Daniela ist die altgewordene Mitbewohnerin einer Kommune von vier Sonderlingen, in der sich Daniela im Laufe der Jahre einen ungeschriebenen und unbestrittenen Herrschaftsanspruch erobert hat.
Daniela wirkt auf ihre Mitmenschen recht rustikal, da man sie so gut wie immer mit einem großgeblümten, alten Morgenmantel, einem um die unfrisierten Haare geschlungenen Handtuch und bequemen, alten Hausschlappen bekleidet sieht.
Danielas kleine Kommune hat die Räume eines alten, backsteingemauerten Zechenkoloniehauses im nordwestlichen Randbereich des Ruhrgebiets unter sich aufgeteilt, wobei Küche und Badezimmer nach einem im Laufe der Zeit zustande gekommenen und mehr oder weniger konsequent eingehaltenen Rhythmus gemeinsam genutzt werden.
Daniela plagt ihre Kommunen-Mitbewohner mit ihrer Herrschsucht und ihren Schrullen – andererseits ist es allerdings auch Daniela, die mit ihrer altmodischen haushälterischen Gründlichkeit bei Fragen des Putzens, Kochens und Lebensmitteleinkaufens für das grundlegende Funktionieren der kleinen Wohngemeinschaft sorgt, indem sie – nötigenfalls auch mit Hilfe einiger heftiger Worte und des drohend bereitgehaltenen Schrubbers oder Putzlappens – die zu erledigenden Aufgaben auf ihre drei Mitkommunarden verteilt.
Daniela achtet mit entnervender Sorgsamkeit darauf, daß ihre Mitbewohner die ihnen zugewiesenen Aufgaben mit aller Gründlichkeit erledigen, wobei man der altgewordenen, aber immer noch recht kräftigen Frau allerdings keineswegs zu Recht mangelnde Beteiligung an der zu erledigenden Arbeit vorhalten kann – nahezu gleichzeitiges Aufpassen und Mitarbeiten ist für die umtriebige Daniela zum Leidwesen ihrer Mitkommunarden nämlich kein großes Problem…
Daniela hat sich im ehemaligen Wohnzimmer des Zechenkoloniehauses eingerichtet; von der relativen Geräumigkeit dieses Zimmers ist mittlerweile allerdings nur noch ein eher kleiner Teil übriggeblieben, weil Daniela sich im Laufe der Jahre mit einer immer umfangreicher werdenden Sammlung von „Gelsenkirchener Barock“ und Ruhrpott-Nostalgie-Nippes umgeben hat.
Weiterhin besteht Danielas Zimmereinrichtung aus ihrem Bett, dem schwergewichtigen alten Nordmende-Farbfernsehr (mit museumsreifem, kiloschwerem Video-2000-Rekorder) und dem dazugehörigen bequemen, alten Fernsehsessel, in dem Daniela den größten Teil ihrer Abende mit alten Filmen verbringt; Daniela teilt die überschaubare Gemütlichkeit ihres Zimmers schließlich auch noch mit drei Katzen, die ihre absoluten Lieblinge sind und von ihr mit aller Gründlichkeit verwöhnt werden.
Gegen Abende, die ihr gar zu lang werden, weiß Daniela schließlich auch noch ein hilfreiches Mittel, das sich in der Form eines „guten alten Tropfens“ in einem wohlverborgenen und nur ihr selbst bekannten Schrankfach befindet…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.05.2012.
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