltes arrogantes Miststück zu sein, würde Sie nicht überraschen. Diesmal habe ich mir etwas anderes für Sie einfallen lassen“, sagte sie, um mich zu beruhigen und gleichzeitig die Spannung zu steigern. „Gleich am Parkplatz auf der Autobahn, wenn wir die Stadt verlassen haben, werde ich Ihnen die Augen verbinden. Am Zielort dürfen sie sich diese dann abnehmen und selber entscheiden, ob sie aussteigen oder sich wieder von mir nach Hause fahren lassen möchten.“
„Wieso tun Sie das?“
„Weil ich es tun will. Darf ich Ihnen auch eine Frage stellen?“
„Gerne, Frau Wogenfeld.“
„Ich möchte nicht, dass wir uns duzen. Aber nennen Sie mich Sonja. Darf ich Sie auch mit Vornamen anreden?“
„Ja, Sonja. Geht in Ordnung.“
„Also gut, Tim. Was machen Sie so, wenn Sie nicht gerade Bewerbungen schreiben, sich ehrenamtlich betätigen oder mit anmaßenden Fallmanagerinnen herumschlagen?“
Ihre selbstironische Art gefiel mir.
„Ich wundere mich darüber, dass eben diese Fallmanagerinnen auf einmal gar nicht so anmaßend und arrogant wirken wie erst noch vorgestern“, wechselte ich.
„Sie triefen ja vor Charme“, grinste sie. „Aber es gibt doch sicher noch andere Beschäftigungen, zum Beispiel Origami, Sinfonien komponieren, Modelleisenbahnen bauen …?“
„Nun ja, ist bei mir nicht ganz so spektakulär. Bierchen trinken, Filmchen gucken, am PC surfen und daddeln trifft es bei mir wohl eher.“
„Kommen Sie. So jung und unerfahren bin ich auch nicht. Da ist irgendetwas, auf das Sie stolz sind. Vielleicht nicht gerade mächtig stolz. Aber ein klein wenig. Und es ist etwas, was Sie tun. Nicht etwas, was Sie mal getan haben. Etwas, dem Sie sich widmen. Und erzählen Sie mir nicht, die acht Stunden im Lädchen wären alles.“
„Nun ja, ich versuche mich als Autor.“
„Aha?“
„Kleine Geschichten, keine Romane. Manchmal habe ich Ideen und denke, dass diese Ideen viel mehr verdient hätten als meine bescheidenen Fähigkeiten, Ideen in Worte zu kleiden. Dennoch versuche ich es. Noch nicht sehr lange, aber … weniger erfolglos, als ich zunächst befürchtet hatte.“
„Klingt interessant. Was sind das für Geschichten?“
„Nix Dolles. Geschichten, in denen Menschen offener und freizügiger miteinander umgehen, als sie es im Alltag tun würden.“
„Sie meinen erotische Geschichten?“
„Jein. Mit Beschreibungen von Reiz-Reaktions-Schemata hab ich 's nicht so. Ausführliche literarische Darstellungen des Begattungsaktes liegen mir nicht. Was mich eher interessiert – und wofür ich versuche, meine Leser zu interessieren, ist die Frage: Wie konnte es … trotzdem … dazu kommen, dass Daisy und Donald intim miteinander wurden.“
„Und Sie veröffentlichen diese Geschichten dann auch?“
„Bisher erst zwei davon, seit wenigen Monaten. Ich hab da eine ganz nette Homepage gefunden.“
„Wir sind aus der Stadt gekommen. Darf ich Ihnen nun bitte die Augenbinde anlegen?“, fragte sie weich. Es machte mich an.
„O. … k. …“, stimmte ich zu.

Sie hatte sich vorbereitet. Extra eine Augenbinde mitgenommen, nicht irgendein Tuch. Die Überraschung sollte wohl perfekt sein. Wir fuhren weiter. Sagten erst einmal nichts mehr. Ich genoss das sanft brummende Motorgeräusch, was sich mit der leisen Ambient-Musik aus ihren Boxen mischte, den weichen, femininen, milden Duft ihres Parfums, die Dunkelheit, das Gefühl des Sicherheitsgurts auf meinem Leib und die süße Bangigkeit, die bei mir mit einem leichten Herzklopfen verbunden war. Wohin würde sie mich bringen? Und was mochte sie bewegt haben, sich mir auf diese Art zuzuwenden?

Wir fuhren eine Steigung hoch. Die Luft wurde immer klarer. Ich roch fallendes Laub und hörte Vögel zwitschern. Knirschender Kies verriet mir, dass wir hielten. Sie nahm mir die Augenbinde ab. Ich blinzelte. Sah sie an. Blickte mich um. Um festzustellen, dass …

… ihr die Überraschung gelungen war. Einfach perfekt gelungen. Ich begriff mit einem Schlag, dass ich nichts von ihr zu befürchten hatte. Ich war überwältigt. Darauf wäre ich nie gekommen.

* * * * *

Was ich sah, war ein großes Gebäude, umgeben von einer großen Parklandschaft. Über dem Eingangstor prangte ein riesiges Schild mit angebrachten Leuchtlettern: „AQUADORADO“. Eins dieser modernen Wellness-Zentren mit Plantsch- und Schwimmbädern, Saunen und Ruheräumen, Massageangeboten, Cafeterien … Freudig erstaunt, saß ich nur da. Ich war sprachlos.

„Badesachen und Handtücher für einen Mann in Ihrer Größe habe ich selbstverständlich auch mitgenommen“, lächelte sie mich verschmitzt an.
„Hey, das ist etwas mehr als Wasser, Seife, Shampoo und Deo. Das ist Luxus pur. Sind Sie sicher, dass sie DAS einem … Sozialschmarotzer wie mir zukommen lassen möchten?“, fragte ich überwältigt.
„So arrogant, dass ich Sie zum Wagenaufpasser degradieren würde, bin ich nun auch wieder nicht“, erwiderte sie mit gespielter Entrüstung. „Vielleicht wird ja auch hieraus eine Geschichte. Und jetzt rein mit uns!“

Wasser. Ein Element, das man nicht fassen kann. Und wie sehr ich es versuchte, ich konnte es kaum fassen. Eigentlich gar nicht. Aber allein der Versuch war … lustvoll. Wasser, in allen Variationen, in denen dieses unfassbare Element mir so unbegreiflich war wie die Motivation meiner schönen Entführerin, mich hierher gebracht zu haben. In diese Wasserlandschaft. Diese wunderlich seltsame Mischung aus Unbegreiflichkeit und Vertrautheit.

Ich vergnügte mich auf Sprungbecken und Rutsche. Ich tollte herum. Schwamm. Schwelgte. Schwitzte. Schwamm wieder. Mit ihr. Dann auch mal ohne sie.

Nach einigen Bade- und vereinzelten kürzeren Saunagängen fanden wir im Ruheraum mit Lichtern in verschiedenen wechselnden Farben wieder zusammen. Wir waren allein miteinander. Für einen Freitagabend war das Bad erstaunlich leer.
„Bitte erzählen Sie mir doch eine Geschichte.“
„…“
„Erzählen Sie mir doch einfach eine Geschichte, in der ich vorkomme. Inspiriere ich Sie etwa überhaupt nicht?“
Was hatte sie vor? Wer war sie? Was für eine Geschichte hätte ich ihr erzählen können? Und in was für einer Sprache, nach all den Überraschungen, Demütigungen, Wiedergutmachungen, Wasserspielen, Saunagängen, mit denen sie mich so sprachlos gemacht hatte?
„Das ist es nicht. Mir fehlen immer noch die Worte.“
„Aber Sie haben doch gerade schon geredet. Bitte schenken Sie mir etwas von ihren Erinnerungen, Gefühlen, Sehnsüchten und Fantasien. Vielleicht habe ich ja noch andere Überraschungen parat“, lockte sie.
„Geben Sie mir eine Minute bitte.“
„Nehmen Sie sich Zeit.“
Eine Idee hatte schon in mir gekeimt, als ich zum ersten Mal mit ihr in eine Sauna gegangen war. Sonja hatte ja bereits Interesse an meinen literarischen Qualitäten signalisiert, bevor wir das Erlebnisbad betreten hatten, und die Vorstellung, ihr auf solche Weise mein Gefallen an ihr ausdrücken zu können und mich gleichzeitig ein wenig für ihr kaltherziges Auftreten bei unserer ersten Begegnung rächen zu können, reizte mich.

* * * * *

„Sie betrat den Ruheraum des Erlebnisbades kurz nach mir“, begann ich. „Geschätzte 180 cm Erotik pur. Setzte sich mir schräg gegenüber. Wir waren uns schon mal begegnet. Für sie war ich bei dieser Begegnung einer von Dutzenden gewesen, mit denen sie Tag für Tag zu tun hatte. Vielleicht war dies auch nur ein sehr schlechter Tag für sie gewesen – jedenfalls hatte sie mein Gefallen an ihrem hinreißenden Aussehen schnell durch ihr unfreundliches und abfälliges Benehmen mir gegenüber zunichte gemacht.

Viele Frauen wollen an Orten wie diesen einfach nur entspannen, ohne ständig angemacht zu werden. Auch wenn ich dies respektiere, musste ich sie doch gelegentlich anschauen. Sie war eine richtige Augenweide, mir gefiel einfach alles an ihr. Und was war schon dabei? Immerhin hatte sie auch meine Ruhe gestört, auch wenn es nur ihre Anwesenheit war, mit der sie mich erregte.

Sie musste meine bewundernden Blicke gemerkt haben. „Bitte starren Sie mich nicht an.“
„Entschuldigen Sie vielmals“, sagte ich und fühlte mich ertappt. „Ich wollte Sie nicht belästigen.“
War gerade ein Lächeln über ihre Lippen gehuscht? Sie sagte erst einmal nichts.

Ich bemühte mich, woanders hinzuschauen. Mir war überhaupt nicht danach, meine Augen einfach zuzumachen. Hochinteressiert betrachtete ich meine Knie, den Fußboden, die Decke, die Eingangstür, die Holzbänke. So beiläufig wie möglich ließ ich meine Blicke dabei auch immer wieder über ihren makellosen Körper streifen. Anscheinend nicht beiläufig genug.

„Sagen sie mal“, entrüstete sie sich, „ich habe sie doch gerade um etwas gebeten.“
„Wollen sie mich allen Ernstes auffordern, jedes mal dann meine Augen zu schließen, wenn meine wandernden Blicke auf das Wesen fallen, was mich in in diesem Raum … am meisten fasziniert?“
Ein spontanes Kompliment, und nicht gerade sehr geschickt. Für eine so bezaubernde junge Dame waren vermutlich schon ganze Süßholzwälder geraspelt worden. Dennoch schienen sich ihre Lippen wieder in die Breite zu ziehen. Sogar eine leichte Rötung ihres Gesichts war mir nicht entgangen. Und sie rückte etwas näher.
„Das wäre eine Idee“, griff sie meinen Vorschlag auf. „Sie schließen die Augen und starren – nicht - auf meine glatten, langen, kastanienbraunen Haare. Sie starren nicht in mein hübsches Gesicht mit den türkisfarbenen Augen, nicht auf mein spitzes Näschen und nicht auf meine vollen kirschroten Lippen. Sie starren - nicht - auf meinen langen Hals, meine runden Schultern, meine Arme und meine Hände mit den schlanken, sensiblen Fingern. Sie starren nicht auf meine weiblichen Rundungen, nicht ...“

Bei der Aufstellung ihrer Hinguck-Verbote ließ sie wirklich keine noch so intime Stelle ihres wundervollen Körpers aus.
„Und Sie versuchen jetzt nicht an grüne Elefanten zu denken“, protestierte ich.
Ihr kurzes Auflachen klang nicht unfreundlich. „Sie haben mir doch auch gefallen. Aber bin ICH etwa aufdringlich geworden? Ich habe die ganze Zeit artig dagesessen, mich entspannt und gehofft, niemandem sagen zu müssen, dass seine Masche nicht zieht. Dass ihre Masche offenbar darin besteht, keine Masche zu haben, hat mir ebenso gefallen wie Ihr Kompliment. Ich bin Sonja Wogenfeld.“
„Und ich bin Tim Gerber. Sehr erfreut, um es untertrieben auszudrücken“, entgegnete ich.
Sie warf einen kurzen Blick auf meine untere Körperregion.

„Glaub ich Ihnen gern!“, schmunzelte sie süffisant.“

* * * * *

Sonja unterbrach meinen Erzählfluss, indem sie mir sanft die Hand auf die Lippen legte und mich mit großen Augen anblickte.
„Ich weiß jetzt, wer … oder was … du NICHT bist. Komm mit. Bitte.“
Sie stand auf und half mir hoch. Mir war nicht entgangen, dass sie gerade dazu übergegangen war, mich zu duzen. Mein Herz schlug bis zum Hals. Erneut ließ ich mich von ihr führen in diesem beinahe leeren Bad.

Einige Türen weiter betraten wir einen gekachelten, auf etwa 60° beheizten Raum voller Dampf. Meine Stange stand auf halbmast, als sie die Tür öffnete. Sie zog mich hinein. Wir setzten uns im Rechteck auf den gekachelten Bänken hin.

„Lass deine Blicke über meinen Körper wandern und weide dich an mir. Ich mag es, zärtlich betrachtet zu werden. Und wenn es etwas gibt, was dir so gut gefällt, dass du es mit deinen Händen berühren möchtest, dann komm einfach näher und tu es“, lud sie mich ein.

Wie unbeschreiblich schön sie jetzt war mit den kleinen Dampf- und Schweißtröpfchen, die sich überall auf ihrer Haut gebildet hatten. Ich rückte noch ein wenig näher, berührte erst ihre Knie, dann ihre Taille. Näherte mich langsam ihrem Gesicht. Wir blickten einander in die Augen. Es hatte etwas magisches. Nein – es war pure Magie.

„Wenn meine Hände größer wären, würde ich jetzt alles auf einmal berühren.“
„Biete ihnen Abwechslung. Ist doch auch nicht schlecht!“
„Händchen, Händchen, du wirst wandern …“

Unsere Nasenflügel berührten sich. Gleich darauf auch unsere Lippen. Ihre leicht geöffneten Lippen waren saftig und süßsalzig. Auch unsere Zungen kosteten einander bei diesem ersten vorsichtigen Kuss. Wir lösten uns sachte wieder voneinander. Ich dachte: „Jetzt oder nie!“

„Du Sonja, ich muss dir was gestehen“, sagte ich.
„Jaaa?“
„Ich musste“, - bei diesen Worten legte ich den Gürtel mit dem Kulturbeutelchen ab und öffnete es - „Vorsorge treffen für den Fall weiterer Handgreiflichkeiten. Es hat die Rechnung erhöht, und ich bin gerade etwas klamm.“
Ich zog ein Päckchen Kondome heraus.
„Und das nennst du ein Geständnis, MANN?“
„Hmmm, jaa, was den sonst?“
„Du bist der erste Kerl, der mitdenkt. Du bist soooo süüüüüß. Richtig Klasse. Damit hast du dir gerade bei mir alle Pforten geöffnet.“
„Sorry, aber mit vorher anklopfen macht's mir mehr Spaß“, grinste ich.
„Hab schon mitbekommen, dass du nicht grad der Sprinter bist.“, raunte sie. „Ist schon o. k. - immerhin habe ich ja dich abgeschleppt.“
Unsere Lippen berührten sich wieder.

Der Dampf verlangsamte uns. Es war wie ein Trip in Zeitlupe durch einen dampfenden Dschungel kurz nach einem heftigen Regen. Wir begannen, uns gegenseitig zu erforschen. Unsere Sensoren waren zunächst nur unsere Fingerkuppen, Lippen und Zungenspitzen. Wir labten uns am Dampf und Schweiß unserer Leiber, und jede dieser Labungen erzeugte neuen Durst, neue Sehnsüchte. Zwischendurch verloren wir uns in den Ewigkeiten unserer Blickkontakte. Wir gaben einander Schutz und Vertrauen, und wir fühlten uns beschützt voneinander und vertraut miteinander. Ließen uns fallen und fingen uns gegenseitig auf. Heilten einander mit unserem Schweiß und unserem Speichel und unseren sich langsam aber stetig intensivierenden Berührungen.

Es war wie ein sich ganz allmählich aufbauendes, dann immer heftiger werdendes Sommergewitter, was nach einigen krachenden Blitzen in sanftes Donnergrollen und überall spürbare Elekzitrität übergehen sollte. Und dann in ein warmes Glühen. Sie lag über mir, küsste mich und weinte. Hauchte in mein Ohr: „Du weißt gar nicht, wie sehr du gerade etwas – bei MIR wiedergutgemacht hast.“

Wir lösten uns schließlich voneinander, und nach und nach auch von diesem Ort. Tranken noch einen Cappuccino in der Cafeteria miteinander.
„Bitte bleib heute Nacht bei mir. Nach Jahren, in denen meine Nächte meist sehr ausgefüllt waren, bin ich die letzten drei Nächte allein gewesen. Und es waren keine guten Nächte, und auch die Tage dazwischen nicht“, bat sie mich.
„Hmmm, ich weiß nicht“, sagte ich mit gespieltem Pflichtbewusstsein. „Mein Terminkalender sagt zwar ok, aber eigentlich habe ich noch die ein und andere Bewerbung zu schreiben.“
„Einen Teufel wirst du tun, Idiot!“, rief sie aus. „Es gibt da das ein und andere … Stellenangebot, was ich gerne mit dir durchgehen würde. Und wehe, du weigerst dich! Das könnte zu … Leistungskürzungen führen, und das wollen wir doch beide nicht, oder?“
„Na ja, vielleicht sind es ja … Stellen im Wellnessbereich oder leichte seelsorgerische Tätigkeiten, da wäre ich nicht ganz abgeneigt.“
„Bitte komm mit. Ich fordere nicht nur, ich fördere auch mal ganz gerne. Das werde ich dich spüren lassen.“
„Peitsche und Zuckerbrot. Mit deinen Überredungskünsten lockst du noch den faulsten Sack von der Couch.“
Wir mussten beide laut lachen.

* * * * *

Auf der Heimfahrt redete ich sie an, bevor wir in die Stadt hineinkamen.
„Hey, Sonja, was ist los mit dir?“
„Wie meinst du das?“
„Irgendwas ist mit dir passiert, bevor wir uns kennengelernt haben. Irgendetwas oder irgendwer hat dich tief verletzt. Du hast dich an mir … abreagiert – zunächst, indem du mich gedemütigt hast. Dann bist du wieder auf mich zugegangen. Du hast entdeckt, dass ich … anders bin. Ich bin dir dankbar, und nichts von meinem Dank wird durch die Ahnung geschmälert, dass … du mich für dich hast nützlich sein lassen. Im Gegenteil! Ich fühle mich wohl mit diesem Dank. Nichts von dem, was du heute für mich getan hast, war etwas anderes als Hochgenuss. Wenn du was brauchst, dann sag's mir.“
„Bitte warte einen Augenblick. Ich möchte es dir nicht sagen, während ich fahre.“
Wir hielten wieder am gleichen Parkplatz, an dem sie mir die Augen verbunden hatte. Und ich wusste: Nun würde sie mir die Augen öffnen.

„Ich möchte dich küssen. Du bist soo gut.“
Wir küssten uns. Umarmten uns, und sie fing an zu weinen. Zuerst leise, dann ging es in ein Schluchzen über, was mein Herz ergriff. Auch oder gerade weil es kein verzweifeltes Weinen war. Sondern ein loslassendes, heilsames Weinen. Ein wissendes, hoffendes, vertrauensvolles Weinen. Und es tat mir so gut, ihr nützen zu dürfen.

Es ebbte ab. „Ja, ich möchte es dir sagen“, sagte sie immer noch mit tränenerstickter Stimme. „Das, was ich vorgestern hatte, war nicht einfach nur ein schlechter Tag. Rabenschwarz würde es wohl besser treffen. Und einerseits tut es mir fürchterlich Leid, dass es gerade dich erwischt hatte. Andererseits bin ich auch froh darum, denn ausgerechnet DICH so kennen gelernt zu haben, bedeutet mir sehr viel.

Mein Name passt zu mir. Ich habe immer ziemlich viel Glück gehabt. Mit meinen Eltern, in der Schule, bei meiner Berufswahl, meinen Freunden und Bekannten, finanziell. Meist auf der Sonnenseite des Lebens. Bisweilen auch mal bewölkt oder sogar regnerisch, aber nichts, was wirklich sehr schlimm oder beängstigend gewesen wäre.

Mein letzter Freund war immer sehr stolz gewesen. Anfangs dachte ich, dass er stolz auf mich war. Und ich genoss es selber, mit ihm gelegentlich rattenscharf zurechtgemacht in eine Disco zu gehen. Aber die Art, wie er mich präsentierte, missfiel mir zunehmend. Wenn ich ihn zur Rede stellte, sagte er, dass er nicht von mir verlangen würde, meine Reize zu verbergen. Also solle ich auch nicht von ihm verlangen, der Welt zu verbergen, was er an mir habe. Er wäre glücklich mit mir.

Die ganze Welt sollte mich begehren, und er wäre derjenige, der mich erobert hatte und nun beschützte. Aber ich gab ihm Dinge, die er mit aller Welt teilte, obwohl sie nur für ihn bestimmt waren. Unsere Auseinandersetzungen wurden heftiger. Er konnte nicht damit aufhören, mit mir zu prahlen. Im Gegenteil – er wurde dabei immer abstoßender. Anscheinend war er nicht mehr stolz auf mich, sondern nur noch auf sich. Vor drei Tagen bekam ich Gelegenheit zu belauschen, was er vor seinen Freunden über uns zum Besten – oder wohl eher zum Schlimmsten gab, wenn ich nicht dabei war. Es war einfach nur vulgär und erniedrigend.“
Bei diesen Worten fing sie erneut an zu schluchzen. Fing sich aber gleich wieder.

„Ich jagte ihn zum Teufel.
Ich begann, Männer zu hassen. Vor allem stolze Männer. Schon der nächste Mann mit auch nur etwas mehr Stolz, als ich ihm zugestand, würde meinen Zorn zu spüren bekommen. Dieser nächste Mann warst DU. Als du mein Büro betratst, war mein erster Eindruck: Dieser Mann ist nicht demütig und unterwürfig genug. Es war mir egal, wo dein Stolz herrührte. Ich wollte ihn brechen. Und ich tat alles, was ich konnte, um dich zu erniedrigen, zu demütigen und meine Macht über dich auszukosten. Als du mein Büro verließest, warst du nicht einmal so klein … “, dabei presste sie Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand zusammen, „ … mit Hut.“

Danach ging ich auf die Toilette, um mein Make-up zurecht zumachen. Meine Waffen zu schärfen für den nächsten Racheakt. Ich blickte in den Spiegel und erschrak. War ICH das? Ich hörte eine Stimme und wusste nicht, ob es die meines Spiegelbildes oder meine eigene war. „Wie viele Männer wirst du brauchen, bis sich dein Zorn gelegt hat?“, fragte sie. „Wohin wird das führen? Gefällt dir, was du siehst?“.

Es gefiel mir nicht. Und ich wusste, dass kein Make-up der Welt, nicht einmal die gesamte Kosmetikindustrie mich je wieder auch nur halb so schön machen können würde, wie ich gewesen war, bevor du in mein Büro kamst. Es lag allein an mir. Ich würde büßen müssen, wenn ich meine Schönheit wiedererlangen wollte.

Dich aufzuspüren war leicht. Anfänglich wollte ich mich nur bei dir entschuldigen und eine neue Vereinbarung aufsetzen. Aber du hast mir imponiert: Du hast selber nur wenig und setzt dich für Menschen ein, die noch weniger haben. Im Laden beschloss ich, dir eine Freude zu machen. Dich einzuladen und dazu zu überreden, mitzukommen, war dann immer noch leichter, als ich dachte. Aber unterwegs gab es etwas, was mir wirklich zu schaffen machte. Du sagtest mir, dass du Geschichten schriebst. Erotische Geschichten. Ich begann mich zu fragen, ob auch du … ein Sexprotz warst.

Ich beschloss, dich auf die Probe zu stellen. Du solltest mir eine Geschichte über mich und dich erzählen. Du hast dich erst gesträubt, und ich war froh, als ich dich überreden konnte, dir etwas auszudenken.“
„Hätte ich das mit deiner Enttäuschung vorher gewusst, dann hätte die Sonja in ihr den Tim viel länger zappeln lassen.“
„Nichts an deiner Geschichte hat meine Befürchtung bestätigt. Im Gegenteil. Lass dir gesagt sein: Was auch immer heute Nacht noch passiert, du wirst nie etwas davon so preisgeben, dass ich mich bloßgestellt fühle. Das weiß ich jetzt. Und noch was: diese Buße zu tun, hat mich keinen Augenblick lang etwas anderes gekostet als … ein wenig Sprit, wenige Münzen für Parkuhr und Kasse und etwas Überwindung meiner Scheu vor fremden Männern. Du bist kein Mann, der mir auffallen würde. Aber je mehr ich von dir mitbekommen habe, desto interessanter und attraktiver bist du für mich geworden. Ich hatte richtig Angst vor deiner Geschichte. Schon mit wenigen Sätzen hast du mir diese Angst genommen. Nicht nur, dass du mich geschont hast, weit mehr als ich verdient habe. Zu Beginn deiner Geschichte hatte ich den aktiveren Part. Du hast mir die Freiheit gegeben, auf eine stilvolle Art lasziv zu sein. Diese Art von Freiheit hatte ich bei meinem Ex nicht. Bei ihm war ich die Schlampe, nur von ihm davor beschützt, eine Schlampe für alle Welt zu sein. Der Person in deiner Geschichte werde ich gerne gerecht.“

Wir schwiegen ein Weilchen. Berührten uns jetzt wieder mehr mit unseren Händen als mit Worten. Vielleicht wartete sie auf ein Stichwort.

„Wir haben uns ausgesprochen und verstehen uns jetzt etwas besser. Das macht die Sache für uns beide leichter. Wir tappen nicht mehr halbblind im Nebel. Ich denke, du bist jetzt schöner, als du jemals gewesen bist. Und wenn du mich zu dir mitnimmst, wirst du mich glücklich machen – nicht nur für diese Nacht.“, sagte ich. „Gerne werde ich dein Freund bleiben.“

Zugegeben,
1. Die Neigung des Protagonisten zu Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist nicht sehr ausgeprägt.
2. Die Antagonistin verhält sich im Laufe der Handlung immer unkonventioneller.

Ich wollte eine Geschichte schreiben, in der auf einer Begegnung in einer implizit a-erotischen Umgebung eine Annäherung der Akteure erfolgt.
Aufgrund der polarisierenden Thematik ist dann eine Gratwanderung daraus geworden.

Fragen an den Lesenden:
1. Würdest du die Antagonistin abmahnen? Ist ihr Verhalten entschuldbar?
2. Gönnst du dem Protagonisten dieses Erlebnis? Findest du, dass Neiddebatten nur dann geführt werden, wenn es darum geht, ob reiche Menschen stärker in Anspruch genommen werden sollten?
3. Wann ist ein Mensch nützlich für die Gesellschaft? Können auch für Lohn arbeitende Menschen sozial schädlich sein?
Markus Mund, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.03.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Anfang – Ein leiser Traum von Thorsteiin Spicker



Eine Expedition in dass Auf- und Ab des Lebens, der Sehnsucht und kleine leise Träume, Gefühle aus einer Welt die tief das innere selbst bewohnen, beschreibt der Autor in einer Auswahl von Gedichten die von Hoffnung genährt die Tinte auf das Papier zwischen den Jahren 2002 und 2003 fließen ließen. "Unentdecktes Niemandsland ist immer eine Herausforderung die Gänsehaut zaubert. Auf den Blickwinkel kommt es an, den man sich dabei selbst zurechtrückt..."

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