Barbara Wyttenbach-Wyss

Der Tag an dem Du zu mir kamst

Es war der Tag bevor ich ging, als ich alleine am Waldrand sass, auf meiner liebsten Bank. Die Sonne weich und warm auf meiner grauen Haut, hart und bissig in meinen müden Augen. Wer wusste wohl das ich hier sass? Der Sommer war heiss und was ich früher immer so schätzte und mit weiten Reisen suchte, plagte mich jetzt. Doch hier am Waldrand war alles in Ordnung, es war angenehm kühl. Ich hörte ein leises regelmässiges Pfeifen, musste nicht suchen woher es kam - wenn es aufhören würde, würde ich nicht mehr da sein. Ich genoss seinen Klang - hasste ihn zugleich. Es wurde Abend, bald würde die Hitze zu Ende sein und ich könnte gehen. Zurück in das schöne Haus, zu meinen wunderbaren Enkelkindern, die mich so liebten - oder zurück nach dort woher ich komme? Der sanfte Abendwind bewegte die Blätter. Doch das rascheln, das ich hörte war nicht der Wind. Ich fühlte Deine Gegenwart, wusste, dass Du da warst. Jetzt spürte ich sogar Deinen Atem in meinem Nacken, angenehm warm. Du sahst mich an mit aller Ruhe der Erde, in Deinen Augen das Wissen von tausend Jahren. Das Fell schimmerte weiss in der Abendsonne. Ob ich es wohl berühren durfte? Ganz langsam, ganz fein. Das grösste Glück meines Lebens, sanft und rein. Dein Leuchten hatte mich völlig umgeben, eingenommen und erfüllt. Eine sachte Berührung, ein Leben darauf gewartet. Du hast mich gefunden, immer habe ich es gewusst. Dein Kopf an meinem, ich musste es berühren, nicht erschrecken. Darf ich? Um zu spüren das es wirklich ist, dass Du da bist. Ein wunderbares Gefühl - in meinem Arm, meinem Körper. Ein tiefer Atemzug, Du bist da. Ich schliesse die Augen und gehe mit Dir mit...

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