Ines Maas

Snow White - Goodbye black Knight

Tis saß angetrunken in einer Ecke dieser billigen Discothek. Sie wusste, dass der Besitzer sich nicht darum scherte wenn seine Gäste seine Bedienungen abfüllten, damit sie später mit ihnen schlafen konnten. Es war schon ein paar Mal vorgekommen und inzwischen hatte sie sich damit abgefunden. Doch so ungern sie diese perversen Schweine er trug, sie brauchte das Geld und außerdem konnte sie trinken ohne Ende.
Allerdings konnte sie die Kerle nicht ausstehen, welche gerade versuchten sie besinnungslos betrunken zu machen. Denn diese waren anders, als die üblichen, irgendetwas sagte ihr, dass sie am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen würde, wenn sie mit diesen mitginge.
„Ich will nicht.“, sie murmelte inzwischen so stark, dass sie selbst sich nicht einmal mehr verstand. Aber auch die laute Musik trug ihren Teil dazu bei, dass niemand begriff was sie gesagt hatte. Einer der Männer begann sie schon zu befummeln. Es musste etwas in dem letzten Getränk gewesen sein, denn sie konnte sich nicht bewegen und langsam stellte sich ein gewisser Rausch ein.

Der Mann war gerade dabei ihr die Bluse zu öffnen, als er grob am Kragen seines engen Shirts gepackt wurde und Bekanntschaft mit Boden machte. Als seine Begleiter auf den Störenfried losgehen wollten, blickten sie ungläubig in den Lauf einer zehn Millimeter Waffe. Über deren Rand konnte man schwarze Augen erkennen, welche sie kaltherzig ansahen.
„Zieht Leine, ihr Hurensöhne. Sie gehört mir.“, knurrte er nur ungehalten und übernahm den Platz, des Mannes, welchen er gerade zu Boden befördert hatte.
Als die Männer sich wutentbrannt zu ihm umdrehten, denn immerhin hatten sie Geld und Drogen darin investiert, Tis gefügig zu machen, legten sich schwere Hände auf ihre Schultern. Hinter ihnen tauchten nun weitere Männer auf. Allesamt Riesen, welche die Streitsüchtigen um mindestens eine Haupteslänge überragten.
Der Vorderste nickte nur einmal in Richtung Tür und die Truppe zog mit feindseligen Bemerkungen und Drohungen von dannen. Derweil wurden all ihre Plätze und noch weitere von der muskelbepackten, stilleren Gruppe belegt. Im Zentrum saßen Tis und ein schwarzhäutiger Mann, der sich seine Haare so kurz geschnitten hatte, dass man sie fast nicht mehr wahr nahm.
Seine Kumpane sahen stumm und mit deutlich weniger interessiertem Blick zu, während er sich an ihrer Bluse zu schaffen machte.

Doch nicht um sie weiter zu öffnen, sondern um jene so gut es ging zu verschließen.
„Kleines, du bist noch viel zu jung, um in so heruntergekommenen Schuppen zu arbeiten. Wie alt bist du? 18 oder…“, begann nun der Schwarze auf das halb betäubte Mädchen einzureden.
„Schechschehn.“, brachte sie daraufhin nur heraus.
Manche der Männer zogen scharf die Luft ein, so jung wie sie selbst noch waren, hatten manche von ihnen wahrscheinlich jüngere Schwestern in ihrem Alter.
„Ein Grund mehr warum du nicht hier sein solltest. Wo ist deine Familie, wo lebst du?“, fragte man sie weiter aus. Aber auf diese Fragen schüttelte sie nur schwach den Kopf, dennoch war die Antwort verständlich. Beides gab es nicht.
„Blake, du kennst den Auftrag.“, schaltete sich nun einer seiner Begleiter ein.
„Nun, dann wird sie für andere halt meine Gespielin, wenn ich den Keeper richtig verstanden hab, ist das in diesem Laden Gang und Gebe.“
„Tze, in deiner angeblichen Position, solltest du nicht mehr selbst mit den Barkeepern sprechen, das ist unsere Aufgabe.“, belehrte nun ein anderer Kamerad ihn.

Während das Gespräch noch einige Zeit weiter lief, dämmerte Tis weg. Schon bald war sie eingeschlafen.
Am nächsten Morgen schreckte sie, nach dem ersten bewussten Wimpernschlag auf und saß mit geradem Rücken und geweiteten Augen in einem Bett. Das es nicht die billige Pritsche eines Stundenhotels war, wo sie sonst die Nächte verbrachte, war ihr schon nach dem ersten Moment bewusst. Statt einer alten, vielbenutzten Wolldecke, umhüllte eine glänzende Seidenbettdecke ihren Körper. Es war feinstes Leinen, auf dem ihr Körper in einem viel zu großen Bett gelegen hatte.
Aber das schlimmste, war das schwarze, schlafende Gesicht, in welches sie gesehen hatte, als sie die Augen öffnete. Auch jetzt noch schlief der Mann zu dem es gehörte. Doch anders als erwartet, lag er nicht neben ihr im Bett, sondern hatte seinen Kopf auf seine verschränkten Arme gelegt und saß noch im Schlaf auf seinen Stuhl.
So leise und langsam wie möglich schob das Mädchen ihren Körper auf die andere Seite des Bettes und wollte es soeben auf Zehenspitzen verlassen, als hinter ihr ein tiefe Stimme, gähnend sagte: „Du wirst dich nicht mal auf den Beinen halten können, also bleib liegen.“
Doch sie wollte nicht hören, denn solange er noch müde war, waren ihre Fluchtchancen größer. Im Geiste hatte sie nun seine Stimme mit den Worten „Meine Gespielin“ wieder in Erinnerung, auch wenn alles andere zu verschwommen war, um es zu begreifen.
Jedoch sollte der schwarzhäutige Mann recht behalten, denn sie knickte zusammen, sobald ihre Beine den Boden berührten und sie tragen sollten. Mit einem lauten Aufschrei landete sie am Boden.

Es dauerte nur Augenblicke und der schwarze Mann war noch nicht einmal aufgestanden, als schon die Tür des auch sonst eher schlicht eingerichteten Raumes aufgerissen wurde und fünf Männer, welche einzeln gerade so durch diese Tür gepasst hätten, in den Raum stürzen wollten und am Ende alle stecken blieben. Was sie sahen, brachte manche von ihnen zum Schmunzeln, andere zum Lachen. Ihr Kumpan hatte es gerade so geschafft aufzustehen und wollte gerade um das Bett herum rennen, während das Mädchen vor sich hin schimpfend am Boden lag und ihren unwilligen Körper verfluchte. Aber auch den Riesen trafen manche der Beleidigungen.
„Also Blake, wenn sie sich bei den Außeneinsätzen auch so benimmt, wird man sie nicht für dein Betthäschen halten, sondern für deine kleine Stiefschwester.“, grinste einer seiner Freunde und presste sich als erste durch die Tür. Über seiner Schulter baumelte eine Sporttasche welcher er nun auf einem teuren Tisch abstellte.
Inzwischen nahm jener Mann die zappelnde Tis auf die Arme und setzte das unwillige Kind auf einem Stuhl davor ab. Die Worte seines Kumpans hatte sie nur noch lauter fluchen lassen, obwohl ihr nun endlich auch auffiel was sie trug. Kein dünnes Hemdchen, sondern ein langes Wollnachthemd.
„Also während du sie verhörst, sorg ich mal dafür, dass sie nicht mehr so schäbig aussieht.“, bestimmte sein Freund grinsend. Alle anderen Männer verschwanden wieder, ihnen war nun klar, dass man sie nicht mehr brauchen würde.

Kaum hatten diese den Raum verlassen und die Tür geschlossen, da knurrte Tis schon finster: „Wo bin ich und wer sind sie?“
„Sieh an, besitzt du also doch so etwas wie Intelligent, Äffchen.“, grinste Blake sie an und drehte einen dritten Stuhl um und ließ sich darauf fallen.
„Wer ist hier ein Äffchen?“ Das Mädchen starrte ihn finster aus ihren jadegrünen Augen an.
„Dann sag mir am besten erst einmal deinen Namen.“
„Warum sollte ich?“
„Weil du hier sowieso nicht rauskommen wirst, bevor ich nicht weiß, was ich wissen will.“
„Tis.“
„Dein richtiger Name?“
„Tis.“, beharrlich schwieg das Mädchen weiter über ihren richtigen Namen. Egal wie oft er sie danach fragte. Derweil fertigte sein Freund eine Skizze über sie an. Es hatte ein Blick gereicht um die Erkenntnis in ihren Geist zu pflanzen.
„Also Tis,…“, seufzte Blake frustriert, „Woher kommst du?“
„Nicht von hier.“
„Was du nicht sagst, werde mal etwas gesprächiger.“, so langsam schien der Mann die Geduld zu verlieren. Seine Hand strich über seinen Kopf und wenn seine Haare länger gewesen wären, hätte er sie so aus dem Gesicht gestrichen.
„Sie hat einen kanadischen Akzent.“, funkte sein Freund dazwischen.
Sofort wandten sich ihr ein braunes und grünes Auge zu. Ihr war bisher gar nicht aufgefallen, dass seine Augen unterschiedliche Farben hatten. Der Mann musterte sie genau, bis er schließlich nickte.
„Also um es kurz zu machen, du wirst bei meinen Auftritten in der Unterwelt so tun als wärst du meine Gespielin. Ansonsten werden wir dir ein normales Leben besorgen.“, erklärte Blake, woraufhin sie ihn nur fragend ansah.
„Wir arbeiten für die Regierung, es ist ein Untergrund Auftrag, denn wir sollen eine Organisation auslöschen, welche es ist, geht dich nichts an. Und ich soll mich als Boss einer neuen Gruppe ausgeben, wir sind gerade dabei uns Einfluss zu verschaffen, jeder in meiner Position hat eine Hure an seiner Seite. Ich verlange nicht das du mit mir in meinem Bett schläfst, doch du sollst so tun, als wärst du eine, verstanden?“, erklärte der Schwarze knurrend. Ihm schien das Mädchen jetzt schon auf den Geist zu gehen.

Es herrschte schweigen, während sich sein Kumpel erhob und ohne auf ihre Einwände zu achten, begann sie um zu stylen. Die dunkelbraunen Haare, welcher ihr bis zu den Brüsten hingen, wurden ihr noch an Ort und Stelle auf dem Mahagoniparkett gewaschen, nur um kurz darauf kurz geschnitten, schwarz gefärbt und lockig frisiert zu werden.
„Ich hab noch gar nicht gesagt, dass ich mit mache.“, beschwerte sich das Mädchen, als der Mann beginnen wollte sie zu schminken.
„Eh, du bekommst eine gute Bezahlung, lebst hier mit uns in den drei Etagen des Firmensitzes und hast ein komfortables Leben.“, meinte dieser.
„Warum werde ich hier gerade auf gestylt?“, fragte Tis genervt.
„Wir haben heute Abend einen Termin und du wirst mitkommen. Morgen bleibst du dann entweder, oder landest wieder in dem Loch, wo wir dich gefunden haben.“, sagte ihr Blake ins Gesicht, bevor er aufstand und den Raum verließ. Ihm selbst schien gar nicht bewusst zu sein, wie sehr sich diese Drohung von dem vorherigen Versprechen unterschied, ihr viel es dafür umso schneller auf.
Sein Freund hatte sich inzwischen erhoben und öffnete nun eine der dunkelbraunen, mannshohen Holztafeln, welche die Wände auf der unteren Hälfte bedeckten und zog daraus einen Wandschirm, welcher einer Ecke des Raumes verdeckte, heraus.
Außerdem hängte er ein Kleid, an einen Haken.

„Blake hatte mal eine Schwester in deinem Alter, sie wurde von einer Straßengang erschossen. Also sei vorsichtig, wenn es um dich geht, verliert er den Auftrag aus den Augen.“, im Gegensatz zu seinem Boss, schien er das Mädchen sehr schnell zu durchschauen.
„Er hat dich gestern Abend noch geduscht. Du hättest dich kaputt gelacht, denn er ist blind durch das Bad gestolpert, weil er sich sicher war, dass du es nicht gut finden würdest. Wir mussten ihm extra eine dieser Schlafmasken besorgen.“, lachte der Mann offen.
„Dein Name?“
„Josh.“
Tis lächelte, dieser Mann würde lustig werden, außerdem schien er sich eher auf die Person konzentrieren zu können, welche er vor sich hatte. Statt dem anderen Riesen. Da sie nun aber doch hier bleiben musste, verschwand sie hinter dem Wandschirm.
Der andere Mann hatte verraten, dass sie bei der Regierung waren – obwohl sie erst sechzehn war, wusste sie, dass sie sterben würde, bevor dieses Geheimnis die Runde machte. Eine gute Ausrede, entweder half sie ihnen, oder sie würde wegen Spionage draufgehen, auch wenn sie nichts verraten hatte. Und da seine Bosse wohl kaum in diese Aktion eingeweiht waren – noch nicht – und man in den Straßen keine großen Fragen stellte, wenn ein Mädchen aus der Discothek in der sie arbeitete, tot aufgefunden wurde, würde es niemanden interessieren.

Entsetzt starrte Tis das Kleid an, welches man ihr hingehängt hatte. Es war weiß, nicht einmal knielang und sehr Figur umspielend. Es hatte einen runden Ausschnitt, welcher mit zwei lagen Rüschen verziert war, wobei die obere, ebenso wie der Saum des Kleides von einem schwarzen, dicken Streifen geziert wurde.
Darunter standen noch schwarze Schuhe mit leichtem Absatz.
Als sich das Mädchen in dem Spiegel betrachtete, welcher hinter einer weiteren Wandtafel verborgen war, schnappte sie nach Luft, sie sah aus wie eine Porzellanpuppe.
Nur eine Stunde später erschien der Schwarze wieder und lächelte breit: „Snow White.“
Es wurde in der Unterwelt für seine Gespielin schon bald ein Spitzname und nicht wenige seiner Geschäftspartner versuchten ihm diese Perle abzukaufen, was er aber jedes Mal verweigerte.

Die kommenden vier Monate waren die mit abstand luxuriösesten in Tis leben. Zwar verriet sie weder Blake, noch Josh oder einem der anderen Männer in den Wohnräumen ihren richtigen Namen oder etwas anderes über ihre Vergangenheit, dennoch wurde sie schon bald zu dem geheimen Herzstück der Gruppe.
Blakes Männer brachten ihr, in seiner Abwesenheit Kampfsport, Wissen über Gifte und Sprengsätze und auch Etikette und die Künste des Flirtens bei. Regelmäßig machte sie mit ‚ihren‘ Leibwächtern Shoppingrunden, denn man durfte die Perle eines Unterweltbosses ja nicht aus den Augen lassen.
Tis gewöhnte sich an die Männer und genoss es in dem Apartment mit allen gemeinsam zu leben. Einer von ihnen hatte ihr Kochen beigebracht und sie fand heraus, dass er ursprünglich einmal Chefkoch hatte werden wollen.
Blake selbst verbrachte abends oft Stunden mit ihr, wenn sie mal nicht weg mussten. Er behandelte sie wie eine kleine Schwester und sie ging auf das Spiel ein. Oft scherzten sie oder sahen sich DVDs gemeinsam an. In diesen Stunden wäre niemand auf die Idee gekommen, dass dies Leute aus dem Untergrund waren.

Doch nach dem fünften Monat, welchen sie bei ihnen verbrachte war Schluss.
Es war ein Tag vor ihrem Geburtstag. Die einzige Information, welche sie ihnen anvertraut hatte. Am Morgen hatte man sie überrascht, mit einem Schlemmerfrühstück und der Chefkoch der Gruppe, hatte ihr zwei dicke Wälzer mit Rezepten geschenkt. Die Anderen schenkten ihr einen schwarzen Rucksack mit feinen grünen Verzierungen. Josh schenkte ihr sogar eine weiße Maske, wodurch sie wirklich Puppenhaft aussah und welche ein wenig wir ihr Gesicht nach dem Schminken aussah.
Blake schoss den Vogel dann wirklich ab, er überreichte ihr ein kleines, hübsch verpacktes Etui. Darin befand sich ein Platinring mit einem eingesetzten Rubin und eingravierten Engelsflügeln.
„Du wirst immer Unschuldig bleiben.“, hatte er leise gemeint. Beide wussten, dass er nicht ihre körperliche Unschuld meinte, sondern die im Geiste.

Ein Irrtum welcher sich noch am gleichen Abend bestätigte.
Man hatte ihren Geburtstag vorverlegt, weil es am Abend und am darauffolgenden Tag einen Auftrag geben sollte. Endlich hatte man ein Treffen mit der gesuchten Organisation. Auch wenn Tis noch immer nicht wusste welche das war.
Zu Anfang war alles wie geplant abgelaufen, sogar dass man nur Tis und einen seiner Leute mit in den Besprechungsraum lassen würde, war bekannt gewesen. Es war Josh, dem diese Ehre zufiel.
Doch schon nach kurzer Zeit hatte es sich geändert. Außer dem anderen Mann, seinem Leibwächter und seiner eigenen Gespielin betrat noch jemand den Raum. Es war sichtbar, dass ihr Gesprächspartner ebenfalls überrascht war. Wirklich schlimm wurde es erst, als von draußen Schreie zu hören gewesen waren. Alle sprangen auf, außer diesem seltsamen Mann, welcher eine Waffe zog, während sie die übrigen Teilnehmer zur Tür hin wandten. Im letzten Moment stieß Josh, seinen kleinen Schützling beiseite und starb durch einen gezielt gesetzten Schuss.

Blake sorgte dafür, dass der Tisch umfiel und er und Tis dahinter Deckung fanden. Das Mädchen starrte noch einen Augenblick betäubt auf Joshs Leiche, welche sogar im Tod noch von einem leichten Grinsen geziert wurde. Ohne darüber nachzudenken griff sie nach seiner Waffe.
„Tis.“, knurrte Blake und starrte zwischen zwei Schüssen, welche er auf den Fremden abgab, zu ihr hinunter. Gehorsam ließ sie zuerst die Waffe sinken.
Als die Magazine des schwarzen Riesen langsam knapp wurden, stieß die Verstärkung ihres Gegners die Tür auf. Gegen fünf kam er nicht an. Dennoch beschützte er Tis so gut er konnte. Ein Schuss traf ihn an der linken Schulter, weshalb er nach hinten fiel.
Das Mädchen, welches er aufgenommen hatte, erblickte nur noch das Blut und dachte er sei ebenfalls gestorben. Daraufhin schoss sie mit Josh Waffe. Ihre Treffer waren gut, und das der einzige Eingang die Tür war, konnten auch nicht allzu viele in den Raum. Zwar wurde sie mit Streifschüssen an den Armen erwischt, doch schaffte sie es sich zu wehren. Draußen war etwas in Flammen aufgegangen, weshalb von dort ebenfalls immer weniger Leute kamen.
Als schließlich keiner mehr durch die Tür kam, drehte sie sich mit Tränen in den Augen zu Blake um. Dessen dunkler werdende Augen waren auf sie gerichtet. Ihre Blicke trafen sich und sie rutschte näher zu ihm heran, um eine seiner prankenartigen Hände zu packen.
„Blake.“, schlurzte sie.
Der Tod ihres Vaters hatte sie nicht so sehr mitgenommen, wie die dieser Männer.
„Nein, mein Name ist Kantral Viszer.“, knurrte er, doch es war leise nicht so wie sonst.
„Thais Greymound. Es tut mir leid.“
„Macht nichts, Kleines. Du solltest von hier verschwinden.“, langsam entzog er ihr seine Hand und kramte mit dieser in seiner Hosentasche. Zum Vorschein kamen seine Erkennungsmarken. Das untere Ende trennte er ab und steckte sie wieder in seine Tasche. Aber die Ketten an sich hängte er ihr mit letzten Kräften um den Hals.
„Bleib am Leben und verlier dich nicht.“, keuchte er und verstummte. Sein Herz schlug noch länger, doch ihm fehlte die Kraft zum sprechen und sie konnte nur noch haltlos weinen.

An diesem Tag verschwand die Gespielin des Spions Blake, während er und seine Männer am Morgen von der Polizei zusammen mit anderen Männern, von einer anderen Gang gefunden und identifiziert wurden.
Thais waren kurz in die Wohnung zurückgekehrt und hatte alles was sie brauchte in den Rucksack gepackt. Danach war sie noch zu mehreren verschiedenen Bankschaltern gegangen und hatte Geld abgehoben. Immer nur kleine Mengen, damit niemanden etwas auffiel.
Niemand fand sie, sie tauchte unter und erst ein Jahr später hörte man wieder etwas von einer Snow White, welche für reiche Mafiosi arbeiten würde. Obwohl keiner wirklich sagen konnte, ob sie es auch war.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.04.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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