Andreas Gritsch

flintlock
























Spezialagent Gunther van Underberg unterstütze unsere Truppen im Marsch gen Wineyard als tapferer Indianersoldat. Nach glorreich gewonnener Schlacht, hochdekoriert mit Tapferkeitsorden seines Pionierbattalions und im Range eines Offiziers, stoß dieses Bild von einem Mann nun zu unserer Einheit.
Mein Name ist Oscar Gonzales Vernando Del`lavega und ja, ich bin kein Mexikaner, sondern Seargent in Duty der GreenBayKillingBrigarde. Wir sind eine Sonderabteilung verschiedener Eliteeinheiten und haben selten Schnupfen und kaum Geschlechtskrankheiten. Ich habe in meiner Karriere beim Militär viele gute Soldaten verloren, einigen Kameraden konnte ich im Feld, obwohl ihr Körper nur noch in Fleischfetzen an den Knochen hing, die Hand bei ihrem letzten Atemzug halten.
Aber wir stürmen nicht nur für unseren Überbau, der EastAllianceArmy, sondern versuchen auch den Menschen vor Ort zu helfen. Wir unterstützen alle Städte im Wiederaufbau durch den Verkauf unserer selbstgehäckelten Sombreros in vielen bunten Farben. Also gibt es keine gravierenden Mängel oder besondere Vorkommnise. Wieso nun trotzdem die Entsendung des Gunther van Underberg ?

Einige NonChillUnits unserer Division erlitten schwere Verluste in der Schlacht zwischen Villariba und Villabacho. Zersplittert aller Waffengattungen und nicht mehr zur Koordination empfänglich, war manchen verantwortlichen Stabsoffizieren keine andere Möglichkeit mehr erkennbar, als "Operation Drosselbart " für nicht mehr führungskompatibel zu erklären.
Diese Nachricht nun, da unsere Nokia-Smartphones in der Wüste keine guten Netze hatten, wurde mir, im Auftrag des Headquarters of PurpleHearts, durch Spezialagent Gunther van Underberg, nach einigen Tequila-feuchten Nächten der Langeweile, jene mich wieder aufbauende Nachricht überbracht, diesen Einsatz mit einem glorreichen Sieg zu beenden.

So zog ich also mit ihm Seit an Seit, und meiner mit Borritos versorgten Eliteeinheit, gen Schlachtfeld im NorthTerritoralBoneCrackingValley. Wir sangen dabei Lieder und hatten kaum Pinkelpausen. Nach fünf Tagen und durch Infektionen verschiedenster Art erkrankter Kameraden, welchen durch medizinischer Erstversorgung nicht mehr geholfen werden konnte, und jene deshalb am Wegesrand zurückgelassen werden mußten, erreichten wir die Endstation der absoluten Entscheidung. Ich konnte meine schießwütigen Amigos kaum zurückhalten, aber wir hatten den Stabsbefehl unsere Stellung zu halten, im Schutze der Dunkelheit alle maßgeblich militärischen Vorkehrungen zu treffen, und bis zum Morgengrauen das Maul zu halten.

Selbstverständlich war keiner meiner Soldaten im Stande zu schlafen, da wir aber nun wieder ein Netz hatten, schauten wir gemeinsam die letzte Folge von Sex and the City. Wir waren alle sehr gerührt, tranken unseren Tee und begannen danach unsere Waffen zu laden. Ja, wir hatten Lust zu töten und waren bereit für Gott und Vaterland zu sterben. Nun auf uns selbst gestellt, im Wissen jedoch, die Einheit, auch im Falle eines Sieges, nicht wieder komplett nach Hause zu führen, sprach ich mit den Soldaten vor dem Einzug in die Schlacht ein Gebet. Danach herrschte eine kurze Stille, in der jeder noch einmal in sich ging. In diesem Moment erst fiel mir auf, wie viele junge Menschen dort eigentlich in meiner Einheit ihren Dienst für ihr Vaterland leisteten. Es war mir klar, welche Kraft notwendig sein würde, ihren Eltern mitteilen zu müssen, daß ihr Sohn gefallen sei, aber gleichzeitig gab mir dieser Moment auch die Überzeugung, mein Leben für diese Kameraden zu geben.

Alle daraufhin folgenden Ereignisse laß ich hier mal beiseite. Wir haben gewonnen und saßen danach gemeinsam am Lagerfeuer, aßen Bohnen aus einer nicht beschrifteten Dose und hatten am nächsten Tag alle Flitzekacke. Das war uns aber egal, denn nach einer siegreichen Schlacht duftet alles nach Rosen. Bevor ich nun aber zum Ende meiner Aufzeichnung komme, werden Sie sich vielleicht aber fragen, was denn eigentlich aus Spezialagent Gunther van Underberg geworden ist. Ja- das kann ich Ihnen beantworten, er hat seine Laufbahn beim Militär beendet und wurde Bürgermeister von Villariba.


Mit freundlichen Grüssen

Oscar Gonzales Vernado Del`lavega

















































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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.12.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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