Robert Gryczke

Geister (Poetry Slam Edit)

 

Ängstlich sah er sich in seinem Zimmer um.

Das elektrisierende Gefühl durchströmte seinen Körper.

Die Härchen an seinen Unterarmen stellten sich auf und signalisiertem ihm Unheil.

Seine Finger krümmten sich. Er schloss seine Augen.

Es gibt keine Geister!”

Er blickte zu dem kleinen Tisch und den Banderolen mit den chinesischen Schriftzeichen.

Bannsprüche.

Es gibt keine Geister!”

Das Gefühl blieb. Um ihn herum begann die Luft zu flimmern.

Wabernd, unheilverkündend, flüsternd. Die Luft war erfüllt von Übersinnlichem.

Es gibt keine Geister!”

Die Fratze vor ihm war echt, keine Frage.

Nein, keine Einbildung,…..keine Einbildung……keine…...

Er rannte zu dem kleinen Tisch und griff zu den Banderolen.

Zu spät. Die Luft um ihn herum begann zu strömen, zu flimmern und zu wirbelte.

Ein Zyklon aus Geistern. Geister die er kannte. Gesichter aus der Vergangenheit. Er spürte die eisige Luft.

Angst.

Es GIBT keine Geister!”

Die Zeichen auf den Banderolen begannen zu glühen.

Obwohl er wusste dass dies nicht die Realität sein konnte, kamen die Schmerzen.

Schmerzen zusammen mit Bildern.

Bildern von Ihm.

Ihm als Kind.

Als Kind mit einem Vater.

Einem Vater der Dinge mit Ihm anstellte.

Dinge bei denen selbst die Engel vor Ansgt verstummten.

Doch das war da an Ihm zerrte war real und doch hämmerte er mit geballter Faust gegen die Polsterwand und behauptete ohne Unterlass:

ES GIBT KEINE GEISTER!”

Seine Fäuste. Sie hämmerten gegen die Tür. Gegen die Scheibe. Klauen zerrten an Ihm und rissen tiefe Wunden in seine Handgelenke. Er schlug nach Ihnen, doch seine Fäuste trafen nur ins Leere. Er merkte wie Blut aus seinem Körper quoll. Widerliche kleine Parasiten bissen sich an seinem Hals fest und labten sich an seinem Blut.

Er kreuzte seine Hände, so dass sich die Banderolen berührten.

Ein Kämpfer der sich wehrt. Stark. Anders als damals. Anders als seine Mutter, welche weggeschaut hatte, anstatt zu kämpfen.

Er merkte wie er zusehends schwächer wurde – doch aufgeben war keine Option.

Er schloss seine Augen, murmelte ein paar unverständliche Formeln.

Die Banderolen reagierten und bewegten sich wie kleine Schlangen um Ihn herum. Seine Fäuste reckten sich gen Himmel.

ES GIBT KEINE GEISTER!”

Mit diesem Satz riss er seine Hände runter und drosch mit aller Wucht gegen die gepolsterte Tür vor Ihm.

Der Schlag zeigte seine Wirkung. Sie lösten sich auf. So schnell wie Sie gekommen waren. Doch die Wunden blieben – und bluteten.

Eine gnädige Ohnmacht umfing Ihn.

 

Die Tür ging auf. Zwei Pfleger hatten die Schreie und Stöße gehört.

Kurz nachdem sie öffneten fiel er ihnen entgegen.

Blutverschmiert mit offenen Schnitten an den Armen und am Hals.

In den verkrampften Händen sahen sie die Rasierklingen.

Auf den Toilettenpapierrollen, welche um seine Arme geschlungen waren, stand mit Filzstift geschrieben:

ES GIBT KEINE GEISTER!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.05.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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