Marietta Bachmann

ABGESANG

Nichts ist selbstverständlich, auch wir nicht.

Well baby, ich bin verdammt müde, verstehst du. Nicht das es mich wirklich langweilt, aber mal ehrlich, was ist los mit uns? Dein Kaffee wird auch immer schlechter, liebst du mich nicht mehr? Und nicht mal eine SMS, ach stimmt ja, wir sehen uns ohnehin am Freitag. Ist das so? Darf ich dann weiter neben dir warten bis du das Wort an mich richtest. Ich bin schon mal aufgestanden und gegangen mitten in der Nacht, erinnerst du dich? Nichts ist selbstverständlich, auch wir nicht. Kämpfen, um was? Darum das man als erster morgens im Bad ist? Darum das man recht hat? Ich will nicht noch ein bisschen liegen bleiben, ich will verdammt noch mal aufstehen. Nein, ich will dich auch nicht kraulen, ich hasse das. Trink doch noch einem mit, ich bin noch nicht müde. Ja ich weiß, ich muss morgen früh auch aufstehen. Sag dem Deppen doch, dass er ein solcher ist. Oder sag es ihm nicht, aber dann verschone mich damit. Nein ich bin nicht unglücklich, nur wütend. Verlass mich doch, mach doch. Ich weiß das du mich hasst, weil du nicht die Finger von mir lassen kannst. Erinnerst du dich, du wolltest mich nie haben. Ich dich auch nicht. Was wollen wir also hier. Warum soll ich dich anrufen, du rufst mich doch auch nicht an. Natürlich kann ich dich auch mal -auch mal ist gut- anrufen, aber ich dachte du liebst mich? Ach ja, du hast ja keine Zeit, du, die hab ich auch nicht. Ich weiß nicht, ob ich dich liebe. Wahrscheinlich nicht. Das ist auch nicht schlimm, schließlich ist alles so angenehm. Du musst sie nicht meinetwegen verlassen, warum auch, ich kann ohnehin nicht für mich garantieren, du für dich auch nicht, war trotzdem nett, deine Eifersuchtsszene letztens. Gib mir mal bitte den Sportteil. Ich wünschte wir könnten ein paar Tage wegfahren. Wohin, keine Ahnung, dahin, wo ich an all das nicht erinnert werde. Dann müsste ich aber ohne dich fahren, auch eine Alternative. Aber wir haben ja keine Zeit. Ich sollte mir einen neuen Job suchen, nächstes Jahr. In zwei Jahren zieh ich um, aber ich weiß noch nicht wohin. Natürlich sag ich dir wohin. Sag ich das? Warum? Wenn du mich betrügst verlasse ich dich und wenn nicht, dann nicht? Ist das logisch? Nein, es geht mir nicht nur um Sex, obwohl manchmal ist mir alles andere wirklich egal. Sonst wäre ich schon lange weg oder? Aber irgendwie wird es trotzdem Zeit. Ich will das Gleiche wie du, ich weiß nur nicht, ob ich es mit dir will. Du, ich glaub, ich geh jetzt lieber. Nichts ist selbstverständlich, auch wir nicht.

mb2002



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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.03.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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