Joana Angelides

Ist Nachdenken Luxus?


 
Man sollte annehmen, dass studierte Wissenschafter, Städteplaner oder Baubehörden ihre erworbenen Kenntnisse dafür verwenden sollten, um alle Auswirkungen, Spätfolgen oder Eventualitäten im Falle, dass Katastrophen, die allen Regeln gemäß eh´ niemals passieren können, im Falle dass doch…. bedenken.
Mitnichten!
 
Wer kommt schon auf die Idee, dass, wenn man ein Atomkraftwerk nahe am Meer baut, dieses von einer Welle, sprich Tsunamis, getroffen werden könnte?  
Niemals!
 
Wer bedenkt schon, dass wenn man Tonnen schwere Satelliten ins Weltall schießt, diese auch irgendwann herunterfallen können?
Unwahrscheinlich, sollten eigentlich verglühen! Und wenn nicht, Pech gehabt!
 
Bevor man Atomkraftwerke baut, überlegt sich jemand, wo man dann die ausgebrannten Brennstäbe, die oft eine Halbwertzeit von 25.ooo Jahren haben, lagert?
Naja, bis dahin!!!
 
Großstädte wurden nicht selten auf Erdbeben gefährdeten Platten so gebaut, dass die Bruchlinien genau durch die Stadt laufen, siehe  San Fransisco!
So nach dem Motto: „Wer weiß schon, wann der nächste Schwan kommt.... pardon Erdbeben?“
Man kann nicht mit allem rechnen!
 
Man bohrt ein Loch unter dem Meeresspiegel, in 4000 Meter Tiefe und keiner denkt daran dort einfach einen Riegel anzubringen, um die Leitung absperren zu können? Könnte man ja per Computerbefehl machen, oder?
Zu teuer!
 
Wir bauen im Zentrum von Europa eine kilometerlange Versuchsröhre und simulieren den Urknall, es sollte eigentlich klappen und nichts passieren. Und wenn doch, wer ist dann noch da, um zu reklamieren?
Na, schauen wir uns das einmal an.
 
Wir lassen Milliarden und Abermilliarden rund um den Erdball flutschen, vernichten Arbeitsplätze, verlegen Fabriken und verbuchen Gewinne. Wir entdecken den Biosprit, blockieren Anbauflächen und schon haben wir Gewinnoptimierung.
Viele haben kein Brot um ihre Kinder zu ernähren? Sollen  eben Kuchen essen, die armen Kleinen!
 
Wir holzen Wälder ab, bauen Skilifte und karren tausende Touristen in die Berge. Wir bestimmen, wo eigentlich keine Lawinen abgehen dürfen, wo man den Fremdenverkehr noch mehr optimieren kann. Lawinen lösen sich trotzdem, ohne dass sie es eigentlich dürften? Ein Skandal!
Das ist dann höhere Gewalt!
 
Wir manipulieren Tiere, verändern Gene, befruchten künstlich und erschaffen kleine Monster in der Retorte oder giftige Substanzen, Geht da was schief, haben Kälber plötzlich zwei Köpfe oder sechs Beine? Dann spielen wir die Unschuldigen, schieben alles auf die Wissenschaft und dem „Unvorhersehbarem“ und  legen halt den Schalter um und graben sie dann ein.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Naja einen Versuch war es  Wert!
 
Wir lassen Kinder irgendwo in der Ferne 16 Stunden täglich arbeiten, kleben die Fair-Tirade-Marke auf das Preisschild und fühlen uns gut. Sie kriegen ja schließlich jetzt statt nur einer Tasse Reis, gleich zwei am Tag und ausgepeitscht werden sie auch nicht mehr!
 
Ob Denken weh tut?
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.04.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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