Nicolai Rosemann

Alien Nation

2112 ist ein Datum, das niemand auf der Erde jemals wieder vergessen wird. Entgegen aller Erwartungen nach der nun hundertjährigen Erkundung des tiefen Weltalls traf die Menschheit doch auf intelligentes Leben. Allerdings ist intelligent relativ. Denn obwohl hoch entwickelt war dieses Volk nicht über seine niedrigen Instinkte hinweggekommen. Sie waren den Menschen feindlich gesinnt.
Sie versuchten die Erde zu besetzen und brachten viel Tod und Zerstörung über die Menschen. Mit letzter Kraft schlug man sie zurück, doch zu welchem Preis: Millionen junger Leute wurden an der Front verheizt, gegen einen Gegner der ohne Angst und Schmerz kämpfte.
Der Captain Edward „Ripper Eddy“ Reed war dabei, hatte das Glück zu überleben. Ein Luxus, den seine Teammitglieder nicht hatten. Nach neun Einsätzen war nur noch er übrig, alle anderen vermisst oder gefallen. Der Feind war jedoch geschlagen und die Überlebenden wurden mit mehr Lametta behängt als ein Weihnachtsbaum.
Eigentlich wollte er danach zurücktreten und beim Wiederaufbau helfen. Er hatte die Rechnung jedoch ohne die Regierung gemacht. Sie wollten sich nicht mit der Verteidigung und Erhaltung des Friedens abspeisen lassen. Sie wollten den Krieg zu unseren Feinden bringen.
Die Flotte lag zwar in Trümmern, es gab nur einige tausend erfahrene Soldaten und der Krieg hatte gezeigt, dass die Waffen gegen Razors, Sandwürmer und all die anderen Monster kaum Wirkung zeigten.
Trotzdem sandte man sie aus. Die Aliens gaben ihnen aber schnell zu verstehen dass es bei ihnen nur zwei Dinge zu finden gab – den Tod und verbrannte Erde.
 
Langsam kehrte das Gefühl wieder in seinen Körper zurück. Reflexartig zuckte seine Hand an die Hüfte. Allerdings trug er nur eine Unterhose, alle Waffen waren im Ausrüstungsschrank. Träge rieb Reed sich die Augen und versuchte dann den Verschluss der Kammer zu öffnen. Der Computer hatte jedoch das Siegel noch nicht gebrochen. So wartete er bis der Verschluss sich zischend öffnete. Verbrauchte Luft füllte seine Lungen. Sofort schaltete ich die Lüftung wieder ein. Nach einigen Minuten war der stumpfe Geruch, der sich nach längeren Reisen bildete, verschwunden.
„Zeit bis Ziel?“ fragte er den Computer. Nebenbei absolvierte er die Krafttests.
„24 Stunden.“
Zufrieden machte er mit den Waffenübungen weiter. Genug Zeit sich auf sich eine neue Ära von Krieg und Sterben vorzubereiten hatte er noch.
Die Automatikwaffe lag schwer in seiner Hand. Die Schläge der Übungsmunition waren dumpf und kamen in schneller Folge. Der Zähler lief, allerdings war er noch weit von seinen durchschnittlichen Ergebnissen entfernt. Mit dieser Quote würde der erste Razor schon sein Ende besiegeln und ihn zerfleischen.
„Erste Welle erreicht Ziel“, meldete der Computer mit seiner ratternden Stimme. Reed ließ die Waffe sinken und schlug ein Kreuz. Kameraden würden ab sofort in den Tod gehen. Total unnötig, das wusste er ganz genau. Für die Agenda einer gesichtslosen Regierung.
 
Acht Stunden später ging seine Angriffseinheit in den Sinkflug und trat in die Atmosphäre des Planeten ein. Die Hülle erhitzte sich und er begann zu beten, dass sich keine der Keramikplatten lösen würde. Sonst wäre er ein rasender Feuerball geworden.
Reed kam schließlich sicher auf einem der südlichen drei Kontinente runter. Vor der Landung sah er an mehreren Stellen Rauchsäulen in den Himmel steigen. Außerdem erkannte der Soldat jetzt schon, dass dieser Felsen verdammt hässlich war. Von seinem geringen strategischen Wert ganz abgesehen.
Das Funkfeuer verriet auch nichts Gutes. Eine Einheit der Infanterie war in einer Eisregion ganz in der Nähe in einen Hinterhalt geraten. Sie zogen sich ungeordnet zurück. Überall gab es Brennpunkte.
An der Küste hatte ein gepanzertes Platoon versucht eine vorgeschobene Angriffsbasis zu errichten. Ein Vulkanausbruch hatte Teile der Basis mit Lava geflutet und eine ganze Armee von Razors und anderen Monstern war durch den äußeren Verteidigungsring gebrochen.
Die Bremstriebwerke erloschen und Reed befreite sich aus den Gurten. Vor der Landung war er bereits in meinen Kampfanzug geschlüpft und musste nur noch den Helm aufsetzen. Durch die Netzstelle in meinem Nacken wurde er mit dem Kampfnetzwerk verbunden. Die Datenströme waren präzise und ermöglichten es ihm sich ein Bild von der Situation in seinem Sektor zu machen. Dann stieg er aus, das Gewehr im Anschlag. Prüfend feuerte ich ein paar Schüsse in die Luft ab. Sofort hob eine Art Fledermaus ab und stürzte sich auf ihn. Sie zerplatzte im Sperrfeuer seiner Waffe.
„Willkommen in der Hölle!“
 
Seine ersten Schritte auf dem Planeten waren ungelenk und viel zu langsam um effektiv gegen die ganzen Monster bestehen zu können. Jetzt war Reed aber auch klar, warum sie auf der Erde so schnell unterwegs waren, denn hier betrug die Schwerkraft sicher beinahe das Doppelte als auf der Erde. Außerdem war die Luft ähnlich zusammengesetzt, was auch erklärte warum die Erde ein Ziel dieser Monster geworden war. Ähnliche Bedingungen, vielleicht sogar bessere, hätten ihnen einen enormen Wachstumsschub ermöglicht. Vielleicht waren sie ja wie Heuschrecken, besetzten Planet nach Planet, brauchten alle Rohstoffe auf und zogen dann weiter.
Als Veteran war es aber seine Pflicht sich an neue Bedingungen schnell zu gewöhnen und so verbrauchte Reed nicht viel Zeit mit Anpassung. Noch ein letztes Mal prüfte er das Gewehr und robbte dann den ersten Hügel hinauf.
In einem kleinen Tal, etwa 200 Meter lang und fünfzig Meter breit, tummelte sich ein Razor mit seinen Jungen. Diese waren gerade aus dem Nest beschlüpft und wurden vom Muttertier mit aufgestelltem Hahnenkamm untersucht. Vielleicht sah der Razor die Brut aber auch als Nahrung an. Über das Paarungsverhalten war wenig bekannt, bis dato hatte die Menschheit nicht einmal gewusst, dass sie aus Eiern schlüpften. Jetzt wurde seine Entdeckung ins Kampfnetzwerk gehen und vielleicht ein paar Soldaten warnen die Eier als Ersatznahrung mitzuführen.
Reed zielte genau auf den Kopf des Monsters, das ihn bis jetzt nicht einmal wahrgenommen hatte, und schoss dann drei kurze Salven ab. Purpurnes Blut spritzte hoch und der Razor riss seinen Kopf hoch, die spitzen Reißzähne, die an Hauer von Wildschweinen erinnerten, zuckten nervös. Mit dem Hahnenkamm suchte der Razor nach einer Wärmequelle.
Schnell feuerte er eine weitere, längere Salve ab und begann mit einem Manöver namens Moonwalk. Dabei zog der Soldat sich immer wieder kurze Feuerstöße abgebend zurück. Der Razor, zuerst wild entschlossen ihn als Beute zu schlagen, reagierte wie erwartet und brach die Verfolgung wieder ab um sich dem Nachwuchs zuzuwenden. Jetzt bot er Reed den gesamten ungepanzerten Rücken als Ziel an und bezahlte dafür. Der Soldat durchsiebte ihn und seine Jungen mit einem lang gezogenen Feuerstoß. Der Kadaver fiel genau auf das Nest und begrub alles unter sich. Als Reed sich sicher war, das kein weiteres Monster in der Nähe lauerte, feuerte er noch einmal ein ganzes Magazin in den Kadaver um wirklich alles zu töten.
Dann zog er dem Funkfeuer folgend weiter.
 
Der Planet war durch mehrere lange Furchen gekennzeichnet. Mehr hatte die Aufklärung bis jetzt nicht ergeben, allerdings hatte man bereits einen guten Platz für einen Stützpunkt an der Flanke eines Vulkans ausgemacht und mit dem Bau einer vorgeschobenen Angriffsbasis begonnen.
Einige Kilometer entfernt sah Reed einen Transporter Panzer absetzen. Ein weiteres Zeichen dafür das die Landung anscheinend durch besser verlief als er angenommen hatte. Trotz der vielen Brandpunkte schienen die Menschen sich auf dem Boden des Feindes gut zu halten.
An einer weiteren Furche traf er auf zwei Razors, die gerade um eine Beute stritten. Soldaten hatten eine Panzerechse, ein riesiges Feuer speiendes und zähes Monster, geschossen und den Kadaver verbrannt. Das Paar Razor stand aber anscheinend auf gebratenes Fleisch, denn sie balgten sich mit Klauen und Zähnen um die Beute, aus der Fledermäuse bereits große Fleischbrocken herausgerissen hatten.
Reed beobachtete sie einige Zeit. Trotz der Aggressivität des Kampfes schienen beide Monster bedacht darauf zu sein sich gegenseitig nicht ernster zu verletzen. Sie waren doch nicht so dumm wie angenommen und propagiert.
Die Abteilung Taktik und Forschung hatte bis jetzt angenommen, dass die Kampfechsen die Anführer der Armee und Erbauer der Schiffe seien und die anderen Monster als Kanonenfutter mitführten. Bei den bisherigen Kämpfen waren sie auch die einzigen gewesen, die Waffen eingesetzt hatten. Eine weitere Information, die sofort ins Kampfnetzwerk eingespeist wurde.
Reed wollte gerade eine Granate zwischen die Razors werfen als sich die tot geglaubte Panzerechse plötzlich rührte und etwas ausspuckte. Die Razors stoben auseinander und flohen so schnell sie konnten. Aus der Schleimkugel, die aus dem Körper der Leiche geplatzt war, entrollte sich eine kleine Panzerechse und stieß einen markerschütternden Schrei gen Himmel. Die lange Zunge zuckte heraus und riss einen Fleischbrocken aus dem Kadaver, aus dem es gerade gekrochen war. Ein Rudel Fledermäuse, das des Weges kam, endete auch im Magen der jungen Panzerechse, die mit jedem Bissen noch größer wurde.
Ein interessantes Schauspiel, allerdings könnte diese Entdeckung zusätzliche Probleme für die jetzt kämpfenden Soldaten bringen. Auf der Erde waren alle Monster bis auf das letzte total verbrannt worden, hier würden aber viele Panzerechsen wie diese liegen bleiben und Neue gebären.
Um wenigstens hier einen Schlussstrich zu ziehen warf Reed eine Granate zwischen das Monster und den Kadaver und zog den Kopf ein. Der Knall wirbelte Staub und Steine auf und es hagelte plötzlich Trümmer, Hautfetzen und Fleisch. Er stand sofort wieder auf und schaltete die Gaszufuhr des Flammenwerfers ein. Dann verbrannte der Veteran alles in der Gegend. Allerdings war danach der Gastank der Waffe beinahe ganz leer.
 
„Charlie Kompanie an alle verfügbaren Einheiten. An der Eisebene wurde ein großer Gegner ausgemacht. Code: Alamo. Wir brauchen alle verfügbaren Kräfte.“
Das Funkfeuer wurde immer klarer, jedoch waren bis zu diesem Funkspruch alle außerhalb seiner Reichweite gewesen. Aber anscheinend steckten einige seiner Kameraden bis zum Hals in Problemen.
Der Transponder des Offiziers war östlich von Reed, etwa zwei Kilometer entfernt. Reed hatte gerade den Kamm eines tiefen Tals erreicht. Wäre er abgestiegen hätte er ein Dschungelähnliches Gebiet erreicht. Westlich von ihm lag eine Wüste, die eindeutig nach Sandwürmern stank. Östlich war die Eisebene, in der die Charlie Kompanie auch war. Reed passte seine Route an und beschleunigte seine Schritte leicht. Mittlerweile an die neuen Umgebungswerte gewöhnt, kam er nicht einmal besonders aus der Puste.
Die Eisebene war bereits in Sichtreichweite, Schnee aus der Ebene wurde ihm vom Wind bereits entgegen getragen, als ein Razor ihn auf seinen Speiseplan stellte und ihm den Weg versperrte. Für einen Moonwalk war es bereits zu nah, die Klauen schlugen nach seinem Arm und rissen ein Stück aus der Uniform heraus. Deshalb drehte Reed sich um und rannte einige Meter zurück, der Razor folgte in seiner hüpfenden Jagdgangart. Dadurch wurde er langsamer und zu einem leichten Ziel. Es kostete ihn ein halbes Magazin das Monster niederzustrecken. In einer Mulde fand Reed dann jedoch die Überreste eines Soldaten. Nur noch Kopf und Torso waren übrig, den Rest hatten die Monster bereits gefressen. Er nahm Hundemarke und Ausrüstung so weit möglich an sich und markierte dann die Leiche mit einem Signalsender.
Frisch ausgerüstet und neu angestachelt folgte der Soldat weiter dem Weg in Richtung Eisregion während der Schnee dichter wurde und seine Wangen rot. Es wurde kalt.
 
Als Reed unfreiwillig auf dem Hintern einen Abhang hinunterrutschte hatte er das Glück an einem Felsen hängen zu bleiben und nur ein paar Steine loszutreten. Der Felsen lag direkt über der Höhle einer Panzerechse, die sofort neugierig nach draußen trabte und die Felsen untersuchte. Dann schmolz sie die Felsen mit einem kurzen Flammenstrahl zusammen, setzte seine Duftmarke daneben und wollte sich wieder auf Lauerposition in der Höhle begeben, wie eine Muräne. Reed hörte sie atmen und schnauben.
Er drehte mich auf den Bauch und wog meine Optionen ab. Der Hang war steil und es gab kaum Möglichkeiten Fuß zu fassen. Würde er erneut abrutschen wäre sein Landeplatz dieses Mal wahrscheinlich unten, vor der Panzerechse. Diese konnte von der Höhle aus natürlich alles in dem Kessel einsehen und schnell erreichen. Trotz der enormen Körpermasse waren die Biester sehr schnell.
So zog Reed eine zweite Granate vom Gürtel und robbte so weit wie möglich vor. Er löste den Stift und holte zum Wurf in die Höhle hinein aus als der Funk losplärrte: „Wir liegen unter enormen feindlichen Feuer. Ein Platoon bereits verloren, ein weiteres im Gefecht. Wir brauchen dringend Unterstützung!“
Die Panzerechse sprang durch den Lärm alarmiert aus dem Versteck und drehte sich um die eigenen Achse. Dann nahm sie den Soldaten über sich wahr und öffnete den Mund zu einem schrillen Schrei.
„Sag Cheese!“ reagierte Reed instinktiv und warf dem Monster die Granate in den Mund. Dann schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen und rollte sich ein.
Die Explosion war enorm und zum zweiten Mal seit der Landung hagelte es Steine und Körperteile auf ihn herab. Die Panzerechse war nur noch ein kopfloser, dampfender Haufen Fleisch, aus dem dampfendes violettes Blut in wahren Sturzbächen in den Boden versickerte. Zum ersten Mal hatte Reed wirklich genau Einblick in das Innenleben einer Panzerechse und belohnte diesen mit einer Salve aus der Waffe. Denn trotz der schweren Wunden war ein riesiger Haufen Schlick in dem Monster entstanden, der sehr einer neuen Panzerechse ähnelte.
Vorsichtig verließ Reed seinen Lauerposten und spähte die Höhle aus. Die Reste einiger Razor lagen darin, sonst war die leer. Wahrscheinlich hatte die Masse der Panzerechse den meisten Raum eingenommen.
Zufrieden ging er weiter während die Rufe der Charlie Kompanie immer panischer wurden.
 
Zwei weitere Razors, zusammen auf der Jagd, griffen ihn überraschend an als die Signale der Charlie Kompanie schon sehr nah waren. Dem ersten konnte er noch mehr oder weniger ausweichen, der zweit schnappte aber nach ihm und riss ein großes Stück aus seinem Rucksack heraus. Dabei wurde das Funkgerät beschädigt und die Verbindung zum Kampfnetzwerk getrennt. Für den Generalstab war Reed im Moment tot, allerdings konnte er noch empfangen.
Während der Veteran die beiden Razors im Nahkampf niederrang und eine weitere Wunde in der Wade erlitt, wurden die Hilferufe der Reste der Kompanie immer schriller.
Er hatte nicht einmal die Zeit die beiden Kadaver der Razor zu verbrennen. Die Hilferufe waren zu panisch. Ein Lieutenant, der klang als würde er eher hinter eine Schulbank gehören als an die Front, rief verzweifelt um Unterstützung: „Drei Platoons sind erledigt. Wir halten die Stellung. Brauchen aber Hilfe!“ Pause. „Da kommen sie! Feuer! Feuer!“
Reed kletterte so schnell wie möglich den letzten Hang hinauf und sah nur mehr zwei Soldaten inmitten von Leichen verzweifelt auf ein Rudel Fledermäuse schießen.
„Ruhe bewahren! Macht sie fertig!“ rief er den beiden Soldaten zu und eröffnete das Streufeuer auf die schnellen, listigen Gegner. Der Reihe nach zerplatzen sie in der Luft oder stürzen kreischend ab. Schnell waren die Gegner erledigt und Reed schloss zu den Überlebenden auf. „Lagebericht“, befahl er.
„Ich bin Lieutenant Malone, viertes Platoon, Charlie Kompanie. Das ist Private Wells. Wir sollten uns hier sammeln und das Gelände sichern um die Verteidigung um die Anlage 002-078 zu schließen“, antwortete der Soldat und salutierte dabei ungenau.
„Was ist passiert?“
„Wir sind auf etwas Unerwartetes gestoßen. Der Colonel hat zwei Platoons reingeschickt. Keiner kam zurück. Dann kam der Großangriff. Alle anderen sind tot“, jammerte Malone.
„Ruhe bewahren, Lieutenant. Ich sehe mir das an“, sagte Reed scharf und robbte zum Rand der Klippe, wo der andere Soldat lag.
„Was sehen Sie, Private?“ fragte Reed.
„Nichts. Es ist weg.“
„Ich gehe runter. Geben Sie mir Deckung!“
Der Soldat sah sich um. Dann flüsterte er: „Der Lieutenant ist am Ende, Sir. Lassen Sie mich nicht mit ihm allein zurück. Ich will hier lebend raus.“
Reed sah sich den Offizier noch einmal an und nickte. Lieutenant Malone saß zitternd in einer Mulde, an den Kadaver eines Razors gelehnt aus dessen Maul noch der Arm eines Soldaten hing. In der Waffe war kein Magazin mehr, der Helm hing schief auf dem Kopf.
„Sie versorgen mich mit Munition, Private“, entschied er.
„Ja, Sir. Aber sie sollten die hier nehmen“, schlug der Soldat vor und reichte Reed eine Waffe größeren Kalibers. Überrascht nahm der Veteran sie entgegen. „Was ist da draußen?“ fragte er skeptisch.
„Würde ich es sagen, Sie würde es nicht glauben.“ Der Soldat legte an und zielte auf ein nichtvorhandenes Ziel. Reed prüfte seine Ausrüstung. „Ich habe noch vier Granaten und tausend Schuss. Wenn mir die Granaten ausgehen bringen sie mir Ersatz. Verstanden?“
„Alles klar. Ich glaube jedoch nicht, dass sie soweit kommen alle vier Granaten einzusetzen.“
Reed ignorierte die Bemerkung und rutschte den Abhang hinunter. Ein Razor zog dort seine Kreise, erblickte ihn und hüpfte los. Reed legte an und zog den Abzug durch. Die Waffe war aber noch gesichert, der Razor kam verdammt nah. Reed riss den Sicherungshebel herum und drückte noch einmal ab. Der Razor zerplatzte und nur ein Haufen dampfender Torsoteile und Gedärme blieb übrig. Kopf und Hals waren durch die Wucht der Geschosse einfach ausgelöscht.
„Beeindruckend“, murmelte der Veteran überrascht und sah mir die Munitionsanzeige an. Zehn Schuss hatten diese Zerstörung angerichtet.
Zwei weitere Razors erledigte Reed dann aus sicherer Entfernung, ebenso schnell wie den anderen. „Stellung gesichert!“
Plötzlich bebte jedoch die Erde. Vorsichtig sah sich Reed um.
„Sir, sie sollten so schnell wie möglich in Deckung gehen. Es ist zurück!“
 
Erwartet hätte der Veteran Reed viel. Eine mutierte Panzerechse, ein zu groß geratener Razor oder ein gepanzerter Kampfechse. Aber was Reed sah raubte sogar mir für einen Moment den Atem. Ein riesiger Sandwurm, bestimmt zwanzig Meter hoch, kam auf Reed zu und riss dabei den Boden auf. Aus dem zahnbesetzten Maul stoben Feuerbälle und Geifer aus Säure. Über der Stirn hatte er einen riesigen Rammsporn von dem rotes Blut tropfte. Zwischen den Augen schimmerte ein roter Rubin, aus dem plötzlich ein Lichtstrahl schoss, der das Eis schmolz und ein tiefes Loch in die Erde riss.
„Dieses Monster hat alle meine Kameraden getötet“, rief der Soldat und feuerte eine kurze Salve auf das riesige Monster ab. Die Kugeln prallten vom stark gepanzerten Körper ab. „Normalerweise ist die beste Verteidigung gegen solche Wesen hinlegen und feuern. Hier funktioniert das aber nicht.“
„Aber irgendeine Schwachstelle muss es haben, Soldat!“
„Das Maul. Es schützt den Mund nie. Aber um dahin zu kommen…“ Der Soldat beendete den Satz nicht. „Es hat außerdem noch nicht alle Waffen gezeigt.“
„Feuerbälle, ein Laser, beinahe unverwundbar. Was braucht dieser Wurm mehr?“ fragte Reed. Das Monster hatte inzwischen gut hundert Meter von ihrer Stellung entfernt gestoppt und feuerte Feuerbälle auf die Stellung ab. Sie zogen aber weit über die Köpfe der Soldaten hinweg und verpufften.
„Behalten Sie den Lieutenant im Auge. Nicht vergessen: Sie kommen erst nach, wenn ich es anzeige. Falls ich es nicht schaffe, rufen Sie das Hauptquartier und verlangen einen Luftschlag. Dann verschwinden Sie!“
 
Reed sprang aus der Deckung und gab dem Monster Zunder. Der Beschuss hatte zwar keinen Effekt, das Dauerfeuer würde jedoch von der Stellung der letzten beiden Überlebenden ablenken. Der riesige Sandwurm visierte den anstürmenden Veteran an und schmolz mit seinem Rubinauge ein riesiges Loch in die Stelle, an der Reed gerade noch gestanden hatte. Dann grub sich plötzlich auch noch die Erde auf und ein riesiger Stachel fuhr in den Himmel. Reed sprang in Deckung und legte sich flach auf den Boden. Die Erde unter ihm bewegte sich sofort wieder nachdem der Stachel erneut unter der Erde verschwunden war. Reed rollte sich zur Seite ab und entkam so zum zweiten Mal dieser gefährlichen Waffe. Er rannte so nahe wie möglich an den Gegner heran und feuerte dann aus vollen Rohren nach oben. Überall prallten die Geschosse ab und die Munition ging langsam zur Neige.
Der Sandwurm senkte den Kopf um einen Säureball flach auf den Soldaten fallen zu lassen. Reed schoss in das offene Maul, aus dem plötzlich Blut tropfte. Der Säuretropfen, der ihn zersetzen hätte sollen, blieb aus und der Sandwurm kreischte. Er wendete sich ab und robbte einige Meter zurück. Der Boden grub sich wieder um und Reed entkam zum dritten Mal knapp dem Angriff.
Der Sandwurm legte sich flach auf den Boden und verfehlte Reed nur knapp mit seinem Rubinauge. Der Veteran, der nun die Schwachstelle des Monsters kannte, tauchte unter dem Angriff hindurch und warf die Hälfe seiner Granaten ins Maul des Gegners.
So schnell er konnte rannte Reed zurück zur Stellung seiner Kameraden. Der Sandwurm kreischte ein letztes Mal und explodierte dann mit einem lauten Knall. Reed wurde von der Druckwelle von den Beinen gerissen und taumelte in den Graben.
Die beiden Soldaten waren aber verschwunden. Nur noch eine Waffe lag auf dem Boden. Kein Blut, keine Überreste. Die zwei waren einfach verschwunden.
Die kleine Feuerpause nutzte Reed um seine Ausrüstung wieder auf Vordermann zu bringen. Von einem toten Soldaten, der von Fledermäusen zu Tode gebissen worden war, nahm er den Rucksack und ergänzte die beschädigten Teile seines Computers. Für das Hauptquartier schien er wieder auf dem Index auf und endlich erhielt er auch wieder Daten aus dem Kampfnetzwerk.
 
„Rückfrage vom Hauptquartier an Captain Reed. Was ist zwischen den folgenden Zeitperioden passiert? 1043 bis 1120.“
„Meine Ausrüstung war beschädigt. Verstanden, Hauptquartier?“
„Bestätigt. Statusbericht.“
„Rücke weiter vor. Ich hatte Kontakt zur Charlie Kompanie. Allerdings sind alle tot oder vermisst. Außerdem scheint die vulkanische Aktivität in diesem Sektor zuzunehmen.“
„Das können wir bestätigen. Rücken Sie zur Basis 002-078 vor und warten Sie auf Abholung. Koordinaten folgen.“
„Bestätige Marschbefehl“, antwortete Reed enttäuscht und setzte sich in Bewegung. Dieser Befehl hatte eine eindeutige versteckte Botschaft, nämlich das der Ausflug vorbei war. Eine Seite hatte verloren und in Anbetracht der bisherigen Verluste auf Seiten der Menschen war sich der Veteran nicht mehr sicher, ob sich der Erfolg der Verteidigung der Erde hier bei diesem Offensivschlag wiederholt hatte.
Über seinen Kopf donnerten Transporter und deckten das Gelände einige Kilometer nördlich mit Napalm ein. Einen Moment später wirbelte es Staub und Hitze an ihm vorbei, sodass er seine Arme schützend vor das Gesicht legen musste. Als Reed die Hände wieder runter nahm sah er eine Horde Fledermäuse auf ihn zufliegen, die geifernd nach Beute auf ihn herunter stießen. Sie kreischten vor Freunde und Ekstase der Jagd, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als Reed mit seiner Waffe das Feuer eröffnete.
Eine blutige Schneise wurde in das Jagdrudel gerissen, das freudige Kreischen wurde ein ängstliches. Die wenigen überlebenden Angreifer versuchten zu entkommen. Reed stellte auf Einzelfeuer um und benutzte das erste Mal seit der Landung bewusst das Zielfernrohr. Der Reihe nach putzte er die Flüchtlinge vom Himmel.
 
Langsam nahm das Gelände Form an. Durch ein Bachbeet führte eine klapprige Holzbrücke, dahinter hatten die Soldaten mit Stahlplatten und Betonpfeilern eine erhöhte Stellung errichtet. An der Spitze der Mauer hatten sie eine Automatikkanone aufgebaut. Allerdings war die Stellung verlassen, die Mauern trugen purpurne Blutspuren und Einschusslöcher. Der Kampf hatte wahrscheinlich intensiv hier und auf der Mauer getobt.
Vorsichtig schlich sich Reed an und untersuchte die Stellung genauer. Bei der Kanone lagen zwei Arme eine Soldaten. Die Spuren eines Razor. Fußspuren führten weiter in Richtung der Anlage, diese stammten eindeutig von einer Panzerechse. Eine ganze Armee von Monstern schien hier eingefallen zu sein.
Wachsam rückte Reed weiter vor. Ein wackliges Gerüst aus Holzbalken und Brettern führte nach oben zum Eingang der Anlage. Am Fuß der provisorischen Stiege lag ein weiterer Soldat. Die junge Frau war in Stücke gerissen worden. Ein Arm steckte wie ein Wegweiser in der Erde, die Finger deuteten nach oben. Reed stieg langsam die Galle hoch. Er wandte sich ab und rannte dann so schnell wie möglich nach oben.
Vor dem Eingang zur Basis 002-078 fand Reed dann die nächsten Leichen. Zwei Elitegardisten, die sich durch schwere Uniformen und noch schwerere Waffen auszeichneten, und ein Grenadier waren über den ganzen Bereich verteilt. Ein vierter Soldat war noch in einem Stück, aber mit unzähligen Wunden übersäht.
Überall lag Ausrüstung, alles war voller Blut. Reed nahm die noch brauchbaren Teile sehr vorsichtig an sich als plötzlich einer der Soldaten zuckte.
„Hilfe“, spuckte der Verwundete, „Morphium. Bitte.“
Reed wischte das Blut von seinen Händen und durchsuchte dann seinen Rucksack. Er hatte nur noch eine einzelne Spritze, alle anderen waren verloren gegangen.
„Mehr kann ich nicht für Sie tun, Soldat.“ Reed setzte ihm die Spritze und sah sich die Wunden an. Die meisten waren nur Kratzer, allerdings sehr tiefe. Ein Stück der Schulter war heraus gebissen worden, das linke Bein war zerquetscht, wohl durch das Gewicht einer Panzerechse.
„Schon gut, Kamerad.“ Der Soldat sank auf den Rücken und schnappte nach Luft. Hustend spuckte er wieder Blut und rollte sich dann zur Seite. „Tust du mir einen Gefallen, Kamerad?“
„Ich töte Sie nicht, Soldat. Aber ich bringe Sie hier raus. Wo ist die Kommandozentrale?“
„Viertes Untergeschoss. Aber an deiner Stelle würde ich da nicht reingehen. Sie haben uns überrannt. Wir hatten keine Chance.“
„Wie viele waren es?“ fragte Reed.
„Hunderte. Wir haben alles gegeben und hatten trotzdem keine Chance.“
„Ich verstehe. Und wer hat mich dann hier her befohlen?“
„Ich weiß nicht. Aber seit über einer Stunde ist das hier ein Schlachthaus.“
„Warten Sie hier. Ich gehe runter und prüf das nach. Inzwischen bleiben Sie am Leben, verstanden, Soldat?“
„Ich versuche es. Aber wir sollten nicht zu lange hier bleiben. Das Protokoll wurde während des Angriffs der Monster eingeleitet. In knapp einer Stunde geht dieser ganze beschissene Scheißhaufen hoch und nimmt alles mit.“
 
Innerhalb der Anlage war der Strom ausgefallen und die Notgeneratoren hatten nur genug Energie um etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Die Beleuchtung war nicht besser als in einer Geisterbahn und irgendwie schien alles eine Geisterbahn zu sein.
Beim ersten Kontrollpunkt fand Reed die Kadaver einer Kampfechse und zwei Razor. Die Wachmannschaft hatte tapfer gekämpft, wie alle Verteidiger bis jetzt waren sie aber ohne Chance gewesen.
Ein langer, seltsamer Schatten fiel in den Korridor und Reed legte sich flach auf den Boden. Eine Kampfechse kam auf ihn zugewankt, sah sich um und verschwand wieder. Einen Moment lang überlegte Reed ob er den Gegner nicht töten solle, dann hörte er weitere Kampfechsen zischen und verwarf den Plan wieder.
Einige Minuten später robbte er zum Ende des Korridors. Ein Stahlgerüst führte nach unten in einem Felskessel, auf dessen Grund flüssige Lava brodelte. Überall gab es Eingänge, jedoch waren nur wenige erschlossen. Die erschlossenen trugen alle Nummern. Die Kommandozentrale war mit der Nummer 1aa versehnen worden. Dieser Eingang lag eine Ebene tiefer, am anderen Ende des Kessels. Das Gerüst sah aber alles andere als stabil aus. Die Metallstreben schlugen durch die aufsteigende Hitze der Lava teilweise Blasen, unzählige Bodenplatten hatten sich bereits verflüssigt und machten den Weg so zu einem gefährlichen Unterfangen.
Nichtsdestotrotz sprang Reed tapfer mit geschlossenen Augen auf die ihm nächste Platte. Sie hielt, sonst wäre er in die Lava gestürzt. Schritt für Schritt arbeitete er sich vor.
An einem Geländer, das zum Großteil geschmolzen war, hing der Fetzen einer Uniform. Auf dem Boden klebte Blut. Auch hier hatten Kämpfe stattgefunden.
Als der Veteran einen Blick nach oben warf sah er dort eine Batterie Raketen an die Decke montiert. Die Sprengköpfe waren gelb bemalt worden. In roten Buchstaben stand Radioaktiv darauf. Überall auf den Raketen hatten sich Sauger, kleine gefährliche Bestien festgesetzt. Zum Glück schliefen sie, sonst hätten sie versucht sich an Reed zu helfen und so auszusaugen. Eine Gruppe dieser Monster konnte einen Menschen in knapp einer Minute jeder Flüssigkeit entziehen. Allerdings war dieser Prozess sehr kraftbedürftig, sodass sie viel schlafen mussten.
Einen Moment überlegte Reed ob er sie nicht abschießen sollte. In Anbetracht der enormen Sprengkraft, auf der die Monster schliefen, verwarf er den Gedanken schnell wieder.
Schließlich erreichte der Eingang 1aa. Die Stahltür war geschlossen und verriegelt. Allerdings nicht lange. Reed heftete eine Granate an die Tür und ging in die Deckung. Mit einem lauten Knall und einer Staubfontäne begleitet flog das gepanzerte Stück Metall in hohem Bogen in die Lava.
Vorsichtig betrat Reed die Kommandozentrale.
 
Auf allen Bildschirmen sah er nur Schnee. Die Sessel waren alles verlassen, das Licht gedämmt. Erst als Reed tiefer in die Zentrale eindrang sah er das ganze Blut, das überall verteilt war. Auf einem Pult lag sogar eine Hand, noch um einen Hebel gekrampft. Trotz allem schienen die Monster aber sauber aufgeräumt zu haben. Kein einziger vollständiger Kadaver war im Raum verblieben.
Ganz hinten war noch ein Bildschirm aktiv, jedoch mit Blut verklebt. Vorsichtig wischte Reed es ab um zu erkennen was sich da abspielte.
Die Kamera war ziemlich weit unten im Krater. Die Lava war im Steigen begriffen. Dort unten kämpften zu Reeds Überraschung sogar noch Menschen, liefen aber Gefahr von der Lava eingeschlossen zu werden. Ein Soldat war im Aufstieg zu langsam, die Lava berührte seine Beine und verbrühte sie in Sekunden. Der Soldat hatte nicht einmal Zeit zu schreien bevor er den Halt verlor und vollends in die heiße Masse stürzte und verschluckt wurde.
„Halt! Wer sind Sie?“ fragte plötzlich jemand. Langsam drehte Reed sich um und hob die Hände. Lautlos hatten sich drei Soldaten angeschlichen und bedrohten ihn mit Gewehren und Pistolen.
„Reed, sozusagen von den Invasionstruppen hier. Ich habe Befehl zum Sammeln erhalten.“
„Wer’s glaubt. Vielleicht sind Sie ein Spion, Reed, und ich sollte Sie erschießen!“ drohte einer der Soldaten und entsicherte sein Gewehr.
„Wann wurden Sie gerufen, Soldat?“ versuchte der Soldat in der Mitte zu vermitteln.
„Nicht lange her, vielleicht zwei Stunden.“
„Bullshit! Hier ist seit Stunden die Hölle los. Bis wir kamen war diese Anlage in Feindeshand, inklusive der Zentrale. Hier hätte niemand einen Funkspruch zum Sammeln senden können, ohne dass wir Wind davon bekommen hätten!“ keifte der andere Soldat wieder und drohte Reed intensiver mit seinem Gewehr.
„Können Sie ein Schiff fliegen, Soldat?“ fragte der Mittelsmann und drückte den Lauf der Waffe leicht runter.
„Kommt drauf an was Sie haben, Kamerad. Einen Rapier kann ich nicht fliegen, aber einen kleinen Transporter oder Hopper ohne Probleme“, antwortete Reed.
„Dann sind Sie ab jetzt unser Pilot. Im Hangar sind zwei Hopper. Einer gehört uns, der andere der Alpha-Kompanie.“
„Die Alpha-Kompanie?“ fragte Reed.
„Die Jungs im Krater. Sie brachten Minen an als die Monster angriffen. Als die Minen losgingen, lösten sie ein Erdbeben aus. Darum steigt die Lava. Wir müssen hier weg.“
Reed deutete auf den Bildschirm. „Die Jungs sind in Kampfhandlungen verwickelt und werden es ohne unsere Hilfe nicht schaffen.“
Die Soldaten zuckten mit den Schultern. „Dann bleiben sie zurück.“
„Am Eingang zur Anlage liegt ein verwundeter Kamerad. Keiner von uns bleibt zurück! Wir werden sie mitnehmen, sonst mache ich keinen Schritt!“
„Und wie Sie werden!“ schrie der Soldat mit der lockeren Waffe und hielt sie Reed an die Schläfe. Der Soldat war wirklich mit den Nerven am Ende.
„Waffe runter“, befahl der Vermittler scharf, „na gut. Vorausgesetzt wird sind schneller als die Lava. Der Hangar ist oben, wir kennen einen sicheren Weg durch die Tunnel. Bleiben Sie an uns dran, sonst sind Sie verloren.“
 
Die meiste Zeit krochen sie durch Lüftungsschächte oder liefen durch zerstöre Korridore. Reed hatte schon lange die Orientierung verloren, die drei Soldaten marschierten aber zielsicher durch die Gänge und führten auch ihre Waffen mit einer tödlichen Präzession, von der jeder Soldat lernen könnte.
Schließlich erreichten sie wieder den Kessel. Allerdings lag die Einstiegsebene schwindend weit unter ihnen.
„Wo sind wir?“ fragte Reed nach einem Blick nach unten.
„Raketenabschussbasis. In einigen Minuten schmelzen diese kleinen Knaller diesen Steg weg und ziehen bis zum Planetenkern runter, bevor sie ihre tödliche Ladung zünden und das größte Erdbeben auf dem Planeten auslösen. Der Himmelskörper wird sich selber zerreißen und die ganze Höllenbrut mitnehmen.“
„Inklusive uns, wenn wir uns nicht beeilen!“ meldete sich zum ersten Mal der dritte Soldat zu Wort. Der Anführer nickte den Befehl zum Weitergehen. Reed wartete jedoch. Irgendwas hatte er vergessen. Plötzlich hörte er ein sanftes Flügelschlagen. Die Sauger waren aufgewacht.
„Runter!“ rief er und warf sich auf den Soldaten, der ihm am nächsten war. Es war der Vermittler, der aus Überraschung den Schießwütigen mit niederriss. Die Sauger schossen über ihre Köpfe hinweg. Der Stille war jedoch zu langsam und hatte sich erst umgedreht. Die Sauger hefteten sich überall auf seinen Körper und begannen jeden Tropfen Flüssigkeit zu trinken. Der Soldat schrie, bis sich der letzte Sauger auf sein Gesicht pflanzte und jeden Laut erstickte.
„Robert! Nein!“ schrie der Schießwütige und schoss aus allen Rohren. Einige Sauger explodierten und verteilten Blut und Wasser über die Soldaten, schließlich fiel der Angefallene nach hinten in die Tiefe. Der Schießwütige versuchte ihn noch zu packen, griff jedoch ins Leere. Die Lava verschlang der Verwundeten.
„Duncan“, sagte der Vermittler leise und legte seine Hand auf die Schulter des Kameraden, „er hätte es sowieso nicht geschafft. Die Sauger…“
„Ich weiß. Er war mein Freund und der beste Kamerad überhaupt. Nur ein bisschen still.“ Der Schießwütige salutierte stumm vor der Tiefe und schulterte dann seine Waffe. Reed dachte eine einzelne Träne über das Gesicht des harten Jungen rinnen zu sehen. Als dieser den Blick des Veteranen wahrnahm, schloss er schnell das Visier seines Helms.
 
Sie erreichten ohne weitere Zwischenfälle den Hangar. Hier hatte anscheinend die größte Schlacht getobt. Überall lagen Soldaten verstreut, teilweise bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. Die drei Soldaten blieben im Zugangstunnel stehen und analysierten die Situation. Mindestens fünf Panzerechsen schlichen zwischen den Schiffen umher, dazu kamen noch gut zwei Dutzend Razors und Kampfechsen. Außerdem standen mitten im Hangar zwei Wesen, die Reed noch nie gesehen hatte.
„Was sind das?“ flüsterte er.
„Golems. Schwer zu knacken. Schwere Strahlenkanonen, stärker als alles bisher gekannte“, antwortete der Vermittler und wischte sich über den Mund.
„Ich mach mir mehr Sorgen wegen den Dingern da unten“, sagte Duncan. Direkt auf die Tür gerichtet standen drei Geschütze, neben denen Kampfechsen saßen.
„Granaten?“
„Fünf. Duncan hat vier“, antwortete der Vermittler.
„Gebt sie mir, ich mach das. Haltet mir nur die anderen Monster vom Hals. Wir nehmen das Schiff da hinten und verschwinden.“
„Viel Glück, Kamerad. Wir sind direkt hinter dir“, sagte Duncan und klopfte ihm auf die Schulter. Dann warf er den Helm weg. Durch das Klappern schreckte eine Kampfechse hoch und stieß einen Warnschrei aus. Wildes Treiben kam in die Reihen der Monster. Die Razors rempelten sich gegenseitig um als erste zu der Beute zu gelangen. Mit einem beachtlichen Sperrfeuer streckten die drei Soldaten alle nieder. Ein umstürzendes Monster riss dem Vermittler den Arm auf. Der Blutgeruch machte die wie Panzer anstürmenden Panzerechsen nur noch wilder. Reed warf dem ersten eine Granate unter den Bauch. Körperteile und Blut spritzten in alle Richtungen und nahmen den Soldaten einen Moment die Sicht. Inzwischen luden die Kampfechsen die Laserkanonen auf und eröffneten das Feuer. Doch statt die Menschen zu treffen brannten sie die überlebenden Panzerechsen nieder. Aus diesen Kadavern würden keine neuen Monster schlupfen.
Reed legte sich flach auf den Boden und robbte auf die Laserkanonen zu. Seine Kameraden gaben ihm ausreichend Deckung, obwohl die Projektile nur von den Kanonen abprallten. Als er nah genug an der Stellung war, schleuderte Reed zwei Granaten davor. Die Explosion löste eine Kettenreaktion aus und vernichtete alle fünf Kanonen. Die Schützen schrieen vor Enttäuschung und schlurfen nun mit bloßen Händen auf die Angreifer zu. Unbewaffnet waren sie aber total chancenlos und wurden wie Gras niedergemäht. Durch den vernichtenden Schlag entmutigt ergriffen die verbliebenen Kampfechsen die Flucht durch die Startluke. Duncan folgte ihnen wütend wie ein wilder Stier und streckte das eine oder andere Monster noch nieder, die meisten entkamen aber durch einen Sprung in die Tiefe. Gut zwanzig Meter weiter unten sammelten sie sich und kreischten Duncan an, der total in Rage nach unten feuerte.
„Er dreht durch!“ rief der Vermittler, „mach das Schiff startklar. Ich hole ihn weg.“ Der Soldat rannte zu seinem Kameraden und packte ihn an der Schulter. Die Kampfechsen schossen inzwischen wieder zurück, sodass ein wildes Feuergefecht entstanden war. Duncan schüttelte den Vermittler mit der Kraft eines Bären ab. Der Vermittler taumelte zur Seite und verlor den Halt. Er stürzte in den Abgrund. Erst jetzt erkannten Duncan was er getan hatte. Vor Enttäuschung und Wut schreibend hob er eine Granate auf und zog den Stift. Dann folgte er seinem Kameraden in die Löwengrube.
Reed versuchte noch ihn zu packen, griff jedoch daneben. Beide Soldaten kamen nicht mehr lebendig unten an. Der Vermittler schlug hart auf und rührte sich danach nicht mehr. Sein Helm war verbrochen, seine Glieder unnatürlich verdreht. Duncan explodierte während des Falls und verteilte sich über den ganzen Kessel.
Die Kampfechsen feuerten trotzdem weiter auf Reed bis plötzlich die Erde aufbrach und Lava den Kessel auffüllte.
Alle drei Soldaten waren gefallen. Er war wieder allein, zum Glück hatten sie den Hangar noch erreicht. Jetzt blieb Reed nichts anderes mehr übrig seinen Kameraden am Eingang abzuholen und zu verschwinden. Die Startsequenz würde bald beendet sein.
 
Vorsichtig brachte Reed sein Fluggefährt auf den Boden und fuhr die Triebwerke herunter. Inzwischen öffnete sich die Landeklappe. Mit schnellen Schritten sprang er zum Eingang. Mittlerweile machte dem Veteranen die größere Schwerkraft kaum etwas aus.
Sein Kamerad lag noch immer gleich dort wie er ihn zurückgelassen hatte. Er war noch bei Bewusstsein und lächelte ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an. „Ich dachte du hast mich vergessen, Kumpel. Langsam wird es hier heiß“, scherzte er. Reed erwiderte das Lächeln und hob ihn dann auf. Den Soldaten wie einen Sack über die Schulter gelegt, machte er sich auf zum Schiff zurückzukehren. Es war wirklich heiß geworden.
Vorsichtig verlud er seinen Kameraden auf eine Liege im Laderaum des Schiffs und fuhr dann den Antrieb wieder hoch. In diesem Moment begann ein Lavastrom aus dem Eingang rinnen. Die Leichen der anderen Soldaten verbrannten im Strom.
Ein Alarm heulte los als eine der Landungsstützen vom Lavastrom umschlossen wurde und zu schmelzen begann. Reed gab vollen Schub und setzte Kurs zu einem Trägerschiff. Dann ging er nach hinten um nach dem anderen Soldaten zu sehen.
„Alles in Ordnung?“
„Schmerzmittel. Ich brauche mehr“, stöhnte der Soldat. Reed gab ihm eine weitere Ampulle und setzte sich dann neben ihn. „Wir hatten verdammtes Glück.“
„Ich weiß.“
Irgendetwas störte Reed an der Stimme des Soldaten. Sowieso war sein gesamtes Auftreten verändert im Verhältnis zu ihrem ersten Treffen. Aber vielleicht war das auch nur Paranoia wegen der Erschöpfung. Seit sie die Oberfläche verlassen hatten, bemerkte Reed erst wieder wie sehr ihn der Einsatz geschlaucht hatte. Seine Glieder schmerzten, ihm war als würden hunderte Steine versuchen ihn zu erdrücken. Am liebsten wollte er schlafen.
„Die Raketen werden bald starten. Dann ist alles vorbei.“
„Die Raketen dürfen nicht starten.“ Die Stimme war jetzt dumpf, bedrohlich. Reed stand auf und ging einige Schritte zurück. „Warum nicht?“
„Wir dürfen den Planeten nicht zerstören. Es ist unsere Heimat.“
„Unsere Heimat ist die Erde!“ antwortete Reed. Ein heller Lichtblitz erfüllte die Kabine. Der Soldat eilte zum Fenster und blickte zurück. Der Planet der Monster zerbarst in tausende Stücke, Staub und Felsbrocken verteilten sich langsam. Ein wunderschöner Anblick für die Menschen. Der Feind war geschlagen. Andere Schiffe schlossen zu Reed auf. Das Trägerschiff war bereits in Sichtweite. In wenigen Minuten würde Reed andocken.
„Nein. Die Heimat liegt hier“, sagte der Soldat böse, „oder lag hier. Jetzt müssen wir eine neue finden.“
Reed sah dem Soldaten in die Augen. Sie waren nicht normal. Gelb und gemein glitzerten sie ihn an. Die Pupille war kohlschwarz und schmal. Es war als würde er einem Reptil ins Gesicht blicken.
„Wer bist du? Was bist du?“ fragte Reed und versuchte eine Waffe aus dem Halter zu lösen. Der Soldat lächelte bloß. Dann begann er sich zu strecken. Die Haut zog sich unnatürlich in die Länge, die Glieder verformten sich. Schließlich explodierte die körperliche Hülle und ein grünes, schleimiges Monster stand vor ihm. Einzig die Augen waren noch erhalten und schienen den Veteranen zu verspotten.
Reed bekam eine Waffe zu greifen und schoss auf das Monster. Die Kugeln durchdrangen den Körper und prallten von der Wand ab. Eine laute Alarmsirene ging los.
„Kugeln werden dir nicht helfen, Mensch“, spottete das Monster und schlurfte auf ihn zu, „als wir den Menschen fanden, war es die perfekte Gelegenheit den Krieg weiterzuführen. Und du wirst uns jetzt helfen. Der Planet mag verloren sein. Das Töten wird aber weitergehen. Nichts und niemand wird uns aufhalten können.“
Reed tauchte unter dem schleimigen Griff des Monsters hindurch und feuerte einen weiteren Feuerstoß von hinten auf das Monster aus. Von der geleeartigen Masse lösten sich Teile und tropften auf den Boden, ansonsten schien der Angreifer aber unverwundet. Der Raum war zu eng um lange weiter den Angriffen zu entgehen. Reed schaltete den Flammenwerfer dazu und versuchte es erneut. Das Monster kreischte zwar, schlurfte jedoch immer noch dem Soldaten hinterher. „Nichts wird dich retten, Mensch.“
Reed war in die Ecke getrieben. Das Trägerschiff übernahm die Steuerung des Schiffs.
„Ich muss verhindern, dass ihr auf die Erde kommt. Du hast Recht, nichts kann mich retten“, sagte Reed und schoss dann auf das Fenster. Die Panzerglasscheibe blieb zuerst ganz. Aber je länger Reed schoss, desto spröder wurde das Glas. Plötzlich bildeten sich kleine Löcher und dann zerplatzte die ganze Scheibe. Zischend verließ die Luft den Raum. Ein Sog packte Reed und das Monster. Dieses kreischte und versuchte sich irgendwo festzuhalten. Dann wurde es von den Beinen gerissen und durch das Fenster gesogen.
Reed umklammerte eine Stange. Das Gewehr entglitt seiner Hand, der Gurt riss und es verschwand durch das Fenster. Die Luft wurde immer knapper, Reed konnte kaum noch atmen. Schließlich ließ er sich gleiten und verlor das Bewusstsein.
 
Irgendwann wachte er wieder auf und sah Licht. Hörte Stimmen. Reed war noch am Leben.
„Langsam, Junge“, sagte eine freundliche Stimme. Ein Arzt beugte sich über Reed und lächelte, „das war haarscharf, Captain.“
„Ich stand einen Schritt davor, vor dem Himmelstor.“
„Warum war Ihr Schiff beschädigt?“
„Eine lange Geschichte. Ist der Krieg vorbei?“
„Endgültig. Der Planet ist zerstört und es gibt keine weiteren Anzeichen für außerirdische Aktivitäten. Diese außerirdische Nation ist geschlagen.“
Reed fasste sich an die Brust. „Sie können sich gar nicht vorstellen wie gut es ist das zu hören. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Keine Spione?“
„Wir haben alle Überlebenden untersucht. Von den unterschiedlichsten Wunden abgesehen keine besonderen Vorkommnisse.“
Reed rollte den Kopf zur Seite und blickte zum Bett neben sich. Ein Soldat, beinahe vollständig in Bandagen gewickelt, lag dort. Neben ihm saß eine Frau auf dem Bett, den Arm in einer Schlinge. Sie sah ihn freundlich an. Dabei bemerkte Reed dass ihr ein Auge fehlte und rund um das Auge herum Bissspuren waren.
Auf der anderen Seite saß ein Soldat im Bett und las in einem Buch. Ihm fehlte ein ganzer Arm, der Verband war durchgeblutet. Eine Schwester sprach ihn gerade an und führte ihn dann weg. Somit hatte Reed Blick auf einen anderen Soldaten, der noch seine Kampfuniform trug. Seine braune Jacke war zerrissen und durchgeblutet, das rote Stirnband der Grenadiere um seinen Oberarm gebunden und verschloss so eine tiefe Wunde. Geistesabwesend kratzte der Soldat daran und starrte in die Leere.
„Die unterschiedlichsten Wunden“, murmelte er, „wirklich.“
„Warum war das Schiff beschädigt?“ wiederholte der Arzt seine Frage.
„Ich hatte einen Spion an Bord. Jetzt ist jedoch alles vorbei. Die Feinde sind geschlagen und es herrscht wieder Friede auf Erden.“
 
 

Alien Nation basiert teilweise auf dem Flashgame Brink of Alienation, das auf armorgames erschienen ist.
Ripper Eddy taucht in einer weiteren Geschichte auf - ohne sein Wissen wurde er von den Aliens infiziert und wird schließlich von einem neuen Helden aufgehalten. Wann diese Geschichte erscheint, kann ich noch nicht sagen
Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der Weg eines ausgesiedelten Lehrerehepaars führte ab 1977 über Höhen und Tiefen. Die Erziehungsmethoden aus Ost und West prallten manchmal wie Feuer und Wasser aufeinander, und gaben uns Recht,dass ein Umdenken im Sinne einer Verbindung von positiven Elementen aus den beiden Schulsystemen aus West und Ost,erfolgen musste.Siehe Kindertagesstädten,ein entschlossenes Durchgreifen bei Jugendlichen, ohne Verletzung der Schülerwürde.Ein Geschichtsabriss aus der Sicht eines Volkskundlers.

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