Karl Albert Turk

Laberquasselseiersülz



(Eine Comedy-Kurzgeschichte von Charly Turk)
 

Hömma! Weiste wat … ich unn mein Frau hamm ja schon seit 3 Jaa´n de Rente duich. Hamm getz ja nix mehr zu tun, ausser die Rente gepflegt unters Volks zu bringen. Abba… Mein Frau is seitdem  zu ner  richtigen Volltime-Quasseltante mutiert. Unn dat geht schonn morgens los .

Bla bla bla, seier seier seier….… Näää, …imma isse so am rumsülzen…Im Quasseln isse echt gut… Am liebsten würd ich se jeden Tach  50 Cent geben tun, dann könnte se täglich  ne Parkuhr ne Stunde lang vollquasseln, wonich!?

Ich weis  ganich, wovonnse eigentlich den ganzen Tach am rumsülzen is. Wennse morgens aufsteht, kommentiertse schon mit welchem Schochen se dat nu tun will…unn dann bleibtse zugange…ohne Luft zu holen… repp-pepp-pepp-pepp-pepp…. Ich zumindest hör da ganich mehr hin..Dat nehm ich schon ganich mehr sooo wahr…

Se spricht mitten Toaster, mitte Kaffeemaschine, mitte Butter unn soga´ mit der Gesichtswuast im Kühlschrank, wohl weil die Gesichtswuast imma so nett am grinsen is´, wennse da am rumquasseln mit is, woll!?

Abba dann is nich Schluß mit dem Gesülze, Naaaiiinn… dann kommt dat nexte Opfa anne Reihe, unsa Köter!

Sachtse imma:„Nä, mein Süßer, getz geht’s Tai-Ta auf´et Strässken! Musse ersma fein gemacht werden für. Schön kämmen, bürsten, waschen.legen… Machste fein paar  Köttelchen bei de Böllmanns anne Hecke, wonich!? !“ Sülz, sülz, sülz…

Hömma!.. dat aame Tier!…hat zu kuaze Pfoten zum Ohrn zuhalten unn muss das Geratsche sich direkt innen Gehörgang seiern lassen… Wenn Köterchen dann so am Strick hängt unn so flehent am rumgucken is´… grade so als wenn es sagen wollte:“Gib mir bitte den  Gnadenschuß- Jaaauuuuulll!“ -

Nää!  Mir doch egal!  Dann is für mich nämmich de nexten 15Min. Ruhe im Schiff. Kein Gequassel…kein Gesülze…  Häärlich!!

Abba da kenn ich meine Olle schlecht. Hatt´se vorm Haus doch ein weiters Opfa entdeckt… Nachbar Böllmann! 

Dat der geil auf meine Olle is´, dat is mir ja schon lange klar, abba der rafft et nich ... meine Olle sieht in dem nur dat Opfa…dat  Opfa zum vollseihern.  

Köterchen hatte sich schon aussem Halsband gewunden unn lief kläffend zur Haustür zurück.. Ich abba weiter schön hinter de Lokusgaadine am spinxen auf dat Drama, wat getz kommt. Hähähähääää - dat wird en innerlicher Reichsparteitach...Opfa Böllmann ... Nä wie schöön!!

Hömma! - dä Böllmann sacht nur:“Na, schöne Frau Nachbarin!“ … unn dat war sein Todesurteil… Nach einem wohlgemeinten:“Aaah, Böllmann – wusstense schon dat Neuste?? ..“, ging das Gesülze los.  Böllmann kam getz nich mehr zum Zuge. Langsam abba sicher würde er nu in Grund unn Boden gelabert…ohne Hoffnung auf Rettung… Ja Ja…manchmal  is auch der geile Nachbar zu wat nütze, wonich..

Getz vorsichtich Köterchen anne Kellertür reinlassen unn weiter spinxen am besachte Klofenster. Böllmann konnte nur noch dumm glotzen unn ab unn zu ein „Mmmmmhh“ oder „Ja ja!“  von sich geben. Seine Augen schweiften von Zeit zu Zeit hilfsuchend inne Gegend rum. …. abba da kam keiner,der ihn hätte retten können. Auftauchende Passanten wechselten demonstrativ die Strassenseite odda drehten auf´n Fuß um…Da kam keiner.. ..unn ich??  Nääää! Niiieee unn nimmer!! Ich will ihn leiden sehn...

Nach 40 minütigem Vollgeseiher täuschte Böllmann dann einen Hustenanfall vor unn rief im wegrennen:“´tschuldigänse! Asthmaanfall!“ ..unn war weg vonne Bildfläche wie der geölte Blitz. Mein Frau glotzte nur auffe leere Hundeleine unn kam widda rein…

Dat Gelaber ging schon vor´e Haustür widda los… Ich weis schon ganich mehr, mit wem die übbahaubt spricht. Meistens sage ich imma nur kurz „Ja!“ unn dann quasselt se ohnehin beruhigt endlos weiter…

Rhababer Rhababer Rhababer.. dat geht dann bis abends so.  Beim Staubsaugen: Rhababer Rhababer Rhababer.. Beim Spülen: Rhababer Rhababer Rhababer.. Beim Kochen: Rhababer Rhababer Rhababer.. Sogar beim Fernsehn hat´se den Ton aus, weil die sonst immer dazwischen labern würden.  Wenn jemand quasselt, dann nur meine Olle! SO!

Irgendwann geht´s abba zu Bett. Abba nich, ohne dasse auf´n Klo nich noch ihren Abendschiss kommentieren würde. Ich schraub mir dann ein paar Schlaftabletten mit  3-4 Fläschken Pils inne Plautze…..

……. unn dann bin ich dranne…. Sägen bis zum Morgengrauen, dat die Dachbalken Panik kriegen.. Dagegen kann meine Olle nich gegen anquasseln…denn ich liege quasi im Koma unn wecken is nich…

Dää! Wer zuletzt sägt, sägt am besten, Woll!?
 

© Charly Turk-2012 CC BY-NC 3.0
 

Die Comedy-Shortstory „Laberquasselseiersülz“ unterliegt der Creativ Commons Lizenz „Namensnennung-Nicht-kommerziell 3.0 Deutschland“.  Bitte informieren Sie sich unter:  http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/de/

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl Albert Turk).
Der Beitrag wurde von Karl Albert Turk auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.05.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Karl Albert Turk als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

Erfolgreich verkaufen im 21. Jahrhundert: 2000 aktuelle Verkaufstipps von Olaf Lüken



Ein Sachbuch für den angehenden Kaufmann Wer ist der Kunde im 21. Jhdt ? Kundenorientierte Kommunikation Funktion der Preises Verkäuferknigge Kreativitätstechniken Bankbetriebswirt Olaf Lüken ist Autor zahlreicher Fachpublikationen. Der Autor befasst sich mit Fragen rund um das Geschäft am Point of Sale.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Humor" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Karl Albert Turk

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Fridolin, das Hasentier (Tiergeschichte) von Karl Albert Turk (Erinnerungen)
Liebes Mausi von Margit Kvarda (Humor)
als ich geboren wurde, war ich ich – ! von Egbert Schmitt (Mensch kontra Mensch)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen