Norbert Wittke

So funktioniert die EU



Diese Geschichte möchte ich dem Leser nicht vorenthalten. Ich habe sie in dem Monatsmagazin "Entdecken sie Algarve" gelesen, die hier in der Algarve zum Muss gehört, wenn man informiert sein will. Sie stammt aus dem World Wide Web und der Autor ist  nicht bekannt

10 Männer - ein Grieche, ein Italiener, ein Franzose, ein Portugiese, ein Spanier, ein Zypriot, ein Finne, ein Österreicher, ein Holländer und ein Deutscher - treffen sich regelmäßig zum Essen.

So war es auch wieder in der letzten Woche. Die Rechnung für alle zusammen betrug genau 500 Euro, denn man speiste schon sehr gern auf hohem Niveau.

Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern, und das sah ungefähr so aus:

Vier Gäste (der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener) zahlten nichts.

Der Zypriot zahlte 1 Euro.

Der Franzose 5 Euro.

Der Österreicher 50 Euro.

Der Finne 80 Euro.

Der Holländer 100 Euro.

Der Zehnte (der Deutsche) zahlte 264 Euro.

Das ging schon eine ganze Weile so. Immer wieder trafen sie sich zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte und vorschlug, den Preis für das Essen um 50 Euro zu reduzieren: "Weil sie alle so gute Gäste sind!.


Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die Zehn nur noch 450 Euro, aber die Grupppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie das bisher üblich war. Dabei änderte sich für die ersten Vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah das aber für die restlichen Sechs aus? Wie konnten sie die 50 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?

Die Sechs stellten schnell fest, das 50 Euro geteilt durch sechs Zahler 8,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen. Deshalb schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte, wie er insgesamt beisteuere.

Er setzte sich also hin und begann, dies für seine Gäste auszurechnen. Heraus kam folgendes:

Der Zypriot, ebenso wie die ersten Vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100 % Ersparnis).

Der Franzose zahlte 3 Euro statt 5 Euro (40 % Ersparnis).

Der Österreicher zahlte 45 Euro statt 50 Euro (10% Ersparnis).

Der Finne zahlte 72 Euro statt 80 Euro (10 % Ersparnis ).

Der Holländer zahlte 90 Euro statt 100 Euro (10 % Ersparnis).

Der Deutsche zahlte 239 Eurostatt 264 Euro (11 % Ersparnis)

Jeder der Sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher, und die ersten Vier aßen immer noch kostenlos. Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie es dachten.

"Ich hab´ nur 2 Euro von den 50 Euro bekommen !" sagte der Franzose und zeigte auf den Deutschen, "aber er kriegt 25 Euro!", "Stimmt ! rief der Zypriot, "ich hab´nur 1 Euro gespart,
und er spart mehr als zwanzigmal so viel als ich".  "Wie wahr !" rief der Österreicher, "warum kriegt er 25 Euro zurück und ich nur 5 Euro? alles kriegen wieder nur die reichen Deutschen!" "Moment mal", riefen da der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener aus einem Munde, "wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!"

Und wie aus heiterem Himmel gingen die Neun gemeinsam auf den Deutschen los und verprügelten ihn. Am nächsten Abend tauchte der Deutsche nicht  zum Essen auf. Also setzten sie sich die Neun zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war, die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest:

Alle zusammen hatten nicht genügend Geld, um auch nur die Hälfte der Rechnung zu bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.12.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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