Am Nebentisch sitzen zwei ältere Frauen. Sie haben bereits gegessen, die Gläser sind auch leer, sie bezahlen ihre Zeche, und danach sagt eine zur anderen: „JETZT GEHEN WIR WIEDER HEIM ZU UNSEREN MÖBELN“. Den Ausspruch hatte ich durch Zufall gehört.
Erst dachte ich, mich überhört zu haben, aber meine Freundin neben mir hat das Gleiche verstanden.
So etwas hatten wir beide noch nicht gehört.
Wir schauen uns erst einmal verdutzt an.
Sollen wir darüber schmunzeln oder haben wir Mitleid mit den beiden Frauen?
Klingt das nicht nach Einsamkeit? Wenn man darüber nachdenkt, drückt dieser Satz aus, dass sonst niemand daheim ist, außer eben die Möbel, die nicht weglaufen können.
Nicht einmal ein Hund oder eine Katze warten.
Scheinbar haben sie dabei nicht an ihre Blumen gedacht. Es sind Lebewesen, die liebevoll umsorgt werden wollen. Sie brauchen die Aufmerksamkeit von uns, denn sie wollen ihr Wasser, ab und zu Dünger, und vielleicht auch mal ein liebes Wort, damit sie auch öfters einmal blühen und damit unser Herz erfreuen. Ja, sie warten bis man nach Hause kommt. Sie kennen die Person, das behaupte ich nun mal, die sich um sie kümmert. Liebend gerne hätte ich es den beiden Frauen gesagt, doch als mir das einfiel, waren sie schon verschwunden.
Eigentlich schade, denn vielleicht hätten sie ihre Zimmerpflanzen mit anderen Augen angesehen und sich nicht mehr so allein in ihrer Wohnung gefühlt.
© C.W.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.07.2012.
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75 Tage Donnerstag (Gedichte)
von Edith van Blericq-Pfiffer
Der Liebe kann man immer und überall begegnen, auch donnerstags; sie kündigt sich nicht an.
Sie ist von einer auf die andere Sekunde da. Sie kennt weder Gesetze noch Grenzen. Sie stellt augenblicklich alles und jeden auf den Kopf. Alter hat für sie keine Bedeutung. Allerhöchstens die von ihr Getroffenen fühlen sich mitunter in ihre Teenager-Zeit versetzt, verstehen sich selbst am wenigsten und fragen mit einem
Kribbeln im Bauch und ziemlich verwirrt: „Warum?“
Die poetische Antwort der Autorin, die hierbei auf Erlebtes zurückgreift, lautet hingegen: „WARUM NICHT!“
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