Paul Rudolf Uhl

Ganymed 5


2072 hatte das erste dieser Raumschiffe den Jupiter- Mond Ganymed erreicht und war auch darauf gelandet, was we­gen der geringen Schwerkraft des Mondes ohne großen Aufwand möglich war.
Jupiter selbst zu betreten, war trotz aller Technik noch nicht möglich, weil die immense Schwerkraft des Riesenplaneten eine Rückkehr nicht mehr gestattet haben würde.
Ganymed war nur einer der 12 Jupitermonde, aber er bot ideale Möglichkeiten zur Erforschung des Jupiters aus nächster Nähe. Nach und nach hatte man auch eine For­schungsstation auf Ganymed eingerichtet, in der es Men­schen möglich war, ohne Raumanzug zu leben, zu arbeiten und zu forschen.
Einige physikalische Besonderheiten - unter anderem die geringe Schwerkraft im Verhältnis zum Durchmesser von Ganymed und seine verwirrenden, ständig wechselnden Magnetfelder hatten die Wissenschafter darauf gebracht, dass der Jupitermond hohl sein müßte. Dies bestätigte sich nach einer Bohrung, in deren Schacht winzige Sprengsätze gezündet wurden und deren Wirkung mit Echoloten gemes­sen und in. der Station ausgewertet wurden: Ganymed war tatsächlich hohl und in Inneren gab es ein kleines Meer mit extrem hohem Salzgehalt. Wegen der immens hohen Schwerkraft von Jupiter befand sich dieses Meer im­mer auf der dem Planeten zugewandten Seite und hatte eine nahezu flache Oberfläche. Wegen der Eigenrotation von Ganymed bewegte sich dieses Meer ständig im Inneren des Mondes, was erklärte, warum die Horchgeräte der Station ständig entsprechende Geräusche aufgezeigt hatten. Die Reibung des in Inneren schwappenden Meeres an der Innenseite erzeugte ständig wechselnde Magnetfelder, was eine Orientierung auf Ganymeds Außen- Oberfläche fast unmöglich machte, insbesondere, weil es wegen der großen Entfernung von der Sonne ja ständig nur leicht dämmerig, fast dunkel war.
 
Sogar Saturn mit seinen Ringen aus Planeten- und Mond­müll konnte mit Hilfe einer Mini- Raumstation und der Transmittertechnik betreten werden, wenn es auch sehr schwierig gewesen war, dort auf der Oberfläche eine Transmitterstation zu errichten. Aber die Möglichkeit, eine Station durch einen Leitstrahl zu ersetzen, wurde ausge­nutzt, um das Material hinzuschaffen. Der Zusammenbau aber dauerte Jahre. Saturn war nur etwas für Wissenschaft­ler, der Planet war so geartet, dass es ein militärisches Inte­resse nicht gab.
Die Erfindung des Transmitters revolutionierte auch das Verkehrssystem: auf Straßen und Autobahnen wuchs in­zwischen Gras und sie verkamen, weil nur noch wenige Menschen sich mit dem Auto fortbewegten, die Bahnen waren 2072 eingestellt worden.
Die Fluggesellschaften hatte das Monopol für solche Reisen erworben. Richtige Flüge gab es nur noch für den Freizeitbereich und als "Nostalgiefahrten"...
 
In jeder Stadt und in allen größeren Orten gab es Transmit­terstationen: für den Transit von Waren riesige und für den Transport von Personen kleinere, wobei aus einer der Kabinen bis zu 12 Menschen gleichzeitig befördert werden konnten!
Die Programmierung der Geräte für die einzelnen Ziel­gebiete war kompliziert, sie konnte ohne Computer und vie­le Spezialisten nicht bewerkstelligt werden. Jede Station hatte einen großen Rechner, der Tickets ausgab und Reise­termine festlegte. Da Transmitterreisen nur wenige Sekun­den dauerten, war ihre Kapazität enorm hoch.
Probleme gab es gelegentlich mit den wenigen kleineren Staaten, die das totalitäre Regierungssystem behalten oder wieder eingeführt hatten. Hier wurden Ankömmlinge in der Empfangsstation manchmal sofort von Bewaffneten umzin­gelt und mußten sich strenge Kontrollen gefallen lassen. Den Vereinten Nationen war es noch immer nicht gelungen, diese Kleinstaaten in das freiheitliche System zu integrieren.

 
Fortsetzung folgt

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.03.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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