Mit meiner Eigenart werde ich geliebt, wie ich bin.
Ich vergleiche mich nicht mehr mit Anderen, sondern mache das, was ich besonders gut kann. Im Vergleich mit den Anderen kann ich viele Dinge nicht, aber ich habe meine eigene Begabung, Dinge, die nur ich kann.
Ich war über Pfingsten 10 Tage im ZEGG gewesen, einer Lebensgemeinschaft in Brandenburg, und habe diese Tatsache da besonders gespürt. Im Vergleich mit Anderen konnte ich viele Dinge nicht, ich kann nicht gut auf dem Boden sitzen und kann mich auch nicht gut bücken. Ich bin doch körperlich ganz schön eingeschränkt.
Wenn ich glaube, ich werde dadurch abgelehnt, so fühle ich mich schlecht und habe Angst vor den anderen Menschen.
Aber ich kann ja auch meine eigene Art leben, die Fähigkeiten, die Gott mir mitgegeben hat. Ich kann gut im Augenblick sein, bewege mich langsam durch die Schöpfung und sehe das Schöne um mich herum. Ich freue mich richtig am Schönen und kann es im Augenblick genießen. Ich lobe das schöne Kleid einer Frau, schönen Schmuck oder schöne Blumen. Und ich sage die Dinge so, wie ich sie nur sagen kann und kein Anderer.
Wenn ich meine originale Eigenart lieben und schätzen kann, so fühle ich mich wohl bei den Anderen und ich werde geschätzt. Was ich doch im Laufe der Tage für Zuwendung und Liebe von den Anderen im ZEGG bekommen habe, ist wirklich unbeschreiblich und ich danke Gott dafür. Und ich bin im ZEGG viel offener geworden, wie mir ein Mensch sagte.
Wenn ich mich aber mit den Anderen vergleiche, so fühle ich mich schlecht, weil ich viele Dinge nicht so gut kann, wie die Anderen. Und es gab viele Zeitpunkte, wo ich mich einfach schlecht im ZEGG gefühlt habe. An einem Zeitpunkt habe ich das Gefühl, ich bin unzulänglich, ich bin nicht so, wie die Anderen, ich gehöre nicht dazu. Dann entferne ich mich von den Anderen und fühle mich schlecht. Ich leide darunter, dass ich nicht so bin, wie die Anderen und ziehe mich zurück.
Dann aber fühle ich mich in meiner besonderen Art geliebt und eins mit den Anderen. Ich kann mich auf meine eigene Art bewegen oder sprechen und fühle mich unter den Anderen wohl. Ich bin in meiner Mitte. Gott und die anderen Mitmenschen lieben mich so, wie ich bin. Und ich bekomme dann unbeschreiblich viel Liebe.
Konrad Folkmann, 01.06.12