Tantchen Sumsum
Was soll diese Panikmache von Borreliose jeden Sommer ?! sage ich mir . Und diese kleinen Milben , Spinnentierchen ,Läus-chen und Sandflöhe draussen am See ! Bewegen sich alle so fröhlich , hurtig und neugierig und erfreuen sich ihres Sommer-Lebens , lassen wir sie krabblen .
Ach , da kreischen wieder mal paar Teenager im Strassencafe , fuchteln imaginär um ihre Cola in der Luft herum , eine springt vom Tisch auf . Sollen sie doch die Biene am zuckrigen Getränk riechen lassen . Die fliegt von selbst wieder weg ! Und erst dieses Geklatsche aufs nackte Bein im Schwimmbad , nur weil da eine Ameise ihre Rennstrecke der Wade entlang ausgesucht hat !
" Quäle nie ein Tier zum Scherz .... " mahnte früher die Grundschullehrerin an , wenn sie die Jungs beim Ertränken der Mücken im Tintenfass
ertappte . Ganz besonderen Bezug zu den schönen Kreaturen bewies eine meiner Kaffee-Freundinnen ,als es da an der Fensterscheibe gar zu arg brummte : " Berührt mir b l o s s die Biene nicht ," meinte sie mit geheimnisvollem Unterton und nahm das Insekt behutsam auf ein Papier auf um
ihm die Freiheit zu schenken " es könnte meine verstorbene Oma sein ".
Wir Gäste machten grosse Augen über die salbungsvollen Worte.Ja, dieser hinduistische Grundgedanke der Wiedergeburt im Körper eines Tieres , noch dazu eines so winzigen , ging mir doch einen Sommer lang nach. Wer weiss , in welchem Tier ich zur Strafe für meine Sünden mal wiedergeboren werden könnte . Man weiss ja nie !
Die heutige Biene an meinem Fenster krabbelte schon nervös auf und ab , flog kurz auf ,um sich wiederum wild brummend ihren Ausweg im Kreisdrehen zu suchen.Vergebens ! W e r könnte in ihr wohl wiedergeboren sein , meine Tante vielleicht ...... behutsam öffnete ich einen Spalt das Fenster , sie war schon verschwunden. ... womöglich längst zum Fenster hinaus , so flugs; ich hatte dies nicht mal beobachtet. Husch ,frei !
Noch so eine kleine Mücke da an meinem hinteren Oberschenkel ,wie ich dann auf dem Sofa schmökere ,sage ich mir .Lass sie krabbeln, lass sie einfach gehen . Was die Leute immer veranstalten wegen eines winzigen Insektes !
" Auuuuua !!! " stechender Schmerz nimmt mir die Luft weg . Ich greife an die Stelle ,aber da ist nichts ausser einem sanften Kitzeln ,welches sich weiterbewegt in Richtung nach oben . Mit kühnem Sprung rette ich mich vors Bett ,hüpfe auf und nieder . Nichts ! Einbildung ? Ach was, was soll diese Panikmache ,dieses Kreischen und Fuchteln, nur weil da diese Biene von vorhin nicht den Weg nach draussen gewählt hatte, sondern lieber auf meiner Sofadecke spazierengehen wollte !
Während die Einstichstelle an meinem Bein schmerzhaft aufquoll , ging ich , meine längst erblichene Tante in Ehren , dem Vieh zuleibe ;warfs sowas von unsanft hinaus und kühlte mit Eis .
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.07.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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Acht Geschichten, acht verschiedenartige Begebenheiten, so bunt und vielseitig wie das Leben selbst - kann man solche Vielfalt auf einen gemeinsamen Nenner bringen? Man kann! Immer wieder bricht das Ungewohnte, das Geheimnisvolle, das Unfaßbare, das Jenseitige, das Dämonische in unseren vertrauten Alltag ein, lenkt unser Schicksal abrupt in andere Bahnen, bringt uns in Grenzsituationen der Existenz. Mit elementarer Wucht kann eine plötzlich aufflammende Liebe uns überwältigen... Eine unerwartete Wende tritt ein. Ob zum Guten, ob zum Schlimmen, wird nicht verraten. Der Leser ist eingeladen, selber in den Strom des Abenteuers einzutauchen.
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