Die wartenden Taxis neben der Strasse waren im Inneren nicht beleuchtet, nur das in den Boden gerammte Hinweisschild deutete mit seinem Licht auf ein Hinfortkommen hin. Viele Passanten nahmen davon allerdings kaum Notiz, obwohl teilweise wankend so mancher jene Dienstleistung hätte in Anspruch nehmen können. Triebsamkeit herrschte dennoch im Vorüberziehen der Massen, ob an oder für sich, schnell oder leise, langsam oder laut, am Ende wußte keiner die Antwort, ob er sich möglicherweise von einem der wartenden Wesen im schwarzen Inneren hätte beobachtet fühlen müssen.
Stunden schweben dabei manchmal wie Wolken im nächtlichen Himmel vorrüber, während wie ein sachter Donner auf dem Straßengleis die Tram ihrem vorgegeben Kreislauf durch den Asphalt zu folgen hat, und nur ein Flackern der Laternen als Hinweis auf die vergangenen Stunden als kurzer Blitz sich zu gestalten mag. Selbstverständlich vollzieht sich hierbei jede Partitur des Wartens auf Bewegung zur Vollendung im Fallen steter Regentropfen, welche unermüdlich eisern als Rythmus ihren Hintergrund zur Bühne formatieren. Nur manchmal unterbrochen vom Kotzen eines Teenies knapp neben der Fahrertür.
Zwischen diesen, nun ja, Beweisen der Lebendigkeit, steigen die Wesen aus ihren Kabinen, bewegen sich aufeinander zu und wieder voneinander weg, bleiben stehen, dehnen sich, blicken sich um und starren in die dunkle Stille. Der Wind bläst Blätter von den nahen Bäumen auf die Strasse und läßt sie langsam, mit jedem weiteren Hauch auf dem schlecht beleuchteten Gehweg tanzen. Die Zeit scheint dabei in sich selbst zu verlaufen. Danach setzt sich jeder derer wieder in sein gewohntes, verschlossenes Umfeld, welches eigentlich geöffnet jedem anderen zur Reise ausgelegt fabriziert zu worden schien, aber wieder einmal war auch diese Nachtschicht nur im Warten verstanden, einzig um der Hoffnung neuen Antrieb zu verleihen, morgen nicht nur einfach wieder heimzukehren.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.10.2012.
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