" Wo kommen Sie her, wo gehen Sie hin?"...Der Hamburger geht nicht gerne in den
deutschsprachigen Süden:
In die Schweiz nur vielleicht in den Zweit-Ferien des Jahres. Der andere Norddeutsche hat auch
eine natürliche, nicht zu kritiserende Distanz zum zufälligen Mitmenschen:
Er beschnuppert diesen, bevor er ihn umarmt.
Der Norddeutsche liebt den südlichen Dialekt der Süddeutschen, die eignentlich heimliche
Schweizer sind : Schweizer sind alle für sie mehr oder weniger kleine Emil Steinbergers .
Dieser Humorist meint, dass er hochdeutsch spricht,
wenn er auf einer deutschen Klamauk- Bühne als Hauptdarsteller schweizerisches " Schriftdeutsch" spricht.
Ich selber bin mit ihm beim luzernischen Weinbergli aufgewachsen, wo er mich
mit Verrenkungen und mit nacktem Oberkörper vor mehr als 60 Jahren ängstlich fragte,
was denn mit seinem Rücken sei: Da seien viele fühlbare Höcker...ob denn seine Wirbelsäule gebrochen sei?
Der Norddeutsche Mensch wundert sich, dass er südlich der Benraterlinie seines eigenen Heimatlandes
von fremden Menschen gegrüsst wird. Das wird dann schlimmer, wenn er über die Schweizergrenze geht.
Der Dialekt verstärkt sich dort und der Deutsche wird dort als Fremdkörper vorsorglich besonders nett
umsorgt, damit er sich den Schweizern aus Versehen in seinem tiefsten, wahrsten Wesen verrät, damit man
ihn dann diskret isolieren kann. Der Deutsche hat dann einen Immigrationshintergrund mit einem
unheimlichen Bezug zum längst vergangenen "Dritten Reich."
Das Grüssen fremder Norddeutscher aber in südliche Orten Deutschlands, die von Schweizern
als nödliche Orte der Schweiz empfunden werden, ist kein sicheres Freundschaftsversprechen.
Beim Einkaufen über der Schweizergrenze grüssen die Schweizer nur aus alter Gewohnheit:
Das nette Grüssen und der naive Charme ist ihnen genetisch in die Wiege gelegt.
***
c/G.E.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.01.2013.
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