Da sich meine Geschichte "Die Revolte (für Ute)" nicht unbedingt auf den ersten Blick dem Verständnis erschließt, habe ich mich entschlossen, hier eine kleine Selbstinterpretation beizufügen:
In der Erzählung „Die Revolte“ findet sich ein Mann in einer ihm neuen und trotzdem vertrauten Situation vor. Er wacht in einem Krankenzimmer auf. Er ist in seiner Lage gefangen, denn er wurde von irgendeinem ominösen „Staat Ra“ in diese Lage gebracht. Er empfindet den Aufenthalt als Strafe und fragt sich, wieso ausgerechnet ein so braver Untertan wie er in diese Lage kommen konnte. Gleichzeitig kommt ihm sein Tun und Lassen schal und unwesentlich vor. Außerhalb dieses Zimmers ist eine schneebedeckte Landschaft, in der eine SIE auf ihn wartet, die in seinen Gedanken seine Seelenregungen ironisch kommentiert. Schließlich gelingt dem Gefangenen der Ausbruch aus seiner Situation, indem er einen Fehler im System findet und sich anders verhält als erwartet.
Ich wollte mit meiner Geschichte ausdrücken, dass wir oft in Systemen gefangen sind, die wir nicht durchschauen, die wir aber als gegeben annehmen. Hier handelt es sich um einen Staat, der seine Bewohner nach Belieben belohnt und bestraft, erlöst und verdammt. Vergleiche mit gewissen Religionen drängen sich auf. Aber auch das Gefangensein in unserer eigenen kleinen Welt oder schlicht unserer Wahrnehmung der Realität kann gemeint sein. Weiter kommen die Motive von Dejavus und dem Verhaftetsein in einer Zeitschleife dazu. Die absolute Relativität der Situation des Gefangenen macht der Sprung in ein modernes Esszimmer deutlich, wo der arme Mann als Bild an der Wand hängt. Diesen Aspekt von der Realität in der Realität lasse ich aber nur anklingen. Was den an sich braven Untertanen dazu treibt, nach einem Ausweg zu suchen, ist die Sehnsucht nach der neckischen SIE in der Schneelandschaft, die Kinderträume symbolisiert. Also wie schon bei Goethe: das ewig Weibliche zieht uns hinan. Die Lösung der Geschichte regt an, die Gegebenheiten, in denen man lebt, zu hinterfragen, sich nicht so schnell abzufinden, mal was neues zu probieren. Ja: vielleicht ändert sich unsere ganze Welt, wenn wir uns plötzlich anders verhalten, als die Welt es von uns erwartet...
Ach...und übrigens: Die im Titel erwähnte Ute ist Ute Leuner, die ihr auch mit mehreren Videos auf youtube findet! Ich grüße sie hiermit herzlich!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.10.2012.
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