Heinrich von Buenau

Solange man lebt, besteht Hoffnung!

Ich mochte damals vielleicht 18 oder 19 Jahre alt gewesen sein, als ich spät in der Neujahrsnacht mich auf den Heimweg machte. Es war eine kalte, klare Sternennacht und der Schnee knirschte unter meinen Schuhen. Den Sylvesterabend hatte ich mit "Freunden" in einer lauten, lärmigen Dorfkneipe zugebracht und mich im Grunde die ganze Zeit unwohl gefühlt. Verdammt, dachte ich, es war ein Fehler gewesen, überhaupt dort hinzugehen.

Klar, ich hatte Alkohol getrunken, aber keineswegs so viel, dass nun getorkelt oder mein Gehirn völlig umnebelt gewesen wäre. Nein, ich hatte es vorher gewusst, dass der Abend mit jenen sogenannten "Freunden" mir nicht gut tun würde. Zuviel war geschehen in den zurückliegenden Jahren und das war auch nicht mehr "reparierbar"!

Bis zum Haus meiner Eltern waren es circa fünf Kilometer. Eine Strecke, die ich schon viele Male zuvor zu Fuß gewandert war. Aber in dieser Nacht stapfte ich mut- und willenlos die Strasse entlang. Und mit einem Mal kam mir mein Leben völlig sinnlos vor. Gab es irgendetwas, wofür es sich zu Leben lohnte?

Ich hatte etwa der Hälfte der Strecke hinter mich gebracht, als mich auf einmal eine solche Müdigkeit erfasste, dass ich mich einfach bäuchlings in Fahrtrichtung auf die Strasse legte. Alles war egal! Nur Schlafen und vergessen ...!

So mochte ich vielleicht zwei Minuten in völliger Apathie auf der Strasse im Schnee gelegen haben, als eine innere Stimme mich drängte, wieder aufzustehen. Du bist zu jung um aufzugeben, dachte ich plötzlich. Eine andere Stimme in mir sagte: Ach was! Ist doch sowieso alles egal! Aber die andere Stimme ließ nicht locker: Steh auf, bevor es zu spät ist. Wenn du einschläfst und ein Auto kommt, wird es dich vielleicht überrollen und töten.

Einen Moment lang blieb ich noch unentschlossen liegen. Dann rappelte ich mich hoch und ging benommen weiter.

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