ENDLICHS werden immer weniger und so die Erwartungen.
In der Kindheit gibt es so viele ENDLICHS.
Endlich darf ich länger aufbleiben und fernsehen.
Endlich habe ich Geburtstag, endlich kommt das Christkind und es gibt endlich Ferien.
Und so geht es weiter. Ich sehne so viel herbei. Dabei vergesse ich mich im Jetzt zu freuen.
In der Teenager Zeit verändern sich die ENDLICHS.
Endlich darf ich ausgehen und lange fort bleiben.
Endlich werde ich geliebt, der erste Kuss. ENDLICH habe ich auch einen Freund.
Das Leben geht weiter und nimmt das Endlich mit.
Endlich verheiratet, eine eigene Wohnungen.
Der Hausbau, endlich können wir einziehen.
Es heißt immer hoffen, anstrengen und warten.
Nach neun Monaten, endlich kommt das Baby.
Nun verlagert sich das ENDLICH auf den Nachwuchs.
Endlich schläft er durch, kann laufen, sprechen.
Endlich kommt er in den Kindergarten, in die Schule.
Und es wiederholt sich alles, wie in meiner Kindheit.
Im Alter schrumpfen nicht nur unsere Haut und die Bedürfnisse, sondern auch das ENDLICH zusammen.
Es hat nicht mehr die Kraft und die Bedeutung wie früher.
Vielleicht gab es im Leben zu viele ENDLICHS, und es hat sich etwas verbraucht und es hat auch ab und zu eine Enttäuschung hinterlassen.
Doch ganz ist es noch nicht verschwunden.
Tut mir etwas weh, dann setze ich mein ENDLICH wieder ein.
Wann hören die Schmerzen endlich auf?
Wann ist der Winter endlich vorbei?
So begleitet uns das Endlich ein Leben lang. Ich möchte es nicht missen,
ist es doch mit der Hoffnung verknüpft und ohne diese gibt es kein Leben.
© C.W.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Christine Wolny).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.10.2012.
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