Berke Güler

Waffen lassen Kinder weinen

 

Das entfernte Rascheln des Herbstlaubs war nicht zu überhören, als Richard gerade seine 1.Schulstunde bei seinem Deutschlehrer Herr Strych hatte. Er schaute alle 5 Sekunden auf die Uhr und hoffte das diese Stunde schneller vergehen würde.

„Guten Morgen, Klasse 8b“, rief Herr Strych in die Klasse und verteilte somit seinen Speichel in den ersten Reihen.

Die Schüler richteten sich auf und sagten synchron: „Guten Morgen, Herr Strych.“ Richard hatte sich nicht die Mühe gemacht aufzustehen und Herr Strych musterte ihn mit einem Blick.

„Also, Kinder, ich bin euer neuer Deutschlehrer. Mein Name ist Herr Strych, wie ihr anscheinend schon wisst.“

Eduard Strych ging zur Tafel und schrieb seinen Namen auf die Tafel. Darauf war nun in großen Buchstaben der Name Strych zu lesen.

Richard streifte die Tafel mit einem Blick und guckte nun in Richtung Fenster, wo die ersten Sonnenstrahlen an diesem Morgen in das Klassenzimmer schien. „Was ist das besondere an meinem Namen?“

Wencke Schmitz' Arm schoss in die Luft. Herr Strych nickte sie an und fragte „Wie ist dein Name, kleine?“

„Ich bin Wencke Schmitz!“

„Okay, Wencke, was ist das besondere an meinem Namen?“

„Eehm, in ihrem Namen ist kein Vokal vorhanden.“

„Richtig, Wencke. Ich glaube du wirst in den nächsten Jahren einer der besten in dieser Klasse sein.“

Daraufhin errötete Wencke und blickte schüchtern auf den Boden. Alle anderen guckten eifersüchtig ihr nach, weil sie in der ersten Reihe saß. Die Blicke der anderen brannten in ihrem Nacken.

„ Okay, eine weitere Frage, gestatte ich mir. Kennt ihr ein weiteres Wort, dass auch keinen Vokal im Namen hat?“

Erneut schoss Wencke's Arm nach oben und dadurch ertönte ein Zischen, woraufhin alle Schüler sie anblickten. Schon wieder prallte ihre Wangen von roter Farbe. Sie wusste die Antworten auf die Fragen, einfach.

„Also gut, Wencke, sag uns die Antwort.“

„ Ich glaube, Sylt, hat auch keinen Vokal im Namen.“

„Schon wieder, richtig, Wencke!“

Herr Strych strahlte sie an und zeigte dabei seine weiß-glänzenden Zähne. Er ging zum Pult und setzte sich an die Kante; Eine Kreide in der Hand und in die leere blickend.

Eine Minute lang folgte schweigen und alle guckten Herr Strych an, der wohl überlegte, was er als nächstes sagen sollte.

„Achtung, achtung. Es geht eine Nachricht herum, dass ein bewaffneter Schüler in den Fluren, im Klassentrakt umher geht. Ich habe die Lautsprecher in den Fluren...“ Herr Neuzerling konnte die Nachricht nicht zu ende sprechen, denn es erfolgte ein Schuss direkt vor der Tür der Klasse 8b.

„Okay, also erneut. Bitte keine Panik.Wir haben schon die Polizei alarmiert. Sie werden so schnell wie möglich hier sein. Verbarrikadiert die Tür und geht möglichst in eine Ecke.“

Es erfolgte ein Gigantischer Aufschrei und einige begannen zu weinen. Wären sie nicht so in Panik gewesen, hätten sie den Aufschrei der anderen Klassen gehört, die so laut war, dass man diese von außen hören konnte.

„Okay, Leute, schnell. Wir haben wenig Zeit. Der Täter ist wohl in der Nähe unserer Klasse“, sagte Herr Strych panisch und packte direkt zum Pult.

Alle standen geschockt in der Klasse und einer hockte sich in die Ecke und begann zu heulen. Die anderen halfen Herrn Strych und schoben so viele Stühle und Tische, hintereinander und übereinander, vor der Tür.

Nun setzten sich alle auf den Boden, einschließlich Herr Strych und es erfolgte erneut ein Stille, doch diesmal war Panik in den Gesichtern der Schüler zu sehen.

„Richard, ich weiß das du in der Klasse bist. Komm heraus, oder ich werde jeden einzelnen in deiner Klasse mit dir töten.“

Alle blickten Richard ängstlich an und erwarteten, dass er sich aufrichtet und herausgeht. Stattdessen stand Christoph auf. Doch er ging nicht zur Tür, sondern zu einem der Fenster. „Halt, was machst du da?“

Christoph ignorierte ihn und öffnete das Fenster komplett. Er ging drauf und sprang nun aus dem 3.Stock. Alle anderen in der Klasse begannen nun noch lauter zu weinen. Emre, der einzige Türke in der Klasse, wollte es Christoph gleichtun. Doch Herr Strych rettete ihn vom Fenster weg und schleuderte ihn in Richtung Boden. Ein lauter Knall übertönte den Aufprall von Emre. Schüsse aus einer Handfeuerwaffe prallten gegen die Wand.

Richard stand auf und machte sich unter Tränen auf die Tür zu, als im gleichen Moment Herr Strych eine Waffe aus seiner Hose zog. „Okay, wenn ihr das hier überlebt, dann sagt meinen Kindern das ich sie liebe.“

Herr Strych richtete die Waffe auf seinen Kinn und drückte ab. Seine Leiche moderte in der Ecke und der abgegeben Schuss zertrümmerte seine obere Schädelhälfte. Der Schuss ging komplett durch seinen Kopf und ließ das Fenster hinter ihm zerspringen. Der Täter draußen hämmerte gegen die Tür, die zu zerbrechen begann. Der Täter kam herein und hatte eine ordentliche Ausrüstung bei sich. Er hatte zwei Waffen und etwa 30 Haftbomben bei sich. Alle erkannten nun den“Kranken“ Klassenkameraden, der im letzten Jahr heftig gemobbt wurde. Sein Zugriff zu Bomben wurde immer noch nicht geklärt. Jan Ringels, der Täter, ging langsam zu Herrn Strych und nahm seine Waffe und schmiss diesen aus dem Fenster. Er reichte Richard eine Waffe,die mit den Bomben, die zu diesem Zeitpunkt an seinem eigenen Leib klebten, verbindet war. Richard nahm mit zittriger Hand die Waffe an und guckte sie neugierig an. Die anderen Bomben heftete er an die anderen Schüler an. Richard kam ein Gedanke, und zwar der, dass er mit der Waffe Jan töten könnte. Er schoss sofort auf Jan, doch es kam keine Munition aus der Pistole. Sie war leer. Es war zu einfach. Jan lachte und das Gelächter prallte an den Wänden ab und dröhnte in den Ohren seiner Klassenkameraden.

„ Okay, Richard, ich gebe dir jetzt eine Kugel.“ Er kicherte gestört. „Diese Kugel jagst du dir selber in den Kopf ein und dann wird die Klasse mit dir zusammen sterben. Der Abschuss zündet die Bomben aus und ihr werdet alle sterben.“ Erneutes Gelächter.

Jan ging rückwärts zur Tür zurück und blieb dann bei der Klassentür stehen. „Wenn du nicht schießt, dann zünde ich alle Bomben mit diesem Schalter hier an.“ Er hob eine quadratische Box mit einem Schalter auf und zeigte ihm Richard.

Nun begannen alle Schüler zu weinen und einige beteten zu dem Herrn dort oben. Richard drückte die Pistole an seine rechte Schläfe. Sein Zeigefinger lag zitternd an dem Abzug und er richtete seinen letzten Blick weinend zu Jan, der alles beobachtete.

Ein Schuss brachte die Schüler der Klasse 8b ins Jenseits.Ein Schuss machte den Alltag auf dem Gymnasium, für etwa 3 Monate kaputt. Ein Schuss machte Eltern zu trauernden Erwachsenen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.11.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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